Kapitel 2
Melanie pov
Er hatte mich in irgendein Zimmer geschleift und mit Handschellen an ein Rohr festgemacht.
Ohne meine Zigaretten wohlgemerkt.
Frechheit.
Ich hatte erst gehofft er würde die Handschellen zu locker machen, aber so dumm war er dann auch wieder nicht. Wenigstens saß ich auf einem Bett. Ich hatte kurz überlegt mich hinzulegen, aber dann würde mein Arm die ganze Zeit in der Luft hängen. Also blieb mir erst mal nichts anderes übrig als sitzen zu bleiben.
der Mann, bei dem ich immer noch nicht wusste woher ich den kannte, saß an einem Tisch gegenüber von dem Bett und schaute in irgendwelche Ordner.
"Wie heißt du?" fragte ich ihn einfach. Vielleicht würde er mir seinen Namen verraten und ich wüsste endlich woher ich ihn kannte. Aber natürlich antwortete er nicht.
"Du hast es nicht so mit Gastfreundlichkeit, oder?" fragte ich ihn erneut, während ich meine Handschellen betrachtete. Er lachte nur. "Andere würden mich anflehen sie gehen zu lassen. Und du...." lachend schüttelte er den Kopf und drehte sich mit dem Stuhl zu mir.
"Ich hab es nicht eilig." sagte ich schulterzuckend. "Also wie heißt du?" wiederholte ich meine Frage. "Rate doch mal." antwortete er.
"Ich kenn dich, aber ich weis nicht woher." sagte ich nachdenklich.
Es war eine ganze Zeit lang nur still und ich überlegte fieberhaft woher ich ihn kannte.
Dann plötzlich fiel es mir ein. Mark. Mark Hoffman. Detective.
"Mark Hoffman." sagte ich und schaute zu ihm. Er war überrascht. Er stand auf und kam auf mich zu. Ich versuchte wieder zurück zu weichen, aber das ging kaum, aufgrund der Handschellen. Er packte mich erneut am Hals.
"Woher kennst du mich?" fragte er knurrend. "Du bist ein Cop." presste ich hervor. Mir fiel auf das er blaue Augen hat. "Was willst du jetzt mit mir machen?" fragte ich ihn etwas ängstlich. Irgendwie hatte ich schon ein wenig Angst. Aber er antwortete mir nicht. Er musterte mich von oben bis unten.
Jetzt hatte ich noch mehr Angst.
Er nahm seine Hand von meinem Hals und ich konnte wieder normal atmen. Er schaute auf seine Uhr und dann wieder zu mir. Er ging zu dem Tisch an dem er bis vorhin noch saß und holte einen Schlüssel. Er machte mich los.
"Ausziehen, wir legen uns hin. Ich entscheide morgen was ich mit dir mache." sagte er und fing an seine Ordner wegzuräumen. Ich rieb mir noch meine Handgelenke und schaute ihn an. Ich würde mich bestimmt nicht vor ihm ausziehen. Nachdem er alles von seinen Sachen weggeräumt hatte, begann er sich auszuziehen. Nebenbei schaute er kurz zu mir und bemerkte, dass ich keine Anstalten machte mich auch auszuziehen. "Ausziehen, sonst mach ich das." drohte er. Ich hatte kurz überlegt versuchen wegzurennen, da ich mich hier aber nicht so richtig auskannte, würde mir das wohl nicht so viel bringen.
Also gab ich mich geschlagen und fing an mich auszuziehen. Ich zog mich also aus bis ich nur noch ein T-Shirt anhatte und meine Unterhose. Er schaute wieder zu mir und zog dabei eine Augenbraue nach oben. "Vergiss es!" fauchte ich ihn an. Das interessierte ihn nur wenig. Er kam auf mich zu und zog mir mein Shirt aus. Er warf es in irgendeine Ecke des Raumes und betrachtete meinen Körper.
Ich hätte schwören können, ich hätte gesehen wie er sich dabei auf die Lippe gebissen hatte.
Das wird ja immer besser.
Ich nahm die Decke und zog sie über meinen Körper, damit er nichts mehr zu schauen hatte und drehte mich zur Wand. "Woher weist du das ich ein Cop bin?" fragte er mich, während er sich neben mich legte. "Ich hab dich gesehen als du befördert wurden bist." antwortete ich ihm, immer noch von ihm abgewandt. "Aha." war seine Antwort.
Ich überlegte ob ich warten sollte bis er eingeschlafen war und dann einfach abhaue. So an sich hörte sich die Idee ganz gut an. Doch dass war schnell vergessen, als er mir wieder Handschellen anlegte. Dieses mal aber nicht ans Rohr, sondern an sich.
Dass wars dann auch wieder mit meinem ach so tollem Plan.
"Dein ernst?!" fragte ich ihn leicht geschockt und genervt, während ich mich zu ihm drehte. "Ich will nicht, dass du abhaust." antwortete er ganz gelassen mit geschlossenen Augen, als wäre er kurz vorm einschlafen. Ich wusste dass es nichts bringen würde mit ihm zu diskutieren, also versuchte ich mich wieder von ihm wegzudrehen.
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Ich wusste nicht wie spät es war als ich aufwachte. Hier hing keine Uhr und seit gestern hatte ich mein Handy nicht mehr gesehen. Aber Mark schlief noch.
