22. Plans

♪ Medicine – Harry Styles


H E A T H E R


Nialls Anruf erreichte mich, kurz bevor ich den Feierabend einläuten wollte.

Bereits am Klang seiner Stimme konnte ich ausmachen, dass er keine guten Nachrichten hatte und deshalb war es nicht wirklich eine Überraschung die folgenden Worte zu hören

„Hi Heather, ich wollte dir nur kurz etwas mitteilen. Devine hat das Angebot erneut abgelehnt."

„Oh nein", seufzte ich. „Was wirst du jetzt tun?"

Das Handy zwischen Ohr und Schultern geklemmt, machte ich mich daran, den Laptop herunterzufahren und nach meiner Aktentasche zu greifen, die auf dem Tisch lag.

„Ich würde das gerne bei einem Abendessen mit dir besprechen", meinte Niall.

„Gut, einverstanden, ich bin aber noch im Büro, aber fast schon auf dem Heimweg. Also gib mir ein paar Minuten Zeit."

„Natürlich, das ist kein Problem."

Es war erstaunlich, wie gut wir uns mittlerweile verstanden, am Anfang hatte es große Schwierigkeiten gegeben, doch diese schienen bereinigt zu sein. Wir hatten auch gar keine andere Wahl, als zusammen zu arbeiten. Ich wollte meine Beförderung und Carls Team verlassen und Niall wollte diesen Deal unter Dach und Fach bringen. Sozusagen zogen wir beide an einem Strang und das verinnerlichte er recht gut.

Langsam wurde es zur Gewohnheit mit Niall essen zu gehen und ich war schon gespannt, in welches Restaurant er mich heute führen würde. Während ich in der Tube stand, bemerkte ich, dass meine neue Strumpfhose schon eine Laufmasche hatte. Vielleicht sollte ich die Dinger im Zehnerpack kaufen, so groß war mein Verschleiß dieser Teile.

Die Stationen zogen an mir vorüber, mir fiel auf, wie lange ich nicht mehr in Newcastle gewesen war und automatisch krampfte sich mein Herz zusammen. Der Todestag meines Vaters rückte näher, ein Grund, in absehbarer Zeit wieder die Heimat aufzusuchen. Ich hoffte, dass der Deal bis dahin über die Bühne gegangen war, aber im Moment hatte das einfach Vorrang. Der Weg meiner zukünftigen beruflichen Laufbahn hing davon ab und deshalb verstand meine Familie auch, dass ich im Moment eher selten vorbeischaute.

Es tat gut, nach einem anstrengenden Arbeitstag zu duschen, frische Kleidung anzuziehen und als ich fast fertig war, meldete sich Niall.

„Ich stehe vor deiner Haustür. Bist du ausgehfähig?"

„Klar, in einer Minute bin ich unten."

Ich beeilte mich, eine Jacke anzuziehen und die Treppen nach unten zu laufen und als ich aus dem Haus trat, stand Niall lässig an seinem Wagen. „Da bist du ja. Komm, steig ein. Ich habe Hunger."

Den hatte ich auch.

Wir landeten in einem Pub, etwas außerhalb Londons, in nördlicher Richtung. Von Wald und Wiesen umgeben, fühlte ich mich fast wie im Urlaub, wenn da nicht die eine Sache gewesen wäre, die uns an diesem Abend beschäftigte.

„Ich habe mir etwas überlegt", begann Niall, nachdem wir die Essensbestellung aufgegeben hatten. „Und ich hoffe, dass du mitziehst oder zumindest nicht versuchst, mir den Plan auszureden."

„Das kommt ganz auf den Plan an", erklärte ich grinsend.

Niall nickte kurz, dann begann er zu reden. „Ich möchte zum Schein auf Devines Forderung eingehen, die er gestellt hat."

„Und die wäre?" Kurz nippte ich an meiner Cola und schaute zu Niall, dessen Kopf sich leicht zur Seite neigte.

„Er möchte, dass ich seinen Angestellten die Arbeitsplätze garantiere."

„Das soll wohl ein Witz sein", entfuhr es mir prompt.

„Ganz und gar nicht, der alte Knochen meint das ernst. Deswegen dachte ich, es würde Sinn machen, über dieses Angebot zu debattieren und während ich ihn in dem Glauben lasse, dass doch noch alles gut werden könnte, kaufe ich blitzschnell und klammheimlich die Mehrheit seiner Aktien auf."

Ich musste zugeben, die Idee war genial und deshalb sagte ich sofort: „Meine Unterstützung hast du. Gehen wir es so an und wir werden den Deal mit Leichtigkeit über die Bühne bringen."

