06. Drenched
♪ Over the hills and far away – Gary Moore
H E A T H E R
Der Moment in dem ich das Haus betrat machte mir bewusst wie stark ich eigentlich fröstelte. Meine gesamte Kleidung triefte vor Nässe und die Pumps gaben bei jedem Schritt ein quietschendes Geräusch von sich, das vom Wasser herrührte, welches sich in den Schuhen befand.
Das Kopftuch, das ich notdürftig umgebunden hatte, um mein Haar zu schützen, konnte man auswringen und ich hatte das Gefühl, dass kein Fleck an meinem Körper mehr trocken war. Als Niall Regenjacke und Schuhe auszog, wirkte er, als hätte er keinen Tropfen Regen abbekommen. Letztendlich konnte ich ihm aber nicht die Schuld dafür geben, dennoch wurmte es mich immens, dass er Recht behalten hatte, was das Wetter und in diesem Zusammenhang meine Kleidung anging.
Bevor ich diese auszog schickte eine Nachricht an Gavin, dass ich bis einschließlich morgen mit unserem Klienten unterwegs sei. Sein kurzes „Alles klar, ich weiß Bescheid", ließ mich erleichtert aufatmen. Zum Glück ließ er mir zum größten Teil freie Hand, was die Planung des Falles betraf.
„Kindchen, du bist ja völlig durchnässt, du musst schleunigst aus diesen Klamotten raus", hörte ich die Dame sagen, die sich als Emma vorgestellt hatte.
Am liebsten wäre ich dieser Aufforderung direkt nachgekommen aber in Anbetracht der Tatsache, dass Niall genau neben mir stand, konnte ich die Idee unmöglich in die Tat umsetzen.
Immerhin entledigte ich mich der Pumps, die Emma mir abnahm, um sie zum Trocknen neben den Kamin im Wohnzimmer zu stellen. Das Prasseln des Feuers, gepaart mit der Wärme, die mir entgegenströmte, ließ meine Lebensgeister kurz erwachen. Mittlerweile war ich total durchgefroren und sehnte mich nach einem heißen Bad.
Selbst das Ausziehen meiner Kostümjacke bewirkte nicht, dass ich mich besser fühlte, denn meine Bluse und auch das Unterhemd klebten förmlich auf meiner Haut. Die Tasse mit dampfendem Tee, welche Emmas Gatte mir reichte, nahm ich dankbar entgegen. In kleinen Schlucken trank ich die Flüssigkeit, die mich ein bisschen von innen heraus wärmte.
Als ich Niall beobachtete, der sich den Tee ebenfalls schmecken ließ, durchfuhr mich erneut ein Frösteln. Wir mussten uns ein Zimmer und sogar ein Bett teilen, was bestimmt wieder zu Reibereien führen würde.
Während Niall sich mit dem Hausherrn unterhielt (er erzählte von unserer Panne), umklammerte ich krampfhaft die Teetasse mit beiden Händen. Hoffentlich durfte ich bald das Bad benutzen, sonst würde ich mir sicher eine fette Erkältung einfangen.
„So, Kindchen, ich habe euch beiden ein heißes Bad eingelassen", vernahm ich plötzlich Emmas Stimme hinter mir.
Euch beiden? Vermutlich hielt sie uns für ein Paar. Irritiert blickte ich auf, da mischte Niall sich schon ein. Aber anstatt die Sachlage klarzustellen, setzte er noch eins obendrauf. „Das ist nett, vielen Dank. Wir werden gleich nach oben gehen."
„Als wir in eurem Alter waren, haben wir auch immer zusammen gebadet, aber jetzt passen wir aufgrund unserer Körperfülle nicht mehr gemeinsam in die Badewanne", erzählte Emma mit einem Augenzwinkern.
Warum klärte der Idiot das Missverständnis nicht auf? Bevor ich einen Einwand bringen konnte, erhob Niall sich ohne zu zögern, was für mich als Startschuss galt, denn ich wollte unter allen Umständen zuerst ins Badezimmer. Schnell folgte ich ihm und Emma in das obere Stockwerk, wo die Dame des Hauses uns kurz das Zimmer zeigte, in welchem wir nächtigen durften. Anschließend verabschiedete sie sich mit den Worten, dass Handtücher im Bad bereit liegen würden.
