28| Vier Worte - Eine Frage

Manchmal ist es besser, seine Freunde zu enttäuschen, als sie in Gefahr zu bringen.

~ Elias

~~

KALIE

Spannungsgeladenes Schweigen hängt über der verlassenen Gasse, deren Anblick mit den dreckigen Mülltonnen und dem bröckeligen Asphalt, durch dessen Risse sich bereits Unkraut seinen Weg ans Licht bahnt, nicht gerade besonders glamourös erscheint. Jedoch bin ich mir sicher, dass dies der Ort ist, an dem sich meine Welt für immer verändern wird.

Ob ins Gute oder ins Schlechte bleibt abzuwarten.

„Okay", murmelt Elias schließlich so leise, dass seine Worte trotz der abendlichen Stille hier draußen kaum zu hören sind.

Als er die Hintertür schließt, hat das Ganze fast etwas Symbolisches an sich. Dort in der Bar sitzen Clary, Eric und seine Freunde. Alles völlig normale Menschen, deren Leben völlig normal sind. Ohne Magie, ohne Übernatürliches.

Und nun versperrt mein blonder Freund diesen Weg, diesen Rückweg, mit einem Ruck, der die Tür knallend ins Schloss fallen lässt.

„Ich weiß, dass du etwas gesehen hast...", fährt der blonde Junge mit ruhiger Stimme fort, während er auf mich zukommt. Unwillkürlich muss ich hart schlucken, wobei ich den Fluchtreflex nicht unterdrücken kann, der mich unsicher ein paar Schritte nach hinten stolpern lässt.

Elias Kiefer spannt sich kaum merklich an und es scheint, als würde ein Anflug von Schmerz durch seinen Blick huschen.

„Hör zu Kalie, auch wenn du jetzt sicherlich sehr verwirrt bist - ich will dir nichts Böses, wirklich. Das wollte ich, das wollten wir nie."

Es fühlt sich an, als hätte jemand meinen Mund mit Sandpapier ausgelegt, so trocken ist er. Jedes Wort, das den Mund des Blondhaarigen verlässt, jeder Schritt, den er auf mich zumacht erzeugen ein eigenartiges Kribbeln - eine Mischung aus Aufregung und Angst in meiner Magengegend.

„Warum verhältst du dich dann so komisch, seitdem ich aus dem Wald gekommen bin?", krächze ich. „Warum verfolgst du mich?"

Zwei Schritte von mir entfernt bleibt Elias stehen. „Ich habe bemerkt, dass etwas mit dir nicht stimmt. Man konnte dir ansehen, dass dich irgendetwas beschäftigt hat und es hat sogar so gewirkt, als hättest du Angst vor mir..."

Sein Blick wird eindringlicher, bittender. „Hör zu, falls du irgendetwas Merkwürdiges gehört, irgendetwas gesehen hast, dann sag es mir bitte. Diese Wälder sind unberechenbar. Manchmal geben sie Geräusche von sich, lassen Leute Dinge sehen... Falls du zufällig wilde Tiere-"

„Bist du ein Werwolf?"

Meine Stimme klingt erstaunlich klar, als die vier Worte zwischen den Wänden der Gasse verhallen. Diese vier Worte, diese Frage, vor dessen Antwort ich mich so sehr gefürchtet habe.

Nun sind sie gesprochen. Unwiderruflich aus meinem Mund erklungen.

Elias scheint wie vom Donner gerührt. Mit aufgerissenen Augen starrt er mich an. Bewegungslos.

„Bist du ein Werwolf?", wiederhole ich meine Frage ein weiteres Mal, wobei es diesmal um einiges schwerer ist, das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Mein Herz Schlägt mir bis zum Hals.

„Gibt es Werwölfe wirklich?"

Wieder verstreichen endlose Sekunden des Schweigens, in denen ich mich frage, ob ich mir meine Worte nicht doch nur eingebildet habe. Vielleicht habe ich sie ja nur gedacht, oder er hat sie nicht gehört...?

„Kalie."

Der Klang von Elias Stimme hat etwas an sich, das mir einen kalten Schauer über den Rücken jagen lässt. In einem reißenden Strom überkommt mich panische Angst, als er den Abstand zwischen uns in einer fließenden Bewegung zunichte macht und mich an den Schultern packt.

„Was auch immer du gesehen hast, bitte vergiss es einfach wieder. Diese ganze Geschichte mit den Legenden, den übernatürlichen Wesen...das ist gefährlich." Seine Augen sehen mich flehend an und ich stelle verwundert fest, dass tatsächlich so etwas wie Furcht in seinem Blick liegt.

„Du weißt nicht, worauf du dich da einlässt, oder welche Folgen dein Handeln hat. Niemand, wirklich niemand darf wissen, dass du Verdacht geschöpft hast. Schon gar nicht dein Onkel."

