15. Meet you
♪ Just Another Thing – Maren Morris
H E A T H E R
Nachdenklich saß ich neben Niall im Wagen. Wie so oft hatte er mich ganz plötzlich überfallen, indem er mich zum Essen abholte. Eigentlich während meiner Dienstzeit, aber das juckte mich im Moment nicht. Hauptsache ich konnte Carl entfliehen, der sich jeden Tag schlimmer verhielt. Genauer gesagt führte er sich auf wie ein Pascha, der alles vor die Füße getragen haben wollte. Selbstverständlich von mir.
Aber da machte er die Rechnung ohne mich. Ich war nicht dafür zuständig, seine Fotokopien anzufertigen oder gar seinen Kaffee zu holen. Mehr als einmal war ich mit ihm während der letzten beiden Tage aneinander geraten.
So gesehen kam es mir gerade recht, dass Niall mich anrief und um ein Treffen, in Form eines Essens bat. Manchmal sah ich die Vorteile seiner Spontanität und wünschte mir, ebenso sein zu können.
In meiner Welt musste immer alles organisiert sein, am besten bis in das kleinste Detail geplant, weshalb ich anfangs große Schwierigkeiten hatte, mit Nialls Art zurechtzukommen. Mittlerweile klappte das jedoch ein wenig besser und deshalb schlug ich seine Einladung zum Essen nicht aus. Natürlich spielte es auch eine Rolle, dass ich Carl dadurch entfliehen konnte.
„Du bist so still, ist alles okay?", mischte sich Nialls Stimme in meine Gedanken.
„Ja, alles klar. Ich freue mich auf das Essen, denn ich bin hungrig", gestand ich freimütig, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Zusätzlich demonstrierte das Knurren meines Magens, dass ich nicht gelogen hatte.
„Na dann, ich hoffe, es wird dir schmecken", erwiderte Niall, während er den Wagen durch die verstopften Straßen steuerte. Vor einem Sushi Restaurant kamen wir zum Stehen und Niall ergatterte den letzten freien Parkplatz.
„So, da wären wir."
Das Restaurant wirkte sauber, die Bedienung zuvorkommend und es roch herrlich nach exotischen Gewürzen. Hier gab es nicht nur Sushi, aber ich nahm mir vor, den rohen Fisch zu essen.
Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für die Platte zu zweit, bestellten dazu zwei Wasser und als die Bedienung wieder vom Tisch verschwand, entwickelte sich ein Gespräch zwischen uns. Zuerst erkundigte sich Niall, ob ich mich auf den Samstagabend freuen würde, was ich nicht mit einem klaren Ja beantworten ließ. Ich hatte nämlich keine Ahnung, was mich dort erwartete.
„Ach, es wird lustig werden. Ich habe ein Date für Louis aufgetrieben. Liam nimmt seinen guten Freund mit und ich habe dich an meiner Seite. Jetzt müssen wir nur noch diese Anni unter die Lupe nehmen."
„Harrys neue Freundin", schlussfolgerte ich, worauf Niall nickte. Allerdings lag mir in diesem Moment eine Frage auf der Zunge. „Du hast einen Kumpel, der Louis heißt? Ist der zufällig mit einer Amanda bekannt?" Namen konnte ich mir relativ gut merken, im Gegensatz zu Gesichtern. Dass der Name 'Louis' während der dubiosen Dildo-Party am Tisch gefallen war, daran erinnerte ich mich sofort.
„Ähm, ja, warum?"
Beschämend schlug ich die Hände vor das Gesicht. „Der Unterhosen-Fetischist", entfuhr es mir. Der Samstag wurde bestimmt zu einem Desaster werden, aber Niall schien das anders zu sehen.
„Ach, das wird nicht zur Sprache kommen, keine Sorge. Louis kann sich benehmen, wie wir alle, zudem ist Amanda nicht dabei." Dies beruhigte mich zumindest halbwegs.
Eine riesengroße Platte mit unterschiedlichen Sushi-Arten wurde uns nun serviert. Dazu gab es Soja-Sauce, in die wir die mit Sushi belegten Reisklumpen tunkten. Es schmeckte himmlisch und ich spürte, dass ich allmählich lockerer wurde, je mehr sich mein Magen füllte. Der Stress der letzten Tage fiel von mir ab, wie so oft, wenn ich mit Niall zusammen war.
