Vergo x Reader
Vergo x Reader
Als du ihn das erste Mal gesehen hast, war es nichts Besonderes. Es war direkt an deinem ersten Arbeitstag im Café. Du wurde gerade erklärt wie man die Kaffeemaschine benutze, da hörtest du zwei deiner Kollegen leise flüstern. Es hörte sich an wie ein
„Da ist er wieder", aber an sich sprach er viel zu leise um das Gespräch, welches deine Neugier geweckt hatte zu belauschen. Stattdessen blicktest du zu jener Person, welche die Aufmerksamkeit deiner beiden Kollegen aufgenommen hat. Es war ein einfacher Junge. Du würdest ihn in deinem Alter schätzen, wenn nicht sogar etwas jünger. Seine schwarzen Haare hingen ihm leicht ins Gesicht und versperrten mir den Blick auf seine Augen. Er trug ein Hemd, welches ihm fast schon zu groß schien.
„(dein Name) hörst du mir überhaupt zu?!", leicht zucktest du zusammen.
„J-Ja habe ich tut mir leid Chefin.", schüchtern blicktest du auf den Boden. Deine (Haarfarbe) Haare fielen dir ins Gesicht. Du merktest wie deine Wangen glühten.
„Nun gut, das war erstmal alles (dein Name), falls du Fragen hast kannst du dich an Bill oder Nora melden." Sie deutete auf die beiden, welche vorher über diesen Jungen geflüstert haben. Es fiel dir schon immer schwer neue Bekanntschaften zu machen, weshalb du nur unbeholfen schauen konntest.
„Natürlich kannst du dich auch an mich wenden falls was sein sollte, du findest mich dann im Büro" Sie lächelte dich aufmunternd an und sie wurde dir direkt symphatischer. Sie verabschiedete sich nochmal und ging in besagtes Büro. Sofort schautest du wieder unsicher zu Nora und Bill, tretest von einem Fuß auf den anderen und fragtest dich ob es wirklich so eine gute Idee von dir war gerade hier diesen Job anzunehmen. Du warst sozial ziemlich unbeholfen und konntest Leuten nicht richtig in die Augen schauen. Wieso also gerade dieser Job hier? Die Antwort war für dich ganz klar. Du brauchtest das Geld. Du bekamst zwar durch den Tod deiner Mutter Waisenrente, allerding reichte es bei weitem nicht deine Wohnung und zeitgleich deine Therapie zu bezahlen.
„(Dein Name)... wenn du willst kannst du dich neben mich stellen und schauen wie man die Kasse bedient" Nora lächelte dich an und mit einen schüchternen Lächeln erwiderst du ihre Worte und eiltest direkt neben ihr, selbstverständlich mit einem gewissen Abstand. Du verfolgtest ihre Handbewegungen, wie sie sich bewusst langsam über die Kasse bewegten. Dabei bedacht den Blick nicht abzuwenden und dich nicht ablenken zu lassen. So ging es bei fünf Bestellungen weiter. Nebenbei schafftest du es dich auch mit Bill und Nora bruchstückweise zu unterhalten, was dich ziemlich stolz werden ließ. Gegen Abend durftest du deinen ersten Kunden alleine bedienen. Du sprachst so ziemlich die Worte nach, welche Nora für die vorherigen Kunden angewendet hat und übernahmst auch ihre Tonart und imitiertest ihr freundliches Lächeln. Es fiel dir leichter als erwartet, vermutlich weil die Kundin dich so freundlich anlächelte, aber du merktest wie du langsam aus dir rauskamst. Deine beiden Kollegen lobten dich und schienen wirklich stolz auf dich zu sein. Dir gefiel es wirklich sehr und dein Lächeln begann immer echter zu werden. Nachdem sich die Kundin zufrieden hingesetzt hatte, konntest du endlich wieder deine Umgebung wahrnehmen und direkt viel dein Blick auf den Jungen, welcher bereits den ganzen Tag da ist, sein Blick war die ganze Zeit auf dich gerichtet. Wie lange hatte er dich schon angeschaut? Und vor allem wieso starrte er dich an? Als sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete, konntest du nicht anders und schautest wieder auf den Boden. Du gingst nach hinten, weg von seinem Blickfeld, zu Bill, welcher momentan auf sein Handy starrte.
„B-Bill? Darf ich dich was fragen?" Er legte schnell sein Handy zur Seite und schaute dich neugierig an. Durch seine hohe Größe musstest du zu ihm aufschauen. Durch sein Aussehen wirkte er zwar anfangs sehr streng auf dich, doch dir fiel schon nach kurzer Zeit auf, dass er sich eher wie ein Welpe verhielt. Zutraulich und manchmal auch verspielt.
„Klar was gibt's? Kann ich dir irgendwie helfen?" Eigentlich wolltest du ihn gar nicht fragen, keine Ahnung was dich dazu verleitet hat, aber sein Lächeln und die Tatsache, dass er sein Handy beiseitegelegt hatte, ermutigte dich weiterzusprechen.
„Weißt du wer dieser Junge da hinten am Fensterplatz ist? Du weißt schon, der der da den ganzen Tag schon sitzt..." Verlegen wurde deine Stimme immer leiser. Du überlegtest, ob du zu deiner lausigen Beschreibung noch was hinzufügen solltest, doch ehe du anfangen konntest, antwortete er dir:
„Er ist quasi ein Stammkunde hier...schätze ich. Er ist jeden Tag hier und bestellt sich ein Kaffee und ein Sandwich und macht nichts anderes als die Leute, außerhalb des Cafés zu beobachten. Er ist ein wirklich komischer Junge." Er schaut kurz nachdenklich und erwiderte noch dazu
„Nur mittwochs, da ist er nicht da. Das ist schon fast zwei Jahre so" Deine Augen weiteten sich kurz leicht. War es nicht auch vor zwei Jahren, wo du dieses Café entdeckt hattest? In Gedanken schütteltest du deinen Kopf. Du ermahntest dich aufzuhören sowas zu denken, aber wieso ist er mir in diesen zwei Jahren dann nie aufgefallen?
„Aber wieso fragst du (dein Name)?" Du lächelst ihn an und schüttelst seicht deinen Kopf
„Nur so, ich habe mich nur gewundert" Und obwohl du dies zu ihm sagtest, blieb das mulmige Gefühl bestehen.
„Hör mal (dein Name)...wir wissen was bei dir in den letzten Wochen vorgefallen ist und es muss wirklich hart sein...was ich sagen will...falls du Hilfe brauchst oder irgendwie was benötigst...melde dich bei uns." Man merkte ihn an, wie verlegen er wegen dieser Sache war. Er meinte es wirklich gut, aber dennoch konntest du nicht anders als dein Blick wieder sinken zu lassen. Auf einmal hatten ihre Lobe keinen Wert mehr für dich. Was ist wenn das alles nur aus Mitleid gesagt wurde? Deine Hände ballten sich zu Fäusten und du versuchtest dein Lächeln aufrecht zu erhalten.
„Dankeschön Bill, aber ich denke ich komme schon klar." Im nächsten Moment klingelte es an der Kasse und erleichtert gingst du zurück nur um festzustellen, dass vor dir der Junge steht, welcher dich zuvor angelächelt hatte. Du konntest nicht anders als ihn verwirrt zu mustern. Er ließ es zu, dass du mit genauem Blick über sein Gesicht flogst, es einprägtest und das erste was du getan hast, ganz unbewusst, war es ihm in die Augen zu sehen. Im ersten Moment wirkten sie schwarz, doch je genauer du schautest, desto mehr erkanntest du den Graustich in diesen Augen. Obwohl er dich mit einem Lächeln musterte, erreichten diese seine Augen nicht. Er sah müde aus. Du begannst zu zittern, warum kannst du dich auf einmal nicht mehr bewegen? Plötzlich wurdest du leicht zurückgezogen. Es war fast als würdest du aus einer Trance erwachen.
„(dein Name) alles okay?" Du wurdest bleich. Was ist gerade passiert? Du schautest in Noras Augen, während Bill lächelnd dein Verhalten entschuldigte und mit ihm die Rechnung abglich. Deine Beine zitterten und du hattest immer noch das Gefühl, als würdest du jeden Moment zusammen brechen.
