[𝟐] 𝐆𝐫𝐮̈𝐧𝐞 𝐀𝐮𝐠𝐞𝐧
Als Rafael und meine Brüder aus dem Club spaziert kamen, war ich noch immer in meinen Gedanken versunken und schaute in die Richtung, in welcher der Fremde, oder eher gesagt Zane, verschwunden war. Ich erinnerte mich an seine eindringlichen grünen Augen, die mich seit dem ersten Moment an fesselten, an seine vollen Lippen und sein unfassbar attraktives Auftreten. Ich war Hin und Weg, wusste aber, dass ich ihn wahrscheinlich niemals wieder sehen würde.
Innerlich hoffte ich, er würde sein Versprechen halten und versuchen, mich zu beeindrucken. Andererseits wusste ich genau, dass das wahrscheinlich niemals passieren würde und der Fremde vermutlich einfach nur ein Glas zu viel intus hatte. Das Versprechen nach einem besonderen Date würde er niemals einhalten, weil er nur versuchte, mich in diesem Moment zu beeindrucken.
»Ihr alle drei seid auf dem Kopf gefallen. Wirklich. Wieso müsst ihr euch immer mit Irgendwem anlegen? Wieso könnt ihr nicht wie normale Leute feiern gehen?«, fragte Rafael seine drei kleinen Brüder, die sich nacheinander auf die Rückbank setzten. Alessios Gesicht blutete und ich konnte mir schon Mamas besorgten Blick vorstellen. Elio wirkte verärgert, vermutlich, weil ich durch diesen Trubel seine Freundin nicht kennenlernen konnte und Matteo musste sich das Grinsen unterdrücken, weil er die Situation mal wieder komisch fand. Rafael fuhr gereizt los und es blieb für einen Moment ruhig im Auto.
Ich bemerkte, dass Rafael zu schnell fuhr, sagte aber nichts, weil ich ihn damit nur wütender machen würde.
»Chill mal, Rafa. Der Typ ist einfach auf mich losgegangen. Woher hätte ich wissen können, dass diese Lara seine Ehefrau ist? Wenn sie mit mir auf Toilette verschwindet, ist das doch nicht mehr mein Problem«, erklärte Alessio genervt und fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht, um sich das Blut an seiner Nase und Lippe wegzuwischen. Als ich durch den Innenspiegel nach hinten blickte, musste ich schmunzeln, auch wenn diese Situation alles andere als amüsant gewesen ist. Das war typisch für meine Brüder.
»Du hast eine verheiratete Frau auf der Toilette gefickt? Und den Ring an ihrem Finger hast du mal eben übersehen, oder was?«, fragte Rafael aufgebracht und bog wütend in die nächste Kurve.
Ich verzog mein Gesicht, weil mir die Vorstellung, wie meine Brüder mit Frauen schliefen, nicht gefiel. Ich wollte nicht daran denken und versuchte mir vorzustellen, dass sie das nicht taten. Oder zumindest versuchte ich dieses abstoßende Bild in meinem Kopf jetzt irgendwie loszuwerden.
»Es war nicht nur irgendeine Frau«, fügte Elio schadenfroh hinzu und gerade, als Alessio ihn schlagen wollte, ergänze er den Namen des Mannes, dessen Frau sie gewesen ist. »Giovanni Rossi«
Rafaels Augen weiteten sich und Matteo lehnte seinen Kopf an das Fenster, um uns zu zeigen, wie frustrierend diese Tatsache gewesen ist. Ich verstand weder, warum, noch konnte ich nachvollziehen, wer dieser Giovanni Rossi gewesen ist. Als Rafael mitten auf dem Landweg eine Vollbremsung machte, streckte er vorher seine linke Hand aus, um mich vor einem harten Aufprall zu bewahren und ließ unsere anderen drei Geschwister völlig nach vorne fliegen. Alessio, welcher in der Mitte saß, flog fast zu uns nach vorne, während die andern beiden mit ihren Köpfen gegen den Sitz vor ihnen knallten. Alle drei von ihnen fluchten und Rafael drehte sich im nächsten Moment zu ihnen.
»Dass ich Geschäfte mit Rossi mache wusstet ihr. Wie zur Hölle kann es sein, dass einer von euch mit seiner Frau auf Toilette landet? Was ist eigentlich falsch mit euch????«
Mein Herz schlug schneller und ich versuchte zu verstehen, was für Geschäfte er mit ihm machte, doch Alessio unterbrach meine Gedanken mit seiner Antwort. »Sorry Bro, die war extrem drauf aus und echt heiß man. Ich wusste das auch nicht«, sagte er verärgert und wischte sich das Blut, welches erneut an seiner Lippe hinunterlief, weg.
