♤Two soldiers on a winter night♤


Kaiserreich x Österreich-Ungarn

Dieser Shot spielt während des ersten Weltkrieges vor ihrer Beziehung.
Ehrlich gesagt ist dieser Ship einer meiner liebsten und ich habe noch einige Ideen, also...lest es oder auch nicht :)
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Eine kalte Winternacht im Jahre 1916...

Das Jahr neigte sich seinem Ende zu und die tödlichste aller Jahreszeiten hatte ihren weißen Mantel beinahe liebevoll, sorgfältig über das Land gelegt.

Ein weiteres Jahr, welches der grausame Krieg mit eiserner Faust regiert hatte...
Ein weiteres Jahr voll Kummer, Tod und Verderben.
Der Geruch von Blut und Schuld hing schwer in der Luft, das wusste jeder.

Auch in dieser Nacht fielen dicke Flocken vom bewölkten Nachthimmel, ließen sich auf den gefrorenen Ästen der Tannen nieder und glänzten durch das fahle Mondlicht wie reines Silber.

Der Wald lag still da.
So still, als hätte der Winter selbst die Luft in Stillstand versetzt, genau wie die Wasser der Seen.

Österreich-Ungarn lauschte derweil den Stimmen der Nacht.
Jeder andere hätte die eben geschilderte Stille empfunden, doch der Verlust seines Augenlichtes hatte die verbliebenen Sinne des jungen Mannes geschärft und so hörte er das leise Pfeifen des Windes, wie er durch die kahlen Laubbäume striff.

Bedauerlicherweise spürte er auch die Kälte, welche sich gnadenlos durch den Stoff seiner Uniform biss, die zarte Haut mit einer Gänsehaut überzog und ihren Besitzer erzittern ließ, während er sich durch die schlammigen Wände des Schützengrabens navigierte.
Unter den Fingerkuppen seiner zerkratzten Hände spürte er die kleinen Kiesel, zusammen mit der kalten Erde.

Die Front- kein einfaches Unterfangen.
Seit fast zwei Monaten saß er schon im Erdreich und spielte gegen Großbritannien und Frankreich ,,verstecken".
Jetzt war schon seit mehreren Tagen Waffenruhe, beide Seiten schienen genug beschäftigt damit, den Klauen des Frostes zu entkommen und keiner wusste, was im feindlichen Graben ablief.

Seine einzige Hoffnung in jener Dunkelheit war, dass Österreich-Ungarn nicht allein in diesem Schützengraben fristen musste;
Sein engster Verbündeter, das deutsche Kaiserreich, saß ebenfalls hier fest.

Fröstelnd tastete der Monarch sich weiter vorwärts;

Links...

Rechts....

Geradeaus...


Dieser Graben war recht kurz und Österreich-Ungarn und Kaiserreich waren auch die einzigen beiden hier.
Ihre Soldaten kauerten derweil in den benachbarten Gräben, spielten vermutlich Karten oder schliefen.
Vielleicht sprachen sie auch über die Heimat?
Es war nicht zu leugnen, dass der junge Mann sein zu Hause vermisste, aber wer würde auch ein warmes, Geborgenheit bietendes Zuhause gegen einen kalten, dreckigen Graben tauschen wollen?
Mit einem Seufzen, fast schon weinerlichen Fiepen sank der Blinde, als er ungefähr die Mitte dieses Grabens erreicht hatte, an dessen Wand hinab.
Er fror fürchterlich, sein Magen knurrte und zu allem Überfluss wurde der zarte Schneefall nun von einem Nieselregen abgelöst.
Was hätte Österreich-Ungarn jetzt für eine Decke gegeben?

Kaiserreich lag derweil an der oberen Kante des Grabens ,,auf der Lauer".
Der Deutsche beobachtete das Feld, der Geruch des Schwarzpulvers war beinahe drückend und doch war seit Tagen nichts mehr los.
Jene Zeit hatte der schwarzhaarige genutzt, um den noch kleinen Graben etwas auszubauen, das Waffenlager zu kontrollieren und so weiter...
Er hasste den Krieg und die Schatten des Todes, die mit ihm einhergingen, doch für einen Rückzieher war es nun längst zu spät.
Seine Soldaten in den benachbarten Gräben vertrieben sich die Zeit vermutlich mit Kartenspielen, oder sie schliefen.
Die nächtliche Finsternis erschwerte auch Kaiserreich das Sehen, der Frost umschlang ihn plötzlich mit mehr Gewalt.

