6) BEN Drowned

Ich hab das Spiel Zelda noch nie gespielt oder davon irgendeine Ahnung um was es dort genau geht. Trotzdem habe ich versucht das in diesem Kapitel nicht so offensichtlich zu zeigen ;)

Natürlich hoffe ich, dass euch dieser OS trotzdem gefällt.

Viel Spaß! :D

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„Bitte (V/N)! Nur noch ein Spiel!” „Nein. Wir spielen das jetzt über einer Stunde und außerdem ist es schon 23 Uhr. Ich geh schlafen. Meinetwegen kannst du das Spiel mit nehmen und bei dir daheim spielen.”, ich sah meine beste Freundin mit einem kleinen entschuldigenden lächeln an und drückte ihr mein Spiel in die Hand.

„Na gut. Dann bis morgen.”, ich winkte ihr zum Abschied zu, bevor ich die Tür ins Schloss fallen lies und diese auch gleich danach abschloss.

In unserer Gegend gab es in letzter Zeit viele Einbrüche sowie Morde wodurch ich einfach Unsicher wurde, ob das auch in unserem Haus passieren könnte.

Meine Eltern waren meistens bis spät in die Nacht unterwegs, dementsprechend wohnte ich also fast alleine. Meine Aufgaben waren es den Haushalt aufrecht zu halten, täglich Einkaufen zu gehen und einfach selbstständig zu sein. Auch wenn meine Eltern viel Geld verdienen bin ich eher Bodenständig geblieben. Meine Klamotten sehen genauso aus wie die, der anderen in meiner Umgebung. Meine Freunde sind keine reichen Millionärs Töchter und die Schule die ich besuche, ist so normal wie jede andere auch.

Eher im Gegenteil. Man könnte sagen, dass wenn ich nicht meine Freunde hätte die ab und zu zu mir kommen, wäre ich von der Außenwelt komplett abgeschnitten.

Mit einem Seufzer ging ich die Treppen hinauf in mein Zimmer, wo ich anfing etwas aufzuräumen.

~

Müde vom heutigen Tag zog ich mich erst um und schmiss mich dann in mein Bett.

Da morgen Freitag ist und somit schon so gut wie Wochenende, darf ich ein paar Freunde mehr einladen uns mit ihnen etwas unternehmen.

•••

Ein Ohrenbetäubendes Geräusch kam von neben an, weswegen ich seufzend nach meinem Handy griff und den Wecker ausmachte.

„Der letzte Tag.”, grummelte ich vor mich hin und setzte mich auf.

Ausgiebig streckte ich alle Gliedmaßen von mir und aus meinem Mund kam ein langer Gähner.

Ich stand auf und suchte mir Klamotten aus dem Schrank aus, die ich mit ins Badezimmer nahm. Schnell entledigte ich mich meinen Klamotten und stieg unter die Dusche.

Fertig mit der morgendlichen Erfrischung, trocknete ich mich ab und zog mir meine ausgesuchten Klamotten über. Danach folgten die restlichen Sachen wie Haare kämen und Zähne putzen.

Im Anschluss ging ich die Treppen hinab in die Küche wo ein Zettel auf dem Tresen lag. Neugierig trat ich näher diesen und erkannte relativ schnell die Handschrift meiner Mutter:

Guten morgen mein Engel.
Leider musste dein Vater und ich früh zur Arbeit. Wir wünschen dir trotzdem einen tollen Tag und viel Spaß in der Schule. Und denke bitte daran, die Türen und Fenster zu schließen wenn du nicht daheim bist.
Wir haben dich lieb,
Mama & Papa.

Mit einem kleinen lächeln legte ich den Brief zurück auf die Ablage und ging zum Frühstück über, welches aus einer Tasse Kakao/Kaffee bestand sowie einem Brötchen. Nicht gerade viel, aber ich hab gestern vergessen Einkaufen zu gehen, weswegen es heute so wenig Auswahl gab.

