《Error》
Rusger
Thriller
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14. Oktober, 2019
Die Nachrichten waren in Panik, jede Zeitung griff es auf;
Das unheimliche Verschwinden ganzer zehn von ihnen, eine Tragödie, die ihres gleichen suchte...
Gerade schaltete Deutschland den Fernseher ein, die Hauptnachrichtensendung begann...
Ein Sprecher im schwarzen Anzug saß im Studio, zusammen mit einem Mann, den der Deutsche zu gut kannte
,,Mr. UN, wie äußern Sie sich zu dem Verschwinden ihres Trupps?"
,,..."
,,Wenn ich das wüsste, die Umstände sind ungeklärt und ich bin besorgt, doch ich habe Hoffnung, dass wir sie wiederfinden."
,,Haben Sie eine Vermutung, was passiert sein könnte?"
,,...Nein...es war ein eigentlich ungefährlicher Einsatz und zunächst lief alles wie geplant,
bis...
Sie alle von der Bildfläche verschwanden, ohne jedes Signal, ohne jede Spur..."
,,Ein schreckliches Geschehen, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben Sir, ich wünsche viel Erfolg bei der Suche."
Deutschland schaltete den Fernseher wieder aus.
Zitternd zog er die Knie an seinen Oberkörper, dieser Vorfall machte ihm Angst.
Der Deutsche arbeitete für das selbe Unternehmen unter UN.
Eine Organisation, die verlassene Militärbasen ausräumte, um die verbliebenen Waffen zu beseitigen, zum Schutz von Wanderern und Passanten, doch dieses Mal hatten sie Opfer bringen müssen
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14. Oktober, 2024
Mit einem unguten Bauchgefühl blickte er aus dem Fenster, sah die Bäume in ihren herbstlichen Kleidern vorbeifliegen und wünschte sich bereits, niemals diesen Auftrag angenommen zu haben.
Fünf Jahre war es nun her, heute auf den Tag waren die neun besten Agenten mit NATO an ihrer Spitze verloren gegangen- verloren und seither nie wieder aufgetaucht.
Den Schwarzhaarigen überkam ein Schauer, wenn er daran dachte, dass seine Kollegen vermutlich tot waren und dass ihn dasselbe Schicksal ereilen könnte, jetzt wo UN beschlossen hatte, den ,,Closed Case" doch wieder zu eröffnen, der Verlust seines besten Freundes schien ihn nicht loszulassen, so wie er Deutschland und seinem Arbeitspartner erzählt hatte, schuldete er NATO einen letzten Versuch, sie zu finden.
Auch Russland spürte Nervosität in sich kribbeln, doch lenkte er sich ab, indem er seine Fingernägel tiefer in das Leder des Lenkrades bohrte.
Sie hatten längst die schlammigen, aufgeweichten Waldwege verlassen und fuhren nun durch das tiefste Unterholz.
Nur zu zweit schickte man sie an den Ort, wo vor fünf Jahren zehn von ihnen spurlos verschollen waren...
,,He, Germania, hast du etwa Angst?"
Der neckende Ton in Russlands Stimme ließ den Deutschen auffahren;
,,N-Nein...Also...vielleicht?"
Der Weißhaarige lachte heiter auf, während er nach der Getränkedose in der Mittelkonsole griff, um einen weiteren Schluck zu nehmen.
,,Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten!"
,,Ach nein? Ich erinnere dich an folgendes: Die zehn besten Agenten sind seit Jahren wie vom Erdboden verschluckt, niemand hat Spuren gefunden, niemand anderes war dort."
Russland konnte den unangenehmen Klos in seinem Hals nicht leugnen, doch wenn er jetzt auch noch Panik schob, würde es ihnen nicht weiterhelfen, oder?
Nach Minuten der quälenden Stille, in denen lediglich das Schnurren des Motors die Luft erfüllte, hielt der Jeep vor der alten Basis, die bereits einen unheimlichen Eindruck machte.
