61. „Behandelt er dich gut?"

J A M I E

Also war es wirklich nicht nur der Sturm. Das war klar. Okay, wir reden morgen drüber", murmelte er vor sich hin und stand auf.

„Bin gleich wieder da", ließ er mich wissen, ehe er das Zimmer verließ.

Nach ein paar Minuten war er wieder da, schob die Matratze durch die Tür und legte sie neben mein Bett. Die Decke, die er ebenfalls mitgebracht hatte, legte er über sich.

„Ich habe meine Waffe mitgebracht, also wenn was ist, sag Bescheid", sagte er und lächelte mich an.

„Schon gut. Jason hat mir auch eine gegeben", erwiderte ich und hielt meine Waffe hoch.

„Es ist immer noch verdammt ungewohnt dich mit einer Waffe zu sehen", bemerkte Ryan.

„Hm", brummte ich bedrückt und starrte die Waffe an. Langsam legte ich sie unter mein Kopfkissen und seufzte.

Früher hätte ich nicht mal daran gedacht, eine Waffe in der Hand zu haben und jetzt hatte ich damit schon jemanden angeschossen. Sogar zwei Männer. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Ich hatte aus der Situation heraus gehandelt, nicht nachgedacht. Ich hatte zwei Männer getötet und Nole schwer verletzt. Würde mein Leben jetzt für immer so aussehen? War ich jetzt kriminell? Würde ich in den Knast kommen, wenn die Bullen das rausbekommen würden? Wahrscheinlich schon. Ich war jetzt also wirklich kriminell. Sollte ich Justin deswegen böse sein? Nein. Er hatte mich nicht dazu gezwungen, bei ihm zu bleiben oder ihm in die High school zu folgen. Es war nicht seine Schuld, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Na ja, irgendwie schon. Seine Art war einfach unwiderstehlich. Chelsea war wahrscheinlich nur hinter ihm her, weil er so gut aussah. Ich liebte ihn für das, was er ist. Apropos. Was war jetzt mit Chelsea?

„Ryan, was ist eigentlich mit Chelsea? Weißt du irgendwas davon?", wollte ich wissen.

„Sie ist im Krankenhaus", murmelte er.

„Okay", seufzte ich.

Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, wie gut es war, dass sie nicht schwanger war. Es war so egoistisch von ihr gewesen, einfach so zu behaupten, sie wäre schwanger von Justin. Sie wollte ihn und mich einfach auseinander bringen und verdammt, ich vermisste ihn immer mehr. Ich sollte aufhören an ihn zu denken. Ich sollte einfach aufhören. Wieso liebte ich in nur so sehr?

„Du liebst Justin wirklich, richtig?", fragte Ryan plötzlich.

„Ja", hauchte ich ohne zu überlegen.

„Behandelt er dich gut?", wollte er wissen. Behandelte Justin mich gut? Er war vielleicht zwischendurch nicht der Netteste, aber er behandelte mich eigentlich gut.

„Ja", erwiderte ich.

„Weißt du, es ist mir ein Rätsel, wie du mit ihm auskommst. Ich weiß, wie er ist", murmelte er. Wieso machte er Justin jetzt schlecht? Wollte er vielleicht, dass ich Justin verließ? Hatte Justin ihm vielleicht gesagt, dass er mich nicht liebte und deswegen wollte Ryan, dass ich ihn, noch bevor ich es ihm sagen konnte, verließ? Ich dachte schon wieder zu viel nach.

„Was meinst du damit?", fragte ich und runzelte die Stirn.

„Ich weiß nicht. Justin ist schwierig", bemerkte er.

„Ich weiß", seufzte ich. „Aber er hat auch sehr viele gute Seiten."

„Ich weiß", meinte Ryan. Irgendwie führte diese Unterhaltung ins Nichts.

„Du solltest deinen Krebs behandeln lassen", wechselte ich das Thema.

„Ich weiß", antwortete Ryan knapp.

„Wieso tust du es dann nicht?", fragte ich verständnislos.