„I-Ich muss kurz an die frische Luft." Du konntest nicht mal ein Lächeln rausbringen und Nora half dir kurz zum Personalausgang. Doch mehr konnte sie nicht machen, denn sie wurde direkt wieder reingerufen. Nun warst du alleine und du merktest wie sich deine Panikattacke weiter aufbaute. Du rangst nach Luft und Tränen bildeten sich in deinen Augen. Deine Hände presstest du gegen deine vollen Lippen, damit man die Schluchzer nicht hören konnte. Du bist so erbärmlich. Wer zum Teufel ist dieser Kerl? Wie hatte er geschafft es so einfach das alles in dir auszulösen. War es vielleicht dieser Blick? Aber was hatte es zu bedeuten? Du kanntest ihn doch nicht. Dein Blick, welcher auf den Boden gerichtet war, erreichte die einer Glasscherbe. Vorsichtig nahmst du diese in der Hand und fast schon zögerlich betrachtest du dein Spiegelbild in ihr. Du erkanntest deine (Augenfarbe) Augen und da traf es dich wie der Blitz. Es war nicht der Junge selber gewesen... Du versuchtest zu lächeln und der Schock überfiel dich komplett. Dieser leere Blick, dieses falsche, freundliche Lächeln. Du warfst die Scherbe weg, hörtest sie zu Brüchen gehen, wie die Illusion, dass alles besser geworden ist. Wie konntest du nur denken, dass du damit klar gekommen bist. Diesmal konntest du deine Schluchzer nicht kontrollieren. Sie brachen ununterbrochen aus dir raus. Kurz schriebst du deiner Chefin eine Nachricht, erklärtest ihr, dass es dir nicht so gut geht und du gehen müsstest. Was für ein toller erster Arbeitstag. Während du dich also mehr wacklig auf den Weg machtest, hofftest du inständig nicht gefeuert zu werden. Du begannst zu rennen, wolltest den Gedanken und diesem ewigen Lächeln in deinem Kopf entkommen. Irgendwann als deine Lungen anfangen zu brannten, begannst du einfach zu schreien. Du ließt dich fallen. Die Tränen hörten einfach nicht auf zu fließen. In solchen Momenten brauchtest du jemanden an deiner Seite. Du brauchtest deine Mum. So kindisch und trotzig es auch klang, aber sie war die Person, welche du brauchtest um das alles zu überleben. Als die Tränen fielen, konntest du nicht anders, als die Unfairness dieser Welt zu beklagen. Was hattest du getan um so zu enden?
Du wusstest nicht wie du nach Hause gekommen bist. Wie du es geschafft hattest, deinen Weg zu finden, obwohl der Schleier der Tränen sich über deine Augen gelegt hatte. Aber du hast es geschafft. In deiner Wohnung herrschte komplette Stille. Deine Tränen haben aufgehört zu fließen und nur noch die Kraftlosigkeit blieb übrig. Nun warst du komplett ausgelaugt. Du gingst in die Küche und schaltest den Teekocher an. Du hattest inzwischen auf dein Handy geschaut. Deine Chefin hatte dir die Erlaubnis gegeben zu gehen und hat dich außerdem für morgen freigestellt. Nora hatte ihr anscheinend erklärt was passiert ist. Als dein Tee endlich fertig war, trankst du fast schon gierig daraus. Wieder gingen deine Gedanken zu dem Jungen von vorher. Er ist auf irgendeine Art und Weise extrem seltsam und auch gruselig. Es war als würde er meine Seele imitieren und mir meinen Schmerz demonstrieren wollen. Aber irgendwie wirkte er auch traurig. Nachdenklich nahmst du dir einen weiteren Schluck deines Tees. Die Frage wer er war ging dir seit diesem komischen Aufeinandertreffen nicht mehr aus dem Kopf. Selbst als du im Bett lagst, verfolgte dich der dunkelhaarige Junge in deinem Kopf. Nach einigen Stunden, welche dir endlos erschienen schafftest du es dich in den Schlaf zu wiegen.
Am nächsten Morgen, erwachtest du schweißgebadet mit starken Kopfschmerzen. Immer wieder verfolgte dich dieser Traum. Dein Vater, wie er deine Mutter würgte, bis ihre sich wehrenden Hände langsam leblos in der Luft baumelten. Vermutlich wäre das gleiche mit dir geschehen, hätte die Nachbarin nicht durch dein Geschrei die Polizei gerufen. Du konntest dich nicht wehren. Du warst zu schwach, er war doch dein Vater gewesen. Die leere Wohnung strahlte nahezu perfekt deine innere Leere aus. Als du in den Spiegel blicktest erschrakst du. Deine Augenringe waren enorm, deine Haut bleich und deine Augen leer. So konnte es doch nicht mit dir enden? Nach all diesen Fortschritten. Wütend beißt du dir auf deine Lippen. Nein das geht nicht. Schnell gingst du ins Bad, zogst dich aus und begannst zu duschen.
„Ich darf mich nicht gehen lassen, es wird alles gut" Wie ein Mantra murmelst du diese Worte vor dich hin. Heute würdest du wieder raus gehen. Du lässt dich doch nicht aufhalten. Als du fertig geduscht hattest, föhntest du schnell deine Haare, lässt die Musik dabei laut schallen, sangst umso lauter einfach mit. Gegen Mittag hast du schlussendlich deine Wohnung verlassen. In deinem Rucksack befanden sich deine Schlüssel, ein Stift und dein Block. Es wäre doch gelacht wenn du das nicht hinbekommst. Du hattest auch Geld mitgenommen um deinen Wocheneinkauf zu erledigen, denn als du gestern in deinen Kühlschrank gesehen hattest, hattest du bemerkt, dass da nicht mehr so viel übrig war. Also machtest du dich auf den Weg in Richtung des Parks. Ein sanfter Wind brauste dir durch die Haare und kurz schlosst du die Augen und genosst diesen kleinen Moment, ehe du dich weiter auf den Weg machtest. Es war ein wirklich schöner Tag, doch du konntest nicht anders als dich beobachtet zu fühlen. Immer wieder musstest du dich umdrehen, doch nie sahst du etwas. Als du schließlich im Park ankamst, setztest du dich auf deine Lieblingsbank, betrachtest dieses Gefühl inzwischen als ein reines Produkt deiner Einbildung und begannst einfach zu schreiben. Heute viel es dir besonders leicht und du tauchtest in deine kleine, perfekte Welt ein. Das kann dir niemand zerstören. In deinen Geschichten warst du Zuhause und tatsächlich vergaßt du alles was um dich rum geschah. Dein echtes Lächeln kam zum Vorschein. Als du mit dem Schreiben fertig warst, war später Abend. Müde strecktest du dich und hörtest deine Knochen knacken. Heute war ein guter Tag. Leise summend machtest du dich auf den Weg zum 24h Shop um die nötigsten Sachen einzukaufen. Doch das Gefühl von zuvor kehrte zurück. Wieder blicktest du dich um und diesmal kam es dir so vor als würdest du tatsächlich einen Schatten sehen, welcher sich schnell versteckte. Du schlucktest leicht. Unbewusst beschleunigst du deine Schritte. Ein Blick auf dein Handy verriet, dass es fast 21 Uhr war. Ab wie viel Uhr sind eigentlich die ganzen Straßen leer? Wann ist eigentlich die Zeit der Schwerverbrecher und Mörder? Kurz schüttelst du deinen Kopf. Das ist doch kompletter Schwachsinn. Oder? Erst als du das Licht der Schaufester des 24h Shops sahst, linderte sich die Angst, welche deine Brust zuschnürte. Du darfst dich deiner Paranoia nicht hingeben. Nichts ist hier was dich in Gefahr bringen könnte. Doch erst als du im Laden drinnen warst und aus der Innenseite des Schaufensters nichts sehen konntest, erst dann verging das Gefühl tatsächlich.
