12) Vergo

Fortsetzung des 4) Kapitels

Viel Spaß! ;)

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Deine Augen sind geschlossen, während du den Klängen der Schritte hinter dir lauscht. Vergo hat dir bis jetzt nur ein paar mal über die Haut geschnitten, so das an diesen Stellen rote striemen zu sehen sind.

„(V/N), jetzt mach doch deine Augen auf. Es macht keinen Spaß wenn du keine richtige Angst hast.“, die Schritte gehen an dir vorbei, bevor sie  vor dir wieder verstummen. Vergo legt seine linke Hand auf deine, während die andere dein Kinn nach oben drückt. „Jetzt mach schon deine Augen auf. Ich will die Angst sehen, die sich in ihnen spiegelt.“

Wiederwillig gehst du seiner bitte nach und machst deine (A/F) für den schwarzhaarigen sichtbar. Zu seiner Überraschung spiegelte sich allerdings nur eine Emotion in ihnen: Wut.

„Lass mich los! Was hast du davon, wenn du mich vor ein paar Leuten auseinander nimmst?!“, dein Hass auf Vergo kam mit jedem Wort, welches über deine Lippen kam, zum Vorschein. Solltest du hier jemals raus kommen, würdest du diesen Jungen für das bestrafen, was er dir, deinen Freundinnen und dem Mädchen angetan hat.

„Du bist wirklich langweilig. Am liebsten würde ich dich ja sofort vernaschen, aber das wäre zu einfach.“, der Maskenträger streifte seine weißen Handschuhe ab, die er dann sorgfältig zusammen faltet und auf den Tisch neben sich legt. Seine Hände umfassen eines der Messer und streifen einmal über die scharfe Klinge. Langsam dreht er sich zu dir um und umfasst mit seiner freien Hand dein Handgelenk.

„Ich werde dich für später aufheben. Erstmal werde ich mir ein Opfer suchen, welches mir bessere Unterhaltung bieten kann als du.“,Vergo schneidet das Klebeband an deinen Armen sowie Beinen ab und hebt dich hoch. Du strampelst mit  all deinen Gliedern um runtergelassen zu werden, doch je mehr du dich bewegst, desto stärker wird der Griff um dich herum.

„Du kannst wirklich nervig sein (V/N).“ „Dann lass mich doch runter!“, dein Körper spannt sich an, als du zu fallen beginnst. Mit einem dumpfen Schlag landest du auf dem Boden, der durch den Aufprall Staub aufwirbelte. „Bleib hier.“, war die knappe Ansage des Kannibalen, ehe er die Tür ins Schloss fallen ließ und dich somit in dem Dunklen Raum zurück ließ.

Du reibst dir die schmerzende Stelle am Rücken, auf die du gefallen bist. „So ein Idiot.“, murmelst du vor dich hin und stehst mit Mühe wieder auf. Deine Augen kneifst du leicht zusammen, um etwas in der Dunkelheit erkennen zu können. Als sich dein Blickfeld etwas schärfte, konntest du ein kleines Fenster erkennen, welches relativ nahe der Decke lag.

Mit ausgestreckten Händen gehst du auf den kleinen Lichtblick zu und überlegst wie du dort hoch kommen könntest. Du wirbelst herum und versuchst einen Gegenstand auswendig zu machen, der dir zur Hilfe kommen könnte. Langsam begibst du dich wieder vorwärts und tastest auch hier alles ab, was dir in den Weg kommt.

Mit deinem Unterkörper stößt du gegen einen harten Gegenstand welcher dir Schmerzen am Fuß bereitete. Fluchend lässt du deine Hände über den gefundenen Gegenstand fahren und findest schnell heraus, dass es sich um einen Tisch handelt. Sachte umfasst du die Kante des Möbelstücks und drückst dieses mit viel Kraft unter das Fenster.

Dein Blick geht immer wieder zu der Türe, unter der das Licht des nachbarraumes scheint. Du beobachtet ob ein Schatten zu sehen ist welcher vor der Tür stehen bleiben würde, doch zu deinem Glück kam nichts.

„N-Nein, bitte! Lass mich los!“, du wirst hellhörig, als du eine weibliche Stimme hörst. Ohne auf ein Hindernisse zu achten, rennst du zur Tür und schielst durch das kleine Schloss. Auf dem gleichen Stuhl, der vorher von dir belegt wurde, saß eine Mitte 20-jährige Frau, die ihre Arme schützend vor sich hielt. Gegenüber von ihr stand Vergo ohne Maske. Dafür zierte ein breites grinsen seine Gesichtszüge. „So macht es doch gleich mehr Spaß.“, sagte der Schwarzhaarige und nahm eines der größeren Messer in die Hand.

