88. „Ihr habt angefangen."

J U S T I N

Die Decke kam immer näher und die Jungs begannen vor Angst zu schreien. Mit klopfendem Herzen spürte ich die Decke auf meinem Gesicht und schloss gequält die Augen.

Doch kurz bevor wir zerquetscht wurden, öffnete sich der Boden und wir fielen hinunter. Mit einem lauten Schrei fiel ich in ein Becken mit Wasser. Vor lauter Schreck verschluckte ich eine Menge Wasser und hatte das Gefühl zu ersticken. So schnell ich konnte schwamm ich an die Oberfläche und hielt mich schweratmend am Beckenrand fest. Kurz stöhnte ich genervt, als ich merkte, dass wir in der Schwimmhalle der Schule waren.

Ächzend krabbelte ich aus dem Schwimmbecken und spuckte auf den Boden. Kurz blickte ich umher und stellte erleichtert fest, dass alle Jungs gerade dabei waren aus dem Becken zu steigen. Erleichtert hielt ich Jason meine Hand hin, als er die Leiter hinaufstieg, doch als ich mich erneut umsah, bemerkte ich, dass wir einer zu wenig waren. Und sofort bemerkte ich auch, wer fehlte. Jake.

Ich blickte panisch ins Becken und bemerkte etwas Rotes. Blut. Es war nicht viel, doch dort schwamm auch Jake, jedoch unter Wasser.

Ohne zu zögern sprang ich ins Becken zurück und schwamm auf ihn zu. Blitzschnell griff ich ihm unter die Arme und zog ihn an die Oberfläche. Regungslos lag er in meinen Armen.

„Jungs!", brüllte ich, während ich auf den Beckenrand zu schwamm. Schnell rannten sie zu uns und nahmen Jake aus meinen Armen. Vorsichtig legten sie ihn auf den Boden und starrten ihn tatenlos an, während ich mühsam aus dem Becken kletterte.

„Macht doch irgendwas!", rief ich und stellte mich zu ihnen. Ratlos sahen sie mich mit großen Augen an.

Panisch hockte sich Jason runter und schlug Jake fest in den Magen. Erleichtert atmeten wir aus, als er plötzlich zu husten begann und eine Menge Wasser aus seinem Mund floss. Lächelnd hielt ich Jake meine Hand hin, an der er sich mühsam hochzog. Stöhnend hielt er sich den Kopf und blinzelte ein paar Mal.

„Wo sind wir?", fragte er verwirrt.

„In der Schwimmhalle von dieser Schule", murmelte ich abwertend und blickte mich um. James war krank.

„Ah, scheiße", fluchte Jake, als er seine rote Hand ansah. „Ich hab mir den Kopf angeschlagen."

„Du wirst es schon überleben", erwiderte ich schnippisch, zwang mich jedoch noch zu einem Lächeln, als ich seinen wütenden Blick sah.

„Dann lass uns weiter", murmelte ich, doch Ryan räusperte sich plötzlich. Fragend sah ich ihn an.

„Ich müsste einmal kurz pinkeln", sagte er verlegen. Amüsiert hob ich die Augenbrauen und zuckte die Schultern.

„Okay, Pinkelpause."

Ich hörte Austin erleichtert seufzen und musste grinsen.

Ryan und ich liefen an eine Wand und ich öffnete meinen Reißverschluss. Wirklich alle von den Jungs waren nun pinkeln. Ich fand das irgendwie amüsant.

„Ich hoffe, hier sind nicht auch noch Kameras", murmelte Ryan, während er an die Wand pinkelte. Gleichgültig zuckte ich die Schultern.

„Mein Schwanz ist im Internet zu sehen, also interessiert mich das nicht", erwiderte ich. Ryan lachte kurz und schüttelte schließlich den Kopf.

„Tja, meiner noch nicht", lächelte Ryan.

„Wer weiß. Immerhin waren auch bei uns in der Lagerhalle Kameras", murmelte ich und dachte darüber nach, was James nun alles aufgenommen hatte.

Kurz musste ich grinsen, als ich an mich und Jamie dachte, doch dieses Grinsen verschwand schnell. Ich musste sie finden.

„Verdammt. Die haben meinen Schwanz auf Film", bemerkte Ryan.

