08. Sushi
A/N: Es tut mir unendlich leid, dass ihr so lange auf ein neues Update warten musstet, aber ich habe es einfach nicht geschafft, an zwei Geschichten gleichzeitig zu schreiben. Da Submerge nun fertig ist, kann ich mich voll und ganz Cross Road widmen.
Ich hoffe, die Geschichte liest noch irgendjemand, sonst weine ich ganz doll. Schief. Also habt viel Spaß beim Lesen und lasst euch von dem überraschen, was noch kommen mag.
LG, Ambi xxx
♪ Let it go – Def Leppard
N I A L L
Der Klingelton meines Handys riss mich jäh aus meinen Träumen. Schlaftrunken tastete ich danach, um festzustellen, dass Heather mich anrief. Was wollte sie denn mitten in der Nacht von mir?
„Hallo", murmelte ich noch immer leicht benommen, „was gibt es denn?"
Anstatt einer Begrüßung, wie ich sie von ihr gewöhnt war, schmetterte sie mir die Worte: „Ich brauche deine Hilfe, Niall", beinahe schon dramatisch entgegen.
Fast glaubte ich mich verhört zu haben, da sprach sie auch schon weiter: „Können wir uns so schnell wie möglich treffen? Es ist wirklich verdammt wichtig."
Anstatt auf ihre Frage zu antworten, entwich mir ein: „Wie spät ist es denn?"
Deutlich vernahm ich ihren tiefen Atemzug. „Es ist zehn vor zehn, Niall."
Langsam wurde ich munterer, was bedeutete, dass ich zu einem Konter aufgelegt war. „Hatten wir nicht vereinbart, dass du mich nicht vor zehn Uhr anrufen solltest?"
Am anderen Ende der Leitung herrschte kurz Stille, vermutlich hatte es ihr die Sprache verschlagen. Dann jedoch redete sie erneut: „Es tut mir leid, falls ich dich geweckt haben sollte, aber es ist ein Notfall. Falls du nichts dagegen hast, würde ich gerne vorbeikommen."
„Jetzt?"
„Ja, jetzt", erwiderte sie ziemlich geknickt, sodass ich mir das Lachen verkneifen musste. So kannte ich sie gar nicht, so demütig und fast schon unterwürfig. Es musste sich echt um ein großes Problem handeln, das Heather mit sich herumtrug.
„Also gut, ich werde duschen und mich anziehen, aber erwarte bitte nicht, dass in einem Anzug vor dir sitze", erklärte ich, während ich mich im Bett streckte.
„Danke, Niall, ich bin in einer halben Stunde bei dir." Herumtrödeln war also nicht angesagt.
Wie zu erwarten, war Heather auf die Minute pünktlich. Es war mir ein Rätsel, wie sie das immer schaffte, denn ich hatte noch nicht einmal gefrühstückt, als ich sie in mein Penthouse eintreten ließ. Immerhin war ich angezogen, wenngleich ziemlich salopp, in Jogginghose und T-Shirt.
„Guten Morgen", begrüßte ich sie lächelnd. Kurz erwiderte sie meinen Gruß und stand dann abwartend da. Keine Aktenmappe, lediglich ihre Handtasche baumelte an ihrer Schulter. Was hatte das zu bedeuten?
„Willst du mit mir frühstücken?", bot ich spontan an, worauf sie antwortete: „Das kommt darauf an, was du anzubieten hast."
„Auf jeden Fall kein Müsli", brachte ich hervor.
„Ich nehme auch Toast mit Marmelade, da ich meine Kekse im Büro aufgegessen habe", kam es zurück.
„Sieh an, du hast also auch ein Laster." Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Kaffee, oder Tee?"
„Tee bitte, ohne Milch."
Da ich noch immer keine Ahnung hatte, was sie zu mir führte, richtete ich eine Frage an sie. „Um welchen Notfall handelt es sich eigentlich?"
