Surprise
INFO:
Eine ganze kurze Info am Anfang.
Ich werde in nächster Zeit meine erste Story'Love of my Life' überarbeiten und dann nach und nach wieder hochladen.
Vielleicht möchte der ein oder andere sie dann nochmal lesen.
Ich sage euch auf jeden Fall bescheid, wenn das erste Kapitel da ist...
November, 2023
Frisch geduscht und mit noch feuchten Haaren lag Jule in seinem Bett. Es war meistens so, dass er nach einem Spiel noch mal zu Hause duschte, auch wenn er schon im Stadion geduscht hatte. irgendwie entspannte ihn das, auch wenn es vielleicht nicht das klimafreundlichste war.
Das Spiel war anstrengend und kräftezehrend gewesen, weshalb er jetzt mehr als froh war, in seinem Bett liegen zu können und seine müden Muskeln auszuruhen.
Eine besondere Situation war heute natürlich Kai gewesen. Der Mann, an den er seit einigen Tagen fast ununterbrochen denken musste. So langsam beschlich ihn der Verdacht, dass Kai für sein Herz mittlerweile mehr war als ein guter Freund. Zumindest schlug es mindestens doppelt so schnell, wenn er den Braunhaarigen sah; oder auch nur an ihn dachte.
Leise seufzte auf, während er Kais Kontakt auf seinem Handy aufrief. Irgendwie hatte er jetzt das Bedürfnis, mit dem Jüngeren zu sprechen. Seine Stimme zu hören und ihn zu sehen.
Kurz schwebte sein linker Daumen über dem grünen Hörer, der einen Sprachanruf anfangen würde, ehe er seinen Daumen auf diesen sinken ließ und wenig später ein leises Tuten ertönte.
Wenig später erschien ein Bild auf dem Display; Kai hatte abgenommen. Kurz schwieg Jule; sah seinen Gegenüber einfach nur an.
Auch Kai lag in seinem Bett, in einem ausgeleiert aussehendem Shirt und mit zerknautschten Kissen im Hintergrund. Seine Haare waren zwar etwas unordentlich, doch für den Blonden sah er immer noch wunderschön aus. Sein Bauch begann zu kribbeln und ihm wurde spätestens jetzt bewusst, dass er Kai mehr mochte als er es vielleicht sollte. Oder?
"Hey", nuschelte der Jüngere leicht lächelnd.
"Hey", gab Jule in derselben Tonlage zurück," Was machst du gerade?"
"Äh.. ich lerne nur ein bisschen." Kurz schwenkte Kai die Kamera auf die Seite, wo Jule einige Zettel sehen konnte, auf denen Kai Sachen markiert oder Notizen an den Rand geschrieben hatte. Wenn er das so sah, war Jule doch ganz froh, dass er sich gegen Abitur und Studium entschieden hatte.
"Aber ich kann eh eine Pause gebrauchen."
"Perfekt."
Leicht lächelte Jule, als er Kai dabei beobachtete, wie er sich durch die Haare fuhr und dann wieder in die Kamera sah.
"Das Spiel war wirklich richtig geil, Jule. Danke nochmal für die Einladung."
"Sehr, sehr gerne. Ich hab mich auch mega gefreut, dass ihr da wart. Tut mir leid, dass ich danach so schnell weg musste. Ich hätte gerne noch ein bisschen mit euch... mit dir geredet, aber Edins Ansagen sind ihm immer sehr wichtig."
"Alles gut."
Eine kleine Pause entstand, doch es war keineswegs ein unangenehmes Schweigen. Viel mehr genoss Jule den Fakt, dass Kai irgendwie bei ihm war.
"Das Stadion ist so unfassbar", schwärmte Kai weiter mit strahlenden Augen," Diese Atmosphäre und die Fans und das alles... und wie groß das ist und... ich find das so krass, dass ihr da manchmal auch trainiert. In so nem komplett leeren Stadion. Ist das nicht richtig überwältigend?"
Julian musste grinsen. Es war schon fast süß, zu sehen, wie begeistert Kai war und wenn er ihm so zuhörte, kam ihm eine Idee.
"Man gewöhnt sich mit der Zeit dran, aber du hast recht. Dieses Stadion ist einfach... unbeschreiblich? Ich liebe es auf jeden Fall, darin zu spielen und unsere Fans sind sowieso die allerbesten... sag mal, Kai, hast du morgen eigentlich schon was vor? Morgen Nachmittag?"
Irritiert sah der Braunhaarige zu seinem Gegenüber; wahrscheinlich überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel, aber er nickte dann doch.
"Warum?"
"Lass dich überraschen", erwiderte der gebürtige Bremer kryptisch," Ich hole dich morgen um sechszehn Uhr bei dir ab, okay?"
