Welch Schöne Morgensonne! / frei

„Bei näherem Hinschauen bemerkte man, dass ihre feinen Füße

den Boden gar nicht berührten.
Ein sanftes Schmunzeln
umspielte ihren Mund,

als sie über
das hoch gewachsene Gras strich.

Der glänzende Tau ließ sich
auf den zierlichen Fingern nieder.
Ihre Augen weiteten sich ein wenig als die Kälte ihre Haut kitzelte.

Sie schritt gemächlich voran.

Immer weiter.

Schritt für Schritt entfernte sie sich.

Der weiße Stoff färbte sich
am Saum bereits tief braun.
Sie drehte sich um
und lächelte noch einmal
ihr ehrlichstes Lächeln.

Immerhin war es ihre letzte Chance dazu.

Die kastanienbraunen Haare
fielen ihr triefend
auf Schulter und Stirn.
Sie glänzten rötlich im orangenen Licht der Morgensonne.

Rote Tropfen bahnten sich ihren Weg in ihren Ausschnitt,
färbten diesen in einen seichten Rotton
und hinterließen rötliche Spuren
an Hals und Rücken.

Tiefe Schnitte verliefen an ihren Handgelenken entlang.
Es floss jedoch kein Blut.
Es gab keines mehr das es könnte.
Die rote Tinte floss bereits in früheren Tagen hinfort.

Sie richtete ihren Blick starr nach vorn.
Es lag ein Hauch von Frieden darin.

Das Wasser befreite sie.

Erst den großen Zeh,

dann die Knie,

die Schultern

und zum Schluss
das Haupt."

~L

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