Selbst in Irland, als wir gemeinsam gegen die Devines antraten, empfand ich dies nicht unbedingt als Druck, denn mit Niall fühlte sich alles entspannter, lockerer an. Er strahlte diese beiden Eigenschaften in einem Maße aus, dass sich diese auf mich übertrugen.
„Sag mal, Heather, darf ich dich etwas Persönliches fragen?", begann Niall und schenkte mir einen Blick aus seinen himmelblauen Augen, dem ich nicht auszuweichen vermochte.
„Das kommt darauf an, was es ist", erwiderte ich ein wenig verwundert, um im nächsten Moment eine große Überraschung zu erleben. Eine, wie ich sie nie vermutet hätte.
„Die Sache mit deinem Vater geht mir nicht aus dem Kopf", begann Niall und instinktiv krampften sich meine Finger um die Stäbchen. Ich hätte nicht gedacht, dass ihn dies so sehr beschäftigen würde, aber Niall ging noch tiefer ins Detail. Er forschte auf dem Grund der Tatsachen. „Ich möchte nicht als taktlos rüberkommen, aber kennst du den Grund, weshalb dein Vater sich erhängt hat?"
Es war so lange her, trotzdem sah ich das Bild noch immer vor meinen Augen. Wie er an einem der Dachbalken hing, um welchen er ein Seil geschlungen hatte, die Beine baumelten umher.
Wie in Trance erfolgte meine Antwort, eine Antwort, die ich damals von meiner Mutter bekommen hatte. „Er litt unter schweren Depressionen." Ich hatte Angst, dass diese auch mich eines Tages würden ereilen können, da solche Dinge durchaus vererbbar waren. Dies sprach ich jedoch Niall gegenüber nicht aus, sondern lauschte stattdessen seiner Stimme, die voller Mitgefühl in meinen Ohren erklang.
„Das tut mir sehr leid, Heather. Ich wollte-, ich wollte ich könnte das ändern."
Langsam hob ich meinen Kopf. „Seinen Tod?"
„All das, was dir wiederfahren ist. Dagegen ist das, was ich durchgestanden habe nicht halb so schlimm."
„Ich bitte dich, auch du hast deinen Vater verloren." Vorsichtig nahm ich einen der Reisklumpen mit Sushi auf und führte ihn zu meinem Mund. „Und es ist eigentlich egal, wie man die Person verliert, die einem nahe stand, denn schmerzen tut es so oder so."
„Das ist wahr." Niall lehnte sich ein wenig in seinem Stuhl zurück und schaute nachdenklich drein. Aber er sprach kein weiteres Wort, sondern beschränkte sich auf das Essen.
Obwohl wir nicht mehr viel sprachen, fühlte sich die Stille zwischen uns nicht unangenehm an. Wir schienen uns ohne Worte zu verstehen und so etwas zu spüren, machte mich glücklich. Ich musste ihm nicht groß erklären, wie ich mich damals gefühlt hatte, wie es mir heute noch erging, wenn ich über meinen Vater sprach; Niall schien all dies zu wissen und das machte eine gute zwischenmenschliche Beziehung aus.
In Gedanken verglich ich ihn eigenartigerweise mit Carl, der niemals auch nur annähernd verstanden hatte, was in mir vorging, wenn sich das Thema um Eltern und Familie drehte. Carl war eine Niete, ein Egoist, der nur auf seinen Vorteil bedacht war. Zu dumm, dass ich solch eine lange Zeit benötigte, um dies herauszufinden. Er mochte ehrgeizig und geschäftstüchtig sein, aber das, was er mir antat, indem er mich betrog, riss eine tiefe Wunde in mein Herz, die nur langsam verheilte.
„Sag mal", richtete ich eine Frage an Niall, „warum hast du eigentlich keine Freundin?"
Total spontan erfolgte seine Antwort: „Weil ich meine Freiheit liebe." Ehrlichkeit gehörte zu den Eigenschaften, die ich schon immer schätzte und deshalb schenkte ich ihm ein Lächeln. „Ich glaube, ich schätze meine Freiheit im Moment auch", erwiderte ich.