Österreich-Ungarn saß unterdessen auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand des Erdreiches gedrückt;
Ihm war kalt und er fühlte sich einsam...wo steckte Kaiserreich schon wieder?
Die beiden Männer hatten sich immer schon gut verstanden, anders als ihre Väter.
Nun, zur Zeit dieses schrecklichen Krieges war der Deutsche seine wichtigste Unterstützung gegen die Feinde.

Trotz dass der schwarzhaarige meist kalt und schweigsam war, zeigte er in der Nähe des Kleineren eine Art der Zärtlichkeit, behandelte ihn wie ein rohes Ei.
Manchmal nervte es Österreich-Ungarn- er mochte blind sein, doch hilflos war er nicht.
Dennoch aber schätzte er die Mühen seines Freundes und das Engagement, dass er in die Verteidigung seiner Leute steckte.

Kaiserreich hatte das Beobachten für's Erste eingestellt, in dieser Dunkelheit brachte es sowieso nichts, richtig?
Der Deutsche stieg wieder hinab in den Graben, der Regen verstärkte sich langsam und Kaiserreich spürte die Müdigkeit in seinen Knochen.
Wo war eigentlich schon wieder sein blinder Mitstreiter?
Der Mann stützte die Hände in die Hüften;

,,Österreich-Ungarn! Wo sind sie schon wieder?"

Der Ruf war eher leise gehalten, jedoch erreichte er den anderen Mann, der die tiefe Stimme Kaiserreichs in nicht allzu weitet Entfernung hören konnte.

,,Kaiserreich?"

Auch der Deutsche vernahm die zarte Stimme seines Freundes und folgte ihr kurzerhand durch die dunklen Gänge des Grabens.

Als er Österreich-Ungarn endlich fand, kauerte dieser auf dem Boden, fröstelnd und zitternd.
Kaiserreich setzte sich schweigend neben ihn, betrachtete den Mann mit seinen roten Augen.

Er mochte den Älteren, auf eine Art und Weise, die er sich nicht wirklich erklären konnte;
Manchmal konnte der Blinde die Pläne ausbremsen, doch bewunderte Kaiserreich ihn für seinen sicheren Gang und die Tatsache, dass Österreich-Ungarn trotz seiner Blindheit ein ausgezeichneter Schütze und Reiter war, wenn man ihm sagte, wo hin er zielen sollte.
Etwas an ihm faszinierte den Deutschen...Vielleicht die niedliche Unschuld, die der junge Mann besaß, während seine eigenen Gedanken nicht selten beschmutzt waren, wenn er seine Soldaten im Nachbargraben aufstöhnen hörte.
Vielleicht war es auch einfach die Art wie er sprach, lachte, sich bewegte...
Kaiserreich konnte dieses neue Gefühl nicht zuordnen...

,,Ich bin Ihnen eine Last, nicht wahr?"

Die Worte seines Nebenmannes rissen den schwarzhaarigen aus seinen Gedanken, als er ihn musterte.

,,Was lässt sie soetwas denken, mein Freund?"

Kurz herrschte Schweigen, bis Österreich-Ungarn die Knie an den Körper zog und seufzte.

,,Kaiserreich. Ich bin blind, einen Krieg führen, das kann ich nicht."

,,Jetzt ist es zu spät, um aufzuhören...Außerdem halten Sie sich bisher nicht schlecht und ich bin froh über Ihre Gesellschaft."

Plötzlich regte sich der Kleinere, legte seinen Kopf gegen die warme Brust des Deutschen und rieb seine Wange an ihm.
Jenen stummen Dank wusste Kaiserreich nicht anders zu erwidern, als Österreich-Ungarn über den Rücken zu streicheln, sanft zu lächeln, selbst, wenn jener es nicht sah.

So kam es, dass in dieser kalten Winternacht ein Funken der Zuneigung entflammte, ein unsichtbares Leuchten in die dunkle Kriegszeit brachte...

,,Es wird alles wieder gut..."



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So, hier der Oneshot, der seit Wochen in meinen Entwürfen verrottet, yay.
Next up: Kaiserreich ist der Beweis, dass Katzen seltsame, manchmal nervige Viecher sind (Neko Kaiserreich, wir wollen es alle, naja Vielleicht)

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