(1) Jeff X Reader

Auf Anfrage von @jendreckemy. Überarbeitet am 14.06.2021.

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Wie fast jeden Abend sitzt du mit deinen Eltern auf dem Sofa, euer Hund liegt auf deinem Schoß und schläft. Deine Eltern verfolgen aufmerksam die Nachrichten. Du hingegen schaust gelangweilt auf dein Handy und scrollst durch die Inhalte, die dir Instagram so anbietet. Einige Inhalte sprechen dich zwar an, aber auch nicht lang genug, als dass du für dich einen Unterhaltungswert darin findest. Heute ist alles so öde. Du legst das Handy beiseite und bei dieser Geste schaut dein kleiner Hund neugierig auf. Du schmunzelst, denn er hofft auf eine Runde Gassigehen. Diesen großen Augen kann man aber auch wirklich nicht widerstehen. Also nimmst du den kleinen Havaneser-Mischling von deinem Schoß und ziehst dir Jacke und Schuhe an. Er tippelt dir aufgeregt hinterher.
„Wenn du schon mit Charlie rausgehst (Dein Name), könntest du dann Marmelade und Honig besorgen? Fürs Sonntagsfrühstück morgen.", erklärt dein Vater mit einem Gähnen. Du verdrehst heimlich die Augen, denn das musste deinem Vater auch selbstverständlich jetzt um diese Uhrzeit noch einfallen. „Natürlich, Papa.", sagst du gelangweilt. Deine Mutter reicht dir 5 Euro. „Kauf dir etwas Schönes vom Restgeld, Schatz!" Du erwiderst das liebevolle Lächeln deiner Mutter, steckst das Geld in deine Jackentasche und trittst mit dem Hund aus der Haustür.

Ganz schön windig heute... Mit diesem Gedanken vergräbst du deine Nase in deinen weichen Schal. Charlie macht die Kälte gar nichts aus und tappt hechelnd voran. Die Sonne ist bereits untergegangen, aber durch das Mondlicht der klaren Winternacht hast du den perfekten Blick auf das weite Feld, das an deine Nachbarschaft grenzt. Der Schnee hat eine hübsche Decke gebildet, die, bis auf die paar kleine unregelmäßige Tierspuren auf der Oberfläche, makellos aussieht. Charlie zieht dich zu einem der am Feld anliegenden Büsche und er erledigt sein Geschäft. Du willst deinen Blick gedankenverloren weiter schweifen lassen, als du aus dem Augenwinkel plötzlich eine Bewegung wahrnimmst und dich erschrocken umdrehst. Nichts. Dein Blick bleibt für einige Zeit bei einem der Büsche in der Nähe hängen. Nichts. Scheiß Dunkelheit!
Du fasst dir an dein rasendes Herz, doch als du siehst, dass dein Hund unbekümmert weiterhopsen möchte, entspannst du dich wieder und gehst mit ihm weiter. Im Vergleich zu den vergangenen Abenden bleibt allerdings dein ungutes Gefühl. 

Das Gefühl beobachtet zu werden, hast du jetzt schon seit einer Woche. Immer wieder gibt es Situationen, in denen du dich hektisch umdrehst und nicht lange entspannt an einem Ort verharren kannst, so, als wäre dir jemand auf den Fersen. Na immerhin habe ich ja Charlie. Wenn mir wirklich jemand folgen sollte, dann merkt er das ja zuerst. Allerdings war es sicherlich auch nicht förderlich, sich zu Creepypasta zu belesen - Gruselgeschichten aus dem Internet, über die es teilweise so viele unterstützende Medien gibt (Bilder, Videos auf YouTube, Zeugenberichte), dass es vielen wirklich schwer fällt nicht zu glauben, die Geschichten seien echt. Zu diesen Personen würdest du dich inzwischen auch zählen, denn die Bilder lassen dich momentan gar nicht mehr los. Ständig siehst du das Bild von Jeff The Killer, einem blutrünstigen Mörder, vor dir, eine weiße, breit grinsende Fratze mit schwarzen Haaren und weit aufgerissenen Augen. Einfach furchteinflößend, wie du findest. 

