Schreibwettbewerb Taubenflug1234

Taubenflug1234

Das ist meine Abgabe zu deinem Schreibwettbewerb^^

»Ich werde meinen Platz in dieser Welt finden, egal, wie weit meine Reise gehen wird.«

Ich wusste nicht, wieso sie das getan hatten. Wieso sie mir die Chance auf ein schönes Leben mit Jungen genommen hatten. Eine neue Familie, nachdem ich meine Mutter und meine Wurfgefährten nicht wiedergefunden habe. Ich wusste es einfach nicht. Vielleicht werde ich es auch nie erfahren, doch nun war es Zeit, einen neuen Ort zu finden, wo ich leben könnte, ohne, dass ich wieder zum Abscheider gebracht werden würde. Oder zum Tierarzt, wie ihn die Menschen nannten. Für mich würde er aber immer ein Schurke sein.

»Ich werde meinen Platz in dieser Welt finden, egal, wie weit meine Reise gehen wird.«

Unachtsam stapfte ich durch den Wald, der Schlamm unter mit färbte meine weißen Pfoten braun und mein Fell an der Bauchunterseite war völlig dreckig und verklebt. Ich war jetzt schon Tage in der Wildnis, ohne ein richtiges Ziel zu haben, wo ich hinwollte. Nein, ich wusste es eigentlich schon längst. Ich wollte zu meiner Familie, zu meiner wahren Heimat. Ich war viel zu lange ein Hauskätzchen gewesen.

Ich wusste noch, dass ich aus einem Clan kam, welchen wusste ich allerdings nicht. Die Zweibeiner hatten mich entdeckt und mitgenommen, als ich noch ein kleines Junges gewesen war. Wer mein Vater war, wusste ich nicht mehr, doch ich konnte mich noch gut an die Fürsorge meiner Mutter, deren Namen ich nicht kannte erinnern.

Ich seufzte. Vor vielen Monden hatten sie mich zum Abschneider gebracht und als ich wieder zurückgekommen war, wusste ich, dass etwas nicht mehr so war wie früher. Dass ich aber keine Jungen mehr bekommen konnte, wurde mir erst später bewusst und es schmerzte sehr. Die Tatsache, dass mein Glück den Zweibeinern nicht wichtig war. Ja, Zweibeiner nannte ich sie. Sie waren nicht mehr meine Hausleute, sondern nur noch irgendwelche Zweibeiner, die ich nie wieder antreffen wollte.

Nach einer Weile drang ein seltsamer Geruch in meine Nase. Ich wusste, dass er einer Katze gehörte, doch keiner Katze, die ich kannte. Ich hatte bis jetzt nur Katzen aus dem Zweibeiner Ort getroffen. Irgendetwas an diesem Geruch löste eine Reaktion in ihrem Inneren aus.

»Ich bin angekommen!«

Die dunklen Silhouetten von Katzen huschten um mich herum. Ich konnte sie nicht genau erkennen, doch ich wusste, dass sie mich beobachteten. Umzingelten.«

»Hauskätzchen!« Es raschelte so plötzlich im Gebüsch hinter ihr, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Eine Kralle fuhr mir über Die Linke Gesichtshälfte, irgendetwas biss mir ins Genick. Bis ich schließlich geschwächt, verletzt und vor allem ziemlich hilflos am Boden liegen blieb.

Eine zweite Gestalt trat aus dem Schatten.
»Dunstpfote, du sollst sie nicht töten! Hast du denn nicht gehört, was ich gesagt habe?« Die Stimme, die den jungen Kater tadelte, war eindeutig eine Kätzin. Sie kam näher auf mich zu.

»Dunstpfote! Schau nur, was du angestellt hast!« Die letzten Worte bekam ich nicht mehr mit, denn es war, als würde mit dem Blut, das aus meiner offenen Kehle floss nun auch mein Leben entrinnen.

»Fleckennase? Fleckennase!« Etwas stupste mich am Nacken an. Wieso hatte ich plötzlich diesen Namen? Ich hieß doch ganz anders!

»Ja?« Ich hob den Kopf und blickte in zwei grüne Augen direkt vor meiner Nase. Blattgrün. Genau wie meine.

»Fleckennase, das wäre dein Name geworden, wenn du Kriegerin geworden wärst. Du warst früher einmal Fleckenjunges, weißt du noch?«

Ich verstand nur Baum. Hatte diese Kätzin etwa nicht mehr alles Moos im Nest? »Mein Name ist Lily.«

»Ja das war er... nachdem..« sie stockte »Nachdem du verschwunden bist.«

Ich begriff schon langsam die Lage. Diese selben Augen, wie die von mir. Das selbe schildpattfarbene Fell. Ich begriff erst jetzt, dass meine Wunden vollständig geheilt waren. Ich fühlte mich lebendiger, als je zuvor, auch wenn ich spürte, dass ich es nicht mehr war.

Die Kätzin beugte sich zu mir hinunter und unsere Schnurrhaare berührten sich. Ihr Atem fühlte sich irgendwie... vertraut an.

»Willkommen im SternenClan, mein Junges«

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