84. „Ist das eine verdammte Kamera?"

J A M I E

„Es gibt hier eigentlich nicht viel zu tun. Wenn ihr wollt, könnt ihr gehen und... euch allein beschäftigen", sagte Tryson mit einem mehr als deutlichem Unterton. Ich verdrehte leicht die Augen und blickte auf meine Hände.

„Ich geh dann", murmelte Justin und stand auf. Verwirrt sah ich ihm hinterher und folgte ihm schließlich. Doch als ich die Tür für unser Zimmer öffnete, erschreckte ich Justin damit und er sah mich mit großen Augen an, während er irgendetwas hinter seinem Rücken vor mir versteckte.

„Was hast du da?", fragte ich scharf nach. Es sollte nicht so böse klingen.

„Jamie..", versuchte es Justin, doch ich ließ ihn nicht ausreden.

„Was hast du da?", wiederholte ich. Justin seufzte und sah mich gequält an, doch er zeigte es mir immer noch nicht, also lief ich auf ihn zu und griff nach seiner Hand. Wortlos riss ich ihm das, was er vor mir versteckte aus der Hand und sah es mir an. Sofort riss ich geschockt die Augen auf.

„Was zur Hölle!", rief ich, als ich den Blick von dem blutgetränktem T-Shirt riss und Justin ansah. Ich sah ihm an, wie sprachlos und nevös er war.

„Was ist das?", fragte ich geschockt und betrachtete erneut das T-Shirt.

„Ein T-Shirt, an dem ein bisschen Blut klebt", erwiderte Justin trocken, was mich die Augen verdrehen ließ.

„An dem eine Menge Blut klebt", korrigierte ich ihn ernst.

„Jamie, ich werd darüber jetzt nicht reden. Ich geh duschen", sagte er kalt und lief an mir vorbei. Fast schon empört sah ich ihm hinterher und war mir nicht sicher, ob ich den Jungs das Shirt zeigen sollte. Vielleicht sollte ich zuerst heraus finden, was passiert war. Wem dieses Blut gehörte. Vielleicht war es ja sein eigenes und er hatte es geschafft, die Verletzung vor mir geheim zu halten. Da war es ja praktisch, dass er jetzt duschen war.

Leise lief ich aus der Tür raus und auf's Bad zu. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Türklinke und drückte sie runter. Grinsend stellte ich fest, dass Justin nicht abgeschlossen hatte. Sofort hörte ich das rauschende Wasser und sah Justins Klamotten auf dem Boden liegen, doch Justin hatte mich noch nicht bemerkt. Schnell zog ich meine Kleidung aus und atmete kurz durch, ehe ich den Vorhang ein wenig zur Seite schob und mich zu Justin unter die Dusche stellte.

Justin sah mich erschrocken an und bewegte sich nicht mehr. Für einen Augenblick sah er an meinem Körper runter, ehe er erneut in meine Augen sah. Sein Blick war fragend, doch ich ignorierte ihn und suchte seinen Körper mit meinen Augen nach einer neuen Verletzung ab, doch da war keine. Dann war es definitiv nicht sein Blut.

Auf eine Weise war ich erleichtert und auf die andere enttäuscht. Er hatte jemanden verletzt, vielleicht sogar getötet und er hatte es vor uns geheim halten wollen. Das heißt, er musste etwas schlimmes getan haben.

„Jamie?", fragte Justin nach langer Zeit, in der er mich nur angestarrt hatte.

„Ja?", fragte ich und griff hinter ihm nach dem Duschgel. Wortlos nahm er mir das Gel aus der Hand und verteilte etwas auf meiner Hand.

Mit geschlossenen Augen genoss ich seine Berührungen auf meiner nackten Haut, während er sanft das Duschgel auf meinen Schultern verteilte. Aber ich war sauer auf ihn. Verdammt! Langsam drehte ich mich um und legte meine Hände auf seine Brust.

„Bist du noch sauer?", flüsterte er, während er sanft meinen Hals küsste.

„Oh ja", erwiderte ich. Irritiert löste er sich von meinem Hals und sah mich mit gerunzelten Augenbrauen an.

„Wieso bist du dann hier?", fragte er schließlich.

„Weil ich will, dass du mir sagst, was mit dem Shirt passiert ist", wisperte ich entschlossen. Genervt verdrehte er die Augen.

„Das ist meine Entscheidung, also hör auf zu fragen", verlangte er gereizt. Er war schlimmer als Frauen, die ihre Periode haben. Im ersten Moment war er gut drauf und dann wieder ein Arsch.

Nun war ich genervt davon, dass er genervt war. Also verließ ich wortlos die Dusche, trocknete mich ab, zog mich an und ging. Aufgebracht lief ich durch den Gang und stieß heftig gegen Tryson. Fast fiel ich zu Boden, doch Tryson hielt mich noch rechtzeitig fest.