Nachdem du dein Einkauf beendet hattest, ranntest du sofort heim. In die Sicherheit deiner vier Wände. Der Tag lief ziemlich gut, du verräumtest die Einkäufe in die jeweiligen Schränke und gingst deine Notizen durch. Heute hattest du ziemlich viel geschrieben. Sanft strichst du über die Notizen und Stolz überfuhr dein Gemüt. Vielleicht konntest du ja tatsächlich Autorin werden. Langsam gingst du in dein Arbeitszimmer, welcher auch zeitgleich dein Schlafzimmer war. Deine Notizen fest an deine Brust gedrückt, schaltest du deinen PC an und legtest die Blätter neben dir. Schnell öffnest du das gespeicherte Dokument und wolltest gerade mit dem Schreiben beginnen als es plötzlich an deiner Tür klingelte. Dein Körper versteifte sich. Ein Blick auf deine Uhr verriet dir, dass es weit über 22 Uhr war. Wer klingelt um diese Uhrzeit? Das mulmige Gefühl schlug automatisch wieder ein. Versuchend das Gefühl zu ignorieren, konzentriertest du dich wieder auf das geöffnete Dokument. Doch erneut riss dich die Klingel aus deiner Konzentration. Diesmal heftiger und länger. Als würde die Person merken, dass du nicht gehen willst. Zögernd stehst du auf, griffst nach dem erstbesten Objekt, was sich als ein altes Buch rausstellte, und machtest dich auf das Schlimmste gefasst. Obwohl du leise schleichst, kam es dir so vor als würde jeder deiner Schritte ein lautes Echo verursachen. Deine Hände zitterten und dir rutschte förmlich das Herz in die Hose. Als du vor der Tür ankamst, herrschte Stille. Nichts außer dein laut schlagendes Herz und dein schneller Atem war zu hören. Vor der Tür erkanntest du auch niemanden und als du aus dem Guckloch linstest, erkanntest du nur den tristen, dunklen Flur. Du versuchtest auch die Seiten zu erkennen, doch sehen tatst du nichts. Du schlucktest. Bestimmt ein Klingelstreich. Genau nichts anderes. Irgendwelche Jugendliche oder sogar Kinder, welche sich einen Spaß daraus machten, Anwohner zu ärgern. Doch anstatt wütend zu reagieren, beruhigte dich dieser Gedanke sehr. Gerade wo du von der Tür ablassen wolltest, klingelte es wieder an der Tür. Schnell linstest du ins Guckloch und auf einmal schien es dir tatsächlich einen Schatten gesehen zu haben. Deine Hand drückte das Buch fester an deine Brust. Du wusstest nicht was dich ritt, doch du öffnetest die Tür. Nichts. Du drehtest dich im Flur hin und her. Doch niemand war da. Gerade wo du wieder reingehen wolltest, schlangen sich Hände um deine Taille und dein Schrei hallte laut durch den Flur. Eine andere Hand legte sich um deinen Mund und ließ deine Schreie so verdampfen. Tränen bildeten sich automatisch auf deinem Gesicht und du versuchtest mit deinem Buch der Person eine überzubraten, doch dieser schien relativ unbeeindruckt zu sein. Er zog dich immer weiter weg von deiner offenen Tür. Verzweiflung packte dich und du versuchtest dich schwer zu machen. Erst als du in seine Hand gebissen hast, ließ er von dir ab und stieß dich mit einer geraumen Wucht die Treppen des Gebäudes runter. Dir blieb die Luft weg, dein ganzer Körper brannte, doch wie benommen, richtest du dich auf und schreist. Wieso kam niemand zur Hilfe? Wo sind deine Nachbarn? Du ranntest so schnell es dir möglich war, raus aus dem Wohnkomplex. Du konntest nichts anderes machen außer schreien und humpeln. Du hörtest die wilden Flüche hinter dir, welche immer näher kamen. Du versuchtest deine Schritte zu beschleunigen, verstandst nicht wie du in diese Situation hinein raten konntest. Deine Tränen brannten in deinen Augen. Wo sind die ganzen Menschen? Egal wo hin du schautest überall waren die Lichter der Gebäude aus. Egal wie laut du schreist. Es hallte nur in die Leere. Schnell packten dich die Hände wieder und du versuchtest dich zu wehren. Du tratst, du spucktest doch diesmal ließ er dich nicht mehr los. Er packte dich an deinem rechten Arm und dir blieb vor Schmerz die Luft weg. Du schreist. Purer Schmerz stand dir im Gesicht geschrieben.
„Na tut es weh du kleine Schl*mpe?" die männliche Stimme drückte fester zu und während du vor Schmerz zu Boden gingst lachte er immer dreckiger.
„Mein Chef hatte recht, du bist ein wahrer Goldschatz.." Seine Stimme wurde immer dreckiger als er dich gewaltvoll runter drückte. Seine Hand legte sich um dein Hals und auf einmal versteifte dein ganzer Körper. Sofort kamen die Erinnerungen hoch und deine Panik stieg immer weiter. Die Luft blieb dir weg noch bevor der Mann richtig zudrücken konnte.
„Na kommen Erinnerungen hoch (dein Name)" Was? Am ganzen Körper zitternd blicktest du zu dem Mann, welcher eine dunkle Skimaske trug. Aber du erkanntest ihn nicht. Nicht einmal seine Stimme war dir bekannt. Deine Sicht wurde immer trüber und deine Versuche dich zu wehren immer schwächer. Nein du darfst das Bewusstsein nicht verlieren. Doch egal wie oft du es sagst, dein Blick wurde immer trüber. Du willst nicht sterben...
Mit einem Ruck ließ der Mann deinen Hals los. Er stöhnte schmerzvoll auf, fiel bewusstlos auf die Straße. Das nächste was du wahrnehmen konntest, war wie jemand den Mann von dir wegstieß und dieser wie ein Sack Kartoffeln neben dich fiel. Dein Arm pochte als die Luft langsam wieder in deine zuvor zugedrückte Luftröhre floss. Langsam erlangtest du dein Sichtfeld wieder. Vor dir stand ein Mann. Seine komplett weiße Maske stand im Kontrast zu seinem schwarzen Anzug. Kurz fiel wieder Panik über dich, aber er deutete mit einem Finger auf deinen Entführer und deutete mit der anderen Hand, dass du leiser sein sollst. Du tatst was er dir deutete.
„Kannst du aufstehen?" Seine Stimme klang sanft und vertrauenserweckend. Du versuchtest dich aufzurichten doch es gelang dir einfach nicht. Tränen fielen weiterhin deine Wangen hinab. Verzweifelt versuchtest du es immer wieder.
„Darf ich dir helfen (dein Name)" Seine Stimme war voller Trauer und schwer atmend musterst du den Maskenträger.
„Ich verspreche ich werde dir nichts tun" Seine Stimme wirkte so sanft und vertrauensvoll auf dich und zögernd nicktest du. Sofort ging er vor dir auf die Knie und stützte dich sanft auf. Dabei beobachtest du genau seine Maske. Er schien konzentriert darauf zu sein dir nicht weh zu tun. Noch immer zitterst du, vor allem als du den Mann, welcher zuvor noch auf dir saß, erblicktest. Als schien er zu bemerken wohin dein Blick gelangte, strich er sanft über deine Wange. Diese liebevolle Geste verdutzte dich und wieder blicktest du auf seine Maske, direkt zu seinen Augen.
„Genau (dein Name) schau mich an. Er kann und wird dir nie wieder etwas an tun. Ich helfe dir jetzt hoch okay?" Du hinterfragtest nicht woher er deinen Namen kannte, du hinterfragtest nichts mehr. Alles was du machtest war seiner Stimme zu folgen. Sie entspannte dich und der Blick in seine Augen, welche ab und an in der Maske aufblitzten, beruhigte dich komplett. Er hat mich gerettet. Als du mehr oder weniger wackelig auf den Beinen stand, hielt er vorsichtig deine Schultern um dein Gleichgewicht zu halten. Er war dir so nah, dass du seinen Duft wahrnehmen konntest. Dein Herz pochte leicht. Du schiebst es auf die Umstände. Du musst dich beruhigen. Er kann dir nichts mehr tun. Du bist in Sicherheit. Wie kommt es, dass du diesem Jungen so sehr vertraust?
