Kapitel 3
Es war Samstagabend und die Freunde hatten sich im Gemeinschaftsraum zwei Couchs aneinandergeschoben, auf denen sie nun saßen, Süßigkeiten futterten, Witze erzählten und sich rundum wohl fühlten. Hermine saß halb eingequetscht zwischen Ginny und Fred und wappnete sich für das, was sie gleich sagen würde. Ihr Blick und der von Fred trafen sich. Er nickte ihr aufmunternd zu.
»Ähm Leute, ich möchte euch etwas sagen.« Sie sah die aufmerksamen Blicke der Anderen auf sich ruhen. »Wir, also das sind Fred und ich, wir-«
Sie konnte nicht weitersprechen, da sich plötzlich Fred über sie beugte und ihr vor aller Augen einen innigen Kuss verpasste. Hermine legte ihre Schüchternheit ab und erwiderte. Sie musste grinsen, als von ihren Freunden ein Raunen und Applaudieren ausging.
Als sie sich voneinander lösten, fiel ihr auf, dass Ron bestürzt aussah. Er versuchte, unauffällig aufzustehen und den Raum zu verlassen, das gelang ihm aber nicht, weil Hermine auch aufstand und ihm nach draußen folgte.
»Geh wieder rein zu den Anderen.« Er lehnte mit gesenktem Kopf an der Wand. »Was ist los, Ron? Ich weiß, das kam sehr überraschend, aber freust du dich nicht für mich?« Er starrte sie an. Im fahlen Licht, das beide umgab, obwohl keine Lampen zu sehen waren, meinte Hermine, in Rons Gesicht eine Träne aufblitzen zu sehen.
»Ich liebe dich! Ich liebe dich, Hermine, schon seit wir elf Jahre alt sind! Und ich kann nicht glauben, dass es anders herum nicht so ist. Ich habe immer gewusst, dass wir füreinander geschaffen sind. Und jetzt erfahre ich, dass du mit meinem Bruder zusammen bist und es macht mich fertig.«
»Vergessen? Denkst du wirklich, ich könnte vergessen, dass ich...« Hermine wurde abgelenkt, da ihr jemand durch die Haare wuschelte. »Hallo, Granger. Morgen können wir schon früher anfangen und dann auch früher aufhören, wenn du willst. Wie wäre elf?« Empört starrte Hermine zu Draco hoch, während sie vergebens versuchte, ihr Haar mit den Händen wieder zu ordnen. »Siehst du nicht, dass ich mich gerade unterhalte?! Aber elf Uhr ist in Ordnung.«
Zufrieden ging Draco weiter, nachdem er Ron ein überhebliches Lächeln geschenkt hatte.
»Entschuldige, Ron«, Hermine sah flehend zu ihm hinüber, »aber du kennst ja Malfoy.«
Ron ging nicht auf sie ein. »Was war das denn gerade? Du verabredest dich mit ihm? Mit dem Feind? Und betrügst meinen Bruder?«
Hermine konnte nicht anders und brach in prustendes Lachen aus. »Ich gehe Fred mit Draco Malfoy fremd! Diese Vorstellung ist ja schon schrecklich!« Erfreulicherweise stieg Ron in das Lachen mit ein.
Als sie sich langsam beruhigt hatte, stellte sie richtig: »Ich gebe ihm Nachhilfestunden. Außerdem würde ich Fred nie betrügen. Und es tut mir leid, dass die Rechnung für dich nicht aufgeht, aber ich finde, das Wichtigste ist jetzt, dass wir Freunde bleiben und nach vorne schauen.«
Ron zögerte. Doch letztendlich stand er seufzend auf, ging um den Tisch herum und blieb vor Hermine stehen.
»Steh auf.« Verwundert gehorchte diese, so dass er sie fest in die Arme schließen konnte.
In diesem Moment tauchte Harry auf. »Gruppenumarmung!«, grinste er und warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf die beiden drauf. Hermine begann schon wieder zu lachen und war unglaublich froh, dass sie und Ron sich vertragen hatten.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top