„Es ist nichts anderes als eine feindliche Übernahme seiner Firma", sprach Niall mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen. „Aber eine, über die man noch lange reden wird."

„Soll ich ehrlich sein? Zu Anfang hätte ich dir das nicht zugetraut", gab ich offen zu.

Er lächelte nur als er antwortete: „Auch ich bin lernfähig."

„Das weiß ich."

Wir stießen an und kurz darauf wurde das Essen serviert. Die Burger sahen lecker aus, dufteten herrlich und schmeckten himmlisch. Zudem waren sie so groß, dass ich meinen gar nicht schaffte. Aber auf Niall war Verlass, er verleibte sich den Rest ein und bezahlte später die Rechnung.

„Da ist noch etwas, was ich gerne mit dir besprechen möchte, Heather." Sein Blick lag auf mir und ich schluckte. Das klang so persönlich.

„Um was geht es denn?" Mit klopfendem Herzen starrte ich ihn an, konnte den Blick nicht von seinen blauen Augen nehmen, die ziemlich beeindruckend waren.

„Du weißt, dass Harry und Anni den Vorschlag machten, wir sollten die beiden in Chesham besuchen kommen und vorhin hat Harry mich wieder daran erinnert. Die beiden meinen das ernst und ich wollte einfach wissen, ob du etwas dagegen hättest, mal an einem Wochenende dort vorbeizuschauen. Harry ist mein bester Freund ich würde ihm zu gerne diesen Gefallen tun, zumal ihm Anni wohl sehr viel bedeutet."

Ich konnte das verstehen, außerdem klang ein Wochenende auf dem Lande nicht gerade schlecht. Die Frage war nur, wie er sich das mit der Übernachtung vorgestellt hatte.

„Sollen wir dort in einem Hotel schlafen?", fragte ich direkt, doch Niall schüttelte sofort seinen Kopf.

„Nein, das Haus von Annis Eltern ist riesig, sie haben dort zwei Gästezimmer, also jeder von uns könnte eines belegen. Bitte sag' ja."

Niall schaute mich mit seinem Hundeblick an, der es schwermachte nein zu sagen und mit der Aussicht, ein eigenes Zimmer zu belegen, bedurfte es keiner großen Entscheidung mehr.

„Also, wenn der Termin passt, komme ich gerne mit."

„Das ist das Beste, den Termin können wir uns aussuchen", schloss Niall das Gespräch ab.

„Dann sollten wir das tun, sobald der Deal in trockenen Tüchern ist", merkte ich lächelnd an und dann war es Niall, der zum geschäftlichen Teil überging.

„Das Anwaltskonsortium trifft sich morgen um zehn Uhr mit mir und du bist selbstverständlich dabei."

Etwas anderes hatte ich auch gar nicht erwartet, schließlich begleitete ich ihn auf Schritt und Tritt, was diese Dinge anging. Zehn Uhr war eine gute Zeit, ich würde vorher noch im Büro vorbeischauen und Carl über meine Abwesenheit in Kenntnis setzen.

Genau das tat ich am nächsten Morgen und fing mir dabei sogleich einen Seitenhieb ein. „Du glaubst wohl auch, du kannst ständig aus dem Büro verschwinden?", knallte Carl mir an den Kopf.

„Ich bitte dich, betrachte es realistisch. Ich stehe Mr Horan so lange zur Verfügung, bis dieser Deal abgeschlossen ist", giftete ich zurück. „Und wenn es dir nicht passt, dann beschwere dich bei Gavin, schließlich war es seine Idee."

Wütend griff ich nach den Unterlagen, die ich anschließend in der Mappe verstaute. Carl war einfach ein Idiot und ich bereute es immer mehr, mich damals mit ihm eingelassen zu haben.

„Denk' nicht, dass du mir so einfach entkommst, Beth", raunte er im Vorbeigehen in mein Ohr. „Ich habe dich im Visier und ich weiß sehr wohl, dass man dir eine Beförderung versprochen hat. An deiner Stelle würde ich mich jedoch nicht zu sehr darauf verlassen."

Eine Gänsehaut kroch über meinen Körper, gleichzeitig fiel mir das Atmen schwer. Er bluffte nur, da war ich mir sicher, denn Gavin hatte noch immer das Sagen. Trotzdem blieb ein komisches Gefühl in meinem Magen haften, als ich den Weg zur Zusammenkunft des Anwaltskonsortiums antrat.