„Kann ich dich loslassen (dein Name)?" Er musterte dich. Er wirkte auf einmal so unsicher. Stumm nicktest du und als er dich los ließ, standst du eine Weile still da. Er wirkte ziemlich erleichtert, doch im nächsten Moment verlorst du dein Gleichgewicht und panisch griff er nach dir und zog dich zu sich. Dein Herz raste nicht nur es schien dir förmlich aus der Brust zu springen. Du merktest wie seine Anspannung von ihm wich und er dich wieder einfach musterte. Der Abstand zwischen euren Gesichtern wurde immer weniger. Was hat er vor? Kurz bevor deine Lippen seine Maske berühren konnte, lehnte er sich an deine Schulter, seine Anspannung verließ ihn.
„Du hast mich erschreckt! Ich dachte schon du fällst wieder" Er lachte leicht, doch du konntest dazu nichts sagen. Was ist passiert? Deine Wangen nahmen eine rote Farbe an und dir stieg die Wärme förmlich ins Gesicht. Wer ist er? Der Stress wurde wieder zu viel. Er schien zu bemerken, dass dir etwas fehlt.
„Soll ich dich nach Hause bringen?" Nach Hause? Ängstlich wurde deine Atmung schneller und Panik stand in den Augen geschrieben. Was wenn wieder was passiert?
„Ich will nicht wieder heim" Tränen lagen wieder in deinen Augen. Er richtete sich auf und schaute traurig in deine Augen, welche so gezeichnet vom Leben wirkten, dass er wegschauen musste.
„Wie wäre es dann erstmal ins Krankenhaus. Ich glaube du solltest erstmal untersucht werden." Du merktest wie er unter der Maske versucht zu lächeln. Traurig nicktest du. Alles war besser als zu Hause.
„Soll ich dich tragen?" Die Frage klang ziemlich unsicher. Als hätte er Angst dich zu verscheuchen. Wieder nicktest du nur. Er ging auf die Knie und du legtest vorsichtig deinen gesunden Arm um seinen Hals. Deine Beine klammerst du um ihn. Seine Arme stützten dich und er lief los. Sein Duft ummantelte dich und ehe du dich versahst schlossen sich deine Augen.
„Bitte lass mich nicht alleine" Diese Worte nuschelst du ganz unbewusst und was du nicht mehr mit bekamst war sein glückliches Lächeln und seine Worte an dich.
(Ein paar Tage später)
Als ich aufwachte wurde ich von einem Raum mit gelben Wänden begrüßt. Gegenüber lagen zwei Betten. In einem von ihnen lag ein kleineres Mädchen. Sie selbst schien noch zu schlafen. Ein Blick auf die Uhr, die über der Tür hang zeigte, dass es gerade mal vier Uhr morgens war. Nur vage erinnerst du dich an das was geschehen war. Ein Mann mit Maske? Er hat dich gerettet. Bin ich im Krankenhaus? Ich blickte an mir hinab. Meine Klamotten wurden eingetauscht gegen Krankenhauskittel, dein verletzter Arm war eingegipst. Du schautest auf dein Bett und drücktest auf den Knopf der eine Krankenschwester rufen würde. Du wartest und gefühlt eine Minute später kam eine junge Krankenpflegerin ins Zimmer. Ihr Gesicht erhellte sich.
„Ms. (Nachname), Sie sind wach!" Sie wirkte wirklich glücklich.
„Sie haben alle einen Schrecken eingejagt, wo wir sie unten am Eingang gefunden haben." Verwirrt blickte ich sie an. Was?
„Ohh..Entschuldigen Sie...ich bin nur eine Praktikantin. Ich hole gerade einen Arzt" Schon verließ sie den Raum. War ich etwa alleine hierhergekommen? Was ist mit dem Mann? Wieder drehte sich alles in deinem Kopf. Schnell öffnete sich die Tür und ein Mann mit (deine Augenfarbe) Augen öffnete die Tür? Er wirkte panisch und als er dich sah legte sich solch eine Wärme in deinen Blick, dass du das Gefühl hattest deine Mutter würde vor dir stehen. Verwirrt blicktest du ihn an.
„Hallo (dein Name) Ich bin Doktor Strate. Wie geht es dir?" Strate? Das ist doch... der Nachname deiner Mama. Mit Tränen in den Augen blicktest du ihn an. Er schien als hätte er die Reaktion geahnt. Er nahm einige Taschentücher aus einer Box auf deinem Nachtisch und reichte sie dir.
„(dein Name) Ich bin dein Onkel und der Zwillingsbruder deiner Mutter" Auch er wirkte traurig. Er wusste was geschehen war.
„Du glaubst mir nicht wie viel Angst ich hatte, als ich dich so dermaßen verletzt vorm Eingang bei der Klingel gesehen habe. Du musst mir sagen was passiert ist" Er ließ dich ausweinen. Du weißt nicht wie viel Zeit verging, als du endlich zu erzählen anfingst. Er notierte alles und wies die Praktikantin an, nachdem er deine Bestätigung hatte, die Polizei zu rufen. Als sie ankamen erzähltest du auch ihnen von dem was passiert ist. Nur die Sache mit Anzugträger lässt du aus. Du hattest das Gefühl, dass du niemanden davon erzählen solltest. Nicht mal deinem Onkel erzähltest du von ihm. Irgendwas in dir sagte, dass du darüber schweigen solltest.
Erst am späten Abend warst du wieder so richtig alleine. Das kleine Mädchen schlief immer noch. Irgendwann im Verlauf des Tages kamen ihre Eltern zu mir und erzählten, dass das Mädchen einen Autounfall hatte. Sie wurde angefahren und der Fahrer flüchtete. Er wurde erwischt und war jetzt im Gefängnis, allerdings war ihnen das egal, sie fanden keine Ruhe, solange ihre kleine nicht wach war. Deshalb konntest du nicht anders als am Abend die ganze Zeit zu dem Mädchen zu schauen. Du hattest das Gefühl, dass alle deine Emotionen aufgebraucht waren. Dein Blick war leer und die Stille schien dich nur noch in den Wahnsinn zu treiben. Mit einer Hand hielst du dich an den Ständer mit deiner Infusion fest und standst mit wackeligen Knien auf. Du erträgst dieses Zimmer nicht mehr. Mit langsamen Schritten gingst du raus. Du wusstest nicht ob du es durftest oder nicht, aber ich denke niemand würde es dir übel nehmen wenn du es ihnen erklären würdest. Dir ging schnell die Puste weg. Du musstest immer öfters eine Pause anlegen, aber dein Ziel war der Wintergarten, in welchem du zuvor mit den Polizisten geredet hattest. Dieser Raum war dir der liebste von denen die du gesehen hast. Als du dich auf einen der Sofas gesetzt hattest, atmest du erleichtert aus. Eine Sekunde später und du wärst wahrscheinlich zusammengebrochen.
„Du bist ja ein richtig ungezogenes Mädchen", hörtest du eine lachende Stimme. Du erkanntest die Stimme sofort wieder und drehtest dich in seine Richtung.
„Du hast nicht nur deinen Onkel angelogen, sondern auch die Polizei und du bist hier obwohl du eigentlich in deinem Zimmer liegen solltest." Du musterst wie seine Gestalt immer näher trat und sich schlussendlich neben dich setzte.
„Wieso hast du ihnen nicht von mir erzählt (dein Name)?" Seine Stimme klang genauso wie du sie in Erinnerung hattest. Dein Blick senkte sich verlegen.
„Ich hatte im Gefühl, dass ich niemanden davon erzählen sollte. Ich denke sonst müsstest du auch keine Maske tragen und ich wüsste wie du heißt" Bei meinen letzten Worten schloß ich schnell meinen Mund wieder.
„Vergo"
„was?" verwirrt blinzelst du und schaust ihn wieder an.
„Du kannst mich Vergo nennen"
„Wie der Mann der Mörder tötet und es im Fernsehen zeigt?" Du schlucktest leicht.