Vermutlich hätten wir noch stundenlang, ohne das Aufkommen von Langeweile, zusammen sitzen können, aber der Blick auf die Uhr trieb mich dazu, ins Büro zurückzukehren. Aber nicht um zu arbeiten, denn es war schon spät, sondern nur, um meine Aktenmappe dort mitzunehmen und noch ein wenig zuhause darin zu stöbern.
Allerdings hatte ich die Rechnung ohne Niall gemacht. Er fuhr mich zu Goldman Sachs, wartete bis ich wieder in der Tiefgarage auftauchte, um mich dann nach Hause zu bringen.
„Wir sehen uns spätestens am Samstag", verabschiedete Niall sich von mir, als wir vor dem Haus standen, in dem sich meine Wohnung befand.
„Ja, und wenn du was von den Devines hörst, dann meldest du dich sofort."
„Auf jeden Fall."
Er lächelte mich an und bevor ich die Beifahrertür aufstieß, legte er eine Hand auf meine. Diese Berührung fühlte sich warm und fürsorglich an. „Ich danke dir für die Einladung", erwiderte ich und lächelte ebenfalls.
„Wir wiederholen das, okay?"
„Ganz bestimmt."
Das Lächeln auf meinen Lippen erlosch auch nicht, als ich die Treppe nach oben lief, denn die ich hatte die Zeit mit Niall wirklich genossen. Er entführte mich aus Carls Fängen, das konnte er ruhig öfter tun, ohne dass ich etwas dagegen einzuwenden hätte.
Bereits am nächsten Tag bekam ich Carls Unmut zu spüren. Er regte sich darüber auf, dass ich ihm keine Aktennotiz über das Geschäftsessen mit Niall präsentierte. Meine Antwort darauf war, dass nicht unbedingt alles zu dokumentieren sei und ich das alleine entscheiden würde. Es knallte mächtig, die Büroluft blieb dick und ich konnte es kaum erwarten, bis das Wochenende endlich vor der Tür stand.
Den Freitagabend verbrachte ich zuhause, lag gemütlich in der Badewanne und las später ein Buch. Allerdings kam ich nicht dazu, das erste Kapitel zu beenden, da Isaac und Maisie gemeinsam einen Facetime Anruf starteten. Ihre Gesichter zu sehen, tat mir gut und ließ mich schmunzeln.
„Wann kommst du endlich mal wieder nach Newcastle, Heather?", Isaac klang reichlich vorwurfsvoll. Er nahm es mir wohl am meisten übel, dass ich mich schon seit einigen Wochenenden nicht mehr hatte zuhause blicken lassen.
„Bald, aber dieses Wochenende geht es nicht. Ich habe hier in London dringende Dinge zu erledigen."
„Oha, das klingt nach Arbeit", mischte Maisie sich ein.
„Nun ja, wie man es nimmt." Als ich die Story erzählte, weshalb ich in London blieb, lachten beiden laut auf.
„Du spielst also du Begleitung des Typen, der vor Geld stinkt und nicht mal fähig ist, sich eine Freundin zu angeln, die man vorzeigen kann?" Maisie kriegt sich nicht mehr ein und auch Isaac kam aus dem Lachen nicht so schnell heraus. „Du musst uns alles davon erzählen, wenn wir uns beim nächsten Mal treffen", meinte er. Ich gab mein Versprechen und erhielt daraufhin prompt eine Drohung von Isaac: „Wenn du es zum nächsten Wochenende nicht schaffst, nach Newcastle zu kommen, schlagen wir in London auf und stehen vor deiner Tür."
Insgeheim nahm ich mir fest vor, es nicht soweit kommen zu lassen und da im Moment rein gar nichts dagegen sprach, meiner Heimat am nächsten Wochenende einen Besuch abzustatten, sah ich dem recht zuversichtlich entgegen.
Der restliche Freitagabend verlief ruhig und ich schlief in dieser Nacht tief und fest, sodass ich ausgeruht den nächsten Tag begann. Niall wollte mich am Abend um halb sieben abholen, somit blieb mir unendlich viel Zeit, Dinge wie einkaufen, aufräumen und zwischendurch essen, zu erledigen.
Ich hatte keine Ahnung, was ich anziehen sollte und schickte deshalb eine Nachricht an Niall, der mir sofort antwortete, dass es nicht unbedingt ein Kleid sein müsste, er jedoch etwas bevorzugen würde, was meine gute Figur zur Geltung brachte.
