f o u r t y - t w o

Ich ging einfach in sein Büro hinein. Ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt, nicht zu klopfen. Es dauerte demnach auch nicht lange, bis ich verstand, dass James nicht alleine in seinem Büro gewesen ist. Ich kannte dieses Gesicht, ich kannte den böse schauenden Mann, welcher direkt neben James stand. Ich erinnerte mich an das letzte Mal, als er einfach in das Büro von James spaziert war und ich deshalb weggeschickt wurde. Scham kam in mir auf, nicht nur, weil ich James gerade ohne Vorwarnung gestört hatte, ich meine, ich hätte ihn ja anrufen können, im Notfall hätte ich ihm auch schreiben können, aber ich erkannte in ihren Gesichtern, dass sie alle bemerkten, dass ich geweint hatte. Ich wollte nicht so schwach vor ihnen wirken, sie sollte nicht denken, dass ich verletzlich war. »Die Kleine ist wieder da, na sieh mal einer an, James. Ist sie deine Freundin oder wieso ist sie so oft hier?« Derek, schoss es durch meinen Kopf. Genau so hatte James ihn das letzte Mal genannt. Ich musste daran zurückdenken, was er damals sagte.

»Wer bist du denn, kleine?« seine Stimme war rau, angsteinflössend. »Niemand der dich interessiert« hörte ich James. Er war wach? Man sah, wie müde James noch war, doch er stand trotzdem auf und legte gähnend seinen Arm um mich. »Ist ja eine süße, wie wäre es, wenn sie den Preis bezahlt?« Fragte nun der Unbekannte und seine Begleiter lachten. »Halt den Mund, Derek« Nun drehte auch James zu mir. Was für ein Preis? Hatte James noch mehr Probleme? »Geh nach Hause, ich will nicht, dass du hier bist.« Flüsterte er und strich behutsam über meinen Arm. »Wer ist das?« Fragte ich leise, doch er schüttelte nur den Kopf. »Niemand wichtiges. Wir sehen uns« Mit einem Kuss auf dem Kopf den er mir gab, ging ich Richtung Ausgang.

Welchen Preis er wohl meinte? Und tatsächlich schien James mehr Probleme zu haben, als er zugab, er schien mir nicht die Wahrheit gesagt zu haben, oder zumindest nicht, womit er sich außerhalb meiner Anwesenheit beschäftigte. Als James mich erkannte und sein Blick einmal über mich rannte, schüttelte er den Kopf. Ich nahm an, er wollte nicht zulassen, dass ich etwas sagte. »Weißt du, James« Fing der unbekannte Typ, welcher jetzt ein schelmischen Lächeln aufsetze, an. »Die Zeit vergeht, und umso schneller sie vergeht, desto knapper wird es für dich und Mia« Schockiert verfolgte ich das Geschehen und auch James musste es seinem Ausdruck nach schockiert darüber sein, dass Derek meinen Namen wusste. Das hier war nicht mehr so harmlos, wie es schien zu sein und mein schlechtes Gefühl in der Magengegend bestätigte mir in meinen Gedanken, dass dies noch lange nicht das Ende der Geschichte gewesen ist, sondern lediglich der Anfang etwas Schrecklichem. Ich spürte etwas nicht so Gutes.

Der Unbekannte ging an mir vorbei und ich hatte mir nicht klar machen können, was für eine Angst ich diesem Menschen gegenüber empfand. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Er drehte sich an der Tür noch einmal zu uns um. »Das nächste mal wenn ich dich anrufe und du mich wegdrückst, tue ich ihr weh.« Er lächelte. Wie konnte man nur lächeln, während man so etwas schlimmes sagte? »Mia, Mia Mia verdammt. Ruf mich doch vorher an!« Fing James an zu fluchen und fuhr sich mit seiner Linken Hand über sein Gesicht, wahrscheinlich weil er in diesem Moment nicht verstand, was passiert war.

»Es.. Es tut mir leid« Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich setze mich auf seine Couch, weil ich immer noch nicht verstand, wie es sein konnte, dass er solche Probleme mit sich trug und vor mir so tat, als wäre alles in Ordnung oder mit mir durch den Wald spazierte, als könnte nicht jeden Moment so ein Derek auftauchen und uns abschießen.

»James wer ist das? Wieso kennt er mich? Nein.. Nein.« ich schüttelte meinen Kopf und verbesserte mich selbst. »Wieso kennt er dich??« Er ließ sich neben mich nieder und ich konnte nicht anders, als zu ihm zuschauen.

»Ich werde dir das nicht erzählen.« Ich wollte fassungslos sein, ich wollte ihn wirklich mehr als nur dazu bringen, mir die ganze Wahrheit zu erzählen, doch ich wusste, dass er das erstens nicht wollte und zweitens wusste ich, dass ich aus einem ganz anderen Grund hier her gekommen war. »Darf ich heute Nacht hier bleiben?«

Sofort setzten seine Sorgen ein und er nahm meine beiden Hände in seine. »Natürlich Kleine, was ist passiert? Wieso kommst du mitten in der Nacht hier hin? Wieso weinst du? hey..« Beruhigte er mich und wischte mir die Tränen weg. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ein paar einzelne Tränen meine Wange hinunter kullerten.

»Es ist einfach.. nur der Stress zuhause. Ich wollte dich nicht stören« Er schüttelte schnell seinen Kopf und drückte mich an sich, umarmte mich und schaffte es somit, mich zu beruhigen. Ich spürte, wie er seine Hand behutsam auf meinen Kopf legte und diesen an seine Brust drückte. Ich musste lächeln, da ich mich sofort geborgen fühlte und es so langsam danach aussah, als würden seine Mauern, die er aufgebaut hatte, fallen, als würde seine weiche Seite in meiner Anwesenheit herauskommen.

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