„Nicht nur wie der, sondern genau der" Du blicktest ihn mit großen Augen an. Du kanntest, genauso gut wie so ziemlich jeder in der Stadt den Namen Vergo. Du hattest bisher nur in Zeitungsberichten von ihm gelesen, da du das Fernsehen momentan meidest.
„Als du an dem Abend gesagt hast, dass der Mann nie wieder etwas tut.."
„Ja ich habe ihn getötet" Die Worte verließen so leicht seinen Mund. Als würde er nichts anderes als einen Kaffee bestellen. Er ist ein Mörder. Dein Retter ist in Wahrheit ein von der Welt gefeierter Mörder. In deinem Kopf drehte sich alles.
„Hast du Angst vor mir (dein Name) Soll ich gehen?" Panisch hielst du seine Hand fest.
„Nein ich habe keine Angst!" Dein Griff festigt sich
„Lass mich nicht alleine!" Genauso wie du erschrak er leicht von deiner Tat. Er zog dich vorsichtig zu sich und umarmte dich.
„Vergo..."
„Wieso hast du keine Angst?" Er flüsterte es leise in dein Ohr. Auf einmal wirkte er so verletzlich. Du drücktest ihn leicht und meintest ebenso mit flüsternder Stimme:
„Du hast es mir versprochen"
„(dein Name) mach deine Augen zu" Ohne zu zögern schloss du deine Augen und kurze Zeit später spürtest du einen leichten Druck auf deine Stirn. Sofort öffnetest du deine Augen doch er rückte seine Maske schon wieder zurecht und du liefst knallrot an. Er grinste
„Tut mir leid" Alleine an seiner Stimmlage wusstest du, dass es ihm überhaupt nicht Leid tat.
„Wieso darf ich nicht dein Gesicht sehen Vergo?"
„Du kennst mein Gesicht schon"
„Was?"
„Ich kenne dich schon ganz lange und du kennst mich auch nun schon eine ganze Weile" Du schautest ihn baff an.
„Wieso zeigst du mir dein Gesicht dann nicht?"
„Errate wer ich bin und dann hast du einen Wunsch frei" Er lachte wie ein kleines Kind. Du seufztest.
„Was ich will?"
„Ja ganz egal was" Du lächelst.
„Okay Deal"
(eine Woche später)
Inzwischen warst du aus dem Krankenhaus entlassen. Deine Wohnung hast du aufgegeben und bist zu deinem Onkel gezogen, welcher etwas außerhalb der Stadt ein größeres Haus hat. Du bist froh nicht mehr alleine zu sein. In den letzten Tagen hast du dich nochmal gut mit deinen Onkel unterhalten. Er hatte dir erklärt warum er nicht bei der Familie war. Warum du ihn nicht kanntest und das er eigentlich schon seit Wochen vor hatte dich aufzunehmen, deine Therapeuten allerdings meinte, dass es nicht der rechte Zeitpunkt dafür war. Seitdem hattest du ein gutes Verhältnis zu ihm, auch wenn er nicht oft da war immer wenn er da war unternahm er etwas mit dir und wenn er mal nicht da war kam Vergo. In dieser Woche ging es dir gut wie schon lange nicht mehr, auch wenn du immer noch nicht Vergos geheime Identität kanntest, versuchtest du es immer wieder herauszufinden. Du hast schon etliche Namen genannt, doch immer wieder wurden deine Vorschläge abgelehnt.
„Und du lügst mich auch wirklich nicht an Vergo?" du schmolltest leicht bei einem erneuten Versuch seinen Namen herauszufinden.
„Ich würde dich niemals anlügen, meine Liebe" Du verschränktest deine Arme.
„Was ist wenn ich dir deine Maske einfach abnehme?" Du blinzelst ihn provozierend an. Wieder lachte er.
„Du kannst es ja gerne versuchen" Das liest du dir nicht zweimal sagen und sprangst sofort auf und versuchtest mit deiner heilen Hand die Maske abzunehmen. Er wich gekonnt aus. Egal wie oft du es versuchtest, er weichte ohne Probleme aus. Nach einer Weile saßst du wieder schwer atmend neben ihn.
„Du hast Glück, dass ich nur eine Hand habe und noch nicht ganz fit bin" grummelst du.
„Ach ja bist du sicher?" Wieder lachte er und du konntest nicht anders als zu schmunzeln. Es ist wirklich nicht fair. Dein Herz wurde wieder etwas schwerer. Obwohl du wusstest wer er war konntest du dein Herz einfach nicht ruhig stellen. Hattest du überhaupt eine Chance? Du merktest nicht wie du immer mehr in Gedanken verflogst. Er musterte dich kurz.
„Ist alles okay? (den Name?)" Du blicktest ihn an und schüttelst kurz deinen Kopf.
„Es ist nichts. Ich habe nur ein bisschen Angst." Du sprachst die Worte unbewusst aus. Hattest du wirklich so große Angst, dass er irgendwann verschwindet?
„Was macht dir Angst?" Er wirkte auf einmal sehr ernst und du konntest nicht anders als zu lächeln. Es schien als wollte er alles was dir irgendwie Leid zufügen könnte entfernen. Du schüttelst den Kopf.
„Es ist nichts. Ich weiß nur nicht wie ich es auf der Arbeit schaffen soll. Ich meine es kam sogar in den Nachrichten und in die Zeitung.."
„Wieso kündigst du nicht einfach? Ich meine du musst dir jetzt um nichts mehr Sorgen machen?" Er hatte nicht gerade Unrecht. Dein Onkel sorgte sich hervorragend um dich, aber du wolltest nicht an seinen Taschen hängen. Außerdem musstest du mal rausgehen. Sonst würdest du wahnsinnig werden. Sogar dein Onkel meinte, dass dir frische Luft gut tun würde.
„Ich weiß, aber ich will es wieder machen. Ich will nicht nur ewig hier rumsitzen. Außerdem muss ich doch noch deine Identität herausfinden. Nicht wahr?" Du grinst ihn an.
„Ich habe nämlich einen Wunsch an dich" murmelst du.
„Du hast gesagt du erfüllst mir jeden Wunsch, das nehme ich wirklich ernst." Als du an deinen Wunsch dachtest wurdest du wieder rot.
„Was wünscht du dir denn? Vielleicht kann ich ihn dir ja jetzt erfüllen." Er kam etwas näher und musterte deine Gesichtszüge.
„N-Nein...ich glaube jetzt noch nicht" Dein Herz setzte bei dem Gedanken aus.
„Deine Reaktion ist immer so süß du machst es mir manchmal wirklich schwer" Er seufzte bedauernd, als er durch dein Haar strich.
„Wie meinst du das?" Verlegen legtest du deinen Kopf schief und musterst seine Maske. Manchmal fragtest du dich warum er seine Maske anbehielt. War ihm nicht zu heiß? Wie er hinter der Maske wohl aussah? Wieder warst du in Gedanken und er seufzte lediglich.
„Nicht so wichtig (dein Name). Ich sollte langsam gehen wenn du zur Arbeit musst oder?" Langsam stand er auf und wollte gerade gehen, als du auf einmal nach seiner Hand griffst.
„Bitte geh heute nicht..."
„(dein Name)?"
„Mein Onkel hat heute seine erste Nachtschicht. Er ist nicht da... ich bin ganz alleine. Bitte bleib da" Wieder strich er sanft wie er es immer tat über deine Wange.
„Na gut. Wenn du es willst dann bleibe ich heute Nacht." Du nicktest.
„Dankeschön Vergo"
Als du ins Bad gingst um dich bettfertig zu machen, hättest du am liebsten deinen Kopf mehrfach gegen die Wand gehauen. Wie kann man nur so verzweifelt sein? Bitte bleib? Wie offensichtlich bist du eigentlich. Innerlich heultest du auf. Du putztest deine Zähne, gingst Duschen und zum ersten Mal seit dem Vorfall versuchtest du deine Beine zu rasieren, was mit der linken Hand wirklich schwierig ist. Du wusstest nicht warum du es tust. Du wolltest einfach nur schön für ihn sein. Als du fertig warst gingst du mit immer noch nassen Haaren und mit deinem Pyjama raus. Er musterte dich eine ganze Weile und schien schlucken zu müssen. Nachdem er dich eine Weile anschaute, blicktest du verlegen weg.