Wie gebannt starre ich den Jungen vor mir an, der so eindringlich zurückstarrt, als könne er allein durch seinen Blick bewirken, dass ich alle meine Theorien vergesse.

All die Theorien, die sich durch seine kurze, ziemlich rätselhafte Rede bestätigt zu haben scheinen.

„Ich...", ich suche nach Worten. „...du beantwortest meine Frage indirekt mit einem Ja und sagst mir gleichzeitig, ich soll alles wieder vergessen?" Verwirrt und fassungslos sehe ich ihn an. „Ich soll einfach so weitermachen wir vorher?"

Elias Lippen sind nur noch ein schmaler Strich. Kraft- und argumentationslos lässt er die Hände von meinen Schultern sinken.

„Es hat sich doch nichts geändert..."

Seine Worte sind kaum ein Flüstern.

„Es hat sich nichts geändert?!" Ich lache freudlos auf.

„Sicher! Bis auf die Tatsache, dass sich alle um mich herum auf einmal in aggressive, pelzige Ungeheuer verwandeln können!"

Hysterie breitet sich in mir aus, nährt sich von der in mir brodelnden Verzweiflung und macht mich zu einem Menschen, der ich nie vorhatte zu sein.

„Ist das dein Ernst, Elias Clevehill?! Ich frage dich, ob du dich verdammt nochmal in einen riesigen Wolf verwandeln kannst, und alles, was du mir dazu zu sagen hast ist ,halt dich da besser raus'? ,Tu einfach so, als würde dein Leben nicht gerade völlig auf den Kopf gestellt werden, weil du bemerkst, dass es die Wesen aus den Legenden tatsächlich gibt'?!"

„Kalie..." Elias will etwas Versöhnliches erwidern, doch ich komme ihm zuvor.

„Nein! Alles, was ich wollte, war ein schöner Sommer bei einem Verwandten, den ich ewig nicht mehr gesehen habe. Noch einmal neu anfangen, um meine blöden Sorgen endlich zu vergessen."

Kopfschüttelnd trete ich ein paar Schritte zurück und wische mir Tränen aus den Augen, die gegen meinen Willen dort erschienen sind. Der Schmerz des Verrats, der Lügen bohrt sich gnadenlos in mein Herz.

„Und jetzt, wo ich feststelle, dass ihr alle mich die ganze Zeit über angelogen zu haben scheint, kannst du mir noch nicht einmal eine einzige Antwort geben!"

Ich beiße fest die Zähne zusammen, um das bittere Gefühl der Enttäuschung nicht an mich heranzulassen.

„Findest du nicht, dass ich die Wahrheit verdient hätte?"

Elias, dessen Blick während meiner gesamten Schimpftirade ins Leere gerichtet war, sieht mich nun an. Mitgefühl, zusammen mit dem Ausdruck eines furchtbar schlechten Gewissens sind ihm ins Gesicht geschrieben. Ein Anblick, bei dem ich bemerke, dass er mir sogar irgendwie leidtun würde - wenn ich nur gerade nicht so unheimlich wütend und enttäuscht wäre.

In der Zeit hier habe ich mich stets gut mit ihm verstanden. Elias hat mir geholfen, ich habe ihm vertraut. Ohne zu zögern hätte ich den netten Blonden als meinen Freund bezeichnet.

Doch genau jetzt, in diesem Moment spüre ich, wie viel gerade zwischen uns steht.

„Es tut mir leid." Elias Stimme ist ruhig und beherrscht. Beinahe kalt. „Bitte vertrau mir und erinnere dich an meine Worte. Niemand darf auch nur ahnen, dass du es weißt."

Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und verschwindet durch die kleine Hintertür.

Wie betäubt stehe ich da, den Blick auf die unscheinbare, graue Tür gerichtet, hinter welcher der Junge verschwunden ist, den ich bis vor ein paar Stunden noch zu kennen geglaubt habe.

Nur kannte ich ihn nie..., schießt es mir durch den Kopf, er ist ein Gestaltenwandler. Ein Werwolf, der die Bezeichnung seiner eigenen Art noch nicht einmal aussprechen konnte.

Wieder legt sich Frustration über meine verletzten Gefühle und das schlechte Gewissen, das mich verfolgt, seitdem ich Elias so angefahren habe.

Ich weiß dass viele der Menschen um mich herum übernatürliche Wesen sind. Nur darf ich mir das laut Elias weder anmerken lassen, noch es ihnen erzählen.

„Was soll dieser ganze Mist?" Genervt trete ich gegen einen Brocken Asphalt, der sich von der Straße gelöst hat und befördere ihn einige Meter weiter, bis er klackernd gegen eine Hauswand knallt und in zwei Teile bricht.

Zerbricht. Genau wie meine einst heile Welt.