„Mach dir keine Sorgen. Du hast einen schönen Penis", munterte ich ihn auf, zog meinen Reisverschluss zu und lief zu den anderen zurück. Lachend lief mir Ryan hinterher und brachte ein „Gleichfalls" heraus.

Stumm liefen wir durch die Schwimmhalle und fanden eine Tür. Stirnrunzelnd betrachtete ich den großen Raum mit einer riesigen Leinwand und neun Stühlen. Kurz zählte ich durch und bemerkte, dass wir genau neun waren. Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. Keiner von uns setzte sich, da wir ja nicht wussten, ob wir vielleicht mit den Stühlen durch die Decke geschossen werden würden. Wortlos lief ich auf die Tür auf der anderen Seite zu, doch natürlich war sie verschlossen.

„Was soll der ganze Scheiß hier", knurrte ich.

„Ich glaube, wir sollen uns hinsetzten", murmelte Austin und betrachtete skeptisch die Stühle.

„Nein!", rief ich energisch. „Das ganze Haus hier ist mechanisch! Das wäre Selbstmord!"

„Was sollen wir sonst machen, Justin?", fragte Caden und warf die Arme in die Luft.

„Justin hat Recht, Caden. Überleg doch mal. James hat alles durchgeplant", sagte nun Drake, doch es kam mir so vor, als würde er mir nur zustimmen, um Pluspunkte zu sammeln.

Schnaubend setzte sich Austin hin und wurde sofort von allen angeschrieen.

„Du verdammter Idiot!"

„Steh auf!"

„Willst du uns verarschen?"

Doch dann wurden alle still, als auf dem Bildschirm plötzlich die Zahl Acht in einem Kreis auftauchte und nichts weiteres passierte.

Langsam ließ sich nun auch Caden auf den Stuhl sinken. Die Acht änderte sich in eine Sieben. Nach und nach setzten sich die Jungs, doch ich blieb stehen. Ich starrte auf die große Eins und traute James einfach nicht. Es war so dumm, sich hinzusetzen.

„Justin, verdammt, jetzt komm!", rief Austin, doch ich blieb stumm stehen. Plötzlich kamen Caden und Austin auf mich zu und sofort sprang der Bildschirm auf Drei um. Austin und Caden stürzten sich auf mich und versuchten mich auf den Stuhl zu schubsen, doch ich wehrte mich. Letztendlich schafften sie es jedoch und schmissen sich ebenfalls auf ihre Stühle.

Noch bevor ich aufstehen konnte, kam ein harter Gurt aus Stahl aus der Lehne raus und fesselte mich am Stuhl. Er war so eng, dass mir fast die Luft ausging, doch nichts würde mich davon abhalten die Jungs, welche ebenfalls gefesselt waren, anzuschreien.

„Jetzt seht ihr, was ihr verdammt nochmal angestellt habt!", brüllte ich mit erstickter Stimme, doch die Jungs blieben still und starrten auf den Bildschirm.

Schnaubend blickte ich weg, als erneut das Video von dem Mord an Chelsea gezeigt wurde. Doch da fiel mir ein, dass Jake und Drake das Video noch gar nicht kannten. Scheiße.

„Die ist echt heiß, Justin, aber Vergewaltigung?", murmelte Jake geschockt und versuchte von der ersten Reihe aus zu mir zu gucken, ließ es jedoch sein, als der Gurt aus Stahl es nicht zuließ.

Plötzlich wurde ein Video von Jamie eingeblendet, wie sie gefesselt auf diesem Stuhl saß. Mit Tränen in den Augen blickte sie gebannt in die Kamera und kniff ihre Augen zwischendurch zu. Mein Herz setzte für einen Schlag aus, als ich bemerkte, dass sie gerade das gleiche Video wie wir guckte. Ich hatte gehofft, dass sie durch die Entführung das Video vergessen hatte, doch jetzt war das unmöglich. Sie würde mich bestimmt nicht sehen wollen. Sie hasste mich mit Sicherheit.

Das Video von Jamie verschwand und das Video von Chelsea und mir wurde vorgespult, bis zu der Stelle, an der ich ihr das Messer mehrfach in den Bauch rammte. Stumm blickte ich weg.

