t w e n t y - o n e

»Mia, mach deine Tür auf. Lucas und ich fahren zu Mom. Komm doch mitsein will dich sehen« Lucas brüllte schon fast vor der Tür und meine Kopfschmerzen wurden nur noch schlimmer davon.

Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich wusste, dass er mich nicht sehen konnte. Ich lag auf dem Bett, war seit gestern Abend nicht einmal aufgestanden. »Mia!« er machte zwar noch so weiter, doch ich versuchte seine laute Stimme zu verdrängen und atmete durch, als er endlich verschwunden zu sein schien. Ich wusste gar nicht wie spät es war, hatte die Rollos unten und starrte einfach nur in die Leere. Ich brauchte diese Ruhe in dieser Dunkelheit gerade, weil ich einfach nicht gestört werden wollte. Die Wort meines eigenen Vaters lagen noch immer tief in meiner Magengrube.

»Wer ist Lockwood? Dich ruft jemand an.« Ich realisierte erst was er sagte, als ich meinen Klingelton hörte und stand zum ersten mal auf. Ich achtete nicht darauf, dass mir sehr schlecht wurde, sondern riss die Tür auf und nahm ihm mein Handy aus seiner Hand. Er setzte an um etwas zu sagen, doch ich eilte ins Zimmer und schloss schon wieder die Tür.

»Hallo?« fragte ich in den Hörer. Gott, war meine Stimme kaputt. Aber ich erwartete gar nichts anderes, sondern ließ ihn das einfach hören. Ich wusste nämlich nicht was ich fühlen sollte, als er ebenfalls ein »Hallo« in den Hörer sprach.

»Mia? Mia was ist los? Was ist mit deiner Mutter?« fragte er etwas verwundert und riss damit die Wunde wieder auf, die er mir eigentlich, ganz genau überlegt, hinzugefügt hatte.

»Mia? Bist du dran?« fragte er mich wieder nach einigen Sekunden des Schweigens und ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und sagte mit eisiger Stimme, was ich schon längst hätte sagen sollen. »Melde dich nicht mehr bei mir. Lass es gut sein, James«

Dies schien ihn sichtlich schockiert zu haben, denn er blieb ruhig und ich hatte somit Zeit, ihm das zu sagen, was ich vorhatte ihm zu sagen. »Du hast kein Recht mit mir zu reden, du hast kein Recht mich zu fragen wie es mir geht, nachdem du der Grund bist, wieso es mir überhaupt nicht gut geht. Du bist ein Krimineller und ich weiß nicht, wie ich nur so naiv sein konnte und dir vertrauen konnte, wenn du doch der Grund bist, wieso ich fast genau so ein schlechter Mensch werde, wie du. Du hast mein Leben nur zerstört, also wage es nicht, mich zu fragen, wie es mir geht. Ich will, dass das ein Ende hat und du mich und meine Familie in Ruhe lässt, hast du das verstanden? Hast du das endlich ein für alle mal verstanden? Ich hasse dich, James Lockwood und du bist der Grund, wieso mich meine eigene Familie hasst. Ich hasse dich.«

Meine Stimme bebte und ich hörte nichts mehr von der anderen Seite, also drückte ich auf den roten Knopf auf meinem Handy und starrte noch für zwei Minuten auf den Bildschirm, auf welchem stand, dass ich das Telefonat gerade beendet hatte. Ich schloss mein Handy und schaute auf. So viele Gefühle mischten sich in meinem Bauch zusammen, aber es waren nur negative. Noch nie hatte ich ich so leer und kaputt gefühlt und ich wusste noch nicht einmal, dass ein Mensch so viele schreckliche Gefühle gleichzeitig fühlen konnte. Ich wollte das nicht mehr, ich wollte alles beenden. Alles schien sich zu drehen und wütend schmiss ich mein Handy in die nächste Ecke in der Hoffnung, niemand würde mich je wieder erreichen können. Alles verfolgte mich in diesem Moment, der Tod meines Hundes, der Einbruch, James und meine Nacht in seinem Büro, die Leiche im Kofferraum und ich? Ich hatte alles zugelassen?

Ich nahm meine Jacke und zog sie mir über. Eigentlich hätte es auch schneien können, aber das war mir egal, ich wollte nur noch dieses Haus verlassen. Ich hatte das Gefühl ich würde umkippen, wenn ich noch länger in diesem Haus bleiben würde. Und ich musste definitiv an die frisch Luft.

Ich ging die Treppen wieder runter und sah aus dem Augenwinkel, dass mich Lucas und Alex verwirrt musterten, doch ich verschwand so schnell, wie ich gekommen war, einfach in die große, weite Welt hinaus. Meine Tränen gewannen wieder die Oberhand und floßen heiß an meinen Wangen herunter und ich wusste nicht mehr, wohin ich sollte. Meine Hände spürte ich dank gestern Abend gar nicht mehr und meine Füße wollten nur noch liegen. Ich hatte Alex noch gehört, wie er mir nachrief, doch ich wollte mit niemandem reden, wenn ich doch wusste, sie alle dachten ich wäre der Fehler.

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Heyyy sweeties, wie versprochen euer teil 🙆🏻‍♀️❤️ Wie wäre es mit einem Angebot, wenn ihr mir fleißig Kommentare schreibt, lade ich gleich noch den nächsten Teil hoch. ☺️😇👩🏻‍💻❤️ mal schauen was sich ergibt!

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