„Ich möchte darüber jetzt nicht reden. Lass uns schlafen", blockte er ab. Ich seufzte und drehte mich auf die andere Seite.

-

Ich hatte die Nacht über kaum geschlafen. Ich hatte Angst, dass Matt zurück kommen würde und jetzt war es erst acht Uhr. Draußen war es dadurch, dass es Winter war, immer noch nicht ganz hell, aber hell genug, um genug zu sehen.

Leise stand ich auf, um Ryan nicht zu wecken und verließ mein Zimmer. Ich wollte endlich zu Justin.

Als ich nach langem Suchen die Küche fand, setzte ich mich auf einen Stuhl und zog mein Handy aus der Hosentasche hervor. Scheiße, mein Akku war leer. Aber ich musste Liam und meine Mom anrufen, damit sie wussten, dass ich noch am Leben war. Sie hatten mich ja so oft angerufen, Außerdem flog Liam heute Abend wieder nach Hause. Er würde mich wieder verlassen, ohne dass ich die Zeit mit ihm nicht wirklich genutzt hatte. Es war in der Zeit einfach so viel passiert. Er war zur falschen Zeit hier gewesen.

Um mit Liam und meiner Mom zu kommunizieren musste ich wahrscheinlich zu ihnen fahren. Ich hatte immerhin kein Ladekabel für mein Handy. Aber vielleicht war es ja unversehrt geblieben. Würden wir nochmal zum Haus fahren, um zu gucken, was alles noch übrig geblieben war?

Mindestens drei Stunden saß ich einfach in der Küche und tat absolut nichts. Bis Tryson die Küche betrat.

„Morgen", begrüßte ich ihn. Überrascht hob er die Augenbrauen und strich sich müde über die Augen.

„Morgen", murmelte er verschlafen und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen.

„Gibt es hier was im Kühlschrank?", wollte er wissen.

„Keine Ahnung", erwiderte ich.

„Bist du schon lang wach?", fragte er nun stirnrunzelnd und stand auf.

„Ja", sagte ich knapp. Ich war nicht sonderlich gesprächig.

„Was ist gestern passiert?", löcherte er weiter.

„Vieles", entgegnete ich.

„Hör auf so einsilbig zu reden und mach endlich den Mund auf", lachte Tryson und öffnete den Kühlschrank. Ich musste ebenfalls leicht grinsen und seufzte. Tryson hatte heute anscheinend sehr gute Laune.

„Er hat mich mit diesem ätzenden Wasser bedroht und mich... angefasst", flüsterte ich und sah weg.

„Er hat dich angefasst?", fragte er ungläubig nach.

„Ja", bestätigte ich kleinlaut.

„Es gibt hier Cola und Bier. Möchtest du was?", wechselte er das Thema.

„Nein, danke", wimmelte ich ab. Er setzte sich mit einem Bier wieder an den Tisch und sah mich nachdenklich an.

„Super Frühstück", lobte ich ihn lachend und schüttelte leicht den Kopf. Tryson zuckte die Schultern und öffnete das Bier an der Tischkante.

„Die Penner haben nichts anderes im Kühlschrank", erwiderte er lässig und trank einen Schluck. Ich zog interessiert die Augenbrauen hoch.

„Wer sind 'Die Penner'? Ich dachte, dass diese Lagerhalle eure ist", sagte ich irritiert.

„Ja, jetzt schon", murmelte Tryson und merkte wohl, dass er etwas gesagt hatte, was ich nicht wissen sollte.

„Tryson", zischte ich deutlich und sah ihn eindringlich an.

„Jamie, das geht dich nichts an. Tut mir leid", erwiderte er streng und sah mich nicht mehr an. Genervt seufzte ich und ließ den Kopf hängen.

„Wir fahren heute ins Krankenhaus, richtig?", fragte ich hoffnungsvoll.

„Ja und danach zu unsere alten Wohnung", sagte Tryson. Gut, das wäre das Nächste, wonach ich gefragt hätte.