Eigentlich hatte ich gedacht, Niall noch vor der Tür anzutreffen, aber er schien schon drinnen zu sein und somit trat ich den Weg in das Gebäude alleine an. Am Empfang begrüßte man mich freundlich und die Assistentin geleitete mich zur Tür, da sie mich bereits kannte.

Als ich den Raum betrat, an dem die Anwälte und Niall sich um den ovalen Tisch versammelt hatte, lagen alle Augen auf mir.

„Ah, guten Morgen, Miss Ellis, da sind Sie ja", empfing mich Mr Creed sogleich und auch der Rest wünschte einen guten Morgen.

„Es tut mir leid, wenn ich zu spät sein sollte", entschuldigte ich mich und nahm meinen Platz neben Niall ein.

„Nein, nein Sie sind nicht zu spät, wir sind alle zu früh", sprach Mr Creed lächelnd. „Es ist erst kurz vor zehn. Darf ich Ihnen Kaffee oder Tee anbieten?"

„Einen Tee bitte, ohne Milch und Zucker."

„Ist alles okay mit dir?", hörte ich Niall leise wispern. Langsam hob ich meinen Kopf, blickte in seine Augen und schluckte kurz.

„Ich erzähle es dir später, okay?", flüsterte ich und er nickte. Himmel, konnte er meine Gedanken lesen, oder meine Mimik?

Die Sitzung startete und wie zu erwarten zeigten sich die Anwälte begeistert von Nialls Idee. Wir besprachen, wie man Mr Devine am besten zum Schein entgegenkommen sollte und während die Anwälte ihren Gedanken freien Lauf ließen, kümmerte ich mich um die aktuellen Aktienkurse, die ich mit meiner App auf dem Handy aufrief.

Nachdem ich Niall die Summe genannt hatte, die er ungefähr berappen musste, um Eigentümer der Firma zu werden, nickte er nur. Es handelte sich um eine sehr große Summe, doch Nialls Vermögen war beträchtlich und es würde dadurch nicht um einen Betrag geschmälert werden, der seine Existenz bedrohte. Außerdem würde er einen satten Gewinn machen, sobald er Devines Firma in einzelnen Teilen verhökerte. Niall brauchte sich weiß Gott keine Gedanken um seine Finanzen zu machen, die ich zudem perfekt verwaltete.

Ich hatte alles unter Kontrolle.

„Was ist los, Heather?", richtete er seine Frage an mich, als wir später zusammen das Gebäude verließen.

„Was soll los sein?" Meine Antwort kam zu schnell und machte ihn prompt misstrauisch. Nialls Schritte stoppten, er stellte sich vor mich und schaute mir ins Gesicht. Dem intensiven Blick seiner blauen Augen vermochte ich nicht auszuweichen, so sehr ich es auch versuchte. Ich fühlte mich ertappt.

„Du kannst mit mir reden, das weißt du?", sprach er und lehnte sich lässig mit dem Rücken gegen die Hauswand.

Kurz schloss ich meine Augen. „Es ist wegen Carl." Und dann berichtete ich über unser Gespräch, das am Morgen stattgefunden hatte.

„Dieser Typ spinnt doch total", schnaufte Niall erbost. „Ich wette, er blufft nur. Immerhin kommt es von Gavin, dass du versetzt werden sollst und der wird sich ganz sicher nicht Carls Wünschen fügen."

Im Prinzip hatte er ja Recht, aber mir stieß der Gedanke, dass Carl meinen Plan vereiteln könnte, noch immer schwer auf. Ich traute ihm nicht über den Weg, befürchtete sogar, dass er Gavin davon überzeugen könnte, mich nicht in ein anderes Team zu versetzen.

Als ich Niall meine Ängste mitteilte, begann er heftig zu grinsen. „Das soll er versuchen, dann bekommt er es mit mir zu tun."

Inzwischen hatten wir uns wieder in Bewegung gesetzt und liefen in Richtung U-Bahn. „Im Prinzip kann dir das doch egal sein", stellte ich fest, doch Niall schüttelte energisch seinen Kopf.

„Nicht ganz. Du hast mir so sehr geholfen und tust es immer noch. Es ist nur fair, dein berufliches Fortkommen zu unterstützen. Ich werde nicht zulassen, dass du in Carls Team versauerst, denn ich kann den Typen echt nicht leiden. Er ist mir zu eingebildet und hat dich außerdem verarscht, was die Messlatte der Minuspunkte unendlich hoch werden lässt."

