37. „Ich hatte Angst um dich."
J U S T I N
Verdammt, wo war Jamie? Wir hatten uns alle hinter verschiedenen Dingen versteckt, doch von Jamie war keine Spur. Ich stand mitten im Raum hinter einer Säule. Jedes Mal wenn ich die Anwesenheit von einer dieser Arschlöchern spürte, gab ich einen Schuss auf sie ab, der sie meistens nicht verfehlte.
„Bieber", zischte mir plötzlich jemand ins Ohr. Augenblicklich traf mein Ellbogen seine Nase, weshalb er fiel und mich entsetzt ansah. Erbarmungslos schoss ich ihm in den Kopf. Wie viele waren das denn, verdammt?
Als kein Schuss mehr fiel, beugte ich mich vor und schoss auf die fünf, immer noch lebenden Männer. Einen traf ich, doch dann wurde auf mich geschossen.
J A M I E
Lebte Justin noch? Ich hatte ihn endlich erobert, also durfte er nicht sterben! Er sollte mit mir zusammen sein!
„Hey, du!", flüsterte plötzlich jemand, der sich unter den Tisch neben meinem verzogen hatte. Es war ein Junge in meinem Alter mit braunen Haaren und auffällig strahlend grünen Augen.
„Was machst du hier?", fragte er mich leise. Ich starrte ihn jedoch nur an und antwortete ihm nicht. Was wollte er von mir? Wollte er mir helfen? Warum erschoss er mich nicht? Er gehörte doch definitiv zu James, warum also ließ er mich leben?
„Folg mir und ich bring dich hier weg", schlug er vor. Irgendetwas stimmte doch hier nicht. Er gehörte zu James, also sollte er doch eigentlich mein Feind sein, oder nicht? Was ging denn hier ab, verdammt! Ich checkte meine Waffe und nickte dann zaghaft.
„Ich bin Jake", lächelte der Typ. Ich nickte wieder. Erwartete er etwa, dass ich ihm auch meinen Namen verrate? Das konnte er jedenfalls vergessen.
Langsam stand Jake auf und hielt mir eine Hand hin. Statt sie jedoch zu nehmen, sah ich sie nur abfällig an und stand allein auf. Doch sofort wurde mir schwindelig und ich musste mich irgendwo festhalten. Leider fiel meine Wahl auf Jake, an dessen Arm ich mich stützte. Ich hatte vielleicht wirklich ein wenig zu viel Blut verloren.
Jake ergriff die Chance, packte mein Handgelenk und zog mich hinter sich her, hinter eine Wand, wo ich die anderen Jungs sah. Trysons Waffe richtete sich sofort auf Jake.
„Lass sie los, Coleman!", zischte Tryson bedrohlich. Sie kannten sich.
Jake ließ meine Hand augenblicklich los und sah Tryson seufzend an.
„Du sprichst mich mit meinem Nachnamen an? Wirklich, Tryson?", spottete er gekränkt. Ich hatte das Gefühl, dass zwischen ihnen etwas passiert war, doch das interessierte mich nicht.
Wo war Justin verdammt? Hier auf jeden Fall nicht, da fiel mir auf, dass immer noch Schüsse fielen.
„Jungs, wie wäre es wenn ihr Justin helft?", rief ich verärgert, doch sie beschäftigten sich nur mit Jake. Das konnte doch nicht wahr sein!
Ich stellte mich neben die Wand und sah Justin endlich. Er stand hinter einer Säule, die gar nicht so weit weg von hier stand. Ich schloss ein Auge, legte meine Hände um den Revolver und schoss auf einen der Typen. Der Schuss ging direkt in seine Brust. Zwar nicht ins Herz, doch ich hatte ihn getroffen.
Justin sah sich erschrocken um, bis er mich entdeckte und mir zuzwinkerte. Ich grinste ihn an und schoss auf den nächsten Typen, den ich jedoch verfehlte. Als er anfing auf mich zu schießen, versteckte ich mich wieder hinter der Wand.
J U S T I N
Mein Baby konnte schießen. Das war so sexy. Auf eine Weise hasste ich diesen Gedanken, aber auf eine andere Weise machte mich das total an.
„Na, Bieber", sagte jemand und hielt mir eine Waffe an den Kopf. Wie konnte ich ihn nicht bemerkt haben?
Ich drehte mich langsam zu ihm und sah ihn wütend an. Ich war aber eher sauer auf mich selber, weil ich nicht besser aufgepasst hatte.