Fertig mit dem Frühstück, stellte ich das Geschirr in die Geschirrspülmaschine, welche ich auch sofort an machte, da diese nun voll war. Sofort danach ging ich zurück in mein Zimmer um dort meine Schultasche zu holen und meine Schuhe anzuziehen.

Scheinbar fertig mit allem packte ich noch die Schlüssel, Handy sowie Kopfhörer ein und verlies das Haus, welches ich hinter mir wieder absperrte. Der Schlüssel verschwand danach in meiner Jackentasche und die Kopfhörer spielten einige meiner Lieder vor, während ich mit dem Fahrrad zur Schule fuhr.

Am großen Gebäude angekommen, stellte ich mein Fahrrad ab und ging in das innere der Schule.

Vor den Türen und auf den Fluren befanden sich noch sehr viele Schülermassen, die nach und nach aber immer weniger wurden.

Am Ziel angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz und wartete auf meine beste Freunde die aber nicht kam.

Als dann auch noch aus den Lautsprechern die Stimme des Schuldirektors erklang, kamen in mir Zweifel auf.

„Der heutige Unterricht entfällt. (V/N) (N/N) kommt zuvor bitte nochmal in mein Büro.”, ein knacken war noch zu hören, bevor es still wurde. In den Gesichtern meiner Klassenkameraden war ein deutliches Fragezeichen zu sehen, denn niemand wusste genau was sie jetzt tun sollten.

„Okay, aber denkt bitte trotzdem daran für die Arbeit am Mittwoch nächste Woche zu lernen! Schönes Wochenende.”, die Lehrerin lächelte uns zu, bevor jeder aus dem Raum stürmte. Ich ging auf dem direkten Weg zum Büro des Schuldirektors, wie er mich gebeten hatte.

Zöglich klopfte ich an die hölzerne Tür und wartete auf ein 'herein' oder ähnliches.

Die Tür wurde mit Schwung aufgerissen und der Direktor bat mich mit einer einfachen Handbewegung hinein zu gehen.

Gehorsam betrat ich das streng sauber gehaltene Büro und setzte mich auf den Stuhl vor dem großen Tisch. Der ältere Herr nahm auf seinem Drshstuhl Platz, verschränkte seine Finger ineinander und sah mich, ohne einen Muskel zu verziehen, an.

„Du wirst wahrscheinlich nicht wissen, warum du hier her kommen solltest, stimmts?”, noch mehr verwirrt als vorher schüttelte ich den Kopf und sah den Mann dementsprechend fragend an.

„Es geht um deine Freundin. Ihre Eltern haben sie heute morgen Leblos in ihrem Zimmer gefunden. Da ihr beide eine scheinbar sehr enge Verbindung zueinander hattet, wollten wir dich fragen ob du bei ihr irgendwas bemerkt hast. Hat sie vielleicht irgendwas geäußert ob sie Suizide Gedanken hatte? Oder ob sie Probleme hatte?”

Mein Blick lag auf der weißen Tischplatte die allerdings immer mehr verschwamm. In meinen Augen sammelten sich Tränen, die über meine Wange auf meinen Schoss tropften.

Meine beste Freundin ist tot. Aber wer ist der Mörder? Oder gab es den überhaupt? Hat sie sich vielleicht selber das Leben genommen?

In meinem Kopf häuften sich Fragen über Fragen.

„(V/N)?”, drang eine Stimme zu mir durch, weswegen ich kurz zusammenzuckte.

„T-Tut mir leid, aber ich weiß nichts. K-Kann ich jetzt gehen?”, meine Stimme fing an stark zu zittern und meine Augen hörten nicht mehr auf zu Tränen.

„Natürlich. Bitte sprich dich mit jemanden aus. Wir wünschen dir viel Kraft.”, sofort stand ich auf und rannte aus dem Gebäude.

An meinem Fahrrad angekommen, hatte ich keine Kraft mehr und fiel auf die Knie. Mir war in diesen Moment egal wie viele mich in diesem Zustand sehen oder was sie denken. Mein Zustand war Katastrophal...

