◆Fallen Angel◆


Deutschland x Polen

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Wir schreiben einen stürmischen Montag Nachmittag, mitten im Herbst.
Draußen jagte der Wind die farbenfrohen Blätter, während der Himmel sich zunehmend verdunkelte.
Starker Regen prasselte auf die Straßen nieder und vermutlich wäre jeder, der bei Verstand war, an diesem Nachmittag lieber zu Hause geblieben.

Jeder, außer Deutschland.

Jener war nämlich gerade mit seinem Hund unterwegs. Es hätte auch gereicht, den Vierbeiner einfach kurz in den geräumigen Garten des Deutschen zu lassen, aber da das Wetter bis vor einigen Minuten noch annehmbar gewesen war und sogar noch etwas die Sonne geschienen hatte, hatte Deutschland sich kurzerhand zu einem Spaziergang in die Stadt endschieden.

Ein Fehler. Denn nun, nur knappe 15 Minuten, nachdem der Deutsche das Haus verlassen hatte, schüttete es wie aus Eimern und der heftige Wind machte es nur schlimmer.
Man hätte meinen können, der Tag des Weltuntergangs sei gekommen, als nun auch noch Donnergroll den Himmel erzittern ließ, während ein Blitz Deutschlands Sicht für einen Herzschlag erleuchtete.
Es war zu gefährlich, so den Weg zurück nach Hause anzutreten, zumal im Viertel, in dem Deutschland wohnte viele junge Bäume standen, die noch nicht all zu tief im Boden verwurzelt waren.

Da der schwarzhaarige nicht unbedingt von einem Baum erschlagen werden wollte, endschied er sich dazu, dass es sinnvoller sei, sich irgendwo unterzustellen.
Also zog der junge Mann seine Kaputze tiefer ins Gesicht, um sich vor Wind und Wetter zu schützen und setzte seinen Weg fort.
Er kannte einen Ort, wo er den Regen abwarten könnte...

Mit einem leisen Quitschen stieß Deutschland die Tür des kleinen Cafés auf.
Sofort wurde er von allerlei Düften umhüllt; Frischer Kuchen, Schokolade, Kaffee und Tee, alles war dabei.
Der Deutsche kam oft her, normalerweise nach den Spaziergängen mit seinem Hund doch heute würden sie dies etwas vorverlegen.

Das Café war wirklich nicht groß, doch diese Tatsache machte es nur noch gemütlicher. Das Licht war gedimmt und von einem alten CD-Player in einer Ecke kam leise klassik Musik.
Während Deutschland sich seinen nassen Mantel von den Schultern striff und ihn an der kleinen Garderobe aufhängte, ließ er seinen Blick etwas umherschweifen.
Es war nicht sonderlich voll, wie gesagt wollte bei diesem Regenschauer niemand so richtig vor die Türe.
An einem Tisch in einer Ecke saßen zwei Herren mittleren Alters und spielten Schach, drei junge Frauen unterhielten sich an einem anderen Tisch, eine von ihnen sah kurz zu dem Deutschen hinüber.

Deutschland suchte sich leiebr schnell einen Platz. Die Wahl viel auf seinen Lieblingsplatz; einen Einzel-bis Zweiertisch direkt an dem großen Fenster, welches sich zur Straße erstreckte, von der der Mann gerade gekommen war.
Charlie, sein Schäferhund machte es sich derweil auf den Füßen seines Besitzers bequem und begann etwas zu dösen.

Während er auf einen Kellner wartete, sah sich Deutschland abermals in dem kleinen Lädchen um. Er liebte es, Menschen zu beobachten, wenn er hier war. Bis auf die beiden Herren und die jungen Frauen erblickte der Deusche noch ein Pärchen, welches sich auf einer Eckbank verliebt anschaute. Außerdem noch zwei alte Damen, die er schon öfters hier gesehen hatte.
Er hatte sich auch mal mit ihnen unterhalten, sie waren hin und weg von Charlie gewesen, dem es unter den Streicheleinheiten sichtlich gut ergangen war.
Als die Beiden Deutschland bemerkten, winkten sie ihm zu, er erwiderte die Geste lächelnd.

Ach ja, Deutschland liebte diesen Ort, für ihn war es tausendmal besser, als die ,,trendigen" Coffeeshops der Stadt, die so hell beleuchtet waren, dass der Deutsche glaubte, blind zu werden. Außerdem schmeckte der Kaffee dort nicht.
Verloren in diesen Gedanken schaute Deutschland aus dem Fenster auf die Straße.
Der Regen war sogar noch stärker geworden und Blitze erhellten in regelmäßigen Abständen den Himmel.
Die grünen Augen des Deutschen spiegelten sich leicht in dem polierten Glas wieder, an dem die Regentropfen hinunterliefen.
Je länger er den Tropfen zusah, desto entspannter wurde er.
Er versank tiefer in seinen Gedanken, während ein weiterer Donner zornig knurrte und der Regen sich zum wiederholten Male verschlimmerte.

,,Guten Tag, was kann ich ihnen bringen?"

...


Eine sanfte Stimme riss Deutschland aus seinen Fantasien.
Er schaute auf. Vor ihm stand ein junger Mann, etwa in seinem Alter. Vielleicht ein oder zwei Jahre jünger.
Der Deutsche wusste nicht, wie ihm geschah; Er spürte, wie sein Puls sich verschnellerte und eine angenehme Wärme, die sich in seiner Magengegend bemerkbar machte.
Für einige Sekunden starrte er sein Gegenüber nur an, bevor er es fertigbrachte, Worte zu fassen.
,,V-Verzeihung, e-ein schwarzer Kaffee und ein Stück Apfelkuchen bitte..."
Brachte Deutschland gerade so hervor.
Der junge Kellner nickte mit einem Lächeln, bevor er die Bestellung auf seinen Block kritzelte und sich entfernte, um einen anderen Tisch zu bedienen.

Deutschland schaute ihm nach und nahm sich nun die Zeit, den Mann unauffällig genauer zu betrachten.
Er war nicht sonderlich groß, geschätzte 1,58-1.60 Meter.
Seine Figur recht schlank, aber noch im gesunden Rahmen. Die Haut des jungen Mannes war rot und weiß und teilte sich in seinem Gesicht perfekt in zwei Hälften. Auch sein Haar war weiß und wirkte unfassbar flauschig.
Er trug ein Lavendel farbenes Hemd und schwarze Jeans, darunter weiße Sneaker und darüber die Kellnerschürze mit dem Logo des kleinen Ladens.

Deutschland war sich sicher, noch nie so etwas schönes gesehen zu haben.
Der Mann jedenfalls glich in seinen Augen einem gefallenen Engel.

Der Deutsche konnte nicht anders, als ihn anzuschauen. Er konnte die Augen nicht von ihm lösen. Was war das für ein Gefühl? So etwas hatte er noch nie gespürt. So etwas hatte er noch nie gesehen...

,,Polen, komm mal eben kurz!" Rief ein anderer Kellner von der Theke aus, woraufhin der ,,Engel" den Kopf hob und mit seiner zarten Stimme ein. ,,Ich komme sofort!" Zurückrief.

Polen, mhm? Deutschlands Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Er würde in nächster Zeit sicherlich oft das kleine Café besuchen....

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Ich hatte mir diesen Oneshot romantischer Vorgestellt aber egal :)
Ich hätte mega Bock, eine Fortsetzung dazu zu schreiben, aber mal sehen

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