s e v e n t e e n
Nachdem ich mich ein paar Stunden, während seiner Anwesenheit mit meinen Mathe-Aufgaben beschäftigt hatte und er sie auch kontrolliert hatte, war ich ziemlich fertig und ließ mich neben ihn auf die Couch fallen. Lachend schaute er mich an, doch ich konnte nicht lachen. Ich musste automatisch an meine Brüder denken, die gerade wahrscheinlich in Miami saßen und dort auch nicht mehr an mich dachten. Aber ich wusste nicht, und hätte auch niemals gedacht, dass meine Brüder mich im Stich lassen würden, vor Allem hätte ich das nicht von Lucas erwartet.
»Was ist los?« fragte er mich vorsichtig, legte seinen Laptop beiseite und schaute mir in meine Augen. Es war ein Wunder, dass er nicht wieder sofort bescheid wusste oder zumindest wusste, was passiert war. Ich lehnte mich nach hinten und fing an zu erzählen, was passiert war. Er hörte aufmerksam zu, doch sagte nichts.
»Naja, vielleicht kannst du ja einfach mit denen reden?« sagte er und ich seufzte. »Das habe ich doch schon.« erwiderte ich verzweifelt. »Dann versuch es doch nochmal« er nahm wieder seinen Laptop zur Hand und ich schaute ihm nur dabei zu, wieder anfing, sich wieder damit zu beschäftigen und mich nicht einmal mehr anzugucken. »Das wars?« Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und erwartete eine Reaktion.
»Ich bin nicht gut in so einem Gefühlsscheiss, ruf die einfach nochmal an.«
»Okay« ich stand auf und nahm meine Jacke in die Hand. Ich war zwar mit meinem Rücken zu ihm gedreht, doch bemerkte, wie sich sein Blick in meinen Rücken bohrte.
»Aber einmal ein ekelhafter Typ sein, der mit meiner Hilfe eine Frau vergräbt und das andere mal ein notgeiles Arschloch zu sein, darin bist du gut?« Ich hörte keine Antwort, also schnappte ich mir mein Handy und wollte sein Büro verlassen, doch auf einmal stand er vor mir. Diese Situation erinnerte mich an die Nacht des Einbruchs, in der er auf einmal vor mir stand und mir eine Waffe an meinen Kopf hielt. Oder die unzähligen Male, in denen er einfach vor mir stand, nicht zu vergessen das eine mal, an dem er einfach in meinen Zimmer stand. Ja, die Frage war jetzt nur, was machte ich eigentlich in seiner Nähe? Wieso ließ ich zu, dass seine Anwesenheit meine vernünftige Sicht benebelte.
»Pass auf wie du mit mir redest« mit diesen Worten brachte er mich zurück in die Realität und sein Kinn bebte gefährlich.
»Lass mich durch« brachte ich erstickt aus mir heraus, wieso sollte ich jetzt aufpassen wie er mit mir redet? Passte er auf, wie komplett beschissen es mir eigentlich ging?
»N scheiss werd ich, du sagst mir sicher nicht was ich zutun habe« ich versuchte mich an ihm vorbei zu drücken, doch vergessen wir nicht, dass er gut gebaut war und gerade mal so durch die Tür passte. Also hatte ich keine Chance in diesem Moment, an ihm vorbei zu gehen.
»Gut dann darf ich ja jetzt durch, oder?«
»Ich habe dir zugehört, ich bin halt nicht gut darin, aber lass deine Laune nicht an mir aus, verstanden?« Doch geschickt schubste ich ihn vor mir weg. Das war einer der Momente, in denen ich ihn mir einer Kneifzange nicht anpacken würde. Ich ging in schnellem Tempo Richtung Bar. Ich drängelte mich schnell durch die ganze Menschenmenge, damit er mich nicht einholte und rannte schon fast den Weg nach Hause entlang. Ich wollte gerade in diesem Moment niemanden bei mir und so schnell wie möglich unter meine Bettdecke.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top