„Also, ich gehe dann mal zuerst", merkte ich siegessicher an, aber ich hatte nicht mit Nialls Widerstand gerechnet.
„Zuerst? Du kannst dich gerne in die Wanne legen, während ich dusche. Ich hasse es nämlich zu baden."
„Was?" Entgeistert starrte ich ihn an. „Das kannst du dir abschminken! Ich nutze doch nicht gleichzeitig ein Badezimmer mit dir!"
„Dann musst du wohl warten, bis ich fertig bin", erklärte er grinsend und schickte sich an, zur Tür zu laufen.
„Bis dahin ist mein Badewasser kalt, du neunmalkluges Exemplar", blökte ich ungehalten zurück, während ich einen Satz zur Tür machte. Aber Niall erkannte meine Absicht und verstellte mir den Weg. „Lass' mich ins Bad, du Idiot", fauchte ich, doch er rührte sich keinen Zentimeter, sondern kreuzte die Arme vor der Brust.
„Hör zu, Schätzchen, du kannst dich gerne in die Badewanne legen, nachdem ich die Dusche betreten habe. Ich schätze, das ist dir lieber als umgekehrt. Mir würde es natürlich nichts ausmachen, dich nackt in der Wanne zu sehen."
Was bildete er sich eigentlich ein?
„Du bist echt das Allerletzte", entfuhr es mir. Im gleichen Moment erkannte ich, dass mir keine andere Alternative blieb. Entweder ich fror mir hier den Hintern ab, bis Niall fertig war oder ich begab mich in die Wanne, sobald er sich außer Sichtweite befand.
„Also Heather, ich gehe jetzt ins Bad, was du machst, ist mir gleich." Mit diesen Worten sprintete er in Richtung Badezimmertür und obwohl ich noch versuchte ihn einzuholen, gelang mir dies nicht.
Vor der Tür stoppten meine Schritte, mein Atem ging rascher und ich wartete, bis das Rauschen der Dusche ertönte. Jetzt konnte ich wohl gefahrlos das Bad betreten. Ein kurzes Durchatmen erfolgte, dann legte ich eilig meine Klamotten ab.
Es war ein Kampf, aus der Strumpfhose zu gelangen, die wie eine zweite Haut an meinen Beinen klebte. Fast hätte ich mich auf den Boden gelegt und konnte mich in letzter Sekunde am Badewannenrand festhalten. Dabei fiel mir auf, dass Nialls Klamotten überall verteilt auf den Fliesen lagen. Von Ordnung hielt er wohl auch nichts.
Nachdem ich sämtliche Kleidungsstücke ordentlich auf dem kleinen Hocker platziert hatte, der links an der Wand stand, stieg ich vorsichtig in die Wanne. Das Wasser fühlte sich angenehm warm an und ich ließ mich mit einem Seufzen hineingleiten. Von Schaummassen umrundet lehnte ich den Kopf zurück und lag mit geschlossenen Augen da. Es tat unheimlich gut, auf diese Art und Weise entspannen zu dürfen. Selbst meine kleinen Fußzehen waren durch den Regen und die Kälte in Mitleidenschaft gezogen worden und wurden nun wieder zum Leben erweckt.
Mein Zeitgefühl ging verloren, ich bekam gar nicht mit, dass das Rauschen der Dusche aufhörte und erst, als ich Nialls Stimme vernahm, öffnete ich die Augen.
Sein Anblick raubte mir gelinde gesagt ein wenig den Atem.
Ein blaues Badetuch um seine Hüften geschlungen, stand der mit nacktem Oberkörper, von dem kleine Wasserperlen nach unten tropften, direkt vor der Wanne und grinste mich an.
„Na, Heather, ist das Wasser schön warm?"
Unglücklicherweise verdeckte der Schaum nicht mehr alle Stellen meines Körpers, worauf ich mit hektischen Bewegungen versuchte, das weiße Zeug so zu verteilen, dass er gewisse Bereiche nicht zu Gesicht bekam. Dabei hatte ich das Gefühl, dass mir das Blut in den Kopf schoss, so heiß wurde mir in jenem Moment.
„Das Wasser ist angenehm", erwiderte ich gleichgültig und drehte mich ein wenig zur Seite, sodass er die Hälfte meines Rückens zu sehen bekam.
