Kapitel 1

»Draco, wenn du mir keinen Respekt entgegenbringst, können wir die Sache gleich wieder abblasen. Ich hab es nicht nötig, mit dir zu lernen«, sagte Hermine und machte Anstalten aufzustehen, doch Draco hielt sie auf, indem er nach ihrem Handgelenk griff.
»Na gut, es tut mir leid, dass ich dich beleidigt habe. Fangen wir an?« Er setzte sich aufrecht hin und schlug sein Zaubereigeschichte 5 - Buch auf. Hermine seufzte. Er wird sich nie ändern, aber ich gebe ihm noch eine Chance, dachte sie und beugte sich zu ihm vor.
»So, beginnen wir mit den Koboldaufständen von 1897 bis 1902.«

Zwei Stunden später sah Hermine auf die Uhr, die an der Wand der Bibliothek hing, klappte ihre Bücher zu und stopfte sie in ihre Tasche. Dann stand sie auf, während sie die Tasche über ihre Schulter hängte.
Draco erhob sich ebenfalls, seine Bücher unter den rechten Arm geklemmt.
»Morgen wieder hier, selbe Zeit?«
»Ich werde da sein, Granger«, antwortete er, während er sich lässig durch sein weißblondes Haar fuhr. Hermine hob eine Augenbraue, lächelte und verabschiedete sich mit einem Nicken, dann strich sie sich im Gehen die Schuluniform glatt. Als Hermine aus der Tür trat, wurde sie plötzlich herumgewirbelt und hochgehoben. Sie schrie kurz auf, wurde aber durch einen innigen Kuss gestoppt. Langsam wurde sie wieder auf den Boden gestellt, sodass sie sich von ihrem Gegenüber lösen konnte. »Fred«, hauchte sie, »Doch nicht mitten in der Öffentlichkeit!« Seine wunderbaren, vollen Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. »Unbedingt in der Öffentlichkeit«, lachte er und gab ihr noch einen Kuss. Hermine fuhr ihm mit ihren feinen Händen durch die karottenroten Haare und presste sich an seine Brust, während sich die Tür der Bibliothek erneut öffnete. Die beiden beachteten ihn erst, als Draco sich laut räusperte.

Hermine drehte sich erschrocken um und ließ ihre Hände sinken, als sie den hübschen Slytherin erblickte, der das Paar mit einem Blick von tiefster Verachtung besah. »Weasley, Granger, müsst ihr allen den Weg versperren? Euer Gesabber will niemand mitansehen«, sagte er arrogant und lief weiter.
Hermine sog entsetzt die Luft ein, dann rief sie ihm wütend hinterher: »Geht's noch?!! Was ist denn in dich gefahren?!« Sie konnte nicht fassen, dass Malfoy in einem Augenblick noch total nett und im nächsten schon wieder ein Arschloch war.
»Hey, ganz ruhig. Ignorier ihn einfach«, beruhigte Fred sie.

Zehn Minuten später hatten die Zwei sich auf ein Sofa im Gryffinfor- Gemeinschaftsraum gekuschelt. Hermine las in einem Buch, aber sie musste jeden Satz dreimal lesen, weil Fred sie durch sanfte Küsse, die er in ihrer Halsbeuge verteilte, ablenkte. Nach wenigen Seiten gab sie auf, klappte das Buch zu und lehnte sich an Fred, der ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und dann seinen Arm um ihren Körper legte. Hermine atmete tief ein und genoss seinen Geruch, der zugleich herb und süß war.
Mit einem Krachen flog die Tür des Gemeinschaftsraumes auf und Harry, Ron und Ginny kamen herein, lautstark in eine Diskussion verwickelt. Ron fing gerade davon an, wie viel er doch heute gearbeitet hatte und wie erschöpft er deshalb war, als sein Blick den von Hermine streifte und er abrupt verstummte. Harry und Ginny sahen ebenfalls in ihre Richtung, Ginny grinste und zwinkerte Hermine verschwörerisch zu.

»Hey, Leute, ich hab was in der großen Halle vergessen, ich hol es schnell«, sagte Ron eilig und verließ den Raum mit großen Schritten. Harry seufzte. Er und Ginny holten sich ein Zaubererschach und begannen zu spielen, während Hermine über Ron nachdachte. Ich hoffe, er wird eines Tages verkraften, dass ich mit seinem großen Bruder zusammen bin. Schließlich bleibt seine Liebe zu mir einseitig und das weiß er, dachte sie und schloss ihre Augen. Ich hoffe, wir können bald wieder normal miteinander reden und Freunde sein.

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