8) Bloody Painter

Gewünscht von: GamerGirly44.

Ich fasse hier einfach mal die Geschichte von Helen auf. Ich weiß leider wenig über sein Familienleben (Eltern, Geschwister, ...), weshalb ich ein bisschen hinzufüge.

Viel Spaß und hoffe es gefällt euch!

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Gelangweilt lehnte ich an der Mauer, welche das Schulgelände von den Straßen abgrenzte und wartete auf meine Schwester.

Da ich heute schon früher als normal Unterrichts Schluss hatte, konnte ich auch gleich meine Schwester Emma mit nehmen.

Ich lies meine Gedanken schweifen und kam schlussendlich auf das Gespräch, welches meine Eltern mit mir gestern Abend geführt haben.

„Du weißt du bleibst unsere Tochter. Auch wenn wir nicht deine leiblichen Eltern sind und Emma nicht deine echte Schwester ist. Wir lieben dich trotzdem über alles.”, mein Blick ruhte die meiste Zeit auf meinen Händen, die ich auf meinem Schoss ruhten. Meine Eltern versuchten mir schonend zu sagen, dass ich Adoptiert bin, allerdings hatte ich es lange vorher geahnt.

„Ich wusste es schon länger. Ich verglich fast täglich mein Aussehen mit eurem, aber fand keine Ähnlichkeiten. Unsere Charaktere sind total verschieden und ich habe andere Vorlieben wie ihr. Trotzdem seid ihr meine Eltern und daran hatte ich nie einen Zweifel.”, ich nahm meinen Vater sowie meine Mutter feste in den Arm. Auch meine Schwester wird immer meine Schwester bleiben. Es würde sich nichts ändern.

„(V/N)! Hörst du mich?”, zurück in der Gegenwart, stand Emma vor mir und sah mich mit einem kleinen lächeln abwartend an.

„Tut mir leid. Ich war in Gedanken versunken.”, sie legte einen Arm um meine Schultern und gemeinsam traten wir den Heimweg an.

Auf dem halben weg, kam von hinten jemand angerannt und blieb neben uns stehen. Überrascht sah ich die Person an, beruhigte mich allerdings schnell wieder, als ich sah dass es Helen ist.

„Was willst du hier?! Hast du keine anderen Freunde?”, schnautze meine Schwester den Jungen an und warf ihm einen bösen Blick zu.

Die beiden sind in einer Klasse, doch seitdem Helen unterstellt wurde, dass er die Uhr von ihr gestohlen hätte, standen die beiden auf Kriegsfuß. Ich hielt mich aus ihren Streitereien bis jetzt immer raus. Auch wenn Emma meine Schwester ist und Helen einer meiner besten Freunde, nervte es langsam nur noch.

„Emma! Helen! Es reicht langsam. Solang keiner einen festen Beweis hat, wer die Uhr tatsächlich gestohlen hat ist jetzt Ruhe.”, ich blickte meine Schwester an und Band mir meine Armbanduhr vom Handgelenk.

„Wir beide haben fast die gleiche Uhr. Nimm meine und gib sie mir zurück wenn du deine gefunden hast.”, Sie nahm das tickende Gerät an und Band es sich auch direkt um.

„Ich verspreche dir, dass ich deine Uhr nicht genommen habe.”, unsere beide Blicke lagen auf den Schwarzhaarigen Jungen. Von mir bekam er einen Verständnisvollen Blick, von Emma nur einen weiteren Todesblick.

Seufzend klopfte ich Helen auf die Schulter und lächelte ihn entschuldigend an. Sofort verstand er was ich meinte, lies sich etwas nach hinten fallen und ging seinen Weg alleine weiter.

Natürlich waren die lästereien meiner Schwester deshalb noch lange nicht vorbei, im Gegenteil.

„Warum bist du mit so einem befreundet? Er klaut dir bestimmt auch bald etwas und behauptet er sei es nicht gewesen.”, mir reichte es in diesem Moment endgültig und blieb abrupt stehen. Emma drehte sich fragend zu mir um, doch ich sah ihr nicht in die Augen.

„Geh alleine nach Hause. Ich komme später nach, wenn du deine Hirnriesigen Gerüchte im Griff hast.”, langsam hob ich meinen Kopf und sah dem geschockten Blick meiner Schwester entgegen.

Kurz blieb sie planlos stehen, fasste sich aber schnell wieder und lief ohne mich weiter.