„Wie wär's, wenn du freiwillig mitkommen würdest?", grinste er mich siegessicher an. Im Augenwinkel erkannte ich Tryson, der mit einer Waffe auf den Typen zielte. Na endlich!
„Sicher nicht", zischte ich und genau eine Sekunde danach trafen drei Schüsse in seiner Brust ein. Wie konnten diese Typen nur denken, dass sie mich, Justin Bieber, besiegen könnten? Wie man merkte kannte man mich und das nicht ohne Grund. Aber da waren noch drei dieser Bastards! Ich wusste, dass sie darauf warteten, dass sich einer von uns zeigte, aber so dumm waren wir nicht. Ich brauchte irgendeine Idee. Ich konnte nicht auf sie schießen, weil sie mich sofort erschießen würden. Wie also konnte ich sie zur Strecke bringen?
J A M I E
Warum machte denn niemand etwas? Justin stand dort die ganze Zeit allein. Ich konnte ihm aber nicht helfen, verdammt!
Kurz sah ich zu Jake, der mich in diesem Moment auch ansah, ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder an Justin richtete.
„Versteckt euch", befahl Jake plötzlich. Alle sahen ihn verwirrt an.
„Ich lenk die Typen ab und ihr schießt auf sie. Dafür dürfen sie euch aber nicht sehen", wies er uns an und lief davon. Wieso um Gottes Willen half er uns? Konnte mich mal jemand aufklären?
„Haltet verdammt nochmal die Klappe!", zischte ich und sah Drake böse an, da er mit Sean redete. Augenblicklich wurde es still.
J U S T I N
Plötzlich kam Jake an mir vorbei, sah mich jedoch nicht an.
„Was macht ihr noch hier? James braucht euch hinten! Alle sind schon weg, ihr Idioten", rief er plötzlich. Ich beugte mich um die Ecke und bemerkte, dass uns die Typen den Rücken zu kehrten und sich mit Jake unterhielten.
„Schießt auf die Dreckskerle!", zischte ich ins Mikrofon an meinem Mund. Sofort fingen sie an zu schießen und ich tat es ihnen gleich.
Nach ein paar Sekunden waren alle erledigt und die Jungs kamen auf mich zu, doch ich würdigte sie keines Blickes, sondern ging sofort auf mein Mädchen zu. Das war ein so fremder Gedanke. Mein Mädchen.
Jamie kam auf mich zu gerannt und fiel mir um den Hals. Ich sah in ihrem Gesicht, wie sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch ich wusste, dass es ihr nicht gut ging.
„Was ist denn los?", lachte ich und erwiderte ihre Umarmung.
„Ich hatte Angst um dich", flüsterte sie in mein Ohr. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und streichelte durch ihr Haar.
„Bieber, wie ich sehe, hast du deine Freundin dabei", hörte ich eine bekannte Stimme sagen und schob Jamie nach hinten, während ich auf James zu ging. Meine Jungs folgten mir. Jake stand neutral in der Mitte und sah uns zu.
„Raynold", sprach ich verächtlich. Hinter ihm standen ungefähr sieben Leute, die uns angrinsten.
„Ihr habt die Wahl: Entweder wir regeln das mit Fäusten, oder wir knallen einen nach dem anderen von euch ab", sagte er grinsend.
„Ich freu mich schon drauf, dir dein abartiges Grinsen aus deiner Visage zu prügeln", sagte ich amüsiert. James hob eine Augenbraue.
„Gleichfalls."
Ich täuschte ein raues Lachen vor und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Dann legt die Waffen ab", verlangte James.
„Zuerst deine Bodyguards", sagte ich mit fester Stimme.
„Bodyguards?", fragte James amüsiert nach, was ich mit einem Nicken quittierte. James sah zu seinen Bodyguards und nickte ihnen einmal zu. Sofort legten sie ihre Waffen auf den Boden und schoben sie zur Wand.
„Jetzt ihr", forderte James. Ich sah zu meinen Jungs, welche mir zunickten und blickte zurück zu James.
Langsam sammelte ich die Waffen der Jungs ein und ging zur Wand hinter James, wo ich die Waffen fallen ließ, ehe ich zurück zu den Jungs ging.
„Dann lass uns anfangen", grinste James und ging auf mich los. Sofort schlug er mir brutal ins Gesicht, so dass ich gegen einen Tisch fiel, an dem ich mich festhielt.
Energisch wischte ich mir über den Mund und bemerkte Blut an meiner Hand. Ich sah James starr in die Augen, als er zu einem neuen Schlag ansetzte, doch bevor er mich traf, packte ich seine Hände und schmetterte ihn über einen Tisch.