„Ist das diejenige, die vorhin von der Decke runter hing?", fragte mich Austin mit Unglauben in der Stimme, doch ich antwortete nicht. Wie konnte er sie erkennen? Immerhin hatte sie keinen Kopf mehr. Naja, vielleicht an den Stichwunden.

Niemand sagte ein Wort, doch plötzlich erschienen Worte auf der Leinwand.

Ihr habt angefangen.

Dann startete das nächste Video. Zu sehen war der Keller der Lagerhalle. Jason lief suchend umher, bis plötzlich jemand hinter ihm auftauchte und ihm eine Spritze in den Hals stach. Sofort wusste ich, was das für ein Video war und hasste James dafür, dass Jamie mich nun so gesehen hatte, denn ich war mir sicher, dass James es auch Jamie gezeigt hatte. Auf dem Video schlug Jason dem Jungen von den Madz gerade ins Gesicht und wollte ihn erschießen, als plötzlich ein „Stop!" zu hören war. Nun war ich auf dem Bildschirm zu sehen und man sah genau, wie ich dem Typen den Schädel einschlug. Die Jungs riefen immer wieder nach mir. Nicht, wegen dem Jungen, sondern wegen meiner Reaktion.

Ich hab sie getötet!", hörte man mich brüllen. Plötzlich verschwand meine Hand in dem Schädel des Jungen, woraufhin alle meiner Jungs hier einen angeekelten Laut von sich gaben, und schließlich wurde das Video gestoppt.

Erneut erschien ein Schriftzug.

Und dann haben wir uns gerächt.

Ein neues Video startete. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Matt.

Oh, tut mir leid", sagte Jamie, nachdem sie in ihn reingelaufen war, doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck, als sie in sein Gesicht sah.

Wer bist du?", fragte sie leichtsinnig.

Shh", machte Matt mit seinem Zeigefinger auf den Lippen, doch im nächsten Moment befand sich seine Hand auf Jamies Mund und er hielt sie eisern fest. Wenn ich diesen Hurensohn zu Gesicht kriegen würde, wär er sofort tot. Und Jamie hatte mir erzählt, dass sie sich nur unterhalten hatten, verdammt.

Matt redete mit Jamie, bis er ihr zwangsweise zwei Tropfen Wasser auf die Zunge tropfen ließ, doch es schien kein normales Wasser zu sein, denn Jamie schrie und schlug um sich. Endlich schaffte sie es, sich loszureißen und rannte davon, doch kurz darauf wurde sie wieder geschnappt. Mein ganzer Körper spannte sich an, als er sie auch noch als dumme Schlampe bezeichnete und sie hinter sich her schliff, um sie in einen Raum zu werfen.

Die Flasche hab ich zwar nicht mehr, aber ich hab immer noch meine Handflächen."

Bitte."

Du bettelst mich an? Das finde ich ziemlich unhöflich. Aber ich vergebe dir."

Jamie krabbelte verängstigt nach hinten, doch Matt folgte ihr.

Hilfe!" Jamie wurde mit einer Backpfeife zum Schweigen gebracht.

Schnauze!" Knurrend zog er sie an den Haaren auf die Beine. „Du bist so hübsch." Er vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge und schlabberte sie dort voll.

Wütend versuchte ich irgendwie loszukommen, als seine Hände ihren Körper hochfuhren und an ihren Brüsten anhielten. Fett erschienen die Worte 'Aber das war noch nicht alles' auf dem Bildschirm und ich war froh, dass das Video beendet wurde.

Der Bildschirm wurde Schwarz und ich ließ verzweifelt den Kopf hängen. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und der Star des letzten Videos betrat den Raum. Matt. Er war in einer Hausmeister Uniform gekleidet und fuhr einen Putzwagen vor sich herum. Pfeifend lief er auf uns zu und blieb stehen.

„Du dreckiger Wichser", zischte ich und sah ihn voller Wut an. Doch ich war machtlos. Er zwinkerte mir zu, ehe er auf Austin zuging. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er zu ihnen hinunter.

„Jack will dich sehen", sagte er kalt und blickte ihn starr an. Austin schluckte schwer und da erinnerte ich mich daran, was er mir erzählt hatte. „Er dachte, dass du vielleicht bei Kelseys Hinrichtung dabei sein möchtest."

