2. „Nimm deine Drecksfinger von mir!"

J A M I E

Das nervige Geräusch meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Murrend drückte ich mir mein Kissen ins Gesicht, doch es half nicht viel. Es schien sogar noch lauter zu werden.

Ich hielt das Kissen vors Gesicht, schlug auf meinen Nachttisch und traf glücklicherweise genau meinen Wecker. Schlagartig verstummte das nervige Geräusch. Als ich dann das Kissen zufrieden neben mich gelegt hatte, drehte ich mich auf die andere Seite.

Ich wachte erneut auf, da ich etwas nasses im Gesicht spürte. Schlagartig öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich meine Mom an, welche mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen und einem Glas in der Hand vor mir stand.

„Mom!", kreischte ich fassungslos.

„Es ist zehn vor acht. Ich habe Amber angerufen und ihr gesagt, dass du es nicht pünktlich schaffst, also holt sie dich nicht ab. Mach dich schnell fertig. Ich muss noch wohin. Deine Schule liegt auf dem Weg, also kann ich dich mitnehmen, wenn du in zehn Minuten unten bist", erklärte sie mir und ratterte den Text runter als hätte sie ihn auswendig gelernt. Fassungslos sah ich sie an.

„Was? Mom! Ich komme zu spät! Warum hast du mich nicht früher geweckt?", schrie ich hysterisch.

„Mach dich einfach fertig", seufzte sie, schüttelte den Kopf und ging aus dem Zimmer. Ich würde definitiv zu spät kommen und das nur wegen meiner Mutter. Das machte sie doch extra!

Ich sprang aus meinem Bett und lief zu meinem Schrank, wo ich mir einen roten Pullover und eine schwarze Jeans herausfischte. Schnell zog ich mir meine Schlafsachen aus und meine neuen Sachen an. Angezogen rannte ich ins Bad, putzte mir die Zähne und schminkte mich. Meine Haare kämmte ich und band sie zu einem Zopf. Ich schnappte mir meine braune Umhängetasche und trampelte die alte Holztreppe hinunter.

„Mom?", rief ich. Keine Antwort. Da sah ich, dass die Wohnungstür offen war.

Ich seufzte und lief aus dem Haus. Meine Mom saß schon im Auto, also lief ich dahin, öffnete die Tür und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Mit einem lauten Knall schloss ich die Tür wieder, woraufhin ich einen bösen Blick von meiner Mom erntete.

Genervt verdrehte ich die Augen und sah aus dem Fenster. Meine Mom schoss den Motor an und fuhr los.

Nach einer halben Stunde Fahrt, in der ich nur aus dem Fenster geblickt hatte, hielt meine Mutter ein paar Meter vor der Schule an. Kurz ließ ich meinen Blick über die Auto Uhr gleiten und stellte fest, dass es schon zwanzig nach acht war. Meine Augen weiteten sich und ich riss hastig die Autotür auf. Schnell stieg ich aus und schlug die Tür wieder zu. Ich machte mir nicht die Mühe zu rennen, sondern lief einfach schnell.

Nach wenigen Sekunden war ich am Schulgebäude und ging hinein. Eine Doppelstunde Geschichte war die schlimmste Art ein Freitagmorgen anzufangen. Ich lief schnell zum Geschichtsraum und klopfte. Meine Lehrerin öffnete die Tür.

„Tut mir leid, ich habe verschlafen", murmelte ich schnell. Mrs Parker nickte und ließ mich in den Klassenraum. Schnell setzte ich mich auf meinen Platz. Zum Glück hatte ich Geschichte mit Amber und saß neben ihr.

„Hey", flüsterte mir Amber zu.

„Hey", hauchte ich zurück.

Innerlich lag ich noch zu Hause tief schlafend eingekuschelt in meinem Bett, sodass ich nur mit einem Ohr zuhörte, wie Mrs Parker sonstige Aspekte der Weltwirtschaftskrise runter ratterte.

Ich hasste jegliches geschichtliches Thema. Ich hasste Geschichte.

Meine Mom sagte immer: „Jeder hat ein schwarzes Schaf in der Schule." In meinem Fall war das wohl Geschichte am Freitagmorgen, in der ersten und zweiten Stunde.

Mit dem Klingeln zum Stundenende, wurde ich schlagartig hellwach und war mehr als froh, den Klassenraum endlich verlassen zu können. Auch Amber atmete erleichtert auf und stürmte fast aus dem Raum. Ich liebte unsere gemeinsame Abneigung gegenüber dem Schulfach.