„Ist alles okay?"
„Oh ähm ja.." auch er schaute weg. Kann es sein, dass er verlegen ist? Leicht rot gingst du zu deinem Bett und legtest dich hin. Er setzte sich auf den Sessel neben deinem Bett. Stille herrschte zwischen euch beiden. Du schlucktest.
„Vergo?"
„Ja?"
„Würdest du wirklich jeden Wunsch erfüllen egal was es für einer ist?" Du drehtest dich weg, verstecktest dein Gesicht unter deiner Decke.
„Für dich würde ich jeden Wunsch erfüllen. Nur für dich" Wärme erfüllte dich und du schließt deine Augen. Ehe du dich versahst bist du schon eingeschlafen.
*Vergos Sicht*
Als sie mich über Nacht einlud war ich komplett baff. Ich hätte nie erwartet, dass sie so sehr nach meiner Nähe sehnte. Mir war klar, dass sie mich als ihr Retter ansah, doch war es immer noch so wenn sie mein Gesicht erkannte? Das letzte Mal verschreckte sie wahnsinnig. Wieder erinnerte ich mich an ihre schockierten Augen. Ob sie mich damals erkannt hatte? Wahrscheinlich nicht. Für mich ist es auch nicht weiter tragisch. Ich musterte ihre schlafende Statur und konnte nicht anders als sie zu mustern. Als sie vorher mit ihren nassen Haaren rauskam. Ihr Shirt lag eng an ihrem Körper und die lila gestreifte kurze Shorts brachte mich komplett aus der Fassung. Sie war wirklich viel zu dünn. Ich sollte ihr das nächste Mal vielleicht etwas zu Essen mitnehmen. Kurz dachte ich an den Mann, ich momentan bei mir eingesperrt hatte, wobei wenn sie Vergo als Mörder kennt würde sie es vermutlich nicht annehmen. Ich kicherte. Auf einmal drehte sie sich wieder in meine Richtung und ich kam nicht drum herum ihre Oberweite zu mustern, ehe ich mich beschämt wegdrehte. Was fällt ihr ein so schön zu sein? Erst als ich ihr leises Schluchzen hörte, drehte ich mich wieder zu ihr. Wieso weint sie?
„(dein Name)?" Sie wälzte sich hin und her. Ein Alptraum. Verfolgten sie die Erinnerungen immer noch? Sie strampelte herum und ihre Atmung wurde immer gehetzter. Schnell sprang ich vom Sessel auf und setzte mich neben sie aufs Bett.
„Alles wird gut...ich beschütze dich (dein Name). Du brauchst keine Angst haben." Auf einmal richtete sie sich auf, ihre Augen weit aufgerissen, ihre Lippen kaum zwei Zentimeter von meinen entfernt.
„Vergo!" Ihre Arme legten sich um meinen Hals. Sie drückte mich fest an sich und ich wurde knallrot. Wusste sie da eigentlich was sie gerade tut?
„Vergo bleib bei mir bitte..." Ihre Stimme war brüchig und ich konnte nicht anders als sie noch mehr an mich zu drücken.
„Ich bleibe bei dir (dein Name) Ich gehe nirgendwo hin. Ich bin hier" versuchte ich sie zu beruhigen. Ich legte mich neben sie, damit sie auch wieder lag und strich ihr vorsichtig übers Haar. Langsam wurden ihre Schluchzer leiser und ihre Atmung wieder ruhiger. Ihr Duft benebelte meine Sinne. Ich hoffte inständig, dass mein Herz sie nicht wecken würde. Ich kannte dieses Gefühl der Wärme noch nicht. Jetzt wo ich sie in meinen Armen habe, ich drückt sie enger an mich. Wieso will ich sie nicht loslassen? Ich lockerte meine Maske und küsste sie sanft auf ihren Kopf. Sie zeigte mir immer wieder neue Emotionen.
*Der nächste Morgen- Deine Sicht*
Als du erwachtest, es war noch ziemlich früh am Morgen, wie dein Wecker zeigte, fühltest du dich warm und geborgen. So wie du dich das letzte Mal bei deiner Mutter gefühlt hattest. Im Halbschlaf kuschelst du dich mehr an dein Kissen, überrascht über den herrlichen Duft und etwas gestört von der seichten Bewegung. Moment mal... Bewegung? Du richtest dich leicht auf, nur um direkt von zwei Armen wieder runtergezogen zu werden.
„Es ist zu früh, bleib liegen" hörtest du das müde grummeln in deinen Ohren. Du drehtest dich vorsichtig zu ihm. Er hatte immer noch seine Maske an. Wieso lag er überhaupt in deinem Bett?
„Ist dir nicht zu warm?" Mit einer Hand strichst du eine seiner Strähnen von seiner Maske. Du könntest eigentlich seine Maske abnehmen, es wäre die Gelegenheit, doch du genosst die Wärme zu sehr. Du wüsstest wenn du seine Maske abnehmen würdest, wäre dieser Moment jetzt vorbei, du wolltest es einfach nur genießen. Solange du es konntest. Du schmiegtest dich näher an seine Brust, atmetest seinen Duft ein. Du wusstest nicht ob er dir geantwortet hatte, hattest vergessen zuzuhören. Er strich sanft durch dein Haar. Du hattest das Gefühl, dass eure Herzen im gleichen Takt pochten. Diesen Moment wolltest du einfach für immer behalten. Du wünscht dir inzwischen nichts sehnlicher als seine Liebe. Wieso kann dieser Moment nicht für immer bleiben?
Es muss gegen sechs Uhr gewesen sein, wo Vergo sich von dir verabschiedet hatte. Wie immer ist er aus deinem Fenster geklettert, damit er nicht das Risiko eingehen musste jemanden zu begegnen. In diesem Fall deinem Onkel. Fast zeitgleich hörtest du wie sich unten die Haustür öffnete und dein Onkel, anscheinend mit dem Handy am Ohr, nach Hause kam. Es war dir nichts Neues. Für gewöhnlich würde er nach dem Telefonat zu dir kommen und nach deinem Befinden schauen. Mein Onkel hatte mir auch eine Privattherapeutin organisiert, so dass ich mir keine Sorge um das Geld machen musste. Vergo hatte recht eigentlich musste ich heute nicht arbeiten. Eigentlich sogar nie wieder, aber ich wollte nicht ewig in seiner Schuld sein. Da ist das Mindeste was ich machen konnte zu arbeiten. Wenn man vom Teufel sprach, schon klopfte es an der Tür und nach meinem „Ist offen" trat er auch ein.
„Wie geht es dir Prinzessin?" Du musstest lächeln. Diesen Spitznamen hat dir deine Mutter auch immer gegeben. Ausnahmsweise tat es nicht mal weh diesen Kosenamen zu hören. Im Gegenteil, es freute dich. Ob es etwas damit zu tun hatte, dass er der Zwilling deiner Mum ist?
„Mir geht es heute wirklich schon so gut wie lange nicht mehr" Und du meintest es auch wirklich so. Du erinnerst dich nicht mal wirklich an den Alptraum, welchen du hattest. Du erinnerst dich nur noch an Vergos Wärme. Dein Onkel erkannte wohl dein Glück in der Stimme und lächelte selbst auch. Wenn auch sehr müde.
„Du solltest dich hinlegen Onkel. Ich komme zurecht."
„Bist du sicher? Soll ich dich nicht noch zur Arbeit fahren?" Du schütteltest hastig den Kopf.
„Nein. Ich schaffe das schon, außerdem bin ich um 19 Uhr spätestens wieder daheim. Also keine Angst" Du grinstest ihn zum ersten Mal richtig an und es schien seine letzten Zweifel weggewischt zu haben.
„Na gut. Ich leg mich dann wieder hin. Heute Nacht habe ich wieder eine Nachtschicht" Er gähnte.
„Ich habe dir etwas vom Bäcker mitgebracht. Du kannst dich ruhig bedienen. Du weißt inzwischen wo alles liegt oder?" Sanft nicktest du.
„Schlaf gut Onkel (Name)" Er nickte und ging aus dem Zimmer, die Treppen hoch in sein Schlafzimmer.