„Kannst du oder jemand anderes mich danach zu meiner Mom fahren?", bat ich ihn.

„Ist Jack nicht bei deiner Mom?", konterte er stirnrunzelnd.

„Ja. Aber der will uns doch sowieso treffen", murmelte ich schulterzuckend.

„Was?", fragte Tryson und sah mich entgeistert an.

„Ich hab mit ihm geredet. Er weiß, wer euer Haus in die Luft gesprengt hat", erzählte ich weiter.

„Wann fahren wir zu Justin?", drängte ich ungeduldig. Tryon sah mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an und schüttelte leicht den Kopf.

„Wie, du hast mit ihm geredet?", hakte er ernst nach.

„Ich wollte Justin anrufen, aber Jack ist dran gegangen", erklärte ich gelangweilt. Ich wollte endlich zu Justin. Ich hatte schon die ganze Nacht darauf warten müssen. Es war schon elf Uhr, verdammt! Was, wenn er enttäuscht war, dass wir noch nicht da waren? Vielleicht dachte er ja, dass wir ihn vergessen hatten oder kein Bock hatten, ihn zu Besuchen.

„Was genau hat er gesagt?", drängte Tryson verärgert.

„Vieles, Tryson. Können wir jetzt verdammt nochmal zu Justin?", konterte ich energisch.

„Nein, verdammt! Wir können jetzt nicht zu Justin! Es gibt Wichtigeres als ihn. Und jetzt rede, verdammt!", schnauzte er mich an. Ich presste meinen Kiefer zusammen und stand auf. Niemand hatte das Recht so mit mir zu reden.

„Du kannst mich mal", zischte ich und lief davon.

Auf dem Weg in mein Zimmer, kam mir Ryan entgegen.

„Oh, Morgen", sagte er und lächelte mich an.

„Kannst du mich bitte zu Justin fahren?", flehte ich verzweifelt. Ryan runzelte die Stirn.

„Wir fahren später alle zusammen zu ihm", erwiderte er.

„Definiere 'später'", verlangte ich und verlagerte mein Gewicht auf ein Bein.

„Um drei wahrscheinlich", meinte er. Ich hob ungläubig die Augenbrauen.

„Das ist zu spät. Ich wollte etwas länger bei ihm bleiben und wir fahren danach noch zu eurem Haus. Außerdem muss ich noch zu meiner Mom", ratterte ich runter und sah ihn flehend an.

„Aber du musst den Jungs noch erzählen, dass du mit Jack gesprochen hast", erinnerte er mich.

„Tryson weiß es schon und ehrlich gesagt ist mir das auch ziemlich egal. Ich möchte zu Justin", sagte ich ernst und fuhr mir durchs Gesicht.

„Na gut. Ich sag den Jungs, dass wir das später besprechen", gab er unzufrieden nach und lief an mir vorbei. Endlich. Ich würde zu Justin kommen. Das wurde aber auch Zeit.

Und tatsächlich, zwanzig Minuten später saßen wir im Van und fuhren zum Krankenhaus. Ich sah bestimmt aus wie der letzte Penner. Nein, wahrscheinlich nicht, aber ich fühlte mich so. Die Jungs konnten ihre Anziehsachen über Nacht wenigstens ausziehen. Ich nicht. Selbst wenn Ryan nicht bei mir geschlafen hätte, hätte ich es nicht gemacht. In einem Haus voll mit Jungs würde ich nicht nur in Unterwäsche schlafen. Und erst Recht nicht, wenn nicht sicher war, ob Matt noch da war. Apropos, ich hoffte, dass die Jungs nicht vorhatten, Justin davon zu erzählen. Er sollte sich keine Sorgen darüber machen. Er sollte einfach schnell wieder aus dem Krankenhaus kommen.

Ich hasste es, ohne ihn mit den Jungs in einem Haus zu leben. Ich mochte die Jungs zwar, aber trotzdem war es ungewohnt und ziemlich unangenehm. Am liebsten würde ich zurück nach Hause. Wenn Justin hier wäre, wäre das natürlich etwas anderes, denn dann könnte ich die Zeit mit ihm verbringen. Ich hatte nämlich ehrlich gesagt nie Ahnung, was ich machen oder sagen sollte.