Wir liefen die breiten Stufen hinunter und drückten die schwere Tür auf. Unsere Schule war rein optisch nichts Besonderes. Die Wände waren in verschiedenen Farben angepinselt, was mich an einen Kindergarten erinnerte. Die Spinde reihten sich dunkelblau aneinander - die meisten waren mit Stickern oder irgendwelchen Schmierereien zugepflastert - und der graue Linoleum-Boden strahlte frisch poliert. Wie in jeder High School gab es auch hier verschiedene Cliquen. Die Führer waren natürlich die Sportler, in der sich die Cheerleader und die Footballspieler tummelten. Große, gut gebaute Kästen und dürre Blondinen.

Wir liefen durch die Gänge und gingen zu unseren Spinden.

„Ich darf nicht zur Party. Ich muss mich raus schleichen", murmelte ich zu Amber, während ich meine Geschichtssachen in meinen Spind räumte.

„Wie willst du das denn schaffen?", fragte sie mich überrascht.

Schnell ließ ich meine Mathesachen in meiner Tasche verschwinden, und verschloss meinen Spind wieder. Wenn es etwas gab, was ich hasste, dann war es Mathe. Und da unser Lehrer zu allem Übel ein totaler Langweiler war, trug das nicht gerade zu meiner guten Laune bei. Überhaupt nicht.

Amber und ich liefen in Richtung Matheraum, weil sie in die gleiche Richtung musste.

„Ich stell mir eine Leiter an's Fenster, dann kann ich daraus klettern", erklärte ich ihr.

„Dein Ernst?", fragte sie und lachte kurz auf.

„Ja, mein Ernst", meinte ich entschlossen. „Meine Mutter würde die Leiter nicht sehen, weil das Fenster von meinem Zimmer ja hinten am Haus ist, und ich könnte aus dem Haus, ohne, dass sie es merkt."

„Na gut, ich hole dich dann ab, aber das besprechen wir später. Gehen wir nach der Schule noch shoppen? Ich habe kein passendes Kleid für die Party", jammerte sie.

„Okay." Wir standen auch schon vor dem Matheraum, verabschiedeten uns und ich betrat den Raum.

Ich ließ mich auf meinem gewöhnlichen Platz nieder und holte meine ganzen Unterlagen aus meiner Tasche hervor.

Mathe verging eher schnell und jetzt hatte ich eine Freistunde. Ich beschloss mich, was essen zugehen, auch wenn ich keinen großen Hunger hatte.

Langsam schlenderte ich die Fluren entlang und stand, ehe ich mich versah, auch schon vor der großen Tür, die zur Mensa führte. Diese öffnete ich und trat ein. Im Eingang blieb ich stehen und ließ meinen Blick über die vollen Tische und essenden Teenager schweifen, in der Hoffnung jemanden zu entdecken, den ich mochte und mit ihm zu essen.

Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Er blieb an einem der Tische hängen. Taylor Owen saß dort. Wir hatten uns hier an der High School kennen und mögen gelernt.

Fünf andere Jungs des Football Teams saßen um ihn herum. Er war Kapitän und somit war es im Grunde eine Pflicht bei ihm zu sein. Nicht, dass es mich was störte. Auch wenn die Jungs manchmal einen auf Macho taten, konnte ich sie gut leiden. Tief im inneren waren sie doch die Guten. Taylor jedoch war anders als die Jungs um ihn herum. Man konnte sein Inneres außen sehen. Er versteckte es nicht. War zu denen, die es verdienten nett. Nichts von Machos.

Ich lief zu ihnen hinüber und stellte mich neben Taylor, der mich noch nicht gesehen hatte.

„Hey Taylor", begrüßte ich ihn. Die Jungs an seinem Tisch redeten laut miteinander. Taylor drehte sich zu mir und sah mich an.

„Jamie", begrüßte er mich überrascht zurück. „Willst du dich zu uns setzen?"

„Ja, ich hole mir nur eben was zu essen", ließ ich ihn wissen und ging zur Warteschlange. Dort stellte ich mich an. Es waren noch 5 Leute vor mir.

Plötzlich spürte ich zwei Arme an meiner Taille, die von hinten kamen. Erschrocken fuhr ich herum und sah in das dreckig, grinsende Gesicht von Austin Risher. Er baggerte mich, seit ich auf der High School war, immer an.