Es tat unglaublich gut, diese Dinge gesagt zu bekommen, zu wissen, dass Niall sich anders verhalten würden. Sowohl im geschäftlichen, als auch im privaten Bereich. Die Erkenntnis, dass ich ihn schätzen gelernt hatte, traf mich nicht gänzlich unvorbereitet, trotzdem war es mir, als würde ich jeden Tag etwas Neues, etwas Gutes in ihm entdecken.

Ein kleines Lächeln formte sich auf meinem Gesicht. „Danke fürs Zuhören, Niall."

„Kein Problem, und falls der Idiot wieder Ärger machen sollte, darfst du mich gerne informieren. Dann blase ich ihm den Marsch."

Seine Abneigung gegen Carl war dermaßen offensichtlich, dass ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Außerdem bestätigte mich das in meiner Ansicht: Niall besaß einen ausgesprochenen Faible für Gerechtigkeit.

An der nächsten Straßenecke trennten sich unsere Wege. Ich schritt die Treppen zur Tube hinab und Niall visierte den nächsten Taxistand an.

„Wir sehen uns, Heather, außerdem melde ich mich, wenn es Neuigkeiten gibt", sprach er lächelnd.

„Mach das, ich kann es kaum erwarten, bis wir den Deal in der Tasche haben."

Ich wünschte mir nichts mehr als das. Nichts mehr, als Carl endlich den Rücken kehren zu können und in einem anderen Team arbeiten zu dürfen. Gott sei Dank bekam ich meinen Ex-Freund an diesem Tag nicht mehr zu Gesicht. Er hatte einen Auswärtstermin, was es mir ermöglichte, in Ruhe meiner Arbeit nachzugehen.

Ich traf bereits die Vorbereitungen für den Kauf der Geschäftsanteile von Devine und nahm deshalb Nialls Konten genau unter die Lupe. Es musste schnell gehen, wenn die Zeit reif war, Verzögerungen waren dann nicht mehr drin.

Bis um halb sechs saß ich im Büro und läutete dann den Feierabend ein.

Einem ruhigen Abend stand nichts im Weg, unterwegs kaufte ich einige Kleinigkeiten ein, die ich benötigte, um ein Sandwich nach meinem Geschmack zubereiten zu können. Ich hatte dieses kaum verdrückt, als ein Facetime Anruf von Maisie auf meinem Handy einging.

„Hey, Heather, allesch fit?" Sie nuschelte leicht, da sie dabei aß.

„Hey, Maisie, ja und bei dir?"

„Esse gerade Chips."

Sofort wurde ich an das vergangene Wochenende erinnert. Bestimmt hatte sie noch immer einen gewaltigen Hass auf Niall. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht, hielt Maisie die Packung ihrer Lieblingschips in die Kamera.

„Weißt du, was das ist, Heather?"

„Deine heißgeliebten Pepperoni Chips", antwortete ich seufzend.

„Ja, aber sie sind besonders."

Ich amüsierte mich über ihr Getue. „Weil Niall sie nicht klauen kann?"

„Irrtum." Der nächste Satz, den Maisie ausstieß, bewirkte, dass ich nach Luft schnappte. „Nein, weil sie von Niall geschickt wurden. Eine riesige Ladung, ist vor zwanzig Minuten per UPS angekommen."

„Was?" Wie hypnotisiert starrte ich auf Maisies Gesicht, da sie die Chips Packung inzwischen wieder beiseitegelegt hatte. „Woher hat er deine Adresse?"

„Komm' jetzt tu nicht so, du hast sie ihm gegeben, oder?"

„Ähm, nein, ich schwöre es."

Wir starrten uns an und wie aus einem Mund kam ein Name über unsere Lippen: „Isaac."

„Na warte", entfuhr es meiner rothaarigen Freundin, „wenn ich den erwische. Gibt einfach meine Anschrift raus." Sie grinste jedoch dabei und stopfte sich die nächste Ladung Chips in den Mund. „Niall ist super heiß, Heather, auch wenn er verfressen ist. Wenn ich du wäre, würde ich ihn mir schnappen und flachlegen. Das ist gutes Bettmaterial, vertrau mir."

Anzüglich lupfte sie die Augenbrauen und erneut wies ich sie zurecht. „Maisie, wie oft noch, er ist mein Kunde."

„Wenn alles nach Plan läuft, nicht mehr lange. Dann kannst du dir seinen Penis schnappen."

„Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich Sex nötige habe?", fragte ich leicht pikiert, um in der nächsten Sekunde eine unliebsame Überraschung zu erleben.

„Ganz einfach. Ich habe einen Dildo und einen Muschi-Heißmacher in deinem Badezimmerschrank entdeckt, rein zufällig natürlich."