-

„Na? Trouble in paradise?"

Erschrocken zucke ich zusammen, als auf einmal eine Stimme hinter mir ertönt und fahre herum. Über mir auf dem Dach eines einstöckigen Familienhauses sitzt eine Gestalt, ein Bein lässig über den Rand der Dachrinne gelegt.

Eine Gestalt, die mir sehr bekannt vorkommt.

„Was machst du hier, Liam?" Skeptisch runzele ich die Stirn. Wie lange sitzt er da oben schon? Und sollte ich nicht lieber weglaufen? Schließlich scheint der Junge mit den dunkelbraunen Haaren nicht nur ebenfalls ein Werwolf zu sein, sondern steht mir und den Personen, die mich umgeben, auch noch feindlich gegenüber.

Den Personen, denen ich laut Elias nun etwas vormachen soll.

„Ich schaue zu", erwidert Liam als wäre es das Normalste der Welt, Leute von Dächern aus zu belauschen. „Ich verfolge euren Streit, amüsiere mich über Blondis Pflichtbewusstsein und freue mich."

„...über meine frustrierende Lage?"

„Nein."

Mit einer eleganten Bewegung springt er vom Dach und landet beinahe lautlos vor mir auf dem Asphalt. Seine blauen Augen funkeln, als er mich ansieht.

„Ich freue mich, weil du endlich kapiert hast was Sache ist."

Liams Aussage ruft etwas in mir wach, das mich ein paar Schritte Abstand zwischen uns bringen lässt. „Du bist auch einer von ihnen."

Meine Worte sind keine Vermutung mehr. Sie sind eine Feststellung. „Aber du bist unser Feind..."

Er zuckt nicht einmal mit der Wimper, als ich ihm unterstelle ein übernatürliches Wesen zu sein. Stattdessen umspielt der Hauch eines amüsierten Lächelns nun seine Mundwinkel.

„Ja und nein. Ja, du hast recht mit deiner Aussage. Und nein, ich bin nicht dein Feind." Seine Augen verengen sich leicht.

„Zumindest nicht zwingend."

„Was soll das heißen?" Verwirrt starre ich den Jungen mit den himmelblauen Augen an. Meine Gedanken rasen, auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, die ich mir seit dem beunruhigenden Gespräch mit Elias immer wieder stelle.

Niemand darf wissen, dass du es weißt.

Aber wem kann ich dann vertrauen?

„Sagen wir einfach, dass ich und die Freunde deines lieben Onkels in der Vergangenheit ein paar...Differenzen hatten."

Ich öffne den Mund, doch er unterbricht mich.

„Und bevor du fragst - nein. Ich werde jetzt ganz sicher keine Geschichtsstunde einlegen, um dich auf den neusten Stand zu bringen."

Ich weiß nicht, was mich mehr nervt. Die Tatsache, dass Liam soeben meine Frage erahnt hat, oder dass er mich einfach eiskalt abblitzen lässt.

Innerlich seufzend beiße ich mir auf die Zunge, um keine beleidigte Antwort von mir zu geben. Stattdessen reiße ich mich zusammen und stelle ihm die Frage, die mir schon seit seines überraschenden Auftrittes im Kopf herumschwirrt.

„Schön. Und was machst du wirklich hier?"

Wenn diese ganze Sache mit Elias, Jamie und den Klippen mich etwas gelehrt hat, dann dass Liam nie grundlos handelt.

Und dass man sich besser von ihm fernhalten sollte - aber darin schien ich blöderweise nie wirklich begabt zu sein.

Obwohl er eigentlich derjenige ist, der mir - ob in Wolfs- oder Menschengestalt - ständig folgt.

„Ich gebe dir eine Möglichkeit, Antworten zu bekommen."

Was?

Überrascht weiten sich meine Augen. Mal wieder hätte ich alles von ihm erwartet - nur nicht das, was er am Ende tatsächlich von sich gibt.

„Du willst mir helfen?", stelle ich verwundert fest, während ich mehrmals blinzele, um festzustellen, ob das alles hier nicht doch nur einfach ein schräger Traum ist.

Ich meine - Liam und mir helfen ist eine Wortkombination, die ich nicht mal gedanklich in einen Satz packen würde.

Jener dunkelhaarige Typ höchstselbst schenkt mir soeben einen Blick, aus dem sowohl Belustigung, als auch Spott sprechen. „Ist das so schwer zu glauben, Kalie?"

Natürlich ist es das!, hätte ich ihm am liebsten klargemacht. Schließlich verliert man ja nicht jeden Tag das Vertrauen und den Glauben an seine neu gewonnenen Freunde, nur um sich später - mir nichts dir nichts - mit deren Erzfeind zu verbünden.

Ich weiß zwar, dass man Liam nicht trauen kann. Ich weiß, dass er berechnend und manipulativ handelt.