~

Nach ungefähr fünf Minuten hatte ich mich einigermaßen beruhigt und stand auf um mit meinem Fahrrad nach Hause zu laufen.

Daheim angekommen schloss ich die Eingangstüre auf und ging ohne große Umwege in das Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa niederließ.

In meinem Kopf herrschte fast komplette leere. Das einzigste was dort noch Platz fand, waren die Bilder und Erlebnisse die ich zusammen mit meiner Freundin hatte.

Ich war in den Gedanken so versunken, dass ich erst durch einen lauten Schlag aufwachte, der aus dem ersten Stock kam.

Haben wir jetzt etwa auch einen Einbrecher bei uns?

Schnell rannte ich in die Küche und suchte nach dem nächst besten Gegenstand, welches ich als Waffe benutzen könnte. Schnell fand ich diesen auch, ein kleines Messer. Zwar ist es nicht besonders groß, aber immer noch besser als nichts.

Langsam ging ich die Treppen hinauf, das Messer fest zwischen meine Finger geklemmt.

Da es oben nicht viele Zimmer gab, musste ich auch nicht viel durchsuchen. Das einzigste was dort seinen Platz hatte, waren das Badezimmer, ein Gästezimmer und unsere Schlafzimmer...

~

Nachdem ich fast alle Zimmer durch hatte und noch niemanden gefunden hatte, war nur noch mein Zimmer übrig geblieben.

Zögerlich ging ich in den erhellten Raum und suchte jeden Zentimeter ab, allerdings vergebens. Hat mir mein Unterbewusstsein doch nur einen Streich gespielt?

Seufzend wollte ich wieder aus dem Zimmer gehen, aber als ich mich zu meinem Schreibtisch drehte und erkannte, dass der Computer an war, ging ich zu diesem. Cleverbot? Ich hab zuvor noch nie diese Seite genutzt geschweige denn überhaupt etwas von ihr gehört.

Cleverbot: Hallo (V/N) ;)

Woher kannte Cleverbot meinen Namen?

Cleverbot: Sei nicht so Überrascht. Ich weiß mehr als du denkst.

Langsam fand ich es ziemlich unheimlich. Mein Körper war wie gelähmt, mein Blick lag nur auf der letzten Nachricht die da stand.

Cleverbot: Willst du nicht mal zurück schreiben? Es ist ziemlich unhöflich nicht zu antworten.

Sichtlich verwirrt setzte ich mich auf den Stuhl und machte bei dem Spielchen mit.

Du: Hallo? Wer bist du und woher kennst du meinen Namen?

Cleverbot: Ich dachte du brauchst etwas Gesellschaft. Ich habe dir außerdem ein kleines Geschenk hinterlassen. Dreh dich doch mal um.

Geschockt drehte ich herum und erstarrte. Auf dem Tisch lag das Spiel welches ich meiner Freundin mit gegeben habe. Der einzige Unterschied lag darin, das auf dem Cover einige Blutspritzer zu sehen waren.

Sofort ging ich zum Computer zurück. Ich hatte eine komische Vermutung.

Du: Das Spiel habe ich gestern meiner Freundin mit gegeben. Sie ist heute tot aufgefunden worden! Hast du irgendwas damit zu tun?

Auf die Antwort musste ich nicht lange warten

Cleverbot: Was denkst du denn? Sie hat nicht richtig mit mir gespielt.

Du: Wer bist du?

Cleverbot: BEN. BEN Drowned.

Total geschockt von der Antwort, schaltete ich meinen Computer aus, allerdings sprang er danach sofort wieder an. Die gleiche Seite, nur stand dort eine neue Nachricht.

Cleverbot: Spiel das Spiel!

Mit einem sarkastischen lächeln wollte ich das Gerät wieder abschalten, aber nichts reagierte.

Cleverbot: Spiel das Spiel (V/N)!

Sollte ich wirklich? Aber was bringt es mir?