„Jamie", sagte er überrascht. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich zu sammeln.

„Tut mir leid", murmelte ich und strich mir durch die Haare.

„Was ist los?", fragte er irritiert. Sollte ich es Tryson sagen? Nein, sollte ich nicht. Oder?

„Nichts", murmelte ich seufzend.

„Wieder Streit mit Justin?", hakte er nach, doch ich schüttelte den Kopf. Er und die anderen Jungs würden es bestimmt sowieso erfahren. Irgendwann. Aber ich wollte nicht diejenige sein, die es ihnen sagt. Außerdem wusste ich ja selbst nicht mal, was los war.

„Ich geh ins Bett, ich bin müde", murmelte ich und drehte mich sofort um, um wegzugehen. Leise hörte ich Tryson hinter mir seufzen, doch ich lief einfach zu meinem Zimmer. Als ich am Bad vorbei kam, hörte ich das rauschende Wasser und war erleichtert, dass Justin noch nicht fertig war.

Schnell schloss ich die Tür hinter mir und blickte unters Bett, doch bis auf Staub war hier nichts. Ich seufzte frustriert und zog mich um. Anschließend legte ich mich ins Bett und starrte vor mich her. Doch plötzlich entdeckte ich einen roten leuchtenden Punkt in der Ecke an der Decke. Mein Herz begann zu rasen und ich setzte mich auf. In dem Moment hörte ich wie die Tür auf ging und erstarrte.

„Justin?", fragte ich leise und unsicher.

„Ja?", kam es ebenso leise zurück. Ich seufzte erleichtert.

„Mach mal das Licht an", sagte ich und blickte erneut zum roten Punkt. Ohne Worte schaltete Justin das Licht an und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Seine Haare waren triefend nass und er trug nur eine Boxershorts, doch das interessierte mich im Moment reichlich wenig.

Als ich glaubte zu erkennen, was in unserem Zimmer an der Decke hing, blieb mein Herz für einen Augenblick stehen und ich stand auf, um es mir genauer anzusehen. Doch ich hatte Recht. Es war eine kleine Kamera. Justin schien es nun auch zu bemerken und kam aufgebracht zu mir.

„Ist das eine verdammte Kamera?", fragte er fassungslos. Sprachlos nickte ich und sah Justin schließlich panisch an.

„Fuck", kam es von Justin, ehe er sich übers Gesicht fuhr.

„Fuck!", rief er nun, als ihm anscheinend einfiel, was in diesem Zimmer alles passiert war. Justin und ich hatten Sex. Außerdem hab ich hier auf das Ergebnis vom Schwangerschaftstest gewartet. Scheiße, Scheiße, Scheiße.

Wir mussten unsere Vermutungen, wer die hier angebracht hatte, gar nicht zu äußern, da es auf der Hand lag. Wir hatten ja nicht so viele Feinde, wie man meinen würde.

„Wir müssen gucken, ob hier noch irgendwelche anderen Kameras sind", murmelte Justin und stürmte aus dem Zimmer.

Die Decke war zwar nicht besonders hoch, doch ich kam trotzdem nicht dran, also verließ ich das Zimmer, damit ich nicht noch weiter aufgenommen wurde. Jack und/oder Matt wusste jetzt, dass ich schwanger gewesen bin, hatte gesehen, wie ich mich umzog und wie ich mit Justin geschlafen hatte. Verdammt! Oh Gott! Es war schlimm genug, dass Jack und seine Leute das gesehen hatten, aber wer wusste schon, was die mit den Aufnahmen machen würden?

Ich lief dem Stimmengewirr hinterher und fand die Jungs im Flur. Alle waren wild am diskutieren, bis sie sich anschließend aufteilten. Justin lief wieder in unser Zimmer und kam nach ein paar Sekunden mit der kleinen Kamera in der Hand wieder heraus.

„Sammle alle ein, die du findest", sagte er nur und lief wieder davon. Aber ich wollte nicht mit suchen. ich wollte nicht, dass Jack noch mehr von mir sah, als er es eh schon getan hatte. Also steuerte ich auf's Wohnzimmer zu und setzte mich auf die Couch. Nicht mal eine Sekunde nach mir kam Dan rein und legte zwei dieser Kameras auf den Tisch vor mir.

„Die sind aus der Küche", ließ er mich wissen und setzte sich auf den Sessel gegenüber.

„Beide?", fragte ich entsetzt. Dan nickte.

„Hier scheinen verdammt viele zu sein. Tryson hat auch schon drei gefunden", fuhr er fort.

„Ach du Scheiße", hauchte ich mit pochendem Herz.

„Kannst du laut sagen."