»Wir haben so eben eine riesige Summe an Geld verloren, verdammte scheiße«, Rafael fuhr sich überfordert mit seiner Hand übers Gesicht. »Und ich darf das Dad erklären«, fügte er leiser hinzu und ich glaube, die drei hinter uns hatten das gar nicht gehört.
»Das ist für uns doch nur Kleingeld. Es gibt noch andere Mafia Bosse in diesem Land, mit denen wir Geschäfte eingehen können«, erwiderte Matteo und ich seufzte. Wir hatten so viel Geld, dass wir gar nicht mehr richtig wussten, wohin damit. Er hatte recht. Wir besaßen ein riesiges Haus. Hatten immer leckeres und frisches, aber vor allem Essen auf dem Tisch. Genug Kleidung und genug materielle Dinge. Und sie redeten über mehr und mehr.
»Kleingeld, mit dem man den Welthunger beenden könnte«, murmelte ich leise und alle, inklusive Rafael schauten nun zu mir. Ich wusste garnicht, dass ich meine Gedanken ausgesprochen hatte. Keiner sagte was und es war endlich still. Das war besser so. Sonst würde wieder diese eine Diskussion ausbrechen, die anstrengend und langwidrig war: Nämlich die Diskussion darum, etwas von unserem "Kleingeld" an bedürftige Menschen zu spenden. Oder, wie Elio, Rafael, Matteo und Alessio es wollte, eben nicht zu spenden.
»Nichts«, sagte ich bevor Irgendwer antworten konnte. »Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt sofort nach Hause fahren, weil wir mitten auf der Straße stehen und ihr alle mir Kopfschmerzen mit euren Streitereien bereitet. Ist das möglich?«, fügte ich hinzu und Rafael nickte, ehe er losfuhr und sich seine angesammelte Wut für später aufhob.
Zuhause angekommen endete die Diskussion nicht, nur mit dem Unterschied, dass mein Vater schon längst mitbekommen hatte, was geschehen war und meine Bruder schon anschrie, als sie, inklusive mir, durch die Tür liefen und das Haus betraten. Während er sie auf italienisch verfluchte, gab er mir einen Kuss auf den Kopf und schickte mich ins Zimmer. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und dachte über heute nach. Mir fiel auf, wie anstrengend und wie aufregend mein Leben doch zugleich war.
Jeden Tag durchlebte ich mit meinen Brüdern Unglaubliches und heute, als sie mich keine fünf Minuten alleine gelassen hatten, war mir, mir alleine etwas noch Unglaublicheres passiert. Ich hatte den attraktivsten und zugleich mysteriösesten Mann getroffen, der mir jemals über den Weg gelaufen war. Er hatte mit mir gesprochen und während er mich mit seinem selbstsicheren Lächeln angelächelt hatte, befand sich mein ganzer Körper für einen Moment in einem Schwebezustand. Seine grünen Augen sprachen Bände und genau so tat es mein Körper, wenn ich diese blickte.
Ich musste leicht lächeln. Es war eine schöne Begegnung und in dieser Nacht, in meinen Träumen, hoffte ich, dass der Fremde ein letztes Mal auftauchen würde. Ich hoffte, ich würde ihn in meinen Träumen sehen. Ein letztes Mal.
Die nächsten Tage vergingen etwas schleppend. Meine Klausuren standen an und ich vergrub mein Gesicht täglich in etliche Lehrbücher, um die englische Literatur im Mittelalter verstehen zu können. Zwischen meinen Brüdern herrschte Funkstille und Jeder ging an Jeden vorbei - warum auch immer. Das war immer so, wenn mein Vater ihnen eine Ansage machte. Sie gingen sich bis zu dem Punkt, wo sie sich gegenseitig wieder anfingen zu brauchen, aus dem Weg.
»Mein Schatz, gehst du wieder in die Bibliothek?«, fragte mich meine Mutter, als ich mir ein Stück ihres frisch gebackenen Kuchens in den Mund schob. Der schokoladige Teig zerschmolz in meinem Mund und ich bekam augenblicklich richtig Hunger. Wenn diese Frau eins konnte, dann den besten Schokoladenkuchen dieser Welt backen.
