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Ein Jahr später

"Man, Bokuto... du solltest dich darüber freuen, dass du deinen Abschluss machen kannst", seufzte Akaashi sprachlos über die Verstimmtheit seines (endlich) festen Freundes.

"Aber es wird sich alles verändern! Und wir können uns nicht jeden Tag sehen...", schmollte Bokuto betrübt, weshalb ich schmunzelte.

"Veränderungen sind doch nicht immer schlecht", widersprach Akaashi ihm und nahm seine Hand schließlich."Außerdem muss man sich nicht jeden Tag sehen, damit eine Beziehung funktioniert. Sieh dir Taiga und Kuroo an."

"Hach ja...", seufzte ich daraufhin und stocherte mit den Stäbchen in meinem Essen rum.

"Oh, stimmt... Kuroo macht ja jetzt auch seinen Abschluss", bemerkte Bokuto nachdenklich.

"Wir haben uns ja schon normalerweise nicht oft gesehen, aber jetzt wo er seine Abschlussprüfungen schreiben muss, sehen wir uns so gut wie gar nicht."

"Das muss doch total hart sein!" Der breitschultrige Japaner sah mich voller Mitgefühl an, während er seine Finger mit dem seines Freundes verschränkte.

Ich konnte im Blickwinkel sehen, wie Akaashi durch diese scheinbar triviale Geste ganz rot im Gesicht wurde, was mich grinsen ließ.

"Ja, das ist es. Aber damit muss ich jetzt einfach klarkommen. Trotzdem vermisse ich ihn ganz schrecklich."

Bokuto nickte verstehend und lugte anschließend zu seinem schwarzhaarigen Sitznachbarn rüber.

Als die beiden sich in die Augen sahen und Akaashi dem schwarz-weißhaarigen ein schüchternes Lächeln schenkte fühlte ich mich wie das fünfte Rad am Wagen. Doch ich liebte es.

[...]

Wie war dein Tag?《, las ich die Nachricht von Kuroo, die er mir jeden Abend schickte, seitdem er in seiner Prüfungsphase war.

Ein breites Grinsen erhellte jedes Mal mein Gesicht, wenn eine Nachricht von ihm kam.

Ganz okay, vermisse dich :(  Bist du gut vorbereitet für die nächste Prüfung morgen? ♥︎《, antwortete ich ihm und kuschelte mich in meine Decke ein.

Kann es auch kaum erwarten dich zu sehen, Nana ♡ Ja, ich bin froh, wenn ich alles hinter mir habe... Was machst du gerade?

Mir kam ein fieser Einfall, mit dem ich ihn ärgern konnte. Wahrscheinlich würde er mir den Kopf abreißen, wenn wir uns das Nächste Mal sehen würden.

Ich öffnete dennoch die Kamerafunktion meines Smartphones und schob meine Decke weg, um ihm mein neues Nachtkleid zu präsentieren.

*Bild*《, ich verkniff mir ein kurzes Prusten, ehe ich eine weitere Nachricht schrieb.

An dich denken...

Geduldig wartete ich auf seine Antwort, nachdem er die Nachricht gelesen hatte, doch als mehrere Minuten vergingen, fragte ich mich, ob ich ihn damit vielleicht wirklich verärgert hatte.

Hey, ich bin zu weit gegangen. Tut mir leid. Ich wollte dich bloß ein wenig aufziehen.

Zehn Minuten vergingen und gerade als ich ihn voller Demut anrufen wollte fing mein Handy plötzlich an zu klingeln.

"Mach mir die Tür auf", befahl mir die Stimme meines Freundes gleich nachdem ich den Anruf entgegen genommen hatte.

"Hm?" Verwirrt runzelte ich meine Stirn und kroch mit meinem Handy am Ohr aus meinem Bett heraus, um ans Fenster zu gehen.

"Oh mein Gott!", entkam es mir überrascht, als ich meinen Freund sah, der vor meinem Fenster stand und den Anruf beendete, nachdem ich ihn entdeckte.

Hastig öffnete ich das Fenster und streckte dann den Kopf heraus. Ich hatte mir davor einen dunkelgrauen Cardigan übergestriffen.

"Was machst du denn hier?!", wollte ich  mit gedämmter Stimme von ihm erfahren, freute mich allerdings so sehr über seinen Anblick, dass ich wie eine Idiotin bis über beide Ohren strahlte.

Er lächelte nur schief und deutete auf die Tür, weshalb ich nickte und das Fenster wieder schloss, damit ich ihm die Tür öffnen konnte.

"Du machst mich fertig, Nanami...", Kuroo drängte mich mit einem Kuss zurück in mein Zimmer, weshalb ich nach Luft schnappen musste.

"Hätte ich gewusst, dass du zu mir gelaufen kommst, wenn ich dir so ein Bild schicke, hätte ich das schon viel eher gemacht", scherzte ich, als wir uns kurz voneinander lösten.

"Du bist so eine Hexe", meinte er belustigt und legte seine Hände um mein Gesicht.

"Aber da muss ich dich leider enttäuschen. Ich war schon auf dem Weg hier her, bevor ich das Bild bekommen habe. Wobei ich zugeben muss, dass es meine Anreise um einiges beschleunigt hat." Der Größere küsste meinen Haaransatz.

"Wirklich? Und was ist mit deiner Prüfung morgen?", wollte ich mit großen  Augen wissen.

"Wurde auf den Nachmittag verschoben. Also dachte ich mir, dass ich meinem Mädchen einen Besuch abstatten könnte", erklärte Kuroo mir und streichelte meine Wangen dabei mit seinen Daumen.

Überglücklich und dankbar drückte ich mich an ihn, vergrub das Gesicht an seiner warmen Brust.

"Du hast mir so gefehlt, Tetsū", hauchte ich und spürte wie er seine muskulösen Arme ebenfalls um mich legte.

Ein zufriedenes Seufzen entkam ihm, weshalb sein Brustkorb sich stark hob und wieder sank.

Wir genossen den Augenblick und tankten unsere Energie mit unserer langen Umarmung auf.

"Wag es mir ja nicht so ein Bild zu schicken, wenn ich wirklich etwas wichtiges zu tun habe", warnte mich Kuroo, weshalb ich hoch zu ihm schaute.

"Bist du böse?" Das Licht meiner Tischlampe warf dunkle Schatten auf sein Gesicht. "Nein, das nicht. Aber ich kann mich dann nicht mehr konzentrieren", gestand er und sah wie sein Blick langsam an mir herunter glitt.

Sein Adamsapfel bewegte sich, als er schwer schluckte und sich dann verträumt auf seine Unterlippe biss.

Schmunzelnd ließ ich ihn los, weshalb der schwarzhaarige sich wieder fing und schließlich räusperte.

"Sorry, Nana", entkam es ihm ein wenig beschämt. Obwohl wir schon so lange zusammen waren, kam es noch manchmal vor, dass er die Fassung vor mir verlor.

Anstatt etwas darauf zu erwidern zog ich mir den Cardigan aus und ließ ihn auf den Boden fallen, ohne den Augenkontakt mit Kuroo abzubrechen.

Das Nachtkleid war schwarz und bestand im Großteil aus Spitze, zudem besaß es eine feine dunkelrote Schleife am Bustier. Es war ziemlich kurz und reichte mir knapp über die Mitte meiner Oberschenkel und hatte Spaghetti Träger.

Kuroos Augenlider flatterten förmlich als er mich nun musterte und ich brauchte nicht nachzufragen, ob es ihm gefiel.

"Weißt du...", sagte ich als ich den Reißverschluss seiner Jacke runterzog und ihm half diese loszuwerden.

Ich stellte mich lächelnd etwas auf Zehenspitzen, um ihm ins Ohr flüstern zu können.

"Ich hab nichts drunter."

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