„Nimm deine Drecksfinger von mir, Austin", zischte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Na, Babe", grinste er und ignorierte somit das, was ich zu ihm gesagt hatte.

„Babe mich nicht an!", knurrte ich und löste mich aus seinen Griff. Er beugte sich vor und war nah an meinem Ohr.

„Warum sollte ich aufhören, wenn ich weiß, dass es dir gefällt?", raunte er mir ins Ohr. Abwehrend legte ich eine Hand auf seine Brust und schubste ihn von mir weg.

Austin sah nicht schlecht aus, fast schon heiß, aber er hatte ein viel zu großes Ego.

Wortlos ging ich an ihm vorbei und lief zurück zum Tisch von Taylor und setzte mich neben ihn.

„Wolltest du dir nicht was zu essen holen?", fragte er verwirrt.

„Mir ist der Appetit vergangen", murmelte ich angewidert. Er sah mich verwirrt an.

„Risher", seufzte ich. Da schien es bei ihm klick zu machen, denn er nickte verstehend.

„Ich würde gerne wissen, als was seine Eltern arbeiten", murmelte er plötzlich nachdenklich und starrte an mir vorbei.

„Wieso?", fragte ich verwirrt.

„Ist dir nicht aufgefallen, dass er nur Markenklamotten trägt?", wollte er wissen. „Prada, Channel, Hugo Boss."

Das stimmte. Er trug wirklich nur Markenklamotten.

„Stimmt", murmelte ich nachdenklich.

„Hast du eigentlich mal wieder etwas von Kelsey gehört?", wollte er auf einmal wissen.

„Nein, warum denn?", fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn.

„Austin trägt die Kette wieder, die er immer getragen hat, als er noch mit ihr zusammen war", erklärte er mir.

Vor einem Jahr war Austin mit Kelsey O'Connor zusammen. Sie besuchte dieselbe Schule wie er, allerdings nur für ein halbes Jahr. Sie führten eine glückliche Beziehung und waren ein Herz und eine Seele. Austin war öfters in ernstere Schlägereien verwickelt, doch Kelsey hatte einen guten Einfluss auf ihn und er schlug sich nicht mehr. Jedoch hatten sie zwei Wochen, bevor sie die Schule verließ, einen großen Streit. Sie gingen sich aus dem Weg und man vermutete, dass sie sich getrennt hatten, sie waren allerdings augenscheinlich beide nicht glücklich darüber. Kurz darauf musste Kelsey wegziehen und verließ die Schule.

In Austin hatten sich viele Aggressionen und Probleme angesammelt. Er war gewalttätig gegenüber Andersdenkenden, verprügelte jeden, der ihn gerade störte, sah in der Schule keinen Sinn mehr und lud sich durch sein Verhalten immer mehr Probleme auf. Nur ab und zu ließ er sein altes Ich durchblicken.

„Vielleicht sind sie ja wieder zusammen", meinte ich begeistert.

„Nein, warte! Dann hätte er mich nicht angemacht. Er ist nicht der Typ, der fremd flirtet", stellte ich fest.

„Hm", brummte Taylor nachdenklich.

Ich sah mich in der Mensa ein wenig um und mein Blick blieb am Eingang hängen. Da stand Ashley Cartier, die genauso gut als Barbie-Puppe im Regal durchgehen könnte und man trotzdem keinen Unterschied erkennen konnte. Egal was ich versuchte dagegen zu tun, ich konnte diese Minderwertige nicht ausstehen, obwohl wir sehr beliebt waren, jedoch das komplette Gegenteil des Anderen. Aber es gibt Unterschiede zwischen uns, über die ich froh bin. Sie brauchte zehn Kilogramm Make-up um einer menschlichen Person zu ähneln, ich nur in Grenzen. Brüste und Nase vom Doktor, meine von meiner Mutter. Minirock gegen Hose, High Heels gegen Sneakers. Die meisten Freunde von ihr waren Mädchen und ich verstand mich besser mit Jungs. Schlicht das Gegenteil.

Sie sah unseren Tisch und stolzierte mit ihren viel zu hohen Hacken auf uns zu. Ich beugte mich zu Taylor, so dass sich unsere Seiten berührten, und flüsterte ihm „Schlampen-Alarm" zu, ohne meinen Blick von der blonden Barbie zu nehmen. Sein Blick glitt zu Ashley und er verdrehte genervt die Augen. Er mochte sie fast genauso wenig wie ich.