»Ja, Mom. Übermorgen ist die Prüfung und ich will bestehen. Wird wohl spät werden«
»Soll Rafael dich abholen? Um zehn? Außerdem kommt Nathaniel heute Abend vorbei, deswegen habe ich den Kuchen gebacken. Dann kannst du ihn auch noch sehen«, fragte sie besorgt und strich über meine Wange, als sie erkannte, wie müde mich das ganze Lernen machte. Ein Lächeln schlich sich aufgrund der Tatsache, dass Nathaniel vorbeischauen würde, auf mein Gesicht. Nathaniel war sowas wie mein Grandpa. Zumindest war er unser ganzes Leben lang schon für uns da. Er war wie Familie für meine Brüder und mich.
Woher meine Eltern ihn kannten, wusste jedoch keiner von uns.
»Oh ja, das wäre super. Ich freue mich sehr. Ich beeile mich auch, versprochen«, sagte ich und lächelte leicht. Sie nickte. »Sag Rafael, dass ich um Zehn vor der Bibliothek stehe. Danke Mom. Bis später«, sagte ich und sie drückte mir zum Abschied einen Kuss auf den Kopf.
Ich verließ das Haus und kam nach ungefähr zwanzig Minuten an der Bibliothek an. Mein ganzer Körper sträubte sich vor einer weiteren Lerneinheit und ich wollte lieber am Strand liegen und mich sonnen, oder mit meinen Brüdern lieber etwas lustiges Unternehmen, als mir unverständliche Texte durchzulesen und sie auf ihre Metaphorik zu analysieren, doch ich tat das, was ich tun musste, setzte mich neben ein paar bekannte Gesichter in den Gemeinschaftsrum und schlug meine Bücher auf, um zu lernen. Es vergingen langweilige, anstrengende Stunden. Als ich das nächste Mal aus dem Fenster blickte, war es dabei, dunkel zu werden.
Caitlyn, eine sehr gute Freundin von mir, würde es heute nicht mehr schaffen, mir Gesellschaft beim Lernen zu leisten, aber morgen würden wir uns genau hier treffen und zusammen lernen. Mit ihr würde es viel mehr Spaß machen und auch die Zeit würde schneller vergehen. Doch auch alleine würde ich es schaffen. Ich ging also gerade noch durch den Gang und suchte das Buch in dem riesigen Regal vor mir, welches ich für meine Analysen brauchte, bis mich eine unfassbare Gänsehaut überrannte und ich aus dem Nichts nervös wurde.
Als ich mir das gesuchte Buch schnappte, starrten mich diese wunderschönen, grüne Augen von der anderen Seite des Regals und durch die Lücke, die mein Buch in dem doppelseitigen Regal hinterließ, an. Ich wusste sofort, wieso mich dieses Gefühl soeben einnahm. Ich blinzelte mehrmals, um zu realisieren, dass das Zane war und wich schockiert zurück, als ich feststellte, dass dass definitiv er gewesen ist. Ich knallte gegen einen Jungen, welcher gerade hinter mir vorbei gehen wollte. Etwas schüchtern entschuldigte ich mich, während er nur stirnrunzelnd an mir vorbei lief und mich verwirrt stehen ließ. Als ich wieder nach vorne schaute, waren sie weg.
Ich war verdutzt. Hatte ich mir das eingebildet? War das gar nicht Zane, sondern irgendein anderer Student, der dieselben Augen hatte?
Aber Niemand konnte diese strahlend grüne Augen haben. Niemand außer Zane. Ich kannte diese grünen Augen doch.
Ich schritt erneut an das Regal und schaute durch die Lücke auf die andere Seite, doch Niemand war zu sehen. Erleichtert, aber irgendwie auch enttäuscht zugleich, starrte ich in die Leere.
»Suchst du mich, Felicia?«
Zane raue Stimme erkannte ich sofort. Er war es. Ich riss die Augen auf und war froh darüber, dass er mich nicht sehen konnte, weil ich noch immer mit dem Rücken zu ihm stand. Er war es wirklich.
Mein Körper verteilte sich, als sein warmer Atem meinen Nacken berührte und mich für ganz kurze Zeit aus der Realität in meine Traumwelt, in welcher er und ich die letzten Tage lebten, beförderte. Mein ganzer Körper war für ein paar Sekunden in eine Art schockstarre gefallen.
»Habe ich dich erschreckt, Tesoro?«, fragte er leise in mein Ohr und ich drehte mich abrupt um.