Was sollte ich davon wieder halten?
Seufzend durchforstete ich meinen Kleiderschrank und entschied mich entgegen seinem Vorschlag doch für ein Kleid, aber eines in dem ich mich total wohlfühlte. Das ärmellose Teil bestand aus schwarzem, mit Pailletten besetztem Strick und reichte bis kurz übers Knie. Ein Ausschnitt war vorhanden, jedoch keiner, der bis zum Bauchnabel reichte, auf so etwas stand ich ganz und gar nicht.
Hoffend, dass das Kleid den Ansprüchen des heutigen Abends genügen würde, machte ich mich daran, meine Haare zu richten. Da es sich um privates Essen handelte, ließ ich diese einfach offen uns bearbeitete sie lediglich kurz mit einem Lockenstab.
Dies reichte wohl aus, um Niall in Staunen zu versetzen, denn als ich aus der Tür trat und er mich erblickte, stieß er die Worte: „Wow, du siehst toll aus", hervor. „Vielleicht solltest du deine Haare öfter offen tragen."
„Vielleicht, aber im Büro empfinde ich das eher als störend", machte ich meinen Standpunkt klar. Niall ging jedoch nicht näher darauf ein, sondern haute gleich das nächste Kompliment heraus. „Dein Kleid gefällt mir sehr gut, es steht dir ausgezeichnet."
Er selbst trug eine schwarze Jeans, ein weißes Hemd, dessen obere beiden Knöpfe offenstanden sowie ein Sakko mit kleinem schwarz-weißem Karomuster. Es wirkte ein wenig, als hätten wir uns farblich aufeinander abgestimmt, was sicher kein Nachteil sein konnte.
„Ich bin so gespannt auf Anni", sprach ich, als Niall losfuhr.
„Und ich erst", gab er grinsend zu.
Eine Weile mussten wir unsere Ungeduld noch bezähmen, aber als Niall den Wagen vor einem schicken Haus parkte, wusste ich, dass diese nun zu Ende ging. Mein Herz klopfte schnell, als er die Klingel betätigte und Schritte zu vernehmen waren. Heute würde ich nicht nur Anni, sondern auch seine Freunde kennenlernen – einschließlich Louis, den Unterhosen Fetischisten.
Mit einem Ruck wurde die Tür geöffnet und ich erblickte einen schlanken jungen Mann mit dunklem Lockenkopf sowie strahlendgrünen Augen.
„Hey, du musst Heather sein", begrüßte er mich freundlich. „Niall hat schon viel von dir erzählt." Anschließend gab er einem Kumpel einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Kommt rein, ihr beiden. Die anderen sind auch schon da."
Ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Was hatte Niall alles von mir erzählt? Er wusste doch gar nicht viel über mich.
Während wir durch den Flur liefen, plapperte Harry munter drauflos. „Diese Eleanor ist vielleicht ein geiles Stück. Sie lässt sich nichts von Louis gefallen, sowas braucht er, glaube ich."
Dass Harry eine Frau als 'geiles Stück' bezeichnete, ließ mich im ersten Moment verwundert dreinschauen, dann jedoch realisierte ich, dass ich es hier mit Nialls Kumpels zu tun hatte, die sich vermutlich ebenso machohaft aufführten wie er, wenn es die Situation erforderte.
Mit gemischten Gefühlen folgte ich Harry, Niall ging direkt hinter mir und als wir den großen Wohnraum erreichten, lagen fünf Augenpaare auf mir. Bevor ich etwas sagen konnte, erhob sich eine junge Frau mit braunen Haare, einer Brille und hellen Augen. Ihr Lächeln wirkte freundlich und herzlich, als sie mich in ihre Arme schloss.
„Hallo, du musst Heather sein, ich bin Anni." Ich mochte ihre Art total, denn nichts an ihr wirkte aufgesetzt, sondern ganz natürlich. Auch die anderen wurden mir nun vorgestellt, Louis beäugte ich besonders kritisch, der Schelm schien ihm im Nacken zu sitzen, was sich mühelos erkennen ließ, als seine blauen Augen aufblitzten.
„Heather, ich habe schon viel von dir gehört", lautete seine Begrüßung. Prompt wurde ich rot. War das nur eine Floskel, die alle sich ausgedacht hatten?