J A M I E
Das sah ja aus, wie in einem Krieg. Jeder kämpfte mit jemandem. Das war meine Chance. Ich musste Amber finden. Ich musste nur unauffällig genug sein. Als erstes musste ich mir nur einen Weg durch diese riesige Mensa bahnen, ohne an jemanden zu geraten. Nur leider waren die anderen ziemlich verteilt. Überall war jemand. Ich wollte als erstes in der Küche nachgucken.
Entschlossen aber langsam, lief ich an der Wand entlang, doch da kam mir Tryson und ein anderer Junge, die mit einander kämpften, in den Weg. Ich lief außen rum, aber ehe ich mich versah flog der Typ, der mit Tryson kämpfte, in meine Richtung. Mit großen Augen sah ich ihn an und schmiss mich hektisch zur Seite, wobei ich unsanft aufkam.
Ich konnte mich gerade noch bei Bewusstsein halten und versuchte den Schmerz, der durch meinen Arm pochte, zu ignorieren. Ich hob meinen Kopf und sah Tryson mit einem vernichtenden Blick an, was er mit einem endschuldigen Lächeln erwiderte. Langsam stand ich auf und stützte mich an einem Tisch ab, bis es mir besser ging, doch meine Beine waren einfach nicht fähig meinen Körper zu tragen und ich sank auf meine Knie. Einige Sekunden blieb ich so sitzen, ehe ich es schaffte aufzustehen und weiter zu laufen.
Als ich kurz vor meinem Ziel war, kam ein ungefähr 20 jähriger Typ auf mich zu. Scheiße. Was sollte ich jetzt machen? Ich war auf jeden Fall zu schwach um gegen ihn zu kämpfen. Alle Jungs waren beschäftigt. Es schien aussichtslos. Oder doch nicht! Ich hatte ja noch den Revolver.
Schnell zog ich ihn hervor und zielte auf den Typen, drückte jedoch nicht ab. Ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen und ich hatte heute schon genug Leute verletzt und Noles Leben ruiniert. Ich war abstoßend.
Der Typ blieb augenblicklich stehen und starrte mich verblüfft an.
„Geh mir aus dem Weg und dir passiert nichts", knurrte ich, doch der Typ rannte auf mich zu. Schneller, als ich gucken konnte, hatte er mir die Waffe entrissen, sie weggeworfen und mich brutal auf den Boden gestoßen.
Schmerzvoll stöhnte ich auf und kroch von ihm weg. Verdammt! Ich hätte schießen sollen.
„Es ist fast schon schade, dich zu töten", sagte der Typ gespielt bedauernd und zog ein Messer hervor. Meine Augen weiteten sich und ich kroch noch mehr zurück, doch der Typ trat brutal auf mein Knie. Ich brüllte auf. Das erinnerte mich an Jack, doch bei ihm war es nicht mal halb so schlimm.
Ich atmete schwer und versuchte den Schmerz zu ignorieren, doch ich hatte das Gefühl meine Knochen im Bein wären gebrochen. Der Typ beugte sich grinsend zu mir runter und legte das Messer an meinem Hals an. Ein wimmern entwich mir, als plötzlich Jason auftauchte und den Typen zu Boden warf, wobei das Messer zwei Zentimeter meinen Hals entlang glitt. Ich keuchte auf und drückte meine Hand sofort gegen den Schnitt.
Jason und der Typ prügelten sich auf's übelste, bis ich das Messer neben mir liegen sah. Ich nahm es in die Hand und versuchte aufzustehen. Ich verkniff es mir zu schreien und richtete mein Knie, damit ich es wieder anwinkeln konnte. Ich hatte noch nie so schlimme Schmerzen gehabt. Nicht mal der Schuss in meinem Arm war so schlimm.
Ich hüpfte zu Jason und dem Typen und warf Jason einen vielsagenden Blick zu. Jason verstand und drehte den Typen blitzartig zu mir, woraufhin ich ihm das Messer in die Brust rammte. Er schrie leise auf und riss seine Augen auf, bevor er zu Boden fiel. Ich wollte mir nicht ansehen wie er starb und richtete meinen Blick auf Jason.
„Danke, Jason", wisperte ich angestrengt. Jason nickte mir zu.
„Alles okay?", fragte er mich besorgt. Ich lächelte ihn an. Er redete mit mir. Schon wieder.
„Ja", log ich und lächelte. Jason nickte und ging davon, um den anderen zu helfen.