Ihre Antwort versetzte mich in grenzenloses Erstaunen. „Es geht um das Treffen mit Mr Devine und seinem Neffen." Ich wollte nicht hoffen, dass es Probleme bezüglich des Termins gab, denn die Zeit spielte gegen mich. Allerdings verblüffte mich Heathers nächste Äußerung dermaßen, dass mir fast der Bissen Toastbrot im Hals stecken blieb.
„Carl, mein direkter Vorgesetzter würde gerne dabei sein. Du sollst die Reservierung auf fünf Personen aufstocken. Aber ich will das nicht, ich möchte ihn nicht dabei haben."
Stirnrunzelnd blickte ich zu ihr. „Und warum möchte er anwesend sein? Traut er dir oder uns nichts zu?"
Ich bemerkte wie sie schluckte. „Er ist mein Ex-Freund, Niall und er möchte mir die Tour vermasseln. Wenn ich es nicht schaffe, gemeinsam mit dir diesen Deal abzuschließen, dann werde ich weder befördert, noch in ein anderes Team versetzt. Ich hasse ihn so sehr."
Nervös knetete sie ihre Hände und mir lag es auf der Zunge zu fragen, weshalb sie ihn so sehr hasste. Doch der Klingelton meines Handys unterbrach unser Gespräch.
„Hallo, Niall", flötete mir Joyce Duncan, die Steuerberaterin entgegen.
„Hallo, Joyce." Wir duzten uns, seit man Vater uns vor zwei Jahren einander vorgestellt hatte. Altersmäßig lagen wir schätzungsweise zehn Jahre auseinander, so ganz genau wusste ich das nicht. Auf jeden Fall gehört sie in die Kategorie 'heißer Feger'.
„Was kann ich für dich tun?", fragte ich geradeheraus, Heather aus den Augenwinkeln beobachtend. Sie schmierte sich gerade einen Toast mit Marmelade.
„Ich benötige eine Unterschrift von dir und zwar dringend. Es wäre toll, wenn du bei mir im Büro vorbeischauen würdest."
„Okay, sag mir wann und ich komme."
„Gleich, denn es geht um eine zusätzliche Vollmacht. Es wurde versäumt, diese in der Vergangenheit auszustellen. Ansonsten kann ich die Unterlagen für das Finanzamt, die morgen abgegeben werden müssen, nicht weiter bearbeiten."
„Na toll." Innerlich stöhnend fuhr ich mir durch die Haare. Ich hasste es, wenn man mir Termine in meinen Alltag reinschob. Mit diesem Deal hatte ich weiß Gott genug am Hals, aber es führte wohl kein Weg daran vorbei, Joyce aufzusuchen.
„Also gut, ich komme vorbei."
„Ich danke dir, Niall, bis später."
Es fühlte sich nicht richtig an, die Sache mit Heather zwischen Tür und Angel zu klären. Sie wirkte dermaßen angespannt und zudem auch verstört, dass ich gerne länger mit ihr gesprochen hätte. Aber so wie es aussah, blieb mir im Moment keine Zeit.
Nachdem ich Heather die Sachlage erklärt hatte, machte ich anschließend einen Vorschlag. „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend zusammen Essen gehen? Dann können wir alles Weitere in Ruhe besprechen."
Seufzend stimmte Heather zu. „Dein Termin mit der Steuerberaterin geht vor, Niall. Das ist wichtig, wichtiger als meine persönlichen Belange."
„Danke für dein Verständnis."
Ich geleitete sie noch zur Tür, bevor ich sie mit den Worten: „Ich hole dich um sieben zuhause ab", verabschiedete.
Seufzend zog ich mich um, tauschte die Jogginghose gegen eine Jeans und suchte ein Sakko aus dem begehbaren Kleiderschrank, welches ich über das Gucci T-Shirt zog. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe, trug noch etwas Aftershave auf und lief in Richtung Aufzug.
Da sich das Steuerbüro nicht weit von meinem Zuhause befand, war ich innerhalb einer Viertelstunde dort. Eine der Assistentinnen empfing mich freundlich und brachte mich direkt in das Büro von Joyce Duncan.
