11) Jason The Toymaker (2/2)

Nach zehn Minuten Fahrt kommst du an dem kleinen Laden an und hilfst Leo aus dem Wagen.

„Du bleibst in meiner Sichtweite und wenn du wo hin gehst, sag mir vorher bescheid.”, du nimmst die Hand deines Bruders fest in deine und betrittst das, für dich gruselig aussehende, innere des Gebäudes.

Sofort kam der Inhaber des Kinderparadies auf euch zu und lächelt breit. Wie immer hatte er einen Hut auf, einer Jacke, welche sich seinem Körper perfekt anpasst und diese rötlichen Haare, die ihm bis zur Schulter reichen.

„Guten Tag meine Lieben.”, der Blick von dem Mann fällt auf deinen Bruder und beugt sich zu ihm runter. „Wir haben heute eine neue Lieferung von Stofftieren bekommen. Willst du sie mal sehen?”

Eifrig nickt der kleine zu deiner Rechten und lässt deine Hand los.

„Leo! Du sollst bei mir bleiben!”, sofort stellt sich der Typ auf und schaut dich mit einem komischen Blick an. „Keine Sorge. Ich werde auf deinen Bruder Acht geben.”

Du siehst in die strahlend grünen Augen deines Gegenüberstehenden und versinkst beinahe in diesen. Was an diesen Augen ist so beeindruckend? Du kommst von ihnen gar nicht mehr los.

„Gut dann haben wir das ja geklärt.”, der Hutträger nimmt nun den Platz von dir ein und greift die Hand des jüngsten, bevor er auch schon in die hinteren Räume verschwindet.

Du stehst immer noch wie angewurzelt dort. Nicht fähig einen Muskel zu bewegen.

Dir wurde mulmig in der Bauchgegend und nach einem langen Kampf mit dir selbst, konntest du endlich reagieren.

So schnell du konntest ranntest du durch die vielen Regale, auf dem besten Weg zu Leo.

„Du musst aber gut auf ihn aufpassen. Er mag es am meisten, wenn du ihn fest an dich drückst und immer mit ihm spielst.”, die Stimme wurde immer lauter, bis die zwei gesuchten endlich wieder vor dir standen.

„Leo. Komm mit, wir gehen wieder.”

Feste umschließt du die Hand deines Bruders, welcher kurz aufwimmert, legst etwas Geld auf die Theke, an der ihr vorbei kommt und verlässt auch schon den Laden.

Hinter dir konntest du noch die rufe des Hutträgers hören, aber dies war dir relativ egal.

~

Nach einigen Minuten kommt ihr zusammen wieder daheim an. Da Leo ja die Vordertüre eingebaut hat, müsst ihr durch die Garage ins Haus gelangen.

„(V/N), ich gehe in mein Zimmer und spiele mit meinem neuen Freund.”, dein Blick sieht sehr fraglich aus. „Kann ich mal sehen was der Verkäufer dir gegeben hat?”, mit einem lächeln auf den Lippen kommt dein Bruder dir näher und überreicht dir das kleine Stofftier.

Es handelt sich um einen gelben Plüschhasen, welcher grüne Augen hat, was dir einen kalten Schauer über den Rücken laufen lies.
Ansonsten sah es nicht anders aus, als die restlichen.

Du gibst das neue Spielzeug deinem Schützling zurück und ehe du dich versiehst, war er schon die Treppen hinauf gerannt in sein Zimmer.

Du hingegen gehst in die Küche und bereitest das Mittagessen zu. Deine Gedanken kreisten dabei fast nur um diese grünen Augen, welche sich in dein Gedächtnis eingebrannt haben.

Irgendwas an ihnen hat dich so sehr angezogen, dass du nicht anders konntest, als in nur diese zu blicken.

„Leo! Essen ist fertig.” „Komme gleich.”

Du stellst den dampfenden Topf auf den Tisch ab, und holst noch zwei Teller aus der Küche, wo du das leckere Gericht hinein schöpfst.

Die Treppen knarzen leicht, bevor auch schon der gerufene im Raum stand.

Zusammen fangt ihr an zu Essen, doch irgendwas lässt dir keine Ruhe.

„(V/N)? Was ist los?”, dein Blick fiel auf den kleinen Jungen, der dich mit großen Augen ansieht. Lächelnd schüttelst du den Kopf und isst weiter, da spürst du aber wieder diese brennenden Blicke auf dir.