Zwei Stunden später warst du schon auf der Arbeit, wo dich deine beiden Arbeitskollegen direkt mit Fragen bombardierten, ehe eure Chefin die beiden zu Recht wies. Sie begrüßte dich und hieß dich wieder Willkommen. Du gingst es erst langsam an und bedientest die Leute an der Kasse, während Nora die Bestellung fertig machte und Bill sich um das übrig gebliebene Geschirr kümmerte. Später würdest du versuchen das Geschirr einzusammeln, zumindest probieren wolltest du es. Es lief gut. Der Tag war ganz entspannt. Als du Pause hattest gingst du kurz in die Küche um mit dem Küchenmädchen zu reden. Sie machte ein Nebenjob und wirkte oft in sich eingekehrt. Du wolltest dich unbedingt mit ihr anfreunden. Du wolltest dir endlich ein richtiges Leben aufbauen. Bill machte nebenbei eine Raucherpause. Du unterhieltst dich gerade über eine neue Serie die auf Netflix raus kam, als plötzlich Nora in die Küche stürmte und rief:
„Leute er ist wieder da. Der Junge ist wieder da?" Du verstandst nur Bahnhof, aber als alle anderen aus der Küche stürmten und Bill sogar seine noch fast komplette Zigarette auf den Boden warf und ebenso rausging, packte dich die Neugier. Du folgtest ihnen und sahst wie Tomi, der Koch und das Küchenmädchen nebeneinander auf den Boden hockten und über den Tresen linsten während Nora einen Jungen bediente. Sofort erinnerst du dich an deinen ersten Arbeitstag. An die schwarzen Augen, die bleiche Haut. Nur diesmal schien etwas anders zu sein. Eure Blicke trafen sich und ein vertrautes Gefühl ploppte auf. Es war keineswegs unangenehm. Im Gegenteil, es war ganz anders. Verlegen zupftest du an deiner Arbeitsuniform. Er bestellte was er immer trank und ging in seine gewöhnliche Ecke. Du verstandst nicht wirklich das Drama deiner Kollegen. Langsam verzogen sich alle wieder nach hinten, ehe die Chefin Wind von der Sache bekommt. Du folgtest ihnen, gingst zu Bill, der seine Kippe wieder fürsorglich aufhob, sie nochmal anzündete und schließlich nochmal daran zog, als er den Rauch auspustete, bemerkte er dich.
„Kann ich was für dich tun (dein Name)?"
„Ja ich habe eine Frage. Warum haben alle so ein Drama um den Stammkunden gemacht?"
„Du warst ja nicht da, aber in den letzten zwei Wochen war er nicht mehr hier. Wir haben alle schon Theorien gesammelt. Eine hatte sogar mit dir zu tun.." Verdattert starrtest du ihn an.
„Mit mir?"
„Ja, anscheinend soll er am Tag wo du frei hattest nach einer halben Stunde zu Nora gekommen sein und gefragt haben wo du bist und als sie gesagt hat, dass du heute frei hast, hat er gezahlt und ist einfach gegangen."
„Was?" Dein Herz pochte, in deinem Kopf ratterte es.
„Ja und weißt du was? Er kam erst heute wieder. An dem Tag wo du wiederkamst. Also (dein Name) ist er ein Stalker oder Liebhaber?" Schockiert schautest du ihn an.
„W-Was?!" Du liefst knallrot an. Du warst dir immer sicherer wer dieser Junge eigentlich war.
„Ich weiß nicht von was du redest."
„Warum wirst du dann rot?"
„Werde ich nicht" meintest du mit komplett rot und er lachte einfach und zeigte dir den Daumen nach oben. Irgendwie hattest du das Gefühl er glaubte dir nicht. Du kannst es ihm nicht verübeln. Du glaubst es selbst nicht wirklich. Aber wie kannst du sicher gehen? Bis zum Ende deiner Pause fiel dir keine Lösung ein und so gingst du wieder vor. Diesmal um das Geschirr an den leeren Tischen einzusammeln. Anfangs fiel es dir etwas schwer doch am Ende hattest du einfach dein Gips als Ablage benutzt und konntest so wesentlich effizienter arbeiten. Die Tabletts wischtest du mit einem einfachen Lappen sauber, das Geschirr selbst brachtest du in die Küche. Inzwischen warst du in deinem eigenen Flow. Nur ab und an huschte dein Blick zum Stammkunden, welcher immer wieder aus dem Fenster schaute. Wie konntest du nur herausfinden, ob er es wirklich ist. Solltest du einfach fragen? Ach quatsch, wenn er es nicht ist würde es echt komisch kommen. Oder? Du zermürbst dir deinen Kopf, warst komplett in deinen Gedanken verloren, dass du nicht bemerktest wie dir jemand seinen Fuß rausstreckte. Du liefst direkt rein. Du risst deine Augen weit auf als du schon das Zersplittern des Geschirrs hörtest und Minisekunden später schlosst du deine Augen aus Angst auf den Splittern zu landen. Doch es gab nur einen kurzen Ruck und Arme legten sich um deine Taille, welche dir einen Halt gaben. Der Duft von Vergo ummantelte dich und du öffnetest vorsichtig die Augen nur um ins Gesicht vom Stammkunden zu blicken. Seine Augen musterten dich besorgt, ehe sie voll Groll zu dem Jugendlichen schauten, welcher dir das Bein gestellt hatte. Dein Hals war ganz trocken als du auf den Boden schautest und die ganzen Scherben realisiertest. Der Schock stand dir noch immer ins Gesicht geschrieben.
„Die Scherben..." Sofort kamen deine Kollegen zu dir.
„(dein Name) Was ist passiert?" besorgt schaute Nora mich an, ehe ihr Blick zu den Jugendlichen rüber wich.
„I-Ich bin einfach gestolpert..." Dein Herz raste, nicht nur weil du dir sicher warst, dass der der dich immer noch im Arm hielt Vergo war, sondern auch weil du dir nicht erklären konntest warum du logst.
„Bist du sicher?" Ehe du antworten konntest kam deine Chefin aus ihrem Büro.
„Was ist das hier für eine Unordnung? Was ist passiert?" ertönte ihre strenge Stimme. Dir blieb die Luft weg. Du wusstest nicht was du sagen solltest. Du konntest nicht. Dein Blick ging beschämt zu Boden.
„Ma'am.. dieser Junge hat ihrer Mitarbeiterin ein Bein gestellt, sodass sie beinahe hinflog." Der Jugendliche sprang auf.
„Was das ist doch Quatsch! Wieso sollte ich sowas machen?" Die Schamesröte stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Das stimmt, hätte dieser junger Mann sie nicht aufgefangen, wäre das arme Kind wahrscheinlich direkt auf die Scherben gefallen" meldete sich auf einmal jemand vom anderen Tisch, andere Kunden bestätigten dies. Der Jugendliche schaute sich hilflos um. Die Chefin schaute den Jungen streng an.
„So der Herr, ich würde sie dann bitten sich aufrichtig bei meiner Mitarbeiterin zu entschuldigen. Ms. (dein Nachname) entscheidet dann ob wir die Polizei rufen sollen oder nicht"
„Die Polizei?!" Der Junge wurde bleich.
„Natürlich das war versuchte Körperverletzung, Junge" rief jemand von einem anderen Tisch. Du warst mit der Situation völlig überfordert. Der Junge schaute dich an und nuschelte ein leises Sorry. Du wusstest, dass es nicht ernst gemeint war, doch das Letzte was du wolltest war jetzt noch mehr Stress.
„Chefin es ist okay ich will nicht die Polizei rufen." Nora mischte sich ein
„Bist du dir sicher (dein Name), er hat es doch nicht mal ernst gemeint!" Sie blickte den Jungen finster an und du nicktest. Du wusstest, dass Vergo neben dir ähnlich finster schaute, doch du hattest Angst, dass die Polizei ihn erkennen würde und ihn dann von dir wegnehmen würden. Die Chefin seufzte und wendete sich an den Jugendlichen.