Sie sah heute wieder zum Anbeißen aus. In ihrem Kostüm, dessen Rock ihre langen Beine zur Geltung brachte, am mir unweigerlich der Gedanke, wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn sie diese um meinen Körper schlang.
„Hallo, Niall, gut siehst du aus", holte mich ihre angenehme Stimme aus den schmutzigen Gedanken.
„Danke, du auch. Und ich danke dir ebenfalls, dass du es geschafft hast, den Termin mit Devine zu kriegen."
„Das war kein Problem." Mit einer einladenden Handbewegung bot Joyce mir einen Platz an und nachdem ich mich auf einen der beiden eleganten Ledersessel gesetzt hatte, legte sie mir die Unterlagen zur Unterschrift vor. Ich fackelte nicht lange, unterschrieb die Vollmacht und sagte dann: „War das alles, oder gibt es noch etwas zu besprechen?"
Joyce schlug ihre langen Beine übereinander, unweigerlich fiel mein Blick darauf, während ich mit der Zunge kurz über meine Lippen fuhr.
„Wie geht es dir, Niall? Ich kann mir vorstellen, dass dich die Sache mit deinem Vater sehr mitgenommen hat. Wenn du Hilfe brauchst, ich bin immer für dich da. Das wollte ich dich wissen lassen."
„Danke, ich komme soweit zurecht."
„Gut zu wissen."
Für einen Moment trafen sich unsere Augen und ich sah das Glimmen in ihren, wie eine Glut, die mich näher heranzog. „Du hast dich in den letzten beiden Jahren prächtig entwickelt, Niall. Aus dir ist ein attraktiver junger Mann geworden", machte sie mir ein Kompliment.
Einfach nur danke zu sagen, erschien mir zu profan, zumal mein durchtriebenes Ich zum Vorschein kam. „Ach, passe ich in dein Beuteschema?"
Kurz zog sie ihre Augenbrauen nach oben, lächelte dann und sprach: „Absolut."
Anschließend erhob sie sich, kam mit langsamen Schritten auf mich zu und beugte sich zu mir, um mir etwas ins Ohr zu flüstern: „Ich hätte noch etwas Zeit bis zum nächsten Termin, es liegt alleine an dir, was wir daraus machen."
Der verführerische Blick, den sie mir schenkte sowie ihre Hand, die plötzlich über meine Brust wanderte, taten ein Übriges, um mich schwach werden zu lassen. Und warum verdammt sollte ich es nicht tun? Cloe war nur ein netter Zeitvertreib, keine feste Freundin, sodass ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte. Bestimmt kam ich mit Joyce voll auf meine Kosten.
Die dunkelhaarige Frau mit den grünen Augen musterte mich unentwegt, sorgte dafür, dass mir unter den Blicken schon heiß wurde. Als sie sich zu mir hinunter beugte, da hielt mich nichts mehr.
Automatisch wanderte meine Hand zu ihrer Bluse, öffnete die Knöpfe und später den Verschluss ihres BHs. Die zarte Haut ihrer Brüste unter meinen Fingern zu spüren machte mich extrem geil.
Es war nur eine Sache weniger Minuten, als wir beide uns auf der Ledercouch wiederfanden, die im Raum stand. Inzwischen hatte ich mich des Sakkos entledigt und machte mich mit halb geöffneter Hose daran, den Rock von Joyce nach oben zu ziehen. Sie trug hauchzarte, halterlose Strümpfe darunter und als ich diese Berührte, spürte ich wie eine Gänsehaut über meinen Körper wanderte.
Ungeduldig zog ich ihren Slip nach unten und kurz darauf machte sie sich an meiner Hose zu schaffen. Boxershorts und Jeans wurden gleichzeitig nach unten gerafft und Sekunden später vereinten sich unsere entblößten Unterkörper, nachdem ich ein Kondom übergezogen hatte. Ich hatte immer eines in meiner Hosentasche, für den Fall der Fälle.
Ein Stöhnen entrang ihren Lippen, als ich in die eindrang und endlich kam ich in den Genuss zu spüren, wie es sich anfühlte, wenn sie ihre langen Beine um mich schlang.