Aber ich weiß auch, dass er momentan meine einzige Chance ist, der unwissenden Dunkelheit zu entkommen, in der ich gerade herumtappe.

Deshalb gebe ich mir schweren Herzens einen Ruck, schiebe meine Bedenken für einen Augenblick beiseite und lasse mich auf sein Angebot ein.

„Ja, es ist ein bisschen schwer zu glauben", gebe ich schließlich zu, zwinge mich dann aber zu einem bitteren Lächeln. „Nur da mein sogenannter Freund sich gerade dazu entschieden hat, mich weiterhin im Unklaren schmoren zu lassen...", unwillkürlich spüre ich Trauer und Gewissensbisse, als ich an den Streit mit Elias denke, „habe ich wohl keine andere Wahl als dir zu vertrauen."

Einen Herzschlag lang sehe ich Liams Augen triumphierend aufleuchten, was mich umso nervöser werden lässt.

Ob ich diese Entscheidung bereuen werde?

Doch ehe ich genauer über die möglichen Folgen meines Handelns nachdenken kann, setzt sich der geheimnisvolle Junge auch schon in Bewegung, geht an mir vorbei und bedeutet mir mit einer Kopfbewegung, ihm zu folgen.

„Komm mit, hier gehts lang!"

Mit einem letzten Blick auf die leicht rostige, graue Hintertür der Pinewood Bar setze ich mich in Bewegung.

Mit nervös flatterndem Herzen verlasse ich meine Freunde, die sicherlich weiterhin einen schönen Abend genießen, und begebe mich mitten hinein in die Straßen und Gassen New Plymouths.

Hinein in die Dämmerung, die sich allmählich am Himmelszelt ausbreitet. Hinein in mein eigenes kleines Abenteuer, an dessen Ende ich hoffentlich endlich das bekommen werde, was ich mir seit heute Mittag so sehnlich wünsche:

Antworten. Antworten, die mir helfen, mich in diesem Strudel aus Lügen und Geheimnissen zurechtzufinden.

~~

~~

A/N:

Hallo zusammen!

Und hier ist sie: Die große Enthüllung, die irgendwie gar nicht so groß war...

Aber keine Sorge, es werden noch Antworten kommen...dafür wird unser Lieblingsfeind, aka Liam, schon sorgen. ;P

Was haltet ihr denn so von dem Gespräch/Streit zwischen Elias und Kalie? ^-^

Und was denkt ihr über Liams plötzliches Auftauchen?

(Man merkt schon, ich bin sehr neugierig wie die neuen Wendungen ankommen, haha xD)

-

Sooo, jetzt nachdem ich zahlreiche Fragen an meine Leser gestellt habe, bin ich auch mal dran. Denn... die liebe CrissySea hat mich getaggt (danke dafür! <3) - also hier meine Antworten auf die fünf Fragen:

1. Was ist dein Lieblingsfilm?

Puhh...das ist echt schwer zu sagen. Spontan würde mir Fluch der Karibik einfallen, aber darüber hinaus liebe ich viele unterschiedliche Filme. Robin Hood (die neue Version), Mamma Mia (immer Partystimmung, haha) Jurassic World (Blueee <3) und so weiter. WHOAMI, der Film über Hacker, den ich als Letztes gesehen habe, hat mich auch aus den Socken gehauen. :D

2. Hast du einen Fernseher Zuhause?

Klar doch, hehe. Allerdings nicht in meinem Zimmer. :')

Ist vielleicht besser so. xD

3. Nenne mir drei Sachen, die du nie an dir ändern würdest:

Uff ähm... Also ich mag meine Augen auf eine schräge Art und Weise... und dann wären da noch meine Zähne. (Nach jahrelanger Zahnspangenbehandlung ENDLICH einigermaßen gerade!! xD) Und sonst...Mein Umfeld. :3 Jap - ich spiele diese Karte absichtlich aus. Auch wenn es nicht immer einfach ist, ich würde meine Familie und meine Freunde gegen nichts tauschen wollen. c:

Oha, jetzt wird's kitschig - schnell weiter zur nächsten Frage x3

4. Was ist dein Lieblingstier?

Im Prinzip Raubkatzen. Ich mag Pumas, Panther, Jaguare, aber auch einfache Stubenkatzen. Als Haustier hätte ich komischerweise aber trotzdem lieber einen Hund. Fragt nicht warum... xD

5. Magst du Schokolade mehr oder Chips?

Definitiv Team Chips. =D Auch wenn ich Schokolade ebenfalls sehr gerne mag. ^^

THE END (of the questions)

Okaaay, wer es bis hier her geschafft hat, dem wünsche ich noch einen schönen Abend! :3

Macht's gut, bleibt gesund und bis nächste Woche! :)

LG Loony ♡

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