„Leo, wo ist dein Stofftier?”, der gefragte deutete nach oben und meinte, dass es in seinem Zimmer sei. Mit einem Nicken nimmst du die Antwort an, doch so wirklich trauen tust du diesem Kuscheltier, sowie dem Typen aus dem Laden nicht.

„Fertig. Kann ich wieder spielen gehen?”, du nickst leicht und hängst noch hinten dran: „Aber nicht mehr lange. Es ist schon spät.”

Nun stehst du wieder alleine in da und räumst den Tisch ab. Das Geschirr legst du in die Spüle, da du sie erst morgen sauber machen möchtest.

Du begibst dich nach einer Weile in das Wohnzimmer, wo du deinen Platz auf dem Sofa einnimmst. Mit der Fernbedienung in der Hand, schaltest du durch die vielen Programme der Flimmerkiste, auf der Suche nach etwas ansehnliches.

~

Nachdem du einen Film gefunden hast, den du anschauen konntest, schaltest du den Fernseher aus und gehst die Treppen hinauf.

Von Leo hast du an diesem Abend nicht viel gehört oder gesehen, was dich etwas stutzig macht.

Leise klopfst du an seiner Türe an und öffnest diese vorsichtig. Auf dem Boden liegt dein Bruder, welcher den Hasen feste in seinen Armen hielt und friedlich schlief.

Sanft hebst du ihn hoch und trägst ihn zu seinem Bett, wo du ihn dann in die Kissen sinken liest und die Decke über seinen kleinen Körper zogst.

Das Plüschtier, welches in immer noch in seinen Armen lag, sah dich mit seinen stechend grünen Augen an. Du warst kein Angsthase oder hättest bammel vor kleinen Stofftieren, aber dieses kommt dir trotzdem komisch vor.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch schließt du die Tür und gehst selber in dein Bett.

•••

Am nächsten Morgen hörst du die sanfte Stimme deines Bruders, welcher nach dir schrie.


Träge stehst du auf und siehst in das Zimmer, welches gleich neben deinem lag. Dein Bruder liegt immer noch schlafend auf seinem Bett, doch von dem Hasen fehlte jede Spur.

„(V/N)”, du hörst doch diese Stimmen laut und deutlich.

Behutsam gehst du die Treppen hinab in die Küche, doch diese war leer.

„(V/N), komm zu mir.”, wieder hörst du dieses vertraute Geräusch.

Mit zwittrigen Beinen gehst du ins Wohnzimmer und hättest fast geschrien.

Der gesuchte Plüschhase sitzt auf dem Sofa, mit seinen Augen auf dich gerichtet. Vorsichtig gehst du um das Möbelstück herum, doch der Kopf des Hasens geht mit. Er beobachtet dich bei jedem Schritt den du machst.

Schnell packst du das Tier und rennst mit ihm in die Küche, wo du es im Mülleimer versenkst.

„(V/N)? Wo ist mein Freund hin?”, du zuckst bei deinem Namen so stark zusammen, dass du nach Luft ringend an dem Schrank hinter dir herunter sinkst.

Sofort kam Leo auf dich zu gerannt und nahm deine Hand in seine kleine. Dein Blick wurde immer verschwommener und dein Bruder rief immer wieder deinen Namen um dich bei Bewusstsein zu halten.

„B-Bitte. B-Bleib wach.”, dein Blick wurde nach einigen Minuten wieder klarer und dein Atem verbesserte sich ebenfalls langsam.

Als deine Augen in die deines Bruders sahen, schlingst du deine Arme um seinen Körper und ziehst ihn nah an dich. Sein Gesicht ist durchnässt von Tränen, seine Augen sind rot und leicht angeschwollen, während seine Lippen leicht zitterten und leise deinen Namen flüsterten.

Du stehst wieder auf, doch hälst dich an dem nächst besten Gegenstand fest, was in diesem Fall der Schrank hinter dir war.

„(V/N)? Warum sind deine Augen so hell grün? Sie waren doch sonst immer (A/F).”

Du Blickst deinen Bruder fragend an, doch dieser geht nur einen Schritt von dir weg. Du gehst an ihm vorbei, hinauf ins Bad und siehst dich im Spiegel an.

Er hatte recht. Deine Augen sind nun zu einem hellen strahlenden Grün geworden. Desto länger du in diese Blickst, umso mehr versinkst du in ihnen... Wie bei dem Verkäufer im Laden.