J U S T I N
James hatte mich gerade auf den Boden geschmissen, als er mich plötzlich am Kragen hochzog und über einen Tisch warf. Ich rutschte bis zum anderen Ende des Tisches und fiel unsanft auf den Boden. Verdammte Scheiße.
James tauchte plötzlich vor mir auf und grinste mich an. Ich griff an seine Beine und ließ ihn auf den Boden fallen, um mich auf ihm zu stürzen. Ich schlug ihm dreimal ins Gesicht, als ich plötzlich von hinten weg gezogen wurde.
„Was zum...?", zischte ich und richtete mich auf. Ein Typ zwinkerte mir zu und lief davon.
Ich knurrte und drehte mich wieder zu James, doch plötzlich rammte er mir ein Messer in meine Schulter. Sofort brüllte ich auf und taumelte ein paar Schritte zurück. Verdammt!
Ruckartig zog ich das Messer aus meiner Schulter und ließ es auf den Boden fallen. Dieser Bastard!
„Ich dachte wir lösen das mit Fäusten", spuckte ich und ließ meinen Kopf knacken.
„Ich habe mich noch nie an Regeln gehalten", grinste James, zog eine Waffe hervor und zielte auf mich.
J A M I E
Ich riss an der Küchentür, doch sie ließ sich nicht öffnen. Konnte nicht einmal etwas so laufen, wie ich es wollte? Ich blickte zur Essensausgabe. Konnte ich da durch klettern? Ich meinte, wegen meinem Knie. Ich konnte nicht auftreten. Aber ich musste es versuchen.
Ohne weiter drüber nachzudenken, sprang ich über die Theke der Essensausgabe. Naja, ich versuchte es. Ich kam nicht hoch genug und krachte der Länge nach durch das Glas. Keuchend kam ich auf dem Boden auf und spürte Glassplitter an meinem ganzen Körper. Jetzt nicht das Bewusstsein verlieren, Jamie.
Ich versuchte ruhig zu atmen, doch irgendetwas schnürte mir die Luft an. Der ganze Schmerz tat das.
Ich schnappte nach Luft und versuchte regelmäßig zu atmen, doch mein Atem kam stoßweise. Ich schluckte und zitterte am ganzen Leib. Ich würde heute also doch noch draufgehen. Ich hoffte, dass ich keine Aufmerksamkeit auf mich gezogen hatte.
Da meine Arme einigermaßen unversehrt geblieben waren, zog ich mich qualvoll an ihnen nach vorne, bis ich mich aufsetzen konnte. Verdammte Scheiße! Aufstehen hingegen ging gar nicht. Doch plötzlich hörte ich ein Wimmern. Amber! Das musste Amber sein! Wer sonst? Das Wimmern kam aus dem Kühlraum.
Ich zog mich an meinen Armen über den Boden, bis ich vor dem Kühlraum lag. Ich fühlte mich wie eine Leiche. Diese Tür ließ sich sofort öffnen und ich sah Amber. Sie war da. Ich hatte meine beste Freundin zurück. Ich sah sie wie erstarrt an. Sie war mit einer Hand mit Handschellen an einem Rohr festgemacht und lag einfach dort, weinte vor sich hin. Sie hatte immer noch das Kleid von der Party an, doch es war total zerrissen. Ambers Haare waren zerzaust und ungewaschen. Sie war ganz blass und ihre Lippen waren aufgeplatzt. Außerdem hatte sie ein blaues Auge und tiefe Augenringe. Sie sah schrecklich aus. Ich wollte nicht wissen, was mit ihr angestellt wurde. Doch, wollte ich. Ich wollte alles wissen. Absolut alles.
Als Amber mich erblickte schluchzte sie laut auf.
„Jamie", wimmerte sie. Ich vergaß meinen Schmerz, stand auf und hüpfte zu ihr hin.
„Amber", hauchte ich. Sie stand wackelig auf und wir umarmten uns stürmisch.
„Ich habe dich so verdammt vermisst", schluchzte ich und drückte sie fester an mich.
„Komm, wir bringen dich hier raus", sagte ich mit fester Stimme und sah auf Ambers Hände. Verdammt.
„Nole hat die Schlüssel", krächzte sie erschöpft. Ich sah sie entgeistert an.
„Scheiße", fluchte ich. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste ihn suchen.
„Ich komme gleich wieder. Ich verspreche es", flüsterte ich. Amber nickte und setzte sich wieder hin. Ich hüpfte zur Tür, die sich von innen zum Glück öffnen ließ.
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