Exzessiv, wollüstig und gleichzeitig völlig ungehemmt. Mehr Begriffe vielen mir nicht ein, denn mein Hirn schaltete auf den ‚Fick-mich-bis-ich-komme-Modus' um und demnach brach das Denken abrupt ab.
Unter mir wand sich Joyce, stachelte mich an und als wir beide den Höhepunkt erreichten, fühlte ich, wie sich ihre Nägel in meinen Rücken gruben. In diesem Moment war ich froh, mein Shirt anbehalten zu haben.
Völlig verschwitzt stieg ich von ihr runter, zog meine Hose nach oben, das Shirt, das ein wenig nach hoch gerutscht war, nach unten und angelte nach meinem Sakko, das auf dem Boden lag.
Kurz fuhr ich mir mit der Hand durch die leicht feuchten Haare, da hörte ich Joyce sagen: „Das war nicht schlecht und ich finde, wir sollten das unbedingt wiederholen."
Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. „Ja, das finde ich auch."
Definitiv war es heißer mit ihr als mit Cloe. Vielleicht sollte ich ab und zu mal das Revier wechseln, damit es nicht langweilig wurde.
Nachdem ich mich verabschiedet hatte, suchte ich kurz die Toilette auf, um meine Haare noch einmal zu richten. Es musste ja nicht gleich jeder sehen, dass ich mich gerade mit ihr vergnügt hatte.
Gerade als ich die Toilettenräume verlassen wollte, ging eine Nachricht auf meinem Handy ein. „Mittagessen im Ichi, zwei Uhr."
Sowohl Harry als auch Liam hatten bereits auf Louis' Nachrichte mit einem „Geht klar" geantwortet und ich schloss mich nun an. In regelmäßigen Abständen verabredeten wir vier uns zum Mittagessen in unserem Lieblingsrestaurant. Das Ichi zählte zu den besten Suhsi und Sashimi Restaurants in London, weshalb wir gerne dort verkehrten.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich mich besser gleich in diese Richtung begeben sollte, denn viel Zeit blieb mir nicht mehr. Die leidige Parkplatzsuche gestaltete sich als Nerv tötend, sodass ich gerade pünktlich schaffte, das Restaurant aufzusuchen.
Meine Freunde waren bereits anwesend und begrüßten mich lautstark. „Hey, Niall, alles fit?"
„Könnte man so sagen." Ich setzte mich auf den freien Platz neben Liam und griff nach der Speisekarte. Der Sex hatte mich hungrig werden lassen, mein Magen hing schon in den Kniekehlen.
„Ich glaube, ich nehme die Icho Combination", sprach ich, um die Karte wieder zur Seite zu legen.
„So viel Hunger habe ich nicht", meinte Harry.
„Ich würde sie mit dir teilen", bot Louis an, worauf Harry sofort zustimmte.
Liam hingegen entschied sich erstmal für eine Suppe, worauf ich einen Spruch abließ: „Also heiß ist es mir schon genug, ich brauche jetzt nichts was mich aufwärmt, eher etwas, was mich abkühlt."
„Oh", Louis lupfte die Augenbrauen, „was hast du gemacht?"
„Du siehst aus, als kämst du vom Sport", bemerkte Liam.
„Fehlanzeige", erwiderte ich, „ich war bei meiner Steuerberaterin und habe sie genagelt."
„Alter", Harry schnaufte beinahe schon erschrocken, „du schreckst auch vor nichts zurück, oder?"
„Hast du sie mal gesehen? Sie war auf der Beerdigung und ist echt ein heißes Gerät", verteidigte ich mich.
„War das die Brünette, die bei Peterbilt stand?", mischte Louis sich ein.
„Ja, genau die." Er stand auf Brünette, vielleicht hatte er sich ihr Gesicht wohl deshalb gemerkt.
„Die ist nun echt nicht zu verachten, da würde ich auch nicht nein sagen", tat Louis seine Meinung kund, worauf ich wie aus der Pistole geschossen antwortete: „Vielleicht kann ich mal was arrangieren."
„Einen Dreier, nein danke! Wenn, dann will ich die alleine für mich", empörte er sich.