„Wir sind da", sagte Dan und stieg aus, als wir beim Krankenhaus waren. Lächelnd stieg ich ebenfalls aus und lief mit den anderen zum Krankenhaus. Die Jungs meinten, dass sie mich erstmal allein mit ihm lassen und später wieder kommen würden. Ich versuchte vergeblich dieses Idioten-Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen. Verdammt!

Vor seiner Tür blieb ich stehen und wurde plötzlich nervös. Wollte er mich überhaupt sehen? Er hatte zwar gesagt, dass er mich vermissen würde, aber meinte er das überhaupt ernst? Hatte er das vielleicht einfach nur so gesagt, oder hatte es für ihn vielleicht gar nicht so eine große Bedeutung, wie für mich? Vielleicht waren es für ihn nur vier unbedeutende Worte. Es könnte so viele Gründe haben, wieso er das gesagt hatte. Ich sollte einfach von einem Grund ausgeben: Weil er es so meinte.

Ich klopfte an, ehe ich die Tür öffnete und leise eintrat. Plötzlich waren alle Zweifel verschwunden. Als ich ihn so friedlich schlafen sah, wusste ich, dass es definitiv etwas Besonderes zwischen uns war. Er hätte schon so viele Möglichkeiten gehabt mich weg zu schicken. Offensichtlich wollte er mich einfach bei sich haben. So wie Jason es gesagt hatte, er war gern in meiner Nähe. Vielleicht hatte ich auch deswegen nicht bemerkt, dass es ihm nicht so gut ging. Vielleicht ging es ihm bei mir ja gut.

Leise schlich ich zum Stuhl, der immer noch vor seinem Bett stand, und ließ mich darauf nieder. Seine Lippen waren, wie immer, wenn er schlief, einen Spalt geöffnet und seine Arme lagen eng neben seinem Körper über der Decke, welche ihn bis zur Hüfte bedeckte. Er sah erschöpft und krank aus, war total blass und hatte tiefe Augenringe. Seine sonst so weichen Lippen waren spröde und kaputt, als hätte er stundenlang darauf rumgebissen. Und trotzdem sah er immer noch wunderschön aus. Ich war ehrlich gesagt stolz darauf, ihn mein Freund nennen zu können.

Als ich ihn das erste mal getroffen hatte, hatte ich mir erhofft, dass wir etwas miteinander anfangen würden, weil er einfach so charmant war. Beim zweiten mal war ich beeindruckt, hatte jedoch trotzdem Angst. Aber als ich bei ihm Zuhause war, wollte ich einfach nur weg von ihm und ihn nie wieder sehen. Es war erstaunlich, wie sich die Dinge entwickelt hatten. Ich lebte quasi bei ihm und war seine Freundin. Ich hatte schon so viel mit ihm erlebt. Ich wünschte nur, dass diese Geschichte bald ein Ende haben würde. Ich würde Justin niemals verlassen, aber ich wollte ein normales Leben führen. Damit meinte ich nicht, dass ich ihn heiraten und eine Familie mit ihm gründen wollte. Ich wollte auch nicht das Traumpärchen sein, dem jeder hinterher sah. Ich wollte einfach keine Angst haben, dass er sterben oder noch jemanden meiner Freunde Schaden zugefügt werden würde. Ich wollte dieses ganze Drama nicht mehr. Es machte mich seelisch und ihn körperlich fertig. Justin hatte erzählt, dass er schon seit er fünfzehn war auf diese Weise lebte. Ich wollte wissen wieso. Niemand würde sich dieses Leben aussuchen, wenn er eine Wahl hätte, oder?

„Jamie?", hörte ich plötzlich. Erschrocken sah ich hoch und blickte in Justins halb geöffnete Augen. Müde lächelte er mich an.

„Ja?", erwiderte ich, als wäre es selbstverständlich hier zu sein.