Eleanor, Louis Begleitung, kam ebenfalls sympathisch rüber und die beiden jungen Männer, Liam und Andy, schienen darauf bedacht zu sein, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Nachdem ich neben Niall meinen Platz eingenommen hatte, fiel mein Blick auf den liebevoll gedeckten Esstisch. Harry und Anni hatten sich unglaublich viel Mühe gegeben und ich begann mich direkt wohl zu fühlen.
„Es gibt Lasagne, ich hoffe, die mögt ihr alle", ließ Harry uns wissen.
„Bei welchem Italiener hast du sie bestellt?", wollte Niall wissen und ich sah direkt wie seine Kinnlade nach unten klappte, als Anni antwortete: „Bestellt? Na wat fällt dir denn een? Harry und ick ham zusammen jekocht. Bestellen fällt aus."
In diesem Moment schloss ich Anni total in mein Herz. Ihren Dialekt fand ich umwerfend, ebenso die Tatsache, dass sie damit ihre Herkunft nicht verleugnete. Laut prustete ich los und alle anderen stimmten schließlich mit ein, auch Niall, der im ersten Moment wie ein begossener Pudel gewirkt hatte.
„Na, dann lasst uns mal eure Lasagne testen. Wenn sie nicht schmeckt, können wir immer noch beim Italiener bestellen", meinte Louis, der sich daraufhin sofort einen Konter von Eleanor einfing.
„Was so gut riecht, kann nur gut schmecken."
Die Lasagne zählte zu den besten, die ich jemals gegessen hatte und auch die anderen schienen dies so zu empfinden, denn es blieb kein Krümel mehr übrig.
Während des Essens entwickelte sich ein leichtes Gespräch, jeder erzählte wo er herstammte, da Anni dies gerne wissen wollte. Hin und wieder kam ihr Akzent durch, wenn sie redete, aber sie konnte ebenso gut in feinstem Englisch daher quatschen. Was mir sagte, dass sie bestimmt mit Kunden zu tun haben musste.
„Anni, darf ich fragen, was du beruflich machst?", erkundigte ich mich und nippte an meinem Espresso, den Harry gerade frisch für mich gemacht hatte.
„Ja, darfste. Ich arbeite in unserem Familienbetrieb."
„Und wo befindet sich dieser Betrieb?", wollte Liam wissen.
„In Chesham, dort wo ich geboren und aufgewachsen bin." Anni verteilte das Tiramisu, das Harry gerade aus der Küche gebracht hatte. „Dankeschön, Löwenlöckchen." Ich hörte wie Niall sich mühsam beherrschte, als er diesen Kosenamen hörte und auch Louis und Liam wirkten, als würden sie jeden Moment platzen. Ich hingegen fand den Kosenamen süß.
Das Tiramisu sah wahnsinnig lecker aus, doch ich hatte Angst, dass meine Laktoseintoleranz wieder zuschlug und lehnte deswegen dankend ab. Aber ich hatte nicht mit Anni gerechnet.
„Wir haben extra eine laktosefreie Portion für dich zubereitet", erzählte sie voller Stolz.
„Echt? Das ist Wahnsinn! Dankeschön." Deutlich spürte ich, wie die Röte meinen Nacken entlang kroch und drehte langsam den Kopf in Richtung Niall, der mir zuzwinkerte. In diesem Augenblick hätte ich ihm am liebsten umarmt, wäre da nicht Eleanors Frage gewesen, die sie an Anni richtete.
„Mit was beschäftigt sich dieser Familienbetrieb, Anni?"
Und Annis Antwort holte uns alle aus den Socken: „Wir sind ein Bestattungsunternehmen."
Ich wollte mein nächstes Gehalt darauf verwetten, dass dieser Abend noch wahnsinnig interessant werden würde.
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So meine Lieben, das war Annis erste Vorstellung. ^^ Wie gefällt euch ihr Beruf?
Und wie fandet ihr das Sushi Essen mit Niall und Heather? Konnte man spüren, dass die beiden sich nicht mehr fremd sind wie am Anfang?
Seid ihr gespannt, wie der Abend nun weitergeht? :)
Ich danke euch allen für die Kommis, auch wenn sie nicht so zahlreich waren wie gewöhnlich. Feedback ist toll, glaubt es mir. :D
LG, Ambi xxx
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