f o u r t y - n i n e
Als Alex uns abgesetzt und mit den Worten Wenn ihr trinkt bringe ich euch um noch ein letztes Mal gewarnt hatte, stiegen Alvia und ich kichernd aus seinem Wagen und klingelten. Ella oder ihre Freundinnen feierten des Öfteren Hausparties wenn ihre Eltern verreisten. Ich musste daran denken, was passieren würde, wenn ich so etwas machen würde. Meine Eltern hätten mich wahrscheinlich umgebracht oder mir zehn Jahre Hausarrest verpasst. Man hörte die laute Musik, obwohl die Tür geschlossen gewesen ist also nahm ich an, dass es im Haus mehr als nur laut sein musste.
Als Ella uns aufmachte bestätigte sich meine Vermutung. Schon jetzt hörte ich nur gedämpft das »Hallo«, welches Ella uns entgegenrief. Auch wir begrüßten sie lauter als sonst.
Als Alvia und ich drinnen waren drückte Ella uns direkt jeweils einen Drink in die Hand und verschwand schwankenden die andere Richtung. Sie war wohl jetzt schon betrunkener, als sie als Gastgeberin hätte sein dürfen. Ich war mir unsicher ob ich wirklich trinken sollte, da ich wirklich keinerlei Stress mit meinen Eltern oder Alex wollte.
»Es ist doch nur ein Drink. So zum auflockern« sprach Alvia auf mich ein und ich trank schulterzuckend einen Schluck. Es schmeckte nach Jack Daniels und Cola und als es meine Kehle hinunterfloß, hinterließ mein Drink eine brennende Spur. Ja, ich musste mich definitiv erst wieder an den Alkohol gewöhnen. Ich war wirklich lange auf keiner Party mehr gewesen und getrunken hatte ich auch lange nicht mehr. Ich glaube das letzte mal, dass ich wirklich so richtig getrunken hatte war auf Alvias Geburtstag. Damals ging das nicht wirklich gut aus. Aber dieses Mal würde ich besser aufpassen.
Alvia schaute mich nun eindringlich von der Seite an und ich merkte sofort, dass sie etwas loswerden wollte. »Können wir vielleicht zu Shawn oder willst du das nicht?« fragte sie vorsichtig, während sie noch einen Schluck aus ihrem Glas trank.
»Weißt du was«, fing ich an zu reden und trank das komplette Glas aus. »Ich komme mit« meinte ich und zusammen bannten wir uns einen Weg durch unsere Mitschüler, welche teilweise schon ziemlich betrunken gewesen sind. Es war nicht schwierig Shawn und seine Gang von Weitem zu erkennen. In einem etwas kleineren Kreis standen Shawn, Mike, Evan und Jay. Ich kannte keinen von ihnen wirklich gut, doch Shawn hatte ebenso seine männlichen besten Freunde. Er freute sich sichtlich über Alvias Erscheinen, war aber nicht nicht so begeistert über das Kleid welches sie trug.
Erst als er mich erkannte veränderte sich seine Miene und er sah etwas hilflos zu Alvia rüber. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und atmete ruhig ein und aus.
»Shawn? Kommst du eben?« fragte ich zögerlich und nickend folgte er mir, bis wir an einer etwas ruhigeren Stelle angekommen waren. Ich fand es gut, dass wir etwas abseits gewesen sind. »Hör Mal. Es tut mir leid, Mia. Wir sind beste Freunde und ich wollte dich nicht hintergehen« sprach er drauf los, als hätte er nur darauf gewartet mir das zu sagen.
»Shawn, es ist okay. Ich will nur wissen... was ihr miteinander zutun hattet oder vielleicht noch habt« gab ich zu und musste augenblicklich wieder an James denken. Es tat mir weh mich mit ihm zu befassen, weswegen ich versuchte Shawn gespannt bei seiner Erklärung zuzuhören. Ich vermisste ihn.
»Mein älterer Bruder Sam kannte James noch von früher. Er ist der Einzige, dem James jemals vertraut hat. James ist.. wie du bereits schon weißt mehr als nur kriminell. Ich weiß auch was für Sachen er mit dir angestellt hat. Und er hat mich auch gezwungen ihm zu sagen wo du gearbeitet hast, er wollte, dass ich den Zettel in deinen Spind lege und für diese dummen Dinge die ich aus Angst gemacht habe, wollte ich mich nebenei entschuldigen.« er schien erst, als er diese ganzen Dinge sagte zu verstehen, was er getan hatte. Doch ich war nicht mehr sauer auf ihn. »Jedenfalls hat mein Bruder mich darum gebeten, James sein altes Zimmer zu geben, weil Sam ja wie du bereits weißt gerade sein Auslandssemester in Spanien verbringt. Ich konnte meinen Bruder nicht enttäuschen« erklärte er mir ruhig, während er sich auf die Hände schaute.
Beruhigend legte ich ihm meine Hand auf seine Schulter. »Shawn du bist einer meiner besten Freunde und ich will keinen Streit mit dir. Ich will nicht, dass Alvia zwischen uns stehen muss oder sich entscheiden muss, nur weil wir beide zu stur sind, um das zu klären. Natürlich nehme ich deine Entschuldigung an« erwiderte ich und umarmte ihn fest. »Wir können doch niemals so tun, als wäre nichts geschehen. Als wären wir nie freunde gewesen« murmelte ich in die Umarmung und fest hielt er mich in meinen Armen.
Ich hatte schon James verloren, also wollte ich nicht noch einmal eine komplette Person wegdenken müssen. Ich hatte angst davor Shawn auch noch zu verlieren. Umso glücklicher war ich also, dass wir uns vertragen hatten.
»Und ich bitte dich einfach, James nichts von mir zu erzählen. Zwischen uns ist kein Kontakt mehr und das ist besser so. Versprichst du mir das?« fragte ich ihn und er nickte.
Als wir zurück kamen, stand Alvia an der Bar und holte uns neue Getränke, während seine Freunde nach ihm riefen.
»Shawn, dich hat so ein komischer James angerufen« rief uns Jay zu und hielt Shawns Handy in die Höhe. »Er hat nach dir gefragt« fügte er hinzu und Shawn eilte zu seinem Handy. »Was?? Hast du mit ihm gesprochen? Was hast du zu ihm gesagt??« fragte Shawn etwas panisch und auch ich musste kurz den Atem anhalten. Gerade als ich dachte, dass alles gut wird, kam schon die nächste Katastrophe auf mich zu.
»Naja er hat gefragt wo du bist, also hab ich ihm gesagt, dass du kurz etwas mit Mia klären musst. Komischerweise hat er nämlich auch nach Mia gefragt« verdutzt schaute Jay zu mir rüber und ich wusste genau was mich erwartete, wenn ich jetzt einen Blick auf mein Handy warf, welches ich in meiner Tasche auf stumm gestellt hatte. Sechs verpasste Anrufe von James.
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