„Hey", lächelte er und steckte seine Hand nach mir aus. Auf die Lippen beißend nahm ich sie in meine und legte sie auf dem Bett ab.

„Bist du schon lang hier?", wollte er wissen. War ich schon lang hier? Nicht wirklich, oder? Ich schüttelte den Kopf und sah auf unsere verschränkten Finger.

„Alles okay?", fragte er besorgt. Lächelnd nickte ich und sah auf.

„Wie geht's dir?", wollte ich wissen und rückte mit dem Stuhl näher. Justin verzog das Gesicht und seufzte.

„Gut", murmelte er unverständlich.

„Sieht man", spottete ich und lächelte.

„Sehe ich so schlimm aus?", grinste er und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Seine sanften Berührungen fühlten sich so schön an.

„Du siehst aus, als hättest du seit Monaten nicht mehr geschlafen", verriet ich ihm. Justin lachte rau und lehnte seinen Kopf zurück.

„Hier schläft man nicht wirklich gut. Mir wurde in der Nacht dreimal Blut abgenommen. Sieh dir das an", beschwerte er sich und streckte beide Arme aus. Ich erkannte in seinen Armbeugen unzählige Einstiche.

„Die sind zu blöd dafür, eine Vene zu finden", meckerte er und legte die Arme wieder ab. „Aber dadurch konnte ich wenigstens schlafen."

Ich verzog das Gesicht. Er tat mir so leid. Ich hätte niemals gedacht, dass er so offen mit mir darüber reden würde. Normalerweise tat er immer so, als wäre ihm so etwas egal. Aber es war schön, dass er so offen war. Es zeigte mir eine Seite an Justin, die wie ein normaler Teenager war.

„Weißt du, wann du hier raus kommst?", wollte ich wissen und sah ihm in die Augen. Ich liebte seine Augen so verdammt sehr. Sie waren so schön.

Unwissend schüttelte er den Kopf und schloss müde die Augen.

„Wenn du müde bist, kann ich wieder gehen", sagte ich schnell und unsicher.

„Nein, bleib hier und leg dich zu mir", murmelte er und lächelte mit immer noch geschlossenen Augen.

„Ich finde diesen Stuhl hier eigentlich sehr gemütlich", redete ich mich raus und biss mir unschlüssig auf die Lippen.

„Halt die Klappe und komm her", lachte er und rutschte zur Seite. Ich schmunzelte.

„Na gut", seufzte ich und stand auf. Ich strich mir meine Schuhe ab und stieg zu ihm ins Bett. Lächelnd legte ich mich auf die Seite. Justin öffnete seine Augen ein Spalt und sah mich an.

„Du siehst total durchgefickt aus", bemerkte er grinsend. Ich schnaubte amüsiert über seine Wortwahl und strich ihm durchs Haar.

„Ich habe, schätze ich mal, genau so wenig geschlafen, wie du", murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust. Leise hörte ich seinen unregelmäßigen Herzschlag.

„Wieso?", wollte er wissen und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Seine Geste ließ mich lächeln.

„Keine Ahnung", murmelte ich. Ich wollte ihm ja nichts von Matt erzählen. Erst, wenn er wieder aus dem Krankenhaus raus war.

„Hast du bei dir Zuhause geschlafen?", fragte er.

„Nein, natürlich nicht", spottete ich. „Ich habe mit den Jungs in eurer Lagerhalle übernachtet."

„Falls es überhaupt eure ist", murmelte ich leise hinterher, doch Justin hatte es natürlich gehört. Immerhin lag er genau neben mir.

„Wieso glaubst du, dass es nicht unsere ist?", fragte er verwirrt. Es war komisch ihn so nett zu erleben. Normalerweise war er irgendwie anders. Keine Ahnung, ich wusste nicht, ob ich ihn so oder normal lieber mochte.

„Weil Tryson so ne Andeutung gemacht hat", erwiderte ich.