"Okay?", meinte Kai noch immer verwirrt und langgezogen, aber er würde lügen, würde er sagen, dass er sich nicht freute.
Natürlich wollte er Jule wieder sehen und zwar so schnell wie möglich.
"Gut."
Eine Weile redeten sie noch über Belangloses, aber wenn Kai redete, war Jule das Thema eigentlich egal. Seine Stimme reichte ihm, um lächeln zu müssen.
Okay, okay, Jule hatte es jetzt auch verstanden. Er war Hals über Kopf in Kai, den süßen, schüchternen Studenten, verknallt.
Oh Gott, sowas konnte auch nur ihm passieren.
"Wir sehen uns dann morgen", sagte Jule grinsend, als sie sich voneinander verabschiedeten, weil Kai eingefallen war, dass er ja jetzt auch mal wieder lernen müsste," Sei pünktlich und jetzt lern noch schön."
"Jaja. Bis morgen, Jule. Ich freue mich."
"Ich mich auch."
Pünktlich um sechzehn Uhr stieg Kai am nächsten Tag auf den Beifahrersitz von Jules Audi.
Die halbe Nacht hatte er sich Gedanken gemacht, was Jule mit ihm machen wollen könnte, aber er war zu keinem wirklichen Schluss gekommen. Er hatte so geheimnisvoll geklungen, dass er sich nichts von dem, was ihm eingefallen war, vorstellen konnte.
Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten, bis Jule ihn abholte, um ihm dann hoffentlich ein paar Infos aus der Nase ziehen zu können.
In Jules Auto war es im Gegensatz zu draußen schön warm.
Geheimnisvoll grinste Jule Kai an, ehe er den Motor startete und von dem Parkplatz auf die leere Straße einbog.
Kai hingegen wippte aufgeregt mit dem Bein hin und her und war sich dabei nicht wirklich sicher, ob es war, weil er nicht wusste, wo es hin gehen würde oder weil er direkt neben Jule saß.
"Wo geht es denn eigentlich hin?", fragte der Jüngere so beiläufig wie möglich, in der Hoffnung dass der Blonde darauf reinfallen würde, doch das schaffte er nicht. Jule hatte schon mit den neugierigen Fragen von Kai gerechnet.
"Siehst du dann", meinte er ruhig, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Er war sich eigentlich ziemlich sicher, dass Kai die Überraschung gefallen würde.
"Komm schon, Jule", bettelte Kai weiter," Das ist richtig fies von dir."
An der nächsten roten Ampel wandte er sich dann doch zu Kai.
"Sei froh, dass ich dir die Augen nicht verbunden habe."
Bei diesen Worten breitete sich in Kai ein seltsames aber dennoch schönes Kribbeln aus; vielleicht weil Kai dabei automatisch an etwas anderes denken musste und sich im nächsten Augenblick gleich für diesen Gedanken schämte.
Schweigend lehnte er sich wieder zurück und beobachtete Jule verstohlen von der Seite. Wie routiniert und ruhig seine Hände das Lenkrad umgriffen und dann seine rechte losließ, um zu schalten.
Seine Hände waren mit einigen silbernen Ringen geschmückt und die Adern, die an seinen Händen und Unterarmen sichtbar wurden, machten ihn nur noch attraktiver.
Gott, was machte er hier eigentlich. Wenn er nicht sofort mit diesen Gedanken aufhörte, hätte er wohl ein ordentliches Problem in seiner Hose.
Kai war so sehr damit beschäftigt, sich von seinen Gedanken loszureißen und an etwas anderes zu denken, dass er gar nicht merkte, wohin sie fuhren. Obwohl ihm das mittlerweile schon klar sein könnte. Immerhin war er erst vor Kurzem genau denselben Weg gefahren.
"Und?", riss Jule ihn irgendwann schmunzelnd aus seinen Gedanken," Was sagst du?"
"Mh?"
"Erst kannst du nicht aufhören mit Fragen und jetzt merkst du nicht mal, dass der Wagen steht und wir schon da sind"; lachte Jule leise.
Kai hingegen blickte aus dem Fenster und musste kurz inne halten, um seine Gedanken zu ordnen.
"Ich... du... was machen wir denn beim Stadion?"
Perplex sah Kai wieder zu seinem Gegenüber, der nur vor sich hin lächelte.
"Du hast mir doch gestern erst erzählt, wie faszinierend zu das Stadion findest und da dachte ich, vielleicht willst du es ja auch mal so sehen. Ganz leer und ohne niemanden... also außer mir."
Der Jüngere begann unbändig zu strahlen. Nie hätte er damit gerechnet, aber es war wohl die schönste Überraschung, die Jule ihm hätte machen können.
Sich etwas umständlich über die Mittelkonsole des Autos lehnend umarmte er den Blonden.
"Danke Jule."
-> Next chapter: Dizziness
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