Nur neben mir war ein Platz frei. Würde sie sich zu mir setzen? Warum sollte sie auch. Sie setzte sich lieber breitbeinig auf Brads schoß.

Ich sah verwirrt zu Taylor, der den gleichen Gesichtsausdruck drauf hatte. Auch die anderen beobachteten verwirrt das Geschehen.

Im nächsten Augenblick gab Ashley Brad einen leidenschaftlichen Kuss zur Begrüßung. Duke räusperte sich und lenkte somit die Aufmerksamkeit von allen auf sich.

„Haben wir irgendwas verpasst, Brad?", fragte er verwirrt und hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen. Brad grinste ebenfalls, erwiderte aber nichts auf seine Frage und küsste Ashley weiter.

„Wir sind zusammen", erklärte Ashley mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen.

„Das sehe ich. Wo? Wann? Wie?", fragte Duke drauf los.

„Bei mir Zuhause. Gestern. Ist eine lange Geschichte", beantwortete Brad alle von Duke gestellten Fragen.

„Bei dir Zuhause?", fragte Sam grinsend nach. Brad und Ashley nickten gleichzeitig grinsend.

„Also habt ihr es getan", schlussfolgerte Mike gleichgültig.

„Lasst uns doch das Thema wechseln", grinste Ashley demütig. Von den Jungs war ein lautes und abgestimmtes „Uhh" zu hören. Ich verdrehte nur die Augen. War ja klar.

„Ich bin fertig mit essen. Sollen wir auf den Schulhof?", fragte mich Taylor. Ich nickte und stand auf. Nachdem wir gemeinsam aus der Mensa gelaufen waren, gingen wir auf den Pausenhof.

„Hast du heute was vor?", fragte mich Taylor neugierig.

„Ich gehe mit Amber shoppen. Willst du mitkommen?", schlug ich vor. Taylor schien zu überlegen.

„Ich mit zwei Mädchen shoppen?", fragte er skeptisch und zog die Augenbrauen zusammen.

„Komm schon, das wird lustig", grinste ich.

„Wenn du meinst", gab Taylor lächelnd nach.

„Du kannst uns beraten", schlug ich vor.

„Oh Gott", kam es gespielt entsetzt von Taylor. Ich grinste ihn an.

„Jamie!", rief eine Person hinter mir. Ich drehte mich um. Amber kam gerade auf uns zu gelaufen.

„Hey Amber", begrüßte ich sie, als sie neben uns stand. Sie lächelte mich an.

„Taylor kommt mit beim shoppen", ließ ich sie wissen. Auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln. Sie stand schon eine Weile auf Taylor. Ich fand es echt süß.

„Super. Das wird lustig", meinte sie grinsend.

Nach der Schule trafen wir uns alle bei mir Zuhause.

„Gehen wir?", fragte ich, nachdem ich mir mein Geld rausgesucht hatte. Amber und Taylor nickten.

Gemeinsam verließen wir mein Haus und stiegen in Ambers Auto. Amber fuhr, ich saß auf der Beifahrerseite und Taylor hinten.

„Nach was sucht ihr eigentlich?", wollte Taylor wissen.

„Ein Partyoutfit", kam mir Amber zuvor, ehe ich etwas sagen konnte.

„Wir gehen auf die Bounds Party", fügte ich hinzu.

„Kommst du auch, Taylor?", fragte Amber hoffnungsvoll, ohne ihren Blick von der Straße zu nehmen.

„Nein. Meine Mom geht morgen Abend aus und ich muss auf Kim aufpassen", erklärte er. Kim war seine vierjährige kleine Schwester.

„Oh, schade", murmelte Amber traurig. Ich musste mir ein Grinsen echt verkneifen. Amber war so süß, wenn sie verliebt war.

„Also soll ich euch helfen ein Kleid zu finden?", schlussfolgerte Taylor fragend.

„In der Art", erwiderte ich grinsend.

„Na toll", murmelte er gespielt genervt. Ich grinste. Amber lachte leise.

-

„Hey, Amber", rief Taylor. Wir waren in einem Geschäft mit massenhaften Kleidern. Amber und ich sahen uns gerade welche an, drehten uns jedoch gerade zu Taylor um.

Er hielt ein blaues, trägerloses Kleid hoch. Es war von oben bis zur Taille eng geschnitten und unten war es etwas länger und ging bis zu der Mitte ihrer Oberschenkel. Es war wunderbar und passte perfekt zu Amber. Ihre grüne Augen weiteten sich. Langsam ging sie auf ihn zu und nahm ihm das Kleid aus der Hand.