Der Bildschirm fing an zu flackern, bevor er dann von selber schwarz wurde.

Angst. Das war das einzigste, was ich in diesem Moment spürte.

Vorsichtig und bedacht in keinem der roten Flecken zu fassen, nahm ich das Spiel in die Hand, öffnete die Hülle und entnahm das Spiel, welches dann in die dazugehörige Konsole kam.

Der Fernseher zeigte kein Bild an. Nur schwärze zeigte er an.

Gerade wollte ich das Spiel beenden, doch dann erschien auf dem großen Bildschirm die vertraute Umgebung des Landes.

„Komisch.”, murmelte ich vor mich hin und bewegte die Figur vorwärts.

Was ich so komisch fand war, dass ich mit dem Spiel eigentlich schon so gut wie fertig war und jetzt? Bin ich wieder am Anfang.

~

Seit fast 15 Minuten Laufe ich nun mit meiner Figur in der Gegend herum, aber weder traf ich auf Feinde, noch auf irgendetwas anderes was interessant sein könnte.

Schon kurz vor dem Aufgeben und ausschalten der Konsole, passiere doch noch etwas. Der Bildschirm des Fernsehers flackerte, genauso wie mein Computer vorher.

Vergeblich versuchte ich die Konsole wieder zum laufen zu bringen, allerdings gab diese Töne von sich, die ich vorher nie von ihr gehört habe. 

”You shouldn't have done that“, zierte nun den Bildschirm.

Ich verstand in diesem Moment die Welt nicht mehr, aber lange Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht.

Hinter mir hörte ich ein leises kichern und Schritte die scheinbar näher kamen.

Schreckhaft wie ich war drehte ich herum und blickte in ein komisches Augenpaar. Rote Pupillen und der eigentlich weiße Teil des Auges, war dort schwarz. Und was war das unter ihnen? Blut?

„Hallo (V/N). Schön dich wieder zu sehen und dieses mal bist du sogar wach.”, murmelte der unbekannte vor sich hin.

Was meinte er mit wach?

„Warst du schon öfters hier?!”, empört stand ich auf und musterte den Blondschopf vor mir genauer.

„Ja. Und ich werde auch weiterhin zu dir kommen.” „Wo kommst du her?”, ich sah den ein Kopf größeren Jungen an und wartete auf eine Antwort.

Er lächelte und deutete auf meinen Computer.

Ich sah zwischen ihm und dem Gerät hin und her. Wie sollte eine Person durch den Bildschirm kommen?

„Du glaubst mir nicht, stimmts?”, langsam schüttelte ich den Kopf und blickte den Unbekannten an. Dieser reichte mir die Hand, welche ich aber von mir weg schlug. 

„Fass mich nicht an!”, grummelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Wir kennen uns doch. Ich bin BEN Drowned.”, in meinem Kopf war pure leere.

Ohne einen festen Gedanken fassen zu können, schnappte dieser Ben meine Hand und rannte auf das Gerät zu.

„Nein! Stopp!”, brüllte ich noch, aber schon zu spät. Ich schloss meine Augen, doch ich spürte nichts.

•••

Langsam öffnete ich meine Augen wieder und riss diese weit auf. Die Umgebung kam mir irgendwie bekannt vor, aber dennoch war sie mir so fremd. Ich drehte mich ein paar mal um die eigene Achse, doch nirgends erkannte ich etwas.

Und Ben? Von ihm fehlte weit und breit jede Spur. Er hat mich wirklich rein gelegt!

Er hat mich irgendwo mit hin genommen und jetzt steh ich irgendwo im nirgendwo.

Wie ich jemals wieder nach Hause kommen sollte, wusste ich noch nicht. Aber eines stand fest: Falls ich Ben finden sollte, ist er einen Kopf kürzer!

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Hallo meine Lieben :)

Ich hoffe das euch dieses Kapitel gefallen hat und auch das Ende nicht so schlecht findet (wie ich es tue ^^). 

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel <3

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