„Fein, dann wünsche ich dir noch viel Spaß beim Baden. Ich lege mich derweil ins Bett."
Ehe ich mich versah, hatte er das Bad verlassen. Seine Jeans lag noch immer auf dem Boden, lediglich sein Shirt und seine Boxershorts hatte er mitgenommen.
„Du gottverdammter Spanner", knurrte ich, bevor ich mich langsam in der Wanne drehte. Noch einige Minuten wollte ich hier verweilen und mir dann die Haare trockenen. Den Föhn hatte ich nämlich bereits entdeckt.
Mit dem Badetuch um den Körper geschlungen stand ich wenige Minuten später vor dem Spiegel und bearbeitete meine Haare mit den Fingern und dem Haartrockner. Glücklicherweise ging dies relativ schnell vonstatten und als ich endlich das Zimmer aufsuchte, atmete ich tief durch.
Niall saß bereits im Bett. Er hatte sich eines der Kissen in den Rücken gestopft und zappte mit der Fernbedienung durch die Kanäle des Fernsehprogramms. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass er selbst mit Brille auf der Nase noch heiß aussah.
Innerlich seufzend ließ ich mich auf der freien Seite des Bettes nieder und just in diesem Augenblick erkannte ich ein weiteres Problem. Außer meinem Slip, der zum Glück trocken geblieben war, besaß ich absolut nichts zum Anziehen.
Weder der feuchte BH noch die durchnässte Bluse eigneten sich nach dem heißen Bad als Kleidungsstücke. Da blieb guter Rat teuer. Vielleicht sollte ich Emma fragen, ob sie mir ein Nachthemd leihen würde. Aber selbst das fühlte sich peinlich für mich an, zumal wir uns nicht näher kannten.
„Stimmt irgendwas nicht?", vernahm ich Nialls Stimme aus dem Hintergrund. Verdammt, was sollte ich jetzt tun?
„Ich habe nichts zum Anziehen", platzte es in der nächsten Sekunde aus mir heraus, was ich geradewegs bereute. Vermutlich würde er mir gleich vorschlagen, mich nackt neben ihn zu legen.
„Nichts zum Anziehen?", wiederholte er verwundert und keine Sekunde später passierte etwas Seltsames. Niall zog sich das Shirt über den Kopf, welches mir entgegenflog. „Hier, nimm das, wenn es dir hilft. Ich kann auch nur in Boxershorts schlafen."
Damit hatte ich so gar nicht gerechnet, weshalb es mir glatt die Sprache verschlug. Zudem tat sein Grinsen ein Übriges, um meine Unsicherheit zu verstärken. Aber er meinte es wohl ernst, was sein Nicken unterstrich, als ich nach dem Shirt griff.
Nachdem ich es übergezogen hatte, ließ ich das Badetuch von meinem Körper gleiten und kroch unter die Bettdecke. Der Geruch seines Aftershaves haftete an dem Kleidungstück und setzte sich in meiner Nase fest. Komischerweise mochte ich den Duft, behielt dies jedoch für mich. Nicht, dass er noch auf den Gedanken kam, ich würde ihn vielleicht anmachen wollen.
Vorsichtig stopfte ich das Kissen in meinen Rücken, während sich meine Aufmerksamkeit auf den Fernseher richtete. Niall konnte sich wohl nicht entscheiden, was er anschauen wollte aber mich nervte die ständige Zapperei gewaltig.
„Kannst du bitte damit aufhören?", richtete ich die Frage an ihn.
„Womit?" Unbeirrt machte er weiter und strapazierte somit meine Geduld bis aufs Äußerste. Mit einer schnellen Handbewegung griff ich nach der Fernbedienung, mit der Ansicht, ihm diese zu entreißen, aber Niall gab sie nicht so ohne weiteres her.
„Hey, was soll das?", keifte er. „Du kannst gefälligst fragen, wenn du das Ding haben möchtest."
„Herrgott nochmal, such' endlich einen Sender aus", entgegnete ich bissig, die Hand noch immer an der Fernbedienung, die er eisern festhielt.
Sein Grinsen, das er aufsetzte, als er antwortete, machte mich rasend. „Auf deine Verantwortung tue ich das gerne."