»Erstens, nenn mich nicht so. Zweitens, was suchst du hier?«, fragte ich mit erhobener Augenbraue und es war wirklich ein Wunder, dass ich fest auf meinen zwei Beinen stehen konnte und nicht vor Aufregung in Ohnmacht fiel. Ich versuchte, so ernst wie möglich zu bleiben und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich unglaublich darüber freute, dass er sein Versprechen anscheinend halten wollte.
Er sah gut aus. Seine schwarzen Haare waren gemacht. Seine Wangenknochen kamen zum Vorschein, während er mich frech anlächelte. Und seine Augen waren der pure Traum, den ich seit unserer Begegnung lebte.
»Habe ich dir nicht gesagt, dass man sich immer zwei Mal im Leben sieht?«, er nahm mir mein Buch aus der Hand und schaute sich den Titel an. »Englische Lyrik und ihre Bedeutung für die heutige Epoche. Mh, interessant«, er hielt es mir plötzlich vor mein Gesicht und hob mein Kinn mit dem Buch an, um sicherzustellen, dass ich ihm auch in die Augen schaute.
»Wäre ein Date mit mir da nicht um Einiges interessanter?«
Die Worte, die ich ihm gegen den Kopf hauen wollte, blieben mir im Hals stecken und ich war so schockiert von seiner Geste, dass ich nicht anders konnte, als ihm in seine grünen Augen zu starren. Im nächsten Moment schnappte ich mir das Buch wieder aus seiner Hand und schaute ihn so böse wie möglich an.
»Du verfolgst mich bis in die Bibliothek um mich nach einem Date zu fragen? Sag mal, spinnst du?«
Er lachte leicht. »Verfolgen würde ich das jetzt nicht nennen. Wer sagt denn, dass ich nicht interessiert an dieser Thematik bin? Literatur im Mittelalter? Hm?«, er schaute sich gespielt interessiert um.
»Idiot«, flüsterte ich vor mich hin. »Ist das also ein ja? Du und ich, jetzt? Auf ein Date?«, fragte er mich schmunzelnd und nahm eine Haarsträhne in seine Hand, um mit dieser zu spielen, während er mich eindringlich anschaute. Er sah perfekt aus. Alles an ihm stimmte. Alles an ihm ließ mich und meinen Körper verrückt spielen.
»Du wolltest es aufregend, Martinelli. Jetzt stehe ich hier und bitte dich, mit mir auf ein - nebenbei angemerkt sehr besonderes - Date zu gehen.«
Im nächsten Moment hielt er mir seine Hand hin. Ich starrte diese an und wusste nicht, ob ich ihm zusagen sollte oder so weit wie möglich weg laufen sollte. Ich wusste nicht, ob er gut oder schlecht für mich war. Ich hatte mich noch nie getraut, mit einem Jungen auszugehen, zumal es noch nie so weit gekommen war. Ich dachte an meine Brüder und meinen Vater, die das hier niemals zulassen würden. Und dann tat ich das, was ich niemals geglaubt hätte, zu tun. Ich nahm seine Hand. Ich legte meine in seine und spürte die Vollständigkeit seinerseits, die meine Unvollständigkeit erfüllte. Ich spürte zum aller ersten Mal in meinem Leben diese junge Aufgeregtheit, die meinen Körper bei der Berührung seiner Hand erfüllte und wusste, dass ich ihn begleiten wollte.
Es war wie in den Büchern, die ich las.
So schnell wie möglich packte ich meine Literatur wieder in meine Tasche und verließ mit ihm zusammen die Bibliothek nur um festzustellen, dass ich mehr als nur aufgeregt gewesen bin. Wir stiegen in sein Auto und er fuhr los. Es war unglaublich. Vor ein paar Minuten saß ich noch an diesem Tisch und versuchte herauszufinden, welche Dichter und Dichterinnen die englische Literatur der damaligen Zeit prägten und jetzt saß ich neben dem mysteriösen Fremden aus dieser einen Nacht in einem Auto und fuhr aus der Stadt.
Mein Bauch schmerzte. Einerseits vor Aufregung, andererseits vor Panik.
Es war das Spontanste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gemacht hatte.
Und es war die beste Idee, die ich jemals in meinem Leben hatte.
Das wusste ich sofort.