Brüllend versuchte Austin nach Matt zu schnappen, doch Matt lachte nur und ging einen Schritt zurück. Verdammt, wir mussten ihm helfen.

„Und Jake?", wisperte Matt und trat nun an seinen Stuhl. „Du hast uns alle schwer enttäuscht." Er legte demonstrativ eine Hand auf sein Herz. Schnaubend schüttelte Jake seinen Kopf und blickte zur Seite.

„Dafür wirst du mit dem Tod bezahlen", wisperte er.

„Sobald ich hier los komme, werde ich dir so fest in deinen Arsch treten, dass du an deiner eigenen Scheiße erstickst", brüllte ich wütend.

Mit einem dreckigen Lächeln kam er auf mich zu und baute sich vor mir auf. Verachtend sah ich nach oben und bemerkte, dass sein Grinsen noch breiter wurde. Er holte etwas aus seiner Hosentasche und präsentierte mir seinen Elektroschocker.

„Nicht schon wieder", murmelte ich und bereitete mich auf den Schmerz vor, doch Matt blieb nur vor mir stehen.

„Was?", zischte ich wutentbrannt, als er immer noch das dreckige Grinsen im Gesicht hatte.

„Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass deine Kleine so gut im Bett ist. Sie hat auch einen tollen Körper, weißt du. Schöne Titten und einen geilen Arsch. Es ist eine Schande, dass du nicht da warst, als ich ihren Körper gestreichelt habe", sprach er, was mir den letzten Rest gab. Brüllend versuchte ich an ihn ranzukommen, doch das war unmöglich. „Und sie war so schön feucht."

Dieses dreckige Schwein würde leiden. Er hatte Jamie angefasst und dafür würde er bezahlen!

„Ich schwöre dir, du kleiner, abgefuckter Scheißkerl, ich werde dir jedes Körperteil einzeln rausreißen! Angefangen mit deinem mickrigen Schwanz und dann wirst du mich anflehen, dir zu vergeben!", zischte ich und atmete schwer.

„Das bezweifle ich", grinste er und drückte mir den Teaser brutal in die Seite.

Ich gab einen erstickten Laut von mir, als ich anfing zu zappeln und unkontrolliert atmete. Mein ganzer Körper spannte sich an und versuchte dem Schmerz aus dem Weg zu gehen. Plötzlich drückte Matt mit Handschuhen meine Arme auf die Armlehnen des Stuhls. Auf einmal schossen auch von dort aus solche Stahlfesseln hervor und machten meine Arme nun ebenfalls bewegungsunfähig. Das Gleiche tat er auch mit meinen Beinen, sodass ich mich komplett nicht mehr bewegen konnte. Erst dann ließ er mit dem Elektroschocker von mir ab und sah mich triumphierend an.

Ich atmete schwer und versuchte mich zu befreien, doch ich wusste selbst, dass das nichts bringen würde. Plötzlich hob er seine Hände und tastete mich damit ab.

„Schwuchtel", knurrte ich, als er an meinem Schritt angelangt war.

„Bilde dir darauf nichts ein, Bieber. Du wärst sowieso nicht mein Typ", erwiderte er trocken und fuhr mit der Hand in meine Hose.

„Ey!", zischte ich, doch er zog nur ein Messer hervor. Schließlich tastete er an meinem Hosenbund entlang und zog drei Waffen heraus. In beiden meinen Schuhen waren ebenfalls zwei Waffen, die er mir auch wegnahm.

„War's das?", fragte er, doch ich starrte ihn nur wütend an. Aggressiv fasste er an meine Haare und riss brutal meinen Kopf zu ihm. Schmerzvoll stöhnte ich auf.

„War's das?", widerholte er wispernd. Langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und spuckte ihm ins Gesicht. Ruhig wischte er sich die Spucke weg und nahm sich ein Messer, das er mir weggenommen hatte. Provozierend spielte er damit rum, bis er es plötzlich schnell in meiner Hand versenkte. Schmerzvoll brüllte ich und bäumte meinen Körper auf.

„Ich dachte immer, du wärst schlauer, aber einem Typen mit einer Menge Waffen ins Gesicht zu spucken, während du gefesselt bist? Ich hatte wirklich mehr erwartet", sagte er abwertend und ging zu Ryan.

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