„Gut du hast das Glück, dass du keine Anzeige bekommst, allerdings erwarte ich, dass sämtliches Geschirr, dass zu Bruch gegangen ist von dir bezahlt wird und zu dem bekommst du hier im Café auf weiteres Hausverbot." Der Junge nickte betreten und die Chefin deutete ihn in ihr Büro.
„Wir machen auf der Stelle die Rechnung aus, ab in mein Büro..." Sie blickte dich an und ihre Stimme wurde etwas sanfter.
„Würdest du bitte versuchen, die Scherben aufzusammeln und dann darfst du heimgehen. Du musst ziemlich erschöpft sein. Hilfst du ihr Nora?"
„Natürlich Chefin" sofort ging Nora auf die Knie und du machtest es ihr gleich. Die Tränen brannten dir fast in die Augen.
„Dankeschön Nora" flüsterst du leise, denn du wusstest, wenn du lauter reden würdest, würden deine Tränen rauskullern.
„Es ist alles gut (dein Name). Du kannst nichts dafür" flüsterte sie genauso leise. Ihre Fürsorglichkeit berührte dich. Du blicktest dich um. Vergo war inzwischen verschwunden. Du wolltest ihm doch noch danken. Als du fertig warst mit dem Aufräumen, bedanktest du dich noch bei der Kundschaft, welche dir allesamt tröstliche Worte sprachen, die deine Tränen immer näher an die Grenze brachten. Du gingst zum Personalraum der Frauen um dich umzuziehen. Als du alleine warst, brachen die Tränen aus. Du bist es so satt zu weinen. Heute ist doch ein guter Tag.
„(dein Name)...ich verstehe echt nicht warum du nicht die Poli... (dein Name)!" Erschrocken schautest du auf, als du Noras Stimme hörtest. Du standst im BH da als sie auf dich zu rannte und dich einfach nur umarmte.
„Wieso weinst du denn Süße?" Du schluchztest weiter.
„Es tut mir so leid, ich hätte einfach besser aufpassen sollen. Es tut mir ehrlich leid."
„Hey...Hey (dein Name), Süße, darüber musst du dir kein Kopf machen, als ich hier angefangen habe ist mir andauernd was runter gefallen und mir hat niemand ein Bein gestellt dabei. Hier gehen oft Sachen kaputt, außerdem kannst du wirklich nichts dafür...hör doch auf zu weinen...bitteeee" Das Bitte zog sie lang und grinste mich dabei leicht an.
„Zeig mir das süße Lächeln von vorher als du an unseren namenlosen Stammkunden gedacht hast" Augenblicklich wurdest du rot. Deine Tränen hatten sich dadurch tatsächlich stillgelegt. Sie wischte dir die Spuren aus dem Gesicht.
„Genau...Lachen (dein Name)" Du versuchtest zu lächeln, doch du warst zu müde.
„Weißt du als ich dich fallen gesehen habe ist mir das Herz stehen geblieben, vor allem als ich gesehen habe, wie schnell sich unser Stammkunde bewegt hat und dich in seinem Arm hielt. Wie in einen der koreanischen Dramen, mein armes Herz. Du weißt nicht wie sehr ich das Fangirl in mir unterdrücken musste" Ich konnte nicht anders als zu lachen.
„Das wollte ich sehen und jetzt gehe heim, trink ein Tee und entspann dich (dein Name). Wir sehen uns morgen in aller Frische." Du nicktest
„Dankeschön Nora" Sie drückte dich noch ein letztes Mal und ging dann raus aus dem Personalraum. Ich zog mich fertig um und verließ das Gebäude vom Personalausgang aus. Ein letztes Mal strichst du dir übers Gesicht als du ihn an der Hauswand lehnen sahst. Vergo. Mit Maske und Anzug. So wie du ihn kanntest. Du schautest ihn einige Momente an, als du einfach auf ihn zu ranntest und ihn umarmtest.
„(dein Name)?" überrascht hielt er dich in seine Arme. Du blicktest zu ihm hoch
„Wollen wir nach Hause Vergo?" Er nickte, hielt deine Hand fest in seiner und ging los, sich deinen Tempo anpassend. Zwischen euch herrschte Stille.
„(dein Name) Hast du...geweint?" Du blicktest ihn an. Musterst seine Maske genau. Du wolltest sie abnehmen.
„Ja habe ich" du sprachst es einfach aus, ohne dich rauszureden.
„Was ist denn passiert?" Vergo war ein schlechter Schauspieler. Das fiel dir sofort auf. Er wusste genau was passiert war.
„Das weißt du genau Vergo" Er blieb verwundert stehen. Du liest seine Hand los, gingst ein paar Schritte vor und drehtest dich zu ihm.
„Ich hab es herausgefunden Vergo." Du gingst wieder zu ihm.
„Soo? Dann sag mir wer bin ich?" dachte er vielleicht ich bluffte? Du gingst nah an ihn heran.
„ich kenne dich vom Café, du bist der Stammgast, der mir heute geholfen hat Vergo" Deine Hände legten sich auf seine Maske. Er wehrte sich nicht. Langsam zog ich seine Maske runter und erkannte, das Gesicht, welches ich erwartete. Ich lächelte sanft. Mein Herz wurde aber gleichzeitig schwerer als ich mich an meinen Wunsch erinnerte. Was wenn er ihn nicht erfüllen konnte.
„Woher wusstest du das?" Er schien wirklich verblüfft.
„Ich hab es an deinem..." du liefst knallrot an. Ich konnte doch nicht sagen, dass ich ihn an seinen Duft erkannt habe.
„Ich..ähm...deine Stimme! Genau deine Stimme. Ich hab es an deiner Stimme erkannt" Bitte kann dich mal jemand klatschen. Er grinste und kam näher.
„So so meine Stimme also" Du wichst nicht weg, eure Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
„J-Ja" Er lächelte weiter, während sein Duft dich benebelte.
„Nun gut. Gewonnen ist gewonnen. Was wünscht du dir (dein Name)" Er musterte dich genau. Seine Neugier förmlich in sein Gesicht geschrieben. Dein Blick sank zu Boden. Konntest du das wirklich machen?
„(dein Na-)" du unterbrachst ihn, balltest deine gesunde Hand zu einer Faust und flüsterst:
„Sei mein Freund..." Verwundert schaute er drein.
„Ich bin doch schon dein Freund" Nun schaute er verlegen weg. Nein er versteht es nicht.
„Ja du bist mein Freund, aber nicht dieser Art von Freund...Ich...Ich liebe dich Vergo. Ich will, dass du immer neben mir aufwachst, ich will, dass du nur an mich denkst, ich will Dates mit dir haben..ich will dich kennenlernen und ich will, dass du mich küsst...Vergo ich liebe dich, ich l-liebe dich, ich lie-" Du wurdest immer schneller als du auf einmal unterbrochen wurdest, durch Lippen, welche sich auf deinen legten. Langsam schließt du deine Augen genosst den Kuss und legtest deine Hände um seine Schultern.
„Diesen Wunsch erfülle ich mit Vergnügen (dein Name). Ich liebe dich auch" Wieder küsste er dich, diesmal viel leidenschaftlicher als zuvor. Dir blieb die Luft weg. Den ganzen Heimweg ließ er dich nicht los und auch sein Versprechen brach er nicht. Er war immer da für dich.
Hallo Leute,
Ich weiß es ist jetzt schon eine ganze Weile her und ich wollte mich bedanken an alle die, trotz all den Monaten noch hier bei mir sind. Dieses Buch ist sowas wie eine kleine Perle aus meiner Jugend. Obwohl ich schon lange nicht mehr im Creepypasta-Fandom bin, würde ich gerne weiterhin für euch Geschichten schreiben, allerdings fiel mir erst jetzt auf wie schwer das sein kann. Für euch mache ich das wahnsinnig gerne. Ich versuche es weiterhin, aber ich schätze so wie ich mich kenne wird es immer wieder etwas länger dauern. Dennoch danke ich euch für eure Treue und eure lieben Kommentare. Sie alle haben mich immer wieder aufs Neue motiviert.
Ich hoffe ihr alle wartet auch weiterhin auf meine Geschichten.
Ganz liebe Grüße
Victorica Moonriver
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