Diese Zufälle kannte ich nur zu gut, denn Maisie schnüffelte sich recht gerne durch anderer Leute Sachen. „Du bist sowas von neugierig", raunzte ich mit trockener Kehle, „aber ich kann es dir erklären."

Gespannt hörte Maisie zu, sie kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein und es schien, als würde sie Niall dafür feiern, dass er mich zu dieser Dildo Party geschickt hatte.

Schön, dass wenigstens sie sich bei unserem Gespräch amüsierte.

Viel zu spät ging ich an diesem Abend zu Bett und als ich den Badezimmerschrank öffnete, fiel prompt der Dildo mitsamt dem Womanizer heraus. Nachdenklich betrachtete ich den Magic Wand, wie man ihn nannte und dachte darüber nach wie lange mein letzter Sex zurücklag. Es schien Ewigkeiten her zu sein, aber ich konnte mich nicht überwinden, eines der beiden teuren Spielzeuge auszuprobieren.

Wenn schon Sex, dann wollte ich den mit einem Mann haben und nicht mit zwei toten Plastikteilen.

Seufzend räumte ich die Dinger wieder weg, aber dieses Mal an einen sicheren Ort. Ich verstaute sie in der hintersten Schrankecke. Da würde selbst Maisie nicht nachschauen.

~~~

Die Arbeitswoche verging unglaublich schnell, es gab Tage, da wusste ich nicht, wo mir der Kopf stand, denn einer unserer Kollegen wurde plötzlich krank und ich durfte seine Kunden mitbetreuen.

Zum Glück stand Nialls Deal kurz bevor, sodass ich ein wenig freie Kapazitäten hatte. Nächste Woche würde das sicher anders aussehen, denn dann brauchte Niall mich, um die letzten elementaren Dinge abzuwickeln.

Lächelnd nahm ich am Donnerstagnachmittag seinen Anruf auf meinem Handy entgegen. „Hey, Heather, ich wollte dir nur sagen, dass der Scheinvertrag an Devine raus ist. Er dürfte ihn morgen bekommen und wird sicher am Wochenende darüber brüten, um irgendwann montags festzustellen, dass seine Firma längst mir gehört."

Er klang total euphorisch und ich konnte das sogar sehr gut nachvollziehen. Schließlich handelte es sich um seinen ersten Deal, das fühlte sich immer besonders an, selbst für mich, denn es war auch mein erster Deal, den ich mit einem Corporate Raider durchzog.

„Heather?"

„Ja?"

„Wir sollten das am Wochenende feiern. Ich meine, es kann nichts mehr schief gehen und wer weiß, wie viel Arbeit in der nächsten Woche auf uns beide zukommt. Bestimmt müssen wir nach Irland reisen und ich werde keine Zeit für eine Party haben", plapperte er drauflos.

Ich ignorierte das Klingeln des Telefons, das auf meinem Schreibtisch stand und fragte stattdessen: „Von welcher Party redest du?"

„Von meiner, ich werde am Samstag eine geben und du wirst mein Ehrengast sein. Also akzeptiere ich kein Nein von dir. Es geht um acht Uhr los, Kleiderordnung gibt es keine, Essen und Getränke sind vorhanden."

Beinahe klang er wie ein Geschäftsmann und wenn ich ehrlich war, erkannte ich sein Potential diesbezüglich immer mehr.

„Also gut", seufzte ich, „ich komme." Mehr als seinen chaotischen Freunden zu begegnen würde schon nicht passieren.

Als Niall erklärte, dass auch Anni anwesend sein würde, da sie Harry in London besuchen kam, freute ich mich wirklich auf den Samstagabend.

Das würde der krönende Abschluss einer anfangs recht schwierigen Sache werden.

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Hallo ihr Lieben, hier kommt endlich das neue Kapitel. Hoffentlich hat es euch Spaß gemacht. Es war ein Kapitel in dem Fäden gezogen wurden und deswegen schrieb es sich nicht locker-flockig, sondern eher bedächtig.

Was sagt ihr dazu? Denkt ihr Niall gibt die Party verfrüht und es geht doch noch was schief?

Für alle, die sehnsüchtig auf die Aufklärung von Els blauem Augen und Louis' gebrochener Nase warten: das wird auch im nächsten Kapitel herauskommen.

Verdachtsmomente, was auf der Party abgeht? Lasst es mich wissen :)

Danke für all die lieben Kommentare, das ist toll von euch!

LG, Ambi xxx



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