Du und dein Hund setzen eure Reise fort und ihr erreicht den Kiosk. Das ist für dich jetzt der ideale Ort. Er ist warm, du bist in Sicherheit und du kannst etwas auf andere Gedanken kommen. Der Verkäufer hilft dabei sehr gut, denn er hat nicht so gute Laune und begrüßt dich mit einem unhöflichen "Hm? Was gibt's?".
 „Guten Abend, ich äh...", du schaust kurz noch durch das Kioskfenster, um sicherzustellen, dass dir auch sicherlich niemand gefolgt war, - Bin ich jetzt völlig blöd oder was?  - doch es ist niemand zu sehen. Du schüttelst kurz deinen Kopf um deine Gedanken zu ordnen. „Ich hätte gerne ein Marmeladen- und ein Honigglas, bitte. Von denen da!" Du zeigst auf die jeweiligen Produkte. „5 Euro." „Wirklich, so viel? Was ist das für ein Honig?", fragst du empört. „Bio." Er fand sich anscheinend selbst urkomisch und grinste in sich hinein. „Gib mir 4 Euro und gut ist." Du verdrehst genervt die Augen und gibst ihm das Geld. Von dem Restgeld kaufst du dir Billig-Kaugummi. Etwas Besseres kannst du dir von einem Euro in diesem blöden Kiosk nicht leisten.

Dir verging der Appetit von dem Geschmack des Kaugummis. Ekelhaft. Sowohl der Typ als auch das hier. Du spuckst es in den Schnee und steckst die Packung weg. Vor Ärger konntest du für einen kleinen Moment wirklich auf andere Gedanken kommen. Wieder geht ihr beide an dem Feldrand vorbei, als Charlie plötzlich stehen bleibt. Doch schnüffelt er nicht und er macht auch nicht sein Geschäft. Er hat etwas entdeckt!  Wie gebannt starrt der Hund auf das Gebüsch von vorhin. Dich durchfährt ein Schreck, als dir das alles bewusst wird und fängst an zu zittern. Dein Blick huscht zum Gebüsch und du entdeckst tatsächlich eine Gestalt. Am liebsten hättest du geschrien, aber der Anblick der Gestalt lässt deine Reflexe versagen. 

Die Gestalt bewegt sich aus ihrem Versteck und im Mondlicht tritt ihre weiße Erscheinung zu Tage. Ein junger Mann mit weißer Haut und blutroten, zu den Wangen hoch aufgeschnittenen Mundwinkeln starrt mit seinen eiskalten blauen Augen auf dich herab. Er ist gute einandhalb Köpfe größer als du. Es ist alles viel zu schlimm. Du hast es die ganze Zeit über gewusst, dass das passiert und bist trotzdem nicht auf diesen grausamen Moment vorbereitet. Du schreist laut auf, als auch Charlie anfängt, bedrohlich zu knurren und zu kläffen.
Doch die Wortmeldung des kleinen Hundes macht ihm nicht im geringsten aus und er packt dich problemlos am Handgelenk. Du schreist lauter und willst dich losreißen. Doch dein Körper gehorcht dir nicht und er grinst dich an. „Was ist denn, bin ich so erschreckend schön?" Charlie bellt wie verrückt, ist jedoch zu klein um ihn anzugreifen. Er hat zwar nur nach deinem Handgelenk gegriffen, aber sein Griff ist so stark, dass du dich nicht mal ansatzweise ohne Schmerzen von ihm losreißen könntest. Du schlägst auf ihn ein, doch er nimmt auch deine zweite Hand und zieht sich grinsend an sich. Es gefällt ihm, so viel Macht über sein Opfer zu haben. Du bist wie gelähmt vor Angst und bewegst dich nicht mehr. Immerhin konntest du Charlie laufen lassen, bevor die Gestalt sich kompletten Besitz von dir ergreifen konnte.
Der Typ lässt nicht die Augen von Dir, denn er genießt die Angst und die Benommenheit in deinem Gesicht. Noch immer zitterst du und das spürt er. Der Mann ist dir jetzt so nahe, dass du seinen Atem auf deiner Wange spürst. Sein Grinsen wird breiter. Du hast das Gefühl, du verlierst die Kontrolle über deinen Körper, dir wird schwummerig. Ich werde ohnmächtig. Er wird mich umbringen. Du erwartest, dass er ein Messer zückt und zur Tat fortschreitet, doch das passiert nicht. Stattdessen atmet er deinen Geruch ein und dich überkommt ein Schauer. Auch wenn sein Griff nicht schwächer wird, macht er keine Anstalten, dich töten zu wollen. Stattdessen leckt er seine Lippen und haucht ein paar Worte in dein Ohr, die dir den letzten Verstand rauben. 

"Ich werde mich gut um mein Opfer kümmern..."

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