„Und was machen wir jetzt?", wollte ich verzweifelt wissen.

„Morgen rufen wir Caden an und fragen ihn, ob er es irgendwie hinkriegt die Aufnahmen zurückzuholen", erklärte er. Ich nickte unüberzeugt und fuhr mir durch's Gesicht.

„Ich geh weiter suchen", seufzte Dan und verließ den Raum.

Es ging immer mehr Berg ab. Ich hätte niemals erwartet, dass ich mir Sorgen darum machen müsste, dass in meinem Haus Kameras angebracht werden. Die ganze Situation im Moment war Scheiße. Sie schien mich zu erdrücken, doch das schlimmste war, dass es anscheinend nur mir so ging. Niemand fühlte mit mir und ich wusste nicht, ob ich übertrieb, oder es wirklich so schlimm war, wie es mir vorkam. Ich war mir nicht sicher, ob ich nicht einfach den Verstand verloren hatte, und das hier vollkommen normal war. Vielleicht war meine Wahrnehmungskraft irgendwie verschoben, sodass andere Dinge für mich normal waren. Aber ich hasste es, nicht zu wissen, ob ich das Problem war, oder diese Situation.

Verträumt starrte ich auf meine Hände, als Justin plötzlich in den Raum kam. Schlagartig sah ich hoch und bemerkte sofort ein ziehendes Gefühl im Magen, welches mein Herz zum Pochen brachte. Er hatte fünf Kameras in der Hand und legte sie zu den beiden, die Dan schon auf den Tisch gelegt hatte. Wortlos setzte er sich neben mich und sah mich leicht von der Seite an.

„Weißt du, bevor ich dich kennengelernt habe, war ich einer dieser Menschen, die mit Leichtigkeit durch's Leben gehen", sagte ich leise, ohne ihn anzusehen. Ich hatte es nicht vorwurfsvoll gesagt und auch nicht so gemeint und das schien er auch zum Glück zu merken.

„Menschen wie ich, die sich den Weg durch's Leben hart erkämpfen müssen, hassen Menschen wie dich für gewöhnlich", erwiderte er lächelnd und legte einen Arm um mich.

„Ach ja?", fragte ich ebenfalls lächelnd und küsste ihn auf den Mund. Lächelnd nickte Justin während dem Kuss und löste sich viel zu schnell wieder.

„Ich denke, wir haben alle Kameras gefunden. Die Jungs suchen noch mal alles gründlich ab. Es waren insgesamt fast zwanzig Kameras", erklärte er. Meine Augen vergrößerten sich und mein Herz begann erneut zu pochen.

„Sollen wir schlafen gehen?", fragte er, als ich nicht antwortete. Unsicher sah ich ihn an und als ob er es mir aus dem Gesicht lesen kann, sagte er: „Ich verspreche dir, in unserem Zimmer sind keine Kameras mehr."

Ich nickte erleichtert und lief mit ihm zu unserem Zimmer.

„Morgen kommt Caden und-"

„Ich weiß", sprach ich ihm dazwischen und sah zu, wie er herzhaft gähnte. Lächelnd betrat ich unser Zimmer und legte mich sofort ins Bett. Und obwohl der ganze Raum in Dunkelheit getränkt war, hatte ich es auf Anhieb gefunden. Auch Justin ließ das Licht aus und bahnte sich einen Weg zu mir.

„Wo ist denn dieses scheiß Bett?", hörte ich ihn fluchen und lachte leise. Daran orientierte er sich anscheinend und legte sich neben mich.

„Komm her, Babe", murmelte er müde und zog mich zu sich, um mich zu umarmen. Lächelnd blieb ich so liegen. Es dauerte nicht lang, bis ich Justins regelmäßigen Herzschlag hörte und ein sehr leises Schnarchen vernahm. Schließlich schlief auch ich ein.

J U S T I N

„Justin!", hörte ich leise und drehte mich auf die andere Seite.

„Justin!", ertönte es wieder. Genervt murrte ich, als ich Tryson's Stimme erkannte.

„Was?", keifte ich leise und öffnete mühsam die Augen.

„Caden ist jetzt seit schon fast zwanzig Minuten da. Sogar Jamie ist schon wach. So langsam solltest du auch aufstehen", erklärte Tryson, sah mich streng an und verließ mein Zimmer.

Ich seufzte und schaffte es nach ein paar Minuten aufzustehen. Ich zog mir einen Pullover und eine Jogginghose drüber und lief dann ins Wohnzimmer. Hier unterhielten sich die Jungs leise, doch es war keine Jamie zu sehen.

„Wo ist Jamie?", fragte ich verwirrt und blickte auf Caden hinab.

„Ich hab ihr meinen Laptop kurz geliehen, weil sie gucken wollte, ob ihre Mutter ihr geschrieben hat. Sie sitzt in der Küche", erklärte er und sah kurz zu mir auf.