„Oh Gott. Das ist wunderschön! Danke Taylor", quiekte sie. Taylor nickte nur.

„Jetzt suchen wir noch eins für Jamie und dann gehen wir anprobieren", bestimmte sie fröhlich.

Nach einer viertel Stunde hatten wir auch eins für mich gefunden. Es war ein weinrotes Kleid, das rückenfrei war und einen V-Ausschnitt hatte. An den breiten Trägern und den Seiten der Taille waren Applikationen aus Strasssteinen angebracht. Am Ausschnitt überlagerte sich der Stoff. An der Taille war es betont und unten lief es auseinander bis zu den Knie.

Gemeinsam liefen wir zu den Umkleidekabinen. Es war nur eine Kabine übrig, also testete ich das Kleid zuerst. Es glich sich meiner Figur an. Schließlich nutzte Amber die Umkleidekabine. Als sie aus der Umkleide schlüpfte, strahlten Taylors Augen.

„Und?", fragte Amber und zupfte an ihrem Kleid herum.

„Du siehst wunderschön aus", bemerkte er und konnte seine Augen nicht von ihr nehmen. Verlegen sah sie auf den Boden. Es war wirklich schlimm mit anzusehen, wie unwissend sie gegenseitig über den anderen waren. Sie mochten sich beide, mochten sich sehr, doch merkten nicht, dass der andere das Selbe fühlte. Ich konnte es aber nicht übers Herz bringen, einem der beiden über die Gefühle des anderen aufzuklären, das könnte ich nicht bringen.

Als wir alles ausgesucht und bezahlt hatten, gingen wir in einem Café, der nebenan lag. Wir traten rein ließen uns erschöpft an einem freien Tisch nieder.

„Ich hoffe ihr habt alles. Ihr kriegt mich nämlich nicht in noch einen Laden", stellte Taylor klar. Ich grinste und Amber lachte leise.

„Hey", rief eine quiekende Stimme hinter uns. Taylor saß gegenüber von mir und Amber daneben.

Wir alle drehten unseren Kopf in die Richtung, aus welcher der schrille Ruf kam. Es kam gerade Hope Young in Arbeitsklamotten auf uns zu. Sie war eine Stufe unter mir. Wir verstanden uns gut. Ihre Haare waren gewellt und knallrot, also gefärbt. Das stand ihr. Sie war ziemlich klein und zu nett.

„Hi Hope", begrüßte ich sie, als sie vor mir stand. Sie lächelte mich lieb an.

„Habt ihr euch schon entschieden?", fragte sie freundlich, zückte einen kleinen Notizblock und zog einen Stift aus ihrer Hosentasche, den sie auf dem Blatt Papier ansetzte. Wir bestellten zwei Cappuccinos und einen normalen Kaffe. Nickend ging sie zurück und kam paar Minuten später mit unserer Bestellung wieder.

Nachdem die Kaffees ausgetrunken waren, bezahlten wir noch und verließen dann das Café. Wir liefen durch die Stadt und quatschten über Gott und die Welt, bevor wir uns verabschiedeten und getrennte Wege gingen.

Zuhause angekommen entledigte ich mich als Erstes meiner Schuhe und dem Mantel. Anschließend lief ich in die Küche, um mir etwas zu Essen zu machen. Der Zettel am Schrank teilte mir mit, dass Mom unerwartet für die Nachtschicht eingeteilt worden war. Ich solle mir einfach was beim Chinesen bestellen.

Ich tat wie mir geheißen und rief beim Chinesen an, um mir etwas zu bestellen. Nach dem Essen pflanzte ich mich vor den Fernseher und zappte durch die Sender. Nichts interessantes. Also schaltete ich den Fernseher wieder aus und lief die Treppe hoch, in mein Badezimmer. Ich band meine Haare zu einem Dutt, putzte mir die Zähne und ging in mein Schlafzimmer. Ich zog mich schnell um, schlüpfte in meine Schlafsachen rein und legte mich in's Bett, wo ich sofort einschlief.

A/N: Sonderlich spannend ist es noch nicht, aber es lohnt sich trotzdem weiter zu lesen. Im nächsten Kapitel passiert erst wirklich etwas, aber dieser Austin hat so seine Geheimnisse. Ich hab das nicht ohne Grund geschrieben :D Aber das erfahrt ihr erst später. Viel später.

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