Deine Augen weiten sich, als der Kannibalen einen der Finger seines Opfers abschneidet. Deine Hände drückst du so fest es ging auf deinen Mund um die schluchzer zu unterdrücken, welche deine Kehle verließen. Deinen Blick wendest du schnell ab und rutscht der Tür herunter um das Szenario hinter dir zu vergessen.

Du willst hier raus.

In deinen Ohren hallen die schreie der Frau wieder, die sich dadurch in dein Gedächtnis einbrennen würden. Deine Wangen waren durch die Tränen durchnässt, während deine Kehle langsam schmerzte, da du fast nur am wimmern und schreien warst.

Durch die Szene hinter der Tür, hast du fast das vergessen, was Vergo zu dir sagte bevor er dich in den Raum sperrte.

'Erstmal werde ich mir ein Opfer suchen, welches mir bessere Unterhaltung bieten kann als du.'

Da er sein Opfer nun gefunden hatte, wärst du die nächste. Du warst müde und geschwächt, dennoch stehst du auf und gehst zurück zu dem Tisch. Bei deinem Ziel angekommen, steigst du auf das hölzerne Möbelstück und drückst mit aller Gewalt gegen die Scheibe. Vergeblich.

Überlegend was du nehmen könntest um das Fenster auf zubekommen, ziehst du dein Oberteil aus, bindest dieses um deine Faust und schlägst so stark du kannst gegen die Scheibe. Zu deinem gunsten knirscht diese kurz und du musstest nur einmal mehr zuschlagen, ehe der Ausgang für dich offen stand.

Hinter dir vernimmst du gedämpfte Schritte, die vor der Tür verstummen. Dein Kopf drehte sich nach links, wo du über deine Schultern nach hinten sehen konntest. Unter der Tür war ein eindeutiger Schatten zu erkennen.

Du zögerst nicht lange, stemmst deine Hände am Fensterbrett ab und drückst dich nach oben. Die Tür hinter dir klackert kurz, bevor sie aufgestoßen wird und Vergo im Raum steht. Du bist gerade mal mit der Hälfte deines Körpers draußen, da stürmt der Mörder auch schon auf dich zu. „Was denkst du, wo du hin gehst!“, seine Hand umfasst deinen Knöchel und zieht an diesem. Du drohst abzurutschen und deinem persönlichen Teufel in die Hände zu fallen, doch mit deinem zweiten Fuß trittst du nach hinten und kannst so den Griff um deinen Knöchel lockern.

Mit letzter Kraft ziehst du dich raus und fällst einen Meter in die Tiefe. Wiedermals kommst du mit deinem Rücken auf, was dich erschrocken aufschreien lässt.

Lange Zeit zum verschnaufen hast du nicht, da du aus den Innenräumen die hallende Schritte von Vergo hörst, welche leiser werden. Er wird raus kommen und dich zurück in die Halle zerren. Du stehst auf, ziehst dir dein leicht zerrissenes Oberteil über, bevor du die Beine in die Hand nimmst und um dein Leben rennst.

Deine Glieder sind schwer, deine Lungen brennen und dein Herz schlägt so schnell, dass es schon anfängt zu schmerzen. Vergo rennt dir durch die vielen Bäume nach, während du deine Geschwindigkeit immer mehr verlierst. „(V/N), jetzt warte doch endlich!“, kopfschüttelnd rennst du weiter. Du willst dich ducken um unter einen Baum durch zurennen, doch mit deinen Haaren bleibst du in den verzwickten Ästen hängen und wirst schmerzhaft zurückgezogen.

Du drohst auf den Boden zu fallen, wirst allerdings am Rücken gestützt und lehnst nun an der Brust deines Verfolgers. Das Herz von Vergo schlägt mindestens genauso schnell wie deines, als du deinen Kopf auf seinen Oberkörper legst. Der Mörder lässt dich auf den Boden nieder und befreit deine Haare aus den Fängen des Baumes.

