Kapitel 3

Ich werde geweckt von einer Mischung aus dem Gebrüll von Möwen, dem Rauschen des Meeres und einigen Frühaufstehern die schon draußen sitzen und tuscheln.

Toni ist auch schon wach und begrüßt mich mit einem gähnenden „Guten Morgen.". Ich strecke mich und gähne. „Gut geschlafen ?" frage ich sie. Ein Wunder, dass ich überhaupt etwas frage. Normalerweise bin ich so kurz nach dem Aufwachen nicht ansprechbar. „Ja, komischerweise schon, obwohl es so hell und auch nicht gerade ruhig draußen ist, aber das Bett ist einfach so gemütlich." Ich lächel ihr zu.

Kaum aus dem Zelt gestiegen sehe ich schon den Frühstückstisch und die große Auswahl an Essen. Brötchen, Aufschnitt, Rührei, Speck und und und..
„Wir hoffen ihr habt die erste Nacht alle gut überstanden. Wie bereits gestern gesagt, werden wir heute eine Kennlern-Runde machen und euch dann genug Freizeit geben um die Umgebung zu erkunden und ein paar Freunde zu finden und so weiter. Lasst es euch schmecken." sagt Betty und zeigt auf das Buffet. Alle greifen zu.
Ich bin vor einigen anderen fertig und begebe mich schon mal zu den Sanitäranlagen um zu duschen und mich fertig zu machen. Die Duschen kommen zwar nicht meiner Regendusche zuhause gleich, aber ich genieße es trotzdem, bis ich zwei Stimmen reinkommen höre. Auch wenn die Duschen in eigenen Kabinen sind höre ich durch die Wände was gesagt wird.

„Hast du diese eine gesehen, ich hab ihren Namen schon wieder gegessen. Die ist ja voll komisch."
„Ja, ich weiß wen du meinst, was denkt die eigentlich wer die ist ?"
„Wenn die noch einmal was sagt, dann kriegt die was von mir zu hören."

Ich weiß es könnte jedes Mädchen damit gemeint sein, aber meine Intuition sagt mir, dass es Barbie und ihre Gefolgin sind. Naja, ist mir sowieso egal.
Mit einem Turban auf dem Kopf und einem Handtuch um meinen Körper putze ich mir die Zähne. Ich entscheide mich dazu, meine Haare an der Luft trocknen zu lassen und schlüpfe nur in meine kurze Hose und mein Crop-Top rein.
Fast wäre ich zu spät zum kennenlernen gekommen.
Es sind nur noch wenige Plätze frei. Ich setze mich neben einen blonden Jungen, der jünger aussieht als ich. Toni sitzt gegenüber von mir und zwinkert mir zu.
„Gut, also das ist das diesjährige Sommer-Camp in Frankreich, wie ich sicherlich wisst. Dieses Jahr sind wir insgesamt 22 Leute. Ich würde sagen wir gehen im Uhrzeigersinn." sagt Betty und zeigt auf mich. Na toll.
„Erzähl einfach kurz was über dich, Name, Alter,Hobbys.. diese Standards eben." fährt sie fort.
„Okay, also hey, ich bin Nelly, bin 18 Jahre alt und komme aus Schweden. Meine Hobbies sind...ich weiß nicht...vielleicht mit Freunden treffen und Musik hören." Ich lächle gezwungen und versuche nicht rot zu werden, indem ich auf den Sandboden starre und Toni's Blick suche.
„Ich bin Danny..."
„Ich bin Thomas..."
„Ich bin Julia..."
Ich höre nicht so gespannt zu, bis mich eine Stimme ins Diesseits zurück holt.
„Ich bin Ethan und ich bin 19 Jahre alt. Komme aus England und meine Hobbies sind Fußball, Freunde treffen und mein Hund Elliot."
Irgendwie hat dieser Typ was besonderes. Ist es vielleicht sein Aussehen, oder seine Stimme oder vielleicht doch sein gut gebauter Körper mit den breiten Schultern und dem großen Bizeps. Ich weiß es nicht, aber naja kann mir auch egal sein.
Eine Sekunde später ertönt wieder die unerträgliche Stimme.
„Ich bin Jessy, 19 und komme auch aus England. Ich mag shoppen und Schminke und stehe auf Fußballspieler." sich lacht und schaut zu Ethan.
Oh Gott, cringe as fuck. Der arme Kerl.
Er grinst gezwungen zurück und wendet sich dann von ihr ab. Ich sehe wie sein Blick zu mir wandert, ich schaue aber direkt weg, weil ich keine peinliche Situation erzeugen will. Ich glaube er hat versucht sich durch Blickkontakt mit mir aus der peinlichen Situation mit Jessy zu retten, was nicht so gut funktioniert hat. Sie lächelt ihn immer noch an.
Gefühlt 100 Namen und 200 Hobbies später, werden wir in unsere Freizeit entlassen und ich werde mit den Worten „Lass Ethan in Ruhe sonst setzt es was." von Jessy aufgehalten.
„Bitte was ?" Ich kann nicht anders als wütend lachen. „Du hast mir garnichts zu sagen. Bitte lass mich einfach in Ruhe, okay ?"
Ich gehe einfach weg und lasse sie mit ihren High-Heels im Sand stehen. Toni guckt mich verstört von der Seite an und ich flüstere ihr „Zicken-Alarm" in ihr Ohr zu. Sie lacht und wir gehen in Richtung Wasser.

Das Wasser ist angenehm warm und ich würde gerne schwimmen gehen, aber ich habe Angst vor dem Meer, deswegen kann ich leider nicht schwimmen, also ich kann schon schwimmen aber ich traue mich nicht.
Viele verstehen das nicht und denken ich mache Witze, aber ich habe tatsächlich Angst. Wovor genau, dass weiß ich nicht.

Den Tag haben wir nur am Strand verbracht, wir haben uns mit Julia und Danny zusammen getan, die beiden scheinen auch ganz nett zu sein. Wir haben wieder alle gemeinsam gegessen und abends zum Sonnenuntergang ein Lagerfeuer gemacht. Ich habe immer wieder bemerkt, dass Ethan mir Blicke zugeworfen hat, habe diese aber nicht erwidert, warum fragt ihr euch vielleicht ? Den Grund erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

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