„Keinen Dreier, du weißt, dass ich darauf keinen Bock mehr habe", erwiderte ich.
Die Bedienung näherte sich dem Tisch und unser Gespräch bezüglich der sexuellen Neigungen verstummte schlagartig. Wir bestellten das Essen und während wir darauf warteten, schmiedeten wir Pläne für das kommende Wochenende.
„Leute, ihr müsst leider ohne mich auskommen", ließ Harry uns wissen.
„Was?" Liam starrte ihn an, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank. „Ohne dich in den Club zu gehen, das ist wie Brot ohne Butter."
„Man kann Brot auch ohne Butter essen, ich bin auf jeden Fall nicht da", erklärte der Lockenkopf. Auf meine Frage, wo er sich herumtreiben würde, bekam ich zur Antwort, dass er die Wälder um Chesham unsicher machen würde. Das ließ mich misstrauisch werden, denn unlängst hatte ich ihm dort wegen einer Reifenpanne ausgeholfen.
„Was treibst du dort? Unschuldigen Frauen auflauern oder Robin Hood spielen?", zog ich ihn auf.
Ein wenig verlegen räusperte Harry sich. „Nein, ich habe jemanden kennengelernt, eine Frau, die dort in der Nähe wohnt. Na ja, es könnte sich etwas Festes daraus entwickeln."
„Bitte was?" Louis starrte ihn an, als hätte er gerade verkündet nach Texas ziehen zu wollen, um dort eine Farm zu betreiben. Selbst Liam und ich reagierten geschockt, denn keiner von uns dachte im Moment an eine feste Beziehung.
„Meine Güte, jetzt tut doch nicht so, als könnte das nie passieren. Ich hab mich verknallt, das gebe ich offen zu und ich werde sie euch schon noch vorstellen, aber wehe, ihr benehmt euch daneben."
„Das ist zu viel für mich." In einem Zug kippte Liam den Reiswein, den man zu den Gerichten stets servierte, hinunter. Da ich mit dem Auto unterwegs war, musste ich passen, als Louis nachzog. Stattdessen schaute ich Harry tief in die Augen.
„Wenn du sie uns bis Ende nächster Woche nicht vorgestellt hast, kommen wir alle nach Chesham gefahren und glaube mir, wir finden dich."
„Und wir holen dich von der Alten runter, wenn du sie gerade fickst", drohte Louis grinsend.
Abwehrend hob Harry seine großen Hände. „Ich stelle sie euch vor, okay?"
„Gut, das wollten wir dir auch geraten haben", brummte Liam.
Schmunzelnd beugte ich mich über den Tisch. „Aber vorher wollen wir ihren Namen wissen."
Harry enthielt uns diesen nicht vor. „Sie heißt Anni."
Auf diese Frau war ich echt gespannt.
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Pünktlich um sieben stand ich am Abend vor dem Haus, in dem Heather wohnte. Ich hatte ein Taxi genommen, das nun wartete, bis ich mit meiner weiblichen Begleitung zurückkehrte.
„Wohin gehen wir eigentlich essen?", wollte Heather wissen. „Ich hoffe, ich bin standesgemäß gekleidet."
„Ja, das passt schon." Sie trug ein hochgeschlossenes Kleid, zeitlos und für fast jeden Anlass geeignet. Es war nichts Spektakuläres aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur ein Abendessen und keinen Clubbesuch vor uns hatten, ließ ich das durchgehen.
Während der Fahrt zum Restaurant, einem ausgezeichneten Italiener, redeten wir nicht viel. Wie heute Morgen auch, wirkte Heather noch immer ein wenig zerfahren, aber den Grund dafür würde ich wohl bald herausfinden.
Ich bezahlte das Taxi und einer der Bediensteten des Restaurants hielt uns die Tür auf. „Willkommen Mr Horan. Schön, dass Sie wieder bei uns speisen."
Lächelnd erwiderte ich: „Warum auch nicht, mein Vater war schon Stammgast hier."
Bei dem Gedanken an seinen Tod wurde ich kurzzeitig traurig, aber das Leben musste weitergehen, ebenso die Geschäfte.
Der Ober geleitete uns an den reservierten Tisch und nachdem wir Platz genommen hatten, sprach ich Heather an. „Bestelle dir bitte, was du möchtest, du bist eingeladen."
„Aber Niall", protestierte sie, worauf ich abwinkte.
„Lass gut sein, ich musste unsere Unterredung auf den Abend verschieben, somit schulde ich dir was."
Nachdem wir das Essen ausgewählt hatten und der Ober sich vom Tisch entfernte, nahm ich das Gespräch auf. „Also, warum hasst du diesen Carl so sehr? Was hat er dir getan?"
Ein wenig druckste Heather herum, ehe sie die Katze aus dem Sack ließ. „Er hat mich betrogen und deshalb beendete ich unsere Beziehung, was ihm aber gar nicht passte. Er wollte mich zurück, aber ich bin keine Puppe, mit der man spielen kann, verstehst du das?"
Stirnrunzelnd blickte ich sie an. Wenn ein Mann eine Frau betrog, dann geschah das nicht immer willkürlich. Ich wollte näheres wissen und stellte ihr deshalb eine Frage: „Wie oft hat er dich betrogen?"
„Vier Mal."
Die Überraschung war auf meiner Seite, dennoch spann ich meinen Gedanken weiter. „Immer mit der gleichen Frau oder immer mit verschiedenen?"
Heather platzte der Kragen, denn sie fauchte mich prompt an: „Das ist doch wohl egal, oder?"
„Nicht ganz." Ich griff nach dem Weinglas, nahm einen großen Schuck daraus, bevor ich zu einer Erklärung ansetzte: „Wenn er dich immer mit der gleichen Frau betrogen hat, dann könnte es sein, dass er sich vielleicht doch in sie verliebt hat, später einen Laufpass bekam und als du ihm ebenfalls einen gabst, verkraftete er das nicht."
Ihr Mund klappte nach unten. „Bist du irre?"
„Nein, aber ein Mann, der weiß, wie andere Männer drauf sein können." Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sie nervös an einer Haarsträhne zupfte, die sich aus dem Knoten gelöst hatte. Ich ließ mich nicht ablenkten, sondern sprach weiter. „Wenn er dich allerdings jedes Mal mit einer anderen betrogen hat, dann ist er ein Arsch, der sich nur beweisen will. Also sag du mir, wie es sich verhält, damit ich ihn einschätzen kann."
„Es war jedes Mal eine andere."
Als ich nickte, redete Heather weiter. „Er drangsaliert mich immer, wenn er kann und ich habe schon oft darüber nachgedacht zu kündigen, aber ich brauche das Geld. Niemand bezahlt so gut wie Goldman Sachs, außerdem kann ich es mir nicht leisten, einen Monat oder sogar länger, arbeitslos zu sein. Und das weiß er genau."
Langsam dämmerte es mir. „Dann bin ich also dein Sprungbrett in ein neues Team?"
Stumm senkte sie ihren Kopf, nickte jedoch dabei. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie eng unsere Schicksale miteinander verflochten waren.
Ich brauchte Heather und sie brauchte mich. Das machte uns automatisch zu Verbündeten und so kamen die nächsten Worte automatisch aus meinem Mund: „Okay, ich würde sagen, wir haben ein Deal, was Carl betrifft."
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Da ist er nun, der Deal den Heather bezüglich Carl braucht. Niall wird ihr also helfen und ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel, muhahaha.
Außerdem ist nun herausgekommen, wer Niall dabei behilflich war, einen Termin mit Mr Devine zu kriegen. Joyce und Niall haben in diesem Kapitel einfach gemacht was sie wollten, tut mir leid für die Sexszene. ^^
Was sagt ihr dazu, dass Harry sich augenscheinlich verliebt hat? Seid ihr euch schon gespannt auf seine Errungenschaft?
Ich danke allen, die mir treu geblieben sind und freue mich, dass ihr mich weiterhin begleitet.
LG, Ambi xxx
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