Deutschland schluckte schwer, folgte dem Russen aber trotzdem aus dem Wagen und zum Kofferraum, wo jener bereits die kugelsicheren Westen und Gürtel mitsamt Munition hervorkramte.
Der Deutsche tauschte seine Turnschuhe durch schwere, schwarze Stiefel und sein Partner stellte die Verbindung zur Zentrale her.
Sogleich ertönte UN's verzerrte Stimme durch den Knopf in seinem Ohr.
,,Wir sind Vorort, Sir."
,,Gut...passt auf euch auf, viel Erfolg 203."
203...
So hieß ihre kleine zwei-Mann Einheit, wenn man es genau nahm.
Auch der Deutsche schien mittlerweile bereit zu sein, also schloss Russland den Wagen ab und trat mit Deutschland hinüber zu der alten Basis.
Seit dem Vorfall hatte man diese vollkommen abgesperrt und die beiden Männer mussten sich zunächst durch leuchtend gelbes Sicherheitsband kämpfen, bevor sie die Gemäuer erreichten.
Es war eingefallen, Dornen hatten das Gebiet weitestgehend überwuchert und zogen am dicken Stoff ihrer Cargohosen.
Der Slawe wagte doch tatsächlich einen Blick in die Ecken, in jede einzelne.
Er glaubte nicht daran, dass zehn Menschen einfach so verschwinden konnten, ohne irgendetwas zu hinterlassen.
Deutschland schnitt Mithilfe seines Taschenmessers einige der stacheligen Ranken zurück, doch seine Hände zitterten nach wie vor vor Aufregung, Angst und dem aufsteigenden Gefühl, dass dieser Ort mit sich brachte.
Russland fuhr sich seufzend durch das flauschige, schneeweiße Haar, als er nichts finden konnte, abgesehen von ein paar rostigen, leeren Konserven und Überbleibseln von der ein oder anderen Zigarette.
Dieser Ort musste, natürlich vor dem Unglück, das hier geschah, wohl zweifelsohne eine temporäre Bleibe für Obdachlose gewesen sein und der Russe konnte es nicht verübeln.
Die Mauern schützten vor Wind und Wetter und teile des Daches waren noch intakt.
Die Wände waren verschmiert und mit Graffiti besprüht, die, wie so oft, nichts auszusagen schienen.
Eines der ,,Kunstwerke" war ein rot verschmierter Schriftzug, vermutlich ein Streich, zumindest stand auf dem kalten Stein ,,Lauf!"
Russland verdrehte bloß die Augen, solche Spukgeschichten gab es nicht!
Gerade, als er sich darüber lustig machen wollte, erklang wieder UN's Stimme in seinem Ohr.
,,Wie sieht es aus?"
Auch Deutschland erhielt den Funk und meldete sich als Erster zu Wort;
,,Soweit nichts ungewöhnliches, Sir, es ist viel zugewachsen, seit hier das letzte Mal jemand war und-"
Der Deutsche brach ab.
Gerade hatte er eine weitere Dornenranke vom Boden gezerrt, doch was sich darunter befand, war überraschend;
,,Was ist da los, gibt es ein Problem?"
Russland kam zu seinem Kollegen hinüber, der überlegend zu Boden blickte, sich vor etwas gehockt hatte.
,,Da ist eine Klappe im Boden. Aus Eisen, oder Stahl, ziemlich verbeult und gerostet, aber dem Anschein nach lange nicht geöffnet worden."
Der Schwarzhaarige fuhr langsam mit seinen Fingerkuppen über den Fund, der Rost kratzte leicht an seiner Haut und das kalte Material spiegelte die Stimmung beider Männer, als sich nun ihr Chef wieder meldete;
,,Eine Klappe? Unmöglich. Wir haben das Gelände hunderte Male gründlich untersucht und nichts dergleichen gefunden."
Russland stemmte die Hände in die Hüften, ehe er mit einem leicht anmaßenden Ton antwortete.
,,Vielleicht haben Sie auch was übersehen, sollen wir sie öffnen?"
Vom anderen Ende