„Leo wir müssen nochmal zu dem Laden wo wir gest-”, du erstarrst, als du siehst wie Leo das Plüschtier in der Hand hielt. Sofort reißt du ihm es aus der Hand und siehst ihn sauer an. „Wo hast du ihn her?!”

„Er lag im Wohnzimmer auf dem Boden.”, gestand er und sah dich von unten an.

Das Kuscheltier in deiner Hand, umfasst du fester und gehst in dein Zimmer. Nicht lange musstest du warten, da klopfte schon dein Bruder gegen die Tür.

Du ignorierst seine rufe und machst dich Inruhe fertig.

Als du dann startbereit warst, öffnest du die Tür und siehst den jüngsten, wie er dir gegenüber an der Wand lehnt und bockig zu dir blickte.

„Zieh dich an und komm mit, oder Bock weiter und bleib hier.”, du willst ja nicht so mit ihm reden, doch die ganze Sache die sich heute ereignete, macht dich einfach fertig.  Leo steht auf und geht in sein Zimmer, wo er nach kurzer Zeit mit neuen Klamotten wieder raus kam und dich ansah. „Bin fertig.”

Zusammen setzt ihr euch also ins Auto und fahrt zu dem Laden, den ihr gestern schon besucht habt.

Das Plüschtier hast du mal mitgenommen und willst von dem Macher dieser Kreatur eine Antwort haben.

„Hallo meine Lieben. Schön das ihr mich wieder besuchen kommt. Kann ich euc-”, du unterbricht ihn. „Ich will eine Erklärung! Seit Sie meinem Bruder dieses Ding gegeben haben, läuft alles schief! Heute morgen hörte ich Stimmen und die kamen offensichtlich von Ihrem Kuscheltier. Es hat mich beobachtet und als ich es in den Müll geworfen habe, fand es mein Bruder im Wohnzimmer wieder! Was ist mit Ihren Spielzeugen falsch?!”

Der Hutträger sieht dich mit einem amüsierten lächeln an, was deine Wut nur weiter wachsen lässt.

„Beruhige dich doch. Ich denke du hast nicht verstanden was das hier für ein Laden ist. Ich bin der Schöpfer aller Spielzeuge hier und sie sind alle etwas besonderes. Der Hase den du bekommen hast, ist mein bestes Werk bis jetzt.” „Ist mir egal! Nimm ihn einfach zurück und lass uns unsere Ruhe!”, du schmeißt ihm das Tier entgegen, packst erneut deinem Bruder am Arm und wolltest aus dem Laden gehen, doch die Türen ließen sich nicht öffnen.

„Ich suche mir die Besitzer meiner Sachen selber aus. Du bist die erste, die eine Nacht mit einem meiner Kuscheltieren über lebt hat. Aber das hatte seinen Preis. Sieh dir doch mal deine Augen an, du bist bereits im Besitz von mir!”

Du siehst den Mann vor dir Misstrauisch entgegen, doch dieser hält deinem Blick stand.

„W-Was soll das heißen?” „Du wirst auch zu einem Spielzeugmacher (V/N).”

Du blinzelst den dir gegenüberstehenden einige male an, doch konntest ihm nicht genau folgen.

„Ich erschaffe Spielsachen, die zu deinen schlimmsten Alpträumen führen können! Kuscheltiere, die deine Nerven aufreiben oder dich in die Flucht schlagen.”

Heißt das, dass du nun genauso wie er wirst? Dass du Kinder oder Erwachsene durch deine Spielsachen in den Tod stürzen lässt? Unschuldige Menschen damit umbringen wirst?

Du bist komplett verwirrt. Du hast doch nichts getan, dass du so bestraft werden musst.

„Warum? Ich helfe doch anderen! Warum muss ich dann zu so etwas werden wie dir?!” „Du bist es doch schon. Ich spezialisiere mich nur auf Kinder. Nun habe ich eben eine Helferin, die sich um die größeren Kinder und Erwachsenen kümmert.”

Du weißt nicht wie dir geschieht, doch irgendwas in seinen Worten gibt dir vertrauen. Vertrauen dass er die Wahrheit sagt.

Leo der die ganze Zeit neben euch stand, sieht dich mit großen Augen an.

„(V/N)?”, du drehst dich zu deinem Bruder hin und gehst vor ihm auf die Knie. „Wir finden für dich ein zuhause. Ich bleibe hier.”

Du packst deinen Bruder und fährst wieder heim. Deine Mutter hast du bereits angerufen und gebeten zu dir zu kommen.