„(V/N)? Warum bist du hier?” „Sie fing wieder damit an Sachen zu behaupten, um dich schlecht zu machen Helen. Ich schickte sie alleine mach Hause, nur weiß ich jetzt keinen Ort, so ich mich aufhalten könnte. Kann ich mit zu dir kommen?”, der Schwarzaarige lächelte breit und bejahte meine Frage.

Zusammen gingen wir also los, unterhielten uns über vieles und kamen dabei wieder auf das leidige Thema mit der Uhr.

„Ich weiß nicht wie ich deiner Schwester beweisen soll, dass ich ihre Uhr nicht gestohlen habe.”, in Helens Stimme lag Verzweiflung. Für mich wurde langsam klar, wie sehr er auf Hilfe angewiesen ist.

„Helen, ich weiß es ist im Moment nicht leicht für dich, aber es geht wieder bergauf. Sobald Emma ihre Uhr gefunden hat und du somit beweisen kannst, dass du nicht der Schuldige bist, wird alles wieder gut.”, aufmunternd lächelte ich den Blauäugigen an.

Nach einer weiteren Unterhaltung kamen wir auch schon bei dem gemütlichen Zuhause der Familie Otis an und begaben uns in das innere.

„Gehen wir in mein Zimmer. Ich denke nicht, dass du unbedingt meine aufgedrehte Mutter oder nervigen Bruder kennenlernen musst.”, ich grinste ihm entgegen und folgte seinen Schritten in sein Zimmer.

An den Wänden hingen viele selbst gemachte Bilder. Die einen sahen sehr traurig fast schon depressiv aus, während die anderen vor bunten Farben und Fröhlichkeit sprudelnden.

Ein bestimmtes Bild stach aus den anderen besonders raus. Es gab auf diesem nicht viel zu sehen, aber danach ging es mir auch nicht.

Im Vordergrund sah man blutige Hände, die nach einer Person zu greifen schienen. Diese Person befand sich mehr im Hintergrund. Eine fast komplett weiße Maske schmückte ihr Gesicht nur ein roter lächelnder Mund war auf dieser zu sehen.

Fragend drehte ich mich zu Helen um.

„Was hat dieses Bild für eine Bedeutung?”, der Schwarzhaarige kam näher zu mir und dem Bild. Sein Blick sah allerdings genauso fragend aus wie meiner.

„Ich weiß es nicht. Ich hab vor kurzem geträumt, dass ich diese Situation selber erlebt habe. Nur aus der Sicht der Person mit der weißen Maske.” „Und wofür ist die Maske?”, wieder nur ein Schulterzucken seinerseits.

Ich sah Helen eine Zeit lang an, bis seine Mutter ohne zu klopfen in das Zimmer kam.

„Hel-. Oh ich wusste nicht das du Besuch hast. Ich wollte die nur sagen, dass dein Freund Tim am Telefon ist und mit dir reden will.”, der ein Kopfgrößere Junge lächelte mich entschuldigend an und folgte seiner Mutter nach unten.

In der Zwischenzeit, in der ich alleine in dem Raum war, begutachtete ich die Bilder genauer. Helen ist ein außergewöhnlich guter Zeichner sowie Maler und seine Bilder sind so geheimnisvoll wie er selbst.

Durch ein Poltern und einen kurz darauffolgenden Schlag zuckte ich zusammen, drehte mich zu der Tür um und sah einen außer sich vor Wut kochenden Helen stehen.

„Was ist passiert?” „Dieser Idiot Tim hat zugegeben, dass er mir die Uhr deiner Schwester in die Tasche gesteckt hat! Er wollte damit von sich ablenken und mich als Täter da stehen lassen!”, langsam und bedacht ging ich zu meinem besten Freund hin und versuchte ihn zu beruhigen, doch egal was ich versuchte, er wurde nur noch aggressiver.

„Lass mich Inruhe (V/N)! Ich brauch deine Hilfe nicht. Bitte geh jetzt!”, perplex sah ich Helen an.

Ich erkannte ihn in dieser Situation nicht wieder und hatte sogar Angst vor ihm. 

Da ich weiteren Streit oder sogar Handgreiflichkeiten vermeiden wollte, gehorchte ich ihm und verlies das Haus.

Mit einem Kopf voller Fragen, ging ich also meinen Weg weiter, nach Hause.

~

Daheim angekommen, stand meine Schwester vor der Tür.

„Was machst du hier außen?”, sie drehte sich zu mir um und senkte ihren Blick.