„Es ist unsere Lagerhalle", seufzte Justin leicht genervt. Und da war der alte Justin wieder. Halleluja.

„Was ist eigentlich mit deinem Bein?", fragte er plötzlich. Was? Was sollte denn mit meinem Bein sein?

„Ähm... was?", fragte ich verwirrt.

„Du trägst deine Schiene nicht mehr. Ist mit deinem Bein wieder alles okay?", erwiderte er. Oh, ach so.

„Keine Ahnung, ja. Tut nicht mehr weh", ließ ich ihn wissen.

„Wir fahren heute zu eurem Haus. Soll ich nach irgendetwas bestimmten für dich gucken?", wollte ich wissen. Justin dachte eine Weile nach, ehe er leicht den Kopf schüttelte.

So langsam konnte ich mich echt nicht mehr zurück halten und ich begann Justins Brust zu küssen. Ein raues Lachen entwich seiner Kehle. Ich arbeitete mich bis zu seinem Hals vor und richtete mich etwas auf. Justin stöhnte leise und griff in meine Haare.

„Ich habe das so vermisst", hauchte er und lächelte leicht, was mich auch lächeln ließ.

Leicht zog er mich an meinen Haaren zu seinen Lippen hoch und presste sie auf meine. Sofort fanden sich unsere Zungen und spielten heftig miteinander. Ich richtete mich weiter auf und stützte mich mit meinen Ellbogen neben seinem Kopf ab, sodass ich halb auf ihm lag. Seine Hände verwuschelten meine Haare. Heute wollte ich Justin mal ein wenig verwöhnen. Ich ließ von seinen Lippen ab und küsste erneut seinen Hals.

„Verdammt, Jamie", keuchte er und legte seinen Kopf in den Nacken. Grinsend machte ich weiter und verpasste ihm einen fetten Kutschfleck.

„Jetzt weiß jeder, dass du mir gehörst", raunte ich ihm zu.

„Ja, nur dir", stöhnte er und fasste fest an meinen Hintern. Ich stöhnte in seine Halsbeuge und legte mich zwischen seine Beine. Ich musste mich stark zurück halten. Ich wollte ihn. Jetzt. Hier.

Plötzlich glitten seine Hände von meinem Hintern nach vorne und streichelten von außen meine intimste Stelle. Augenblicklich musste ich laut stöhnen und küsste Justin wieder auf seine Lippen. Ich liebte die Gefühle, die er in mir hervorrief.

„Justin", stöhnte ich erregt und biss ihm leicht in seine Unterlippe. Gleichzeitig öffneten wir die Augen und sahen uns an. Die Lust und das Verlangen waren in seinen Augen widergespiegelt. Er wollte mich genau so sehr. Aber hier ging das nicht. Und erst recht nicht in seinem Zustand. Verdammt!

„Baby", stöhnte Justin, als ich an seinem Ohrläppchen knabberte und rieb mich schneller. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren und stöhnte hemmungslos los, was Justin ein stolzes Grinsen ins Gesicht zauberte. Eigentlich wollte ich ihn ja verwöhnen, aber so war es auch okay.

„Justin, h-hör auf", stöhnte ich in voller Ekstase. Justin stoppte seine Bewegungen und sah mich irritiert an.

„Was tust du denn? Mach weiter!", sagte ich fassungslos, was Justin rau lachen ließ.

Langsam fuhren seine Finger in meine Hose und Slip. Ich hielt die Luft an, bis seine Finger über meine glatte Haut glitten und er neckend zwei Finger zwischen meine Schamlippen schob. Lauthals stöhnte ich und blendete alles um mich herum aus. Ich konzentrierte mich nur noch auf dieses geile Gefühl, das Justin mir mit nur ein paar Bewegungen verschaffte. Quälend langsam rieb er über meine bereits feuchte Mitte und brachte mich so zum genüsslichen Stöhnen. Sanft biss er in meinen Hals, ehe er seine Hand aus meinem Slip zog.

„Denkst du, du bist stabil genug für Sex?", brachte ich zwischen heftigem Atem heraus.