Er hätte nichts Schlimmeres auswählen können als die Liebesschnulze, die gerade abgespielt wurde, was mich augenblicklich zum Meckern veranlasste. „Bitte nicht so einen Kack, nicht alle Frauen stehen darauf."
„Nicht?" Gespielt überrascht zog er die Augenbrauen nach oben, wohl um mich zu provozieren. Darauf ließ ich mich jedoch nicht ein, sondern griff nach meinem Tablet, das ich auf dem Nachttisch deponiert hatte. Es konnte nicht schaden, einen Blick in die geschäftlichen Dinge zu werfen. Sollte Niall sich doch die Liebesschnulze reinziehen, mein Ding war das nicht.
Eine Weile blieb es, bis auf den Fernseher, still im Zimmer, so lange bis Niall wieder zu reden anging. „Sag mal, arbeitest du schon wieder?"
Kurz sah ich auf, erhaschte einen Blick in seine blauen Augen, die zugegeben, ziemlich attraktiv auf mich wirkten. Aber dann besann ich mich auf seinen Charakter, auf die Art, die mir widerstrebte, womit mein klarer Kopf im Nu wieder hergestellt war.
„Ja, ich arbeite und daran ist nichts verwerflich", kommentierte ich mit Nachdruck in meiner Stimme.
Nialls Antwort haute mich fast aus den nichtvorhandenen Socken. „Hast du eigentlich niemals Spaß?"
„Spaß?", wiederholte ich stirnrunzelnd.
„Ja, Spaß, also ausgehen oder Partys."
Vermutlich bestand sein komplettes Leben nur daraus, vorstellen konnte ich mir das nach der Aktion als ich ihn zuhause besuchte, auf jeden Fall. Nun sah ich mich in der Lage, Bubi erklären zu müssen, dass das Leben leider nicht nur aus Partys und dergleichen bestand.
„Weißt du", begann ich, „ich arbeite oftmals zehn Stunden pro Tag, da bleibt mir nicht viel Zeit, um anderen Dingen nachzugehen."
„Und am Wochenende? Du musst doch irgendwas anderes tun außer ständig deine Nase in die Arbeit zu stecken, oder?"
„Mein Wochenende geht dich zwar nichts an, da es nicht Teil unseres Deals ist, aber ich will dir gerne verraten, dass ich oftmals meine Familie besuche, die in der Nähe von Newcastle lebt", erklärte ich leicht bissig.
„Newcastle, da war ich noch nie, ist es schön dort?", richtete er die Frage an mich. Da ich mir nicht sicher war, ob er eine zwanghafte Konversation starten wollte oder ob er sich tatsächlich dafür interessierte, tippte ich kurz auf dem Tablet den Namen der Stadt ein und hielt es ihm direkt vor das Gesicht.
„Hier, da kannst du alles lesen."
Doch Niall dachte gar nicht daran. „Wenn ich es hätte nachlesen wollen, dann wäre ich von selbst auf die Idee gekommen. Es ist doch viel schöner, wenn jemand, der die Stadt kennt, einem davon erzählt."
Nun brachte er mich richtig in Zugzwang, denn ich wollte keinesfalls unhöflich rüberkommen. Er war unser Kunde und der Kunde war immer König. Egal wie furchtbar er sich verhielt oder ob man ihn leiden konnte oder nicht, mein Arbeitgeber legte größten Wert darauf, dass man den Kunden die Wünsche von den Augen ablas.
In Nialls Fall waren das sogar sehr schöne Augen, die jedoch in keiner Art und Weise mit seinem eher oberflächlichen Charakter konkurrierten.
Vorsichtig wagte ich es, eine Frage zu stellen. „Kennst du denn etwas von der Geschichte Newcastles?"
„Nicht wirklich, aber ich bin mir sicher, du wirst mich gleich aufklären."
Und wie ich das tat. Die Worte sprudelten nur so aus meinem Mund. Dabei war es mir egal, ob er sich langweilte oder nicht. Zu meiner Überraschung unterbrach er mich nicht durch unpassende Einwürfe, sondern hörte einfach nur zu.
„Du magst diese Stadt sehr, oder?", stellte er zum Schluss fest.
„Ja, ich habe dort studiert, aber in London gibt es eindeutig die besseren Arbeitsplätze", erwiderte ich ehrlich.