Du hast beschlossen dein Haus den beiden zu über lassen, da du nun sowieso bei dem Ladeninhaber wohnen würdest.

„Musst du denn weg? Ich will dich nicht verlieren!”, du siehst zu deinem Bruder, der dich von unten anschaut. Mit deinen Fingern kraulst du durch seine weichen Haare und lächelst ihn an. „Ich werde doch nicht ganz gehen. Ich verspreche dir, dass ich dich besuchen komme so oft es geht.”

An der Tür klingelt es, was dich kurz zusammenzucken lässt. Deine Mutter ist da.

„(V/N). Was ist denn los? Du meintest du müsstest weg?”, mit einem Nicken beantwortet du ihre Frage und schnappst die zuvor gepackten Taschen, welche in deinen Kofferraum Platz fanden.

„Ich habe eine Stelle die weiter weg ist und deshalb muss ich umziehen. Mein Haus ist größer als deines, also übergebe ich es euch. Pass bitte gut auf Leo auf.”, lügst du. Du konntest ihr wohl schlecht die ganze Wahrheit sagen, sonst würde sie dich in eine Anstalt stecken...

Ein letztes mal drückst du deine Mutter und deinen Bruder feste, bevor du in dein Auto steigst und zurück zu dem Laden fährst.

~~sechs Monate später~~

Der Mann hat sich als Jason The Toymaker vorgestellt und dir gezeigt, wie du Spielzeuge erschaffen und ihnen eine böse Eigenschaft zuteilen kannst.

Natürlich ist dir deine Familie immer im Sinn geblieben und selbst über einen Rückzug hast du nachgedacht, doch du bist zu einer Mörderin geworden.

„(V/N), alles okay?”, Jason kam zu dir und lehnte sich neben dich am Tisch ab. „Ja. Aber ich würde gerne meine Familie sehen. Nur um zu schauen ob alles gut ist.”

Mit einem grinsen stößt Jason sich von dem Möbelstück ab und nimmt einen kleinen Teddy in die Hand, den du entworfen hast.

„Gib ihm doch dieses Stofftier. Noch hat er keine Eigenschaften, doch du kannst ihm noch eine geben.”, mit einem lächeln nimmst du ihm das Plüschtier aus de Hand und machst dich an die Arbeit.

~

Einen Tag später fährst du mit Jason zu deinem alten Haus und parkst dein Auto dieses mal vor der Haustür.

Jason hilft dir in das Haus zu gelangen, indem er mit etwas Unbeholfenheit die Haustür knackte. „Beeile dich trotzdem. Du weißt nicht wie lange sie noch schlafen.”, du nickst deinem Begleiter zu und gehst die Treppen hinauf zu dem Zimmer deine Bruders.

Zu deiner Überraschung standen nirgends Alkoholflaschen oder sonstige Sucht Medikamente.

Du öffnest also die Tür und siehst Leo friedlich in seinem Bett schlummern. Leise kommst du ihm näher und legst den Teddy, welchen du selber entworfen hast, in seine Arme. Sofort drückt er das Stofftier fest an sich.

„Ich hab dich lieb.”, kam es aus deiner Kehle, wodurch dein Bruder die Augen aufschlug.

So schnell du konntest rennst du die Treppen hinab auf Jason zu, der dich mit einem grinsen im Gesicht vor einem Sturz bewahrte und dich fest in seinen Armen hielt.

Dein Begleiter lies dich wieder los und schloss die Tür, bevor ihr euch ins Auto setzt und los fährt.

„(V/N)?!”, schrie noch dein Bruder und öffnete die Tür. Du konntest nur noch im Rückspiegel sein lächeln sehen, als er den Teddy in der Hand hielt und sein Blick auf das wegfahrende Auto fiel.

Nun konntest du mit diesem Thema abschließen und dich auf deine Zukunft vorbereiten.

In dem Bären hast du einen Sprachchip eingebaut, welcher deine Stimme in sich trug und immer wenn dein Bruder auf dessen Bauch drückt, hört er die schönsten Worte:
„Ich liebe dich kleiner Sonnenschein.”

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Tut mir leid, dass ihr auf den zweiten Teil so lange warten musstest ^^.

Ich weiß, dass die Kapitel relativ wenig mit Jason zu tun haben, seid mir bitte nicht böse🙇. Ich wusste ehrlich gesagt nicht genau wie ich das Kapitel abschließen sollte. Trotzdem hoffe ich, dass euch das Ende gefallen hat.

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