„Ich bin immer stabil genug für Sex", hauchte Justin grinsend und zog seine Hand aus meiner Hose.

„Richte dich kurz auf", flüsterte ich und lehnte mich leicht zur Seite. Justin tat wie ihm befohlen, sodass ich den Knoten seines Krankenhauskleidchens lösen konnte und es ihm auszog. Der Anblick seines Oberkörpers ließ mich hart schlucken. Er war komplett mit Verband umhüllt.

„Baby, bitte lass mich nicht noch länger warten", quengelte Justin und lehnte sich wieder zurück.

„Was machst du nur immer", flüsterte ich und strich ihm leicht darüber.

„Jamie", jammerte er und leckte sich langsam über die Lippen. Ich lachte leise und zog mir mein Oberteil aus.

„Ich lasse mein BH an, falls jemand rein kommt", hauchte ich und stand kurz auf. Justin sah mich sehnsüchtig an, doch ich wollte meine Hose nicht ausziehen, wenn er zusah.

„Justin!", mahnte ich. „Guck weg."

Er lachte und schloss die Augen, doch ich traute ihm nicht wirklich. Ich hob mein Oberteil vom Boden auf und legte es ihm auf's Gesicht.

„Du musst mir wirklich vertrauen", lachte er. Schulterzuckend zog ich meine Hose aus, verabschiedete mich auch von meinem Slip und hüpfte schnell wieder ins Bett.

„Sag Bescheid, wenn du dabei bist zu krepieren", sagte ich ernst und setzte mich auf seine Hüfte.

„Ich werde daran nicht sterben. Jetzt mach schon", drängte er und nahm mein Oberteil vom Gesicht.

Stöhnend legte sich seine Hand in meinen Nacken, um mich hinunterzudrücken, sodass wir uns küssen konnten. Leidenschaftlich bewegten sich unsere Lippen aufeinander, während seine Erregung immer weiter anstieg und ich ebenfalls das süße Ziehen in meinem Unterleib spüren konnte.

Neckend ließ ich meine Hüften auf ihm kreisen, was ihm ein ersticktes Keuchen entlockte und ich mich grinsend von ihm löste. Sanft strich ich mit einer Hand über seinen vernarbten Brustkorb.

Lockend schob ich mein Becken vor und zurück, während er immer steifer wurde, bis er bereits gegen meine feuchte Mitte drückte.

Stöhnend hielt sich Justin an meinen Oberschenkeln fest, während ich mich hochdrückte, sodass sein hartes Glied aufrecht stehen konnte. Entschlossen umschloss ich es, um es direkt vor meiner Öffnung zu platzieren, was uns beide zum Stöhnen brachte. Unregelmäßig bewegte sich sein Brustkorb auf und ab, während er mich genau musterte.

Ohne Vorwarnung ließ ich mich auf ihm nieder, weshalb wir gleichzeitig lustvoll aufschrieen und er seine Finger in meine Schenkel bohrte. Wir beide stöhnten laut auf. Ich hatte es verdammt vermisst mit ihm zu schlafen. Doch da fiel mir ein, dass wir schon wieder nicht verhüteten.

Scheiße, was machte ich jetzt? Ich wollte und konnte jetzt nicht aufhören. Doch als Justin plötzlich das Kommando übernahm und seine Hüfte regelmäßig hob, waren meine Sorgen vergessen und ich genoss einfach den Moment.

Wir stöhnten beide laut, zu laut und plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Sofort rollte ich mich neben Justin und hielt die Decke vor meinen Oberkörper. Justin stöhnte schmerzvoll auf, da ich ihm weh getan hatte, und zog die Decke auch über seinen Körper. Lautes Lachen ertönte, als uns Tryson, Ryan und Jason sahen. Super. Alle außer Dan und Sean waren hier.

„Verpisst euch, ihr Wichser!", zischte Justin. „Und passt auf, dass keine scheiß Schwester reinkommt."

Lachend verließen uns die Jungs wieder und schlossen die Tür.


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