What are we now?
November, 2023
Träge schlug Kai die Augen auf. Er brauchte einen Moment bis er realisiert hatte, wo er war und was alles passiert war.
Er war bei Julian.
Bei Julian Brandt.
In seinem Haus, nein viel besser, in seinem Bett. Direkt neben Jule. Nein, er kuschelte mit ihm, er war ihm ganz nahe und er könnte sich nichts Schöneres vorstellen. Jule hatte seinen Kopf auf Kais Brust abgelegt und seine Arme ganz eng um seinen Torso geschlungen, sodass kein Blatt mehr zwischen sie passte. Julians blonde Haare kitzelten an seiner Brust. Noch immer spürte Kai das Dopamin, das sein Körper in Dauerschleife produzierte und er fragte sich kurzzeitig, ob man auch eine Überdosis an Dopamin haben konnte.
Ein breites Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, während er die letzten Stunden Revue passieren ließ.
Er hatte solche Angst vor diesem Gespräch gehabt, hatte gedacht, dass Jule ihn korben wollte und das für ihn der schlimmste Tag seines Lebens werden würde, aber genau das Gegenteil ist eingetreten. Jule hatte ihm seine Liebe gestanden und Kai ihm. Oder hatte er das nur geträumt?
Nein, das konnte nicht sein; sonst würde er ja nicht hier liegen mit Jule in seinen Armen.
Und der Sex war einfach nur... Kai hatte gar keine Worte dafür.
Jule war so sanft gewesen, so vorsichtig und doch bestimmend. Ihm so nahe zu sein, ihm alles anzuvertrauen, was er hatte, überwältigte Kai jetzt noch und verursachte bei ihm ein angenehmes Kribbeln.
"Mhh." Ein unverständliches Brummen riss Kai aus seinen Gedanken und lenkte seinen Blick auf den Älteren. Dieser regte sich müde und löste sich langsam von Kais Brust.
Für einen kurzen Moment keimte Panik in Kai auf. Was, wenn Jule jetzt alles bereute und ihn rausschmeißen würde?
Doch als Jule ihn mit einem sanften Lächeln im Gesicht ansah und sich ihm näherte, um seine Stirn sanft zu küssen, waren diese Sorgen schon wieder völlig vergessen.
"Hey", grinste Jule, ehe er seine Lippen auf Kais senkte und sie sanft gegen seine bewegte.
Die Hände des Blonden fanden ihren Platz auf den Wangen des Studenten, während dieser seine an Julians Taille legte.
"Hey", lächelte der Jüngere, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten und sich tief in die Augen sahen.
"Wie spät ist es eigentlich?"
Kais Blick ging zu der Uhr, die auf Jules Nachttisch stand.
"Kurz nach siebzehn Uhr."
"Haben wir jetzt im Ernst den ganzen Tag verschlafen."
"Mehr oder weniger geschlafen", nuschelte Kai leise und brachte Jule damit zum Kichern und dann zu einem leisen Seufzen.
"Das war der beste Sex meines Lebens."
Kai schwieg kurz und schluckte. Sollte er jetzt? Oder würde er den schönen Moment damit nur zerstören?
"Jule, ich..."
"Alles in Ordnung, Kai?", wollte Julian besorgt wissen," Geht es dir nicht gut?"
"Doch, doch. Es ist nur..."
"Hab ich dir weh getan?" In den Augen des Blonden konnte Kai Angst und Sorge erkennen," Oder.... oder wolltest du es gar nicht?"
Beruhigend sah der Jüngere seinen Gegenüber an und nahm dessen Hände sachte in seine.
"Natürlich wollte ich es. Es war auch wunderschön, aber... es ist... Was sind wir denn jetzt, Jule?"
Jule senkte kurz seinen Blick, um Kai dann wieder anzusehen. Er räusperte sich kurz und drückte Kais Hände noch ein bisschen fester.
"Also ich liebe dich und du liebst mich, so habe ich das zumindest gestern verstanden, oder?"
Vorsichtig nickte Kai.
"Also ich für meinen Teil wäre sehr glücklich, mit dir zusammen sein zu dürfen."
Überfordert sah der Jüngere zu seinem Gegenüber, dann auf ihre noch immer miteinander verwebten Hände und dann wieder in seine blauen Augen. War das nicht genau das, wovon Kai immer geträumt hatte? Seit der Julian kannte?
Und jetzt war er kurz davor, obwohl er nicht damit gerechnet hatte.
"Kai?" Unsicher sah Jule zu Kai, der nun nicht anders konnte, als überglücklich zu strahlen.
"Du willst mit mir zusammen sein? Meinst du das ernst?"
"Sehe ich so aus, als würde ich scherzen? Harvy, die letzten Stunden mit dir waren die Schönsten, das musst du mir glauben. Auch wenn es vielleicht unendlich kitschig klingt und ich liebe dich wirklich mehr als alles andere in meinem Leben. Also, willst du mit mir zusammen sein?"
Kai war nicht dazu fähig, etwas zu sagen; er konnte nur nicken.
Natürlich wollte er mit Jule zusammen sein. Kai fühlte sich wie im Film und konnte gar nicht wirklich realisieren, was hier gerade passiert ist.
Eigentlich war er mit der Vermutung, dass Jule ihm einen Korb geben würde, hierher gefahren, dann waren sie im Bett gelandet und jetzt waren sie zusammen. Ein Paar. Wie krass war das bitte?
"Dann sind wir jetzt zusammen?"
Lächelnd nickte Julian, ehe er Kai, nein seinen Freund, in seine muskulösen Arme zog und ihn gefühlvoll küsste.
Schon bei dem ersten Kuss hatte Kai sich besonders gefühlt, aber jetzt? Jetzt fühlte er sich... unbeschreiblich. Julian bewegte seine Lippen mit solcher Leichtigkeit und mit so viel Gefühl, dass Kai das Gefühl hatte, für Jule das Einzige auf der Welt zu sein.
"Ich liebe dich, Harvy", hauchte der Blonde leise, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, und strich mit seinen Daumen liebevoll über die Wangen des Jüngeren.
"Ich liebe dich auch", grinste Kai glücklich, während er eine Strähne hinter Julians Ohr strich und seine Hand dann in seinem Nacken ruhen ließ.
"Ich kann gar nicht glauben, dass wir... zusammen sind", fuhr der Jüngere fort," Das ist alles so krass."
"Aber wahr", gab Jule, der ebenfalls bis über beide Ohren grinste zurück, "Hast du heute eigentlich noch was vor?"
"Ne, wieso?", schüttelte Kai irritiert mit dem Kopf.
"Weil du jetzt schon was vor hast", nuschelte der Blonde, bevor er sich wieder zu Kai beugte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte, sodass dieser sich nach hinten auf das weiche Bett fallen ließ und Jule mit sich mit zog.
"Was hab ich denn vor?", fragte Kai gespielt unschuldig, obwohl er genau wusste, was auf ihn zukommen würde und er könnte sich nicht mehr darauf freuen.
"Soll ich es dir zeigen?" Julians Lächeln war süffisant, vorfreudig und wunderschön. Kai liebte alles an diesem schiefen, perfekt unperfekten Lächeln.
Alles, alles, alles.
Mal etwas kürzer als sonst; ich hoffe, es ist nicht so schlimm für euch.
Ich verspreche euch; es wird wieder besser^^
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