Tja, Pech.
Ich beschloss ihn einfach zu wecken. Ich rüttelte an seiner Schulter, mit Erfolg. Er wurde wach. Er murmelte irgendwas und drehte sich um. Da wir aber mit den Handschellen praktisch verbunden waren, zog er mich mit, sodass ich fast auf ihm landete. Ich versuchte mich aufzurichten und flog irgendwie aus dem Bett, sodass ich auf dem Boden lag.
Ich stand auf und zog an den Handschellen, ich hatte gehofft ich könnte ihn auch aus dem Bett ziehen. Aber er war zu schwer, also wurde daraus nichts. Ich rüttelte nochmal an seiner Schulter bis er endlich genervt zu mir aufsah. "Was willst du denn?" fragte er. "Ich will meine Bauchtasche haben." antwortete ich.
"Muss das jetzt sein?" fragte er wieder mich. "Ja." antwortete ich trocken. Er stöhnte genervt auf und drehte sich wieder im Bett und zog mich mit. Ich stützte mich mit meinen Händen auf seiner Brust ab. Ein ziemlich peinlicher Moment, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Das war ziemlich schwer, denn er betrachtete mein Körper, als wöllte er was von dem?
"Machst du mich jetzt endlich los? Ich würde gerne eine rauchen." sagte ich leicht genervt. "Ich hab noch zu tun." sagte er, ohne den Blick von meinem Körper abzuwenden. Ich verdrehte die Augen. "Davon bekommst du eh nichts, also brauchst du auch nicht so schauen." - "Wollen wir wetten?" fragte er. Dieses mal schaute er mir direkt in die Augen. Ich hingegen verdrehte ein zweites mal meine Augen. "Männer..." Er lachte.
Haha, wie witzig.
Er richtete sich auf. "Dir ist aber bewusst, dass du nicht abhauen kannst, oder?" Ich wusste das er darauf keine Antwort wollte, also verkniff ich mir jedes Kommentar. Er machte die Handschellen auf und ich stand rasch auf um mich anzuziehen.
"Wo ist mein Rucksack?" fragte ich ihn, als mir auffiel, das er nicht im Raum war. "Wofür brauchst du den denn?" fragte er während er seinen Gürtel zumachte. "Da sind frische Sachen drin, die ich gerne anziehen würde." entgegnete ich ihm. Er knöpfte sein Hemd zu ohne was zu sagen. Ich schaute ihm still dabei zu. "Ist was?" fragte er und schaute mich amüsiert an. Mir war das deutlich unangenehm. "Nein." antwortete ich und drehte mich von ihm weg.
Ich hörte ihn lachen. "Du bleibst hier, ich hole deine Sachen." sagte er als er an mir vorbei lief. "Als ob ich so irgendwo hingehe." sagte ich ironisch. Er lächelte nur und verschwand durch die Tür. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, drehte ich mir eine Zigarette. Ich bin gerade fertig geworden, als er wieder durch die Tür kam. Ich nahm meinen Rucksack und schaute ihn abwartend an.
"Du kannst dich hier umziehen." sagte er ohne mich dabei anzusehen.
"Oh nein. Schlimm genug, dass ich mit dir in einem Bett schlafen musste. Mehr musst du nun auch nicht sehen." protestierte ich. "Süße, das hab ich alles schon mal gesehen." antwortete er. "Dann musst du es nicht doppelt sehen." entgegnete ich ihm und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du hast keine andere Wahl. Wenn du dich frisch machen willst, kann ich dich ins Bad bringen, aber auch da werde ich dich nicht alleine lassen." bot er mir an. Ich überlegte kurz. "Aber du drehst dich um." - "Na gut." stöhnte er.
[...]
Ich hatte geduscht und mir frische Sachen angezogen. Er war, wie von ihm versprochen, die ganze Zeit mit ihm Bad gewesen, hatte sich aber umgedreht. Er hatte mir sogar erlaubt mich draußen auf die Treppe zu setzen, aber wahrscheinlich auch nur, weil er nicht wollte, dass ich die Räume vollqualme. Ich zog ein letztes mal an meiner Zigarette und schmiss sie weg.
Ich nahm meinen Rucksack und stand auf. "So, ich muss dann auch wieder los. War schön mit dir Mark." sagte ich ironisch. Er packte mich am Arm und zog mich zu ihm.
"Du sagst niemanden dass du mich hier gesehen hast, was du gesehen hast und das du hier warst. Verstanden?!" fragte er in einem strengen Ton. "Jaja.." antwortete ich genervt. "Wenn ich rausbekomme, dass du irgendjemanden was sagst, bring ich dich um." - "Ja ist ok." antwortete ich und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Doch das brachte mir keinen Vorteil, stattdessen zog er mich nur noch näher zu ihm. "Ich verlass mich darauf, Kleine." hauchte er an meinen Hals. Als er sein Gesicht zurück zog, streifte er mit seinen Lippen meine Wange, was mir Gänsehaut bescherte. Er ließ mich los, ich drehte mich um und ging weg.
Ich drehte mich nicht um, konnte aber seinen Blick auf mir spüren. Ich wusste nicht was ich halten sollte, aber ich wusste dass es bestimmt nicht das letzte mal gewesen war, dass ich ihn gesehen habe.
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