„Wir sollten so langsam mal anfangen, also können wir auch direkt alle in die Küche gehen", sagte Dan und stand auf. Die anderen Jungs und ich folgten ihm. Doch als wir in der Küche ankamen, war Jamie ebenfalls nicht hier. Aber der Laptop stand dort.

Verwirrt setzte Caden sich auf den Stuhl und drehte den Laptop so, dass wir alle ihn sehen konnten. Es war ein Video über dem ganzen Bildschirm geöffnet.

Caden klickte auf Play. Am Anfang war nur ein leeres Bett sichtbar, doch man konnte ganz leises Stöhnen hören. Als ich das Bett erkannte, trat ich einen Schritt zurück. Scheiße. Die Jungs lachten leise.

„Guckt sich Jamie hier Pornos an, oder was?", witzelte Dan.

Ich trat noch einen Schritt zurück. Tryson sah mich kurz komisch an, ehe er wieder auf den Bildschirm guckte. Und in diesem Moment wurde alles schlagartig still, denn Chelsea und ich waren nun auf dem Bildschirm zu sehen. Erneut ging ich einen Schritt zurück. Brutal stieß ich Chelsea auf's Bett und kletterte über sie, damit sie mir nicht davon lief. Die Jungs waren so auf den Bildschirm fixiert, dass sie nicht bemerkten, dass ich immer weiter nach hinten lief. Ohne auf Chelsea zu achten, riss ich ihr die Kleider vom Leib und zog meine Hose runter. Fuck, ich wollte nicht, dass die Jungs zusahen, wie ich Chelsea vergewaltigte.

Heftig schluchzend sträubte sie sich gegen mich, doch ich war stärker. Ich nahm meinen Mut zusammen und drängte mich zum Laptop. Ohne ein Wort, klappte ich ihn zu und wollte gehen, doch ich wurde festgehalten.

„Hinsetzen, Justin! Wir werden uns das bis zum Schluss ansehen", zischte er und drückte mich an den Schultern runter. Ich setzte mich neben Caden und vermied es auf den Bildschirm zu gucken, nachdem Dan ihn wieder aufgeklappt hatte und das Video weiterlaufen ließ.

Chelsea wimmerte und schrie durchgehend, während ich sie vergewaltigte und immer wieder stöhnte. Plötzlich schreckten alle zurück und man hörte Chelsea kreischen und schluchzen. Kurz blickte ich auf den Laptop und sah, wie ich ihr mit einem Messer immer wieder in die Brust stach. Voller Scham versteckte ich mein Gesicht in meinen Händen und wünschte, ich könnte mich an einen anderen Ort teleportieren.

Chelseas Schreie wurden immer leiser, bis nur noch mein Schnaufen zu hören war. Caden pausierte das Video und alle Augen waren auf mich gerichtet.

„Du hast Chelsea umgebracht?!", rief Tryson plötzlich und stand auf.

„Hast du doch gesehen", erwiderte ich kalt.

„Wie kannst du nur so dumm sein?!", brüllte er und warf die Arme in die Luft. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also blieb ich still.

„Du reitest uns in noch mehr Schwierigkeiten rein! Außerdem hat Jack das jetzt auf Band! Es gibt nicht einen guten Grund, warum er das nicht sofort an die Polizei schicken sollte!", schrie er weiter. Wütend stand ich auf und starrte Tryson an.

„Denkst du, das weiß ich nicht?", brüllte ich. „Aber das ist nicht unser einziges Problem! Jamie ist weg, verdammt!"

Mit großen Augen sah er mich an.

„Scheiße", fluchte er und setzte sich wieder.

J A M I E

Wortlos saß ich neben Austin im Auto und starrte aus dem Fenster. Ich hasste diese peinliche Stille beim Autofahren, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte und war auch nicht besonders in Gesprächslaune. Ich war nur froh, dass er im richtigen Moment hier war. Und das, ohne dass ich ihm Bescheid sagen musste. Naja, wie hätte ich das auch machen sollen ohne Handy.

„Wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich leise. Doch Austin antwortete nicht. Verwirrt runzelte ich die Stirn und blickte ihn an. Mit gequälter Miene blickte er auf die Straße.

„Austin?", fragte ich erneut. „Wohin fahren wir?"

Kurz sah er mich an, ehe er antwortete: „Zu meinem Vater."

Erneut runzelte ich die Stirn.

„Wieso?", wollte ich wissen, doch er ging auf meine Frage nicht ein.

„Du kennst ihn vielleicht", sagte er stattdessen. „Er heißt Jack Bounds."

Ich riss meine Augen auf und bewegte mich nicht mehr. Nicht Matt, sondern Austin war Jacks Sohn.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top