„Unsere Eltern sind nicht da und ich habe meine Schlüssel daheim liegen lassen.”, auf meinen Lippen entstand ein diabolisches grinsen, welches mit ihrem verwirrten blicken nur breiter wurde.

Amüsiert über den kurzen Moment, in dem Karma zurückschlug, sperrte ich die Haustüre auf und lies Emma endlich eintreten.

Viel konnte ich an diesem Tag nicht mehr machen. Immerhin ist es inzwischen 19 Uhr und da morgen wieder Schule ist, konnte ich nichts mehr außerhalb machen. Also beschloss ich mich umzuziehen und ins Bett zu gehen.

•••

„(V/N), wach auf! Wir haben verschlafen!”, mit einem grummelm drehte ich mich um, aber mir zog jemand an den Haaren, weswegen ich genervt zu dem Unruhestifter aufsah. Wie sollte es auch anders sein, natürlich stand Emma dort.

„Wir haben 8:35 Uhr. Wir sind zu spät!”, sofort war ich Hellwach und fing an mich fertig zu machen.

Zusammen mit meiner Schwester sprinteten wir also den Weg entlang zu unserer Schule. Bevor wir überhaupt ins innere gehen konnten, hörten wir einen Ohrenbetäubenden Schrei und danach auch schon einen Aufprall.

Geschockt drehte ich mich zu diesem Geräusch und hätte mich bei dem Anblick fast über geben müssen.

Auf dem Boden lag eine Person oder das, was noch von ihr übrig blieb. Der Rest von dem Körper war ein einziger Knochen und Blut Haufen.

Ich stellte mich so hin, dass Emma keinen Blick auf die Stelle erlangen konnte. Schnell packte ich ihre Hand und zog sie in das Gebäude, wo ich sie in ihre Klasse schickte.

Ich selber ging nach langem zögern ebenfalls in meine Klasse, nur sagte ich niemanden von dem Vorfall, der sich vor ein paar Minuten ereignet hat.

„(V/N), wir haben heute wieder früher aus.”, meinte meine Sitznachbarin und lächelte mich an, was ich aber nicht erwidern konnte.

~

Nach der vierten Stunde war es endlich geschafft und die Schüler wurden entlassen.

Genauso wie gestern, wartete ich an der Mauer auf meine Schwester, welche ebenfalls bald aus haben müsste.

Mein Blick huschte kurz zu der Stelle, an der eigentlich die Person von heute morgen liegen sollte, doch sie war weg. Doch nur Einbildung?

Aus diesem Gedanken wurde ich von dem klingeln der Schulglocke gerissen. Kurz darauf öffneten sich auch schon die Türen und meine Schwester kam raus.

Zusammen begaben wir uns wieder nach Hause. Was mich aber stutzig machte war, dass von Helen jede Spur fehlte. Auch als ich Emma fragte ob sie wüsste wo er sei, schüttelte sie nur den Kopf.

Daheim angekommen, setzte ich mich direkt auf die Treppen, die nach oben führten, nahm mein Handy aus der Tasche und rief Helen an.

Als es im ersten Stock anfing zu klingeln, ging ich dem Geräusch nach und erschrak.

Die Tür, welche in das Zimmer meiner Schwester führte, stand weit offen. Auf dem Boden in dem Raum lag Emma regungslos.

Sofort stürmte ich auf sie zu, nahm ihr Gesicht in meine Hände, doch sie bewegte keinen Muskel. Als mein Blick auf die rote Lage fiel, welche aus ihrem Bauch kam, musste ich erstmal schlucken.

Das Klingeln von vorhin verschwand allerdings immer noch nicht. Es wurde nur noch lauter.

Ich hob meinen Kopf und sah eine Person im Türrahmen stehen. Blaues Oberteil, blaue Hose, weiße Maske mit einem roten lächelnden Mund. Helen!

Als er auf mich zukam, streckte ich meine Hände nach ihm aus um mich zu verteidigen. Diese waren allerdings Blutverschmiert... Mir schoss das Bild, welches in Helens Zimmer hing in den Sinn.

Er hat es nicht geträumt, er hat es hervor gesehen.

„Don't be excited about tomorrow, because there will be no tomorrow.“

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Hoffe das euch auch dieser Teil gefallen hat ;)

Und ein großes danke an euch! Ich habe gerade gelesen, dass es bereits über 200 Leser gibt.

Nicht besonders viele, aber ich freue mich trotzdem über jeden einzelnen!

Vielen Dank ;D

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