»Und was jetzt? Gehen wir jetzt Essen?«, fragte ich und mein Blick glitt zu ihm. Er schaute lässig auf die Straße und fuhr schneller, als er durfte. Die Art und Weise, wie entspannt er war, übertrug sich ganz von alleine auf mich und ich lehnte mich zurück, um nicht über die Folgen dieses Treffens nachzudenken.
»Tesoro«, sagte er kopfschüttelnd und schaute mich mit seinen grünen Augen an. »Denkst du wirklich, dass ich so langweilig bin?«
Ich musste schmunzeln. »Nein, eigentlich habe ich dir gesagt, dass ich schwer zu beeindrucken bin«, antwortete ich und schaute nach vorne. Ich wusste gar nicht wo wir hinfuhren, doch das war mir egal.
»Genau deswegen habe ich etwas sehr, sehr besonderes geplant. Ist eigentlich nicht meine Art«, stellte er räuspernd fest und machte mich neugierig. »Achso?«, fragte ich und schaute wieder zu ihm. Ihn anzusehen war viel interessanter, als den Straßenverlauf zu verfolgen. »Lass mich raten, eigentlich lockst du Frauen in ein Hotelzimmer, hast etwas mit ihnen und siehst sie danach nie wieder?«
Er fing an zu lachen und ich biss mir auf die Lippe. »Nein, so wie deine Brüder bin ich nicht, Tesoro«
Ich seufzte. Ich wollte ihm widersprechen, doch das wäre unangenehm, denn er hatte recht. »Du kennst also meine Brüder. Das habe ich letztes Mal schon mitbekommen. Woher eigentlich?«
Er bog nach Links ab. Seine grünen Augen schauten mich an. »Deine Brüder und ich sind alte Freunde.«
Ich bemerkte, dass er diesem Thema aus dem Weg gehen wollte. Doch es wäre die einzige Möglichkeit um herauszufinden, wieso und woher er meine vier Brüder kannte. Meine Brüder würde ich diese Fragen niemals stellen können, denn sie würden erfahren wollen, woher ich Zane kannte und dann müsste ich alles erklären, weil ich meine Brüder nicht anlügen könnte.
Das alles war zu vermeiden. »Oh, alte Bekannte? Mögen dich meine Brüder? Und wieso hast du mich angesprochen?«
Die Fragen sprudelten aus mir heraus. Er legte beruhigend seine Hand auf meinen Oberschenkel. Im ersten Moment war ich mal wieder schockiert. Im nächsten Moment lehnte ich mich wieder zurück und genoß diese kleine Geste, ehe sie wieder vorbei sein würde.
»Ich verspreche dir, dass ich dir all deine Fragen beantworten werde. Tu mir jetzt aber den gefallen und schau nach vorne«
Ich tat was er sagte und erkannte, dass wir auf ein abgesperrtes Gelände fuhren. Verwirrt blickte ich mich um und erst, als ich einen Hubschrauber erkannte, verstand ich, was Zane mit mir vorhatte. Ich war vollkommen sprachlos, als wir vor diesem anhielten und starrte Zane unglaubwürdig an. Er fing an zu grinsen.
»Du wolltest dein besonderes Date. Hier hast du dein besonderes Date«, sagte er und legte seine weichen Finger unter mein Kinn, um es anzuheben. »Heute Abend siehst du die ganze Stadt von oben, Tesoro. Ist dir das besonders genug?«, fragte er leise und blickte mir dabei ununterbrochen in die Augen.
Es fiel mir nicht schwer, seinen eindringlichen Blick zu erwidern. Wir kannten uns nicht. Wir wussten nichts voneinander. Aber ich fühlte mich wohl. Ich fühlte mich geborgen. Und was noch viel wichtiger gewesen ist: Ich fühlte mich besonders.
»Zane... Das ist unglaublich«, murmelte ich mit erröteten Wangen und schaute nach vorne, um den Helikopter und den davor wartenden Piloten genauer unter die Lupe nehmen zu können. Mein Magen drehte sich vor Freude um und meine Gedanken kreisten nur um Zane und die Art und Weise, wie besonders er mich in diesem Moment fühlen ließ.
»Na dann, meine Schönheit«, er stieg aus, ging einmal um das Auto und hielt mir dann seine Hand hin, die ich sofort nahm. »Lass uns dafür sorgen, dass du einen unvergesslichen Abend hast«
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IM BAAACKKK.
Zane hat meine Standards heute geädert. Ab jetzt will ich auch keine normalen Dates mehr.
MEINUNGEN. SPAMT MICH VOLL. LIEBE EUCH.
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