Du bist nicht mehr in der Lage einen Muskel deines Körpers zu bewegen und bleibst dementsprechend stumm vor Vergo liegen. „Warum bist du nicht stehen geblieben? Dachtest du, ich würde meine Opfer laufen lassen, wenn sie mir nichts bedeuten würden?“, dein Blick traf den von Vergo. „W-Was?“

Der Schwarzhaarige setzt sich neben dich und lehnt mit seinem Rücken gegen den Baum, welcher dich gestoppt hatte. „Verdammt!“, Vergo fährt sich durch die Haare und wendet seinen Blick von dir ab. Stattdessen geht dieser nach oben, wo er durch die Baumkronen in den klaren Sternenhimmel sieht.

Der Junge welcher dich anfangs noch qualvoll sterben lassen wollte, wirkte nun so klein und zerbrechlich, dass er dir schon fast leid tat.

Du stützt dich auf und rutscht von dem Jungen etwas weg, dabei siehst ihn genau an. „W-Was ist?“, fragst du erneut in die Stille zwischen euch, bevor der dir gegenübersitzende die Augen wieder auf dich richtet.

Seine Hände lässt er sinken und beugt sich leicht zu dir. „Ich weiß nicht wie du das geschafft hast, aber ich kann dir nichts ernsthaftes antun. Du bist die erste, die keine richtige Angst vor mir hat. Ich habe dich lieb gewonnen, (V/N).“, deine Augen weiten sich bei seinen Worten. Hat Vergo dir gerade eine kleine indirekte Liebeserklärung gemacht?

Du stehst auf und wolltest gehen, da dir die ganze Situation sehr suspekt vorkommt, doch bevor du auch nur einen Schritt tätigen konntest, schnappt sich der Kannibale deine Hand und zieht dich nach hinten, so das du auf dessen Schoß Platz nehmen musstest.

Dein (A/F) Augen, blicken in seine dunklen, während seine Hand den Weg an Deine Wange findet. Dein Herz fängt unwillkürlich schneller an zu schlagen, als du seine Berührungen spürst und genießt diese auch teilweise. „(V/N), ich bin nicht nur ein Mörder, sondern auch noch ein Mensch. Lass mir dir diese Seite an mir zeigen, bitte.“

Lange überlegst du, ob du dem Schwarzhaarigen nach dieser ganzen Aktion nochmal eine Chance geben solltest oder dich komplett von ihm entfernen und vergessen solltest.

„I-Ich weiß nicht. Du magst vielleicht eine nette Seite an dir haben, aber nach allem was passiert ist, traue ich dir einfach nicht.“, du konntest erkennen, dass ihn deine Worte trafen, doch trotzdem zierte ein kleines Lächeln seine vollen Lippen. „Ist okay. Ich erwarte auch nicht sofort eine Antwort, aber bitte gib mir wenigstens die Möglichkeit dir zu zeigen, dass ich eine andere Seite in mir habe.“

Zögerlich zieht Vergo dein Gesicht näher an seins und legt seine Lippen sanft auf deine. Du kannst es dir nicht erklären, doch es fühlt sich...gut an. Du hältst dich zuerst etwas zurück, fasst aber schnell Mut und erwiderst den Kuss.

Nach einigen Herschlägen löst er sich von dir und lehnt sich wieder zurück. Mit einem grinsen streichelt Vergo über deine Wange und sieht dir dabei in die Augen. „Ich nehme mal an, dass das ein ja ist?“, auch auf deinem Gesicht erscheint ein kleines Lächeln als du nickst. „Aber streng dich an. Nach allem was du getan hast brauchst du viel um das wieder gut zu machen.“

Vergo's lächeln verschwindet für einen kurzen Moment und sein Blick schweift von deinem ab. Deine Hand unter sein Kinn legend drückst du sein Kopf leicht nach oben, so daß er gezwungen ist dir in die Augen zu schauen. „Das du dir Mühe geben musst, heißt noch lange nicht, dass es unmöglich ist.“, deine Worte bringen den Mörder wieder zum schmunzeln und mit einem nicken stimmt er deiner Aussage zu.

Er hat nach einer Chance gefragt, die du ihm gegeben hast. Vergo hat sich trotz der Ereignisse zwischen euch als einen Herzenslieben Menschen herausgestellt, der für dich die Hölle auf den Kopf stellen würde. Mit dem Morden wird er wohl nie aufhören, doch solange er dir oder deinem engsten Umfeld nichts antut, kannst du darüber wegsehen.


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Erste Fortsetzung fertig :)

Vergo ist in diesem Kapitel vielleicht etwas OOC, aber mir fiel nichts besseres ein ^^

Naja, hoffe euch hats gefallen ;)

Anime_irl

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