Niall nickte, dann schob er mir die Fernbedienung hin. „Such' den Sender aus, der dir gefällt. Ich lasse mich gerne überraschen, auf was du stehst."
Sollte das etwa ein Friedensangebot werden? Ich war mir nicht sicher, ergriff die Gelegenheit aber beim Schopf und zappte mich so lange durch die Kanäle, bis ich endlich einen Sender fand, der ein Eishockeyspiel übertrug. Nur zu gerne sah ich mir diese Sportart an.
„Eishockey, sieh mal einer an, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen", sprach Niall einigermaßen überrascht.
Leicht schmunzelte ich vor mich hin. „Früher, als ich noch ein kleines Mädchen war, hat mein Dad mich öfter zu den Spielen der Newcastle Vipers mitgenommen. Leider lösten sie sich im Jahr 2002 auf."
Kurz richtete Niall sich auf und schaute zu mir. „Und für welches Team bist du jetzt?"
„Dad und ich wechselten zu den Sheffield Steelers. Ich bin ihnen bis heute treu geblieben und Dad wäre es sicher auch." Wehmütig dachte ich an alten Zeiten zurück, als Nialls Worte in meinen Kopf drangen.
„Wäre? Was ist passiert?"
„Mein Vater ist tot." Diese Worte auszusprechen tat noch immer weh, ich würde ihn bis an mein Lebensende vermissen. Just in dieser Sekunde machte Niall mir bewusst, dass es eine Gemeinsamkeit zwischen uns gab. Auch er war Halbwaise, hatte seinen Vater verloren.
„Darf ich fragen, an was er gestorben ist?"
Kalt rieselte es meinen Rücken hinab, als ich an die Umstände dachte. Ich war nicht in der Lage, mit Fremden darüber zu sprechen und Niall war in diesem Moment einer für mich. Jemand, den ich nicht in mein Herz lassen wollte.
Als die ersten Tränen aus meinen Augen drangen, spürte ich seine Hand auf meiner. „Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst. Es war nur eine Frage, aber wir vergessen sie besser."
Taktgefühl war nun das, was ich ihm am wenigsten zugetraut hatte, dennoch schien dieses bei ihm vorhanden zu sein. Eigenartigerweise tat die Wärme seiner Hand, die ich auf meiner fühlte, mir gut. Ich wurde ruhiger, hörte auf zu zittern und wechselte, einer inneren Eingebung folgend, das Thema gänzlich.
„Warum hast du Emma eigentlich nicht gesagt, dass wir kein Paar sind?"
Ein lautes Lachen erfolgte, ehe er antwortete. „Du bist hier in Irland, hier sind alle erzkatholisch. Abtreibung ist gesetzlich verboten, es sei denn, das Leben der Mutter würde durch die Schwangerschaft gefährdet. Die hätten uns wahrscheinlich kein Doppelzimmer vermietet, wenn wir ihnen die Wahrheit gesagt hätten. Also lassen wir sie in dem Glauben."
„Vermutlich hast du recht", murmelte ich.
Noch immer lag seine Hand auf meiner, so als ob er verstand, wie schwer der Verlust meines Vaters noch immer für mich wog. Es klang verrückt, aber zwischen all den Kontroversen würde diese Gemeinsamkeit vielleicht dafür sorgen, dass wir den Deal anständig über die Bühne brachten.
_________________
Hallo ihr Lieben, eigentlich solltet ihr das Kapitel schon gestern bekommen aber eine Halsentzündung und Fieber hatten mich dahingerafft. Aber da Unkraut nicht vergeht, gibt es das Kapitel heute.
Was denkt ihr? Werden Niall und Heather noch Freunde, aufgrund der Tatsache, dass beide ihren Vater verloren haben?
Wie fandet ihr die Badezimmer Szene? Ich hoffe, ihr habt euch amüsiert.
Für alle die ich wundern: Abtreibung ist in Irland tatsächlich gesetzlich nicht erlaubt. Im Sommer wird es diesbezüglich eine erneute Abstimmung im Parlament geben.
Danke für eure Unterstützung, auch wenn es hier im Moment eher schleppend vorangeht. Ich hoffe, ihr bleibt dran.
LG, Ambi xxx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top