f i f t e e n

»WO WARST DU?« Ich wusste, dass das passieren würde, wenn ich zuhause ankommen würde. Meine Schminke war verschmiert, ich hatte ein paar Knutschflecken am Hals und obwohl ich Spaß mit James hatte, sah ich schrecklich aus. Ich zog meinen Schal höher, um ihnen nicht das zu präsentieren, was James an meinem Hals verursacht hatte.

»Mum.. Dad.. darf ich durch?« Ich hatte meine Schlüssel vergessen, deswegen musste ich durch den Laden gehen, und dort traf ich meine Eltern an, die stinksauer waren.

»Du bleibst heute zuhause und wenn wir heute Abend hoch kommen, wirst du uns genau erklären wo du warst, Madame« mein Vater musste sich wirklich zusammenreißen, da ein paar Kunden im Laden waren. Zwar war es nicht voll, wie sonst eigentlich immer, aber das war seit dem Einbruch schon so. Amüsiert schaute ich meinen Vater an.

»Ich sage euch erst die Wahrheit, wenn ihr mir die Wahrheit sagt und nicht hinter meinem Rücken über mich redet.« Lachte ich und verschwand nach oben, natürlich nicht, ohne einen wütenden Blick meiner Eltern zu erhaschen. Meine Mutter hatte sich rausgehalten, dass sie es nicht mochte mit mir zu streiten oder zu diskutieren, und darüber war ich auch froh. Oben erwarteten mich meine meine Brüder und ernst schaute Alex mich an.

»Ich fahre morgen wieder« Rief er mir ernst zu, als ich auf dem Weg ins Zimmer war und brachte mich damit zum stehenbleiben. »Oh echt?« Er nickte. »Wo warst du???« Platze es wütend aus Lucas raus und ich verdrehte meine Augen. Er musterte mich genau und seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Denkst du wir übersehen diese Knutschflecken?« Nun stand Lucas auf und wurde noch wütender.

»Ich verstehe das du es Mum und Dad nicht sagen willst, aber ich dachte WIR vertrauen uns. Ich kümmere mich aber nicht mehr darum. Ich fahre mit Alex. Ich habe keine Lust auf kleine pubertierende Mädchen wie dich.« seine Worte trafen mich.

»bei uns wird eingebrochen, du weisst mehr als du zugibst, bei dir im Starbucks wird eingebrochen, du kommst voller Dreck an den Anziehsachen nach Hause, UNSER HUND VERSCHWINDET UND DU HAUST NACHTS AB UND HAST ÜBER ALL KNUTSCHFLECKEN? WAS IST LOS MIT DIR?« Ich musste schlucken, denn das von ihm zu hören war hart, obwohl ich genau wusste, dass er nur die Wahrheit sagte.

»Alex lügt mich wenigstens nicht an. Schade Mia, eine Zeit lang dachte Ich, dass wir eine Familie wären aber so ist es nicht, das Diner geht pleite, wir gehen pleite, wir alle werden psychisch krank und ich bleibe sicher nicht hier um zuzuschauen« Er verschwand in sein Zimmer aber natürlich nicht, ohne die Tür ordentlich zugeknallt zu haben.

»Denkst du auch so Alex?« Enttäuscht schaute ich zu meinem älteren Bruder und er stand seufzend auf. Er sah ratlos aus.

»Er hat recht Mia. Wir haben uns immer alles erzählt. Es wäre besser wenn ich ihn erstmal zu mir nehme, ihn nimmt das mehr mit als du denkst. Er ist mein Bruder und ich merke da-« ich unterbrach ihn mit einer simplen Handgeste. »Also hier geht es ihm schlecht?« Fragte ich und meine Stimme bebte.

»Natürlich« fügte ich hinzu. »Natürlich, ich bin der Fehler. Meine zwei Brüder gehen weg wegen mir.« Ironisch lachte ich auf.

»Mia das stimmt doch gar nicht!« Wehrte er sich und ging kopfschüttelnd in Lucas Zimmer. »Hör dir selbst doch einmal zu.« Und schon das zweite Türknallen heute. Doch diesmal kam es von mir.

Mit Tränen in den Augen wanderte ich die Treppen hoch, was gar nicht so einfach war, weil meine Sicht vollkommen verschwommen war. Wieso machten sie mich so fertig? Kein Mensch kann einfach so zugeben, was los ist. Nachdenklich setzte ich mich auf mein Bett. Ich ging jedes Szenario noch einmal durch, wie er einbrach, wie er mir auf der Straße lauerte. Der Einbruch im Starbucks, der Tod von meinem Hund, all das waren schreckliche Bilder, schreckliche Erinnerungen in meinem Kopf. Und Ich? Ich war dabei, mich in den Kerl zu verlieben, der mir auf so schlimme Art und Weise geschadet hatte, der mir wehgetan hatte. Aber der mich auch meinen ersten Kuss gestohlen hatte. Er, der mir wehtut, aber gleichzeitig auch gut tut.

Mein Kopf schmerzte, als ich mich morgens aus dem Bett schälte. Stöhnend hielt ich mir den Kopf und machte mich einigermaßen fertig für die Schule.

»Guten Morgen, Mia« Meine Mutter sass in der Küche und las eine Zeitung. Diese Zeitung hatte sie sich vor dem Einbruch jeden Tag gekauft. Ich hatte sie lange nicht mehr gesehen, weswegen ich mich etwas freute. Ihr schien es also besser zu gehen.

»Wo sind Lucas und Alex?« Fragte ich während ich mir ein Glas Wasser einschenkte. »Schon weggefahren.« Schockiert knallte ich mein Glas auf die Kücheninsel. Bitte was?

»Sie haben sich nicht verabschiedet?« Fragte ich und hielt mir wieder den Kopf. Ich sollte nicht so rumschreien, ich hatte ja noch Kopfschmerzen.

»Nimm es ihnen nicht übel Schatz, wir alle wollen wissen was mit dir los ist, und keine Antworten zu bekommen ist schlimmer, als die Wahrheit.« Sie legte die Zeitschrift ab und verschwand in ihrem Zimmer.

Auf dem Weg zur Schule wählte ich Alex Nummer und nach ein paar Sekunden nahm er ab. »Mia?«

»So also? Ihr geht ohne euch zu verabschieden?« Ein paar Sekunden herrschte Ruhe. »Vielleicht ist das besser so.« sprach nun Lucas. Was war los mit Lucas? Hatte er seine Tage? Wieso ließ er seinen ganzen Frust an mir raus? Ich trug auch Schmerz in mir, aber hieß es jetzt dass ich diese oder meine schlechte Laune an ihm rauslassen musste? Merkte er nicht wie sehr er mir weh tat?

»Ach es ist besser sich gegen seine eigene Schwester zu wenden?« stellte ich ihm wütend die Gegenfrage.

»DU wendest DICH gegen UNS!« erwiderte nun Alex und fassungslos schaute ich auf meinen Display.

»Wisst ihr was dann braucht ihr doch gar nicht wieder zu kommen oder?« Lachte ich in den Hörer. »Und wenn wir kommen, dann nur für Mum und Dad. Mach dir keine Hoffnung. Wir chillen nicht gerne mit Lügnern.« Mit diesen Worten legte Lucas auf und ich blieb stehen. Mit Tränen in den stöpselte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik, bis ich an der Schule angekommen war.

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