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Drei Wochen später
"Nanami Taiga?" Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Verabredung mit Tetsūro, als sich mir eine Gruppe von drei Mädchen in den Weg stellte.
Ich blinzelte die Drei nur verwirrt an und konnte mich auch nicht daran erinnern sie schon einmal gesehen zu haben.
"Und ihr seid?", wollte ich mit gerunzelter Stirn wissen.
"Wir sind Kuroos Fans!", ließ mich eine von ihnen grimmig wissen, weshalb ich sofort ein großen Schritt zurück machte.
Na super, dachte ich mir und wäre am liebsten direkt abgehauen. Mit solchen Mädchen hatte ich bereits in der Vergangenheit so einige Probleme gehabt.
Wieso musste ich auch jedes Mal Typen mit einem Fanclub daten?
"Und? Was wollt ihr von mir?" Ich überkreutzte die Arme vor dem Brustkorb und sah ihnen direkt in die Augen.
Doch die Selbstbewusste Haltung war bloß gespielt. In Wahrheit hatte ich weiche Knie und ich spürte wie Adrenalin in jede meiner Fasern schoss, damit ich mich wehren konnte, wenn sie vor hatten mir etwas anzutun.
"Bist du wirklich seine feste Freundin?", fragte mich eine der Mädchen.
"Ja, bin ich. Was habt ihr jetzt vor? Wollt ihr mich lynchen?" Mir floss Angstschweiß den Rücken hinunter, obwohl ich selbst so aggressiv war.
"Hä? In was für einem Film lebst du denn?", meinte die Schwarzhaarige in der Mitte und sah mich an wie eine Irre.
"Wir wollten dir nur sagen, dass du besser auf Kuroo-san aufpassen sollst! Er hat doch einmal den Ball ins Gesicht bekommen, weil du ihn abgelenkt hast!", fügte sie schließlich hinzu.
"Oh... also...", stammelte ich ganz überfordert und blinzelte deswegen beschleunigt.
"Wir würden dich doch nicht angreifen, nur, weil du Kuroo-sans Freundin bist", sagte die Linke mit braunem Haar und Sommersprossen im Gesicht.
"Genau, denn so etwas machen keine wahren Fans. Nur blöde Zicken!", fügte die Rechte hinzu. Sie hatte ihr blondes Haar zu einem Zopf geflochten.
Meine Abwehrhaltung löste sich komplett auf und ich atmete erleichtert aus. Sogar seine Fans waren gute Menschen. Ich konnte es nicht fassen.
"Aber es muss doch trotzdem schwierig sein mit jemandem zusammen zu sein, der von so vielen angehimmelt wird", sagte das hübsche Mädchen in der Mitte plötzlich.
"Ich hätte immer Angst, dass er irgendwann einfach so das Interesse an mir verliert und dann eine andere findet, die besser zu ihm passt."
Sie ahnte es nicht, doch damit traf sie genau meinen wunden Punkt.
Jetzt, wo ich darüber nachdachte hatte ich mich viel zu schnell auf Kuroo eingelassen.
"Jedenfalls möchten wir, dass du Kuroo-san gut behandelst, oder du bekommst es mit uns zu tun!", warnte mich eine von ihnen wieder total ernst, weshalb ich nur matt Lächelte.
"Werde ich machen."
Begang ich den gleichen Fehler etwa nochmal? Hatte ich ihm blindlings all mein Vertrauen geschenkt?
Die Drei verschwanden, doch ich blieb wie angewurzelt stehen und starrte ins Leere.
Den Schmerz, den Raiden zugefügt hat, als er mir das Herz brach. Wie konnte ich ihn so schnell vergessen? Ich war viel zu naiv gewesen.
Ich würde es nicht aushalten das noch ein weiteres Mal ertragen zu müssen, also weshalb hatte ich zugelassen Gefühle für jemanden zu entwickeln, den ich erst so kurz kannte?
Der Klingelton meines Smartphones durchbrach meine kurzzeitige Paralyse, doch als ich Kuroos Namen auf dem Display las, spürte ich wie mir das Herz förmlich in die Hose rutschte.
Doch nach einigem zögern ging doch ans Handy, räusperte mich allerdings kurz um den Kloß im Hals loszuwerden.
"Hey, Nanami." Der Klang seiner Stimme reichte aus, um mir eine Gänsehaut zu verpassen.
"Kuroo... ich also..", begann ich zu stottern und wollte einfach nur noch losheulen.
"Ist was passiert?", erkundigte er sich besorgt, weshalb ich hoch schaute, um die Tränen zurückzuhalten.
"Nein, es ist alles in Ordnung", log ich. Meine Lippen bebten. "Aber ich werde es heute nicht mehr schaffen. Mir ist etwas dazwischen gekommen."
"Oh, okay. Kein Problem." Er war so verständnisvoll, obwohl ich deutlich heraushören konnte, dass er enttäuscht war.
"Tut mir leid", krächzte ich und gab mir aller größte Mühe ihm keine Sorgen zu bereiten.
"Muss es nicht. Wir haben alle Zeit der Welt."
Ich hasste mich für meine Selbstzweifel und hätte sie am liebsten einfach abgestellt. Doch so einfach war es im Leben eben nicht.
[...]
"Nanami, was machst du denn schon hier?", wollte eine verwunderte Arisa von mir wissen, doch anstatt ihre Frage zu beantworten brach ich einfach in Tränen aus.
"N-nana-chan?" Ihre magentafarbenden Augen weiteten sich überrascht über meinen heiteren Gefühlsausbruch im Flur.
Die Blondine zog mich rein in unsere Wohnung, ehe sie mich in eine tröstende Umarmung schloss.
"Was ist los?" Sie strich mir über meine hellbraunen Haare, während ich mich an ihre schmale Schulter schmiegte.
Es dauerte eine Weile bis ich mich beruhigt hatte und endlich bereit war ihr davon zu erzählen.
Arisa seufzte frustriert, während sie mir Taschentücher überreichte mit denen ich mein Gesicht trocknen konnte.
"Das Risiko verletzt zu werden besteht immer, Nana. Aber ich kann dich verstehen. Ich weiß selbst wie schwierig es ist diese Ängste zu überwinden." Auf ihren perfekt geschminkten Lippen lag ein sanftmütiges Lächeln.
"Lass dir Zeit, okay? Denn im Endeffekt ist sie die Einzige, die diese Wunden heilen kann. "
Wie konnte es sein, dass etwas das so lange zurück lag, mich noch immer so sehr quälte und verfolgte?
Es war mehr als ein Jahr her und trotzdem hatte ich es noch immer nicht geschafft diesen Zustand zu überwinden.
Es war armselig und unfair Kuroo gegenüber.
"Lass dich nicht von deinen Selbstzweifeln kontrollieren. Das darfst du nicht zulassen."
Obwohl ich verzweifelt war und mich so mies wie schon fühle wie seit langem nicht mehr, war ich froh darüber Arisa und Himari in meinem Leben zu haben.
Es gab so viele Dinge denen ich den beiden zu verdanken hatte und ich wusste nicht, wie ich es jemals wiedergutmachen sollte.
"Dankeschön", schluchzte ich erneut und kam mir vor wie die Heulsuse des Jahrzehnts.
"Danke, dass du und Himari immer für mich da seid."
Arisas Gesichtsausdruck erhellte sich, bevor ihre schlanken Arme erneut meinen Oberkörper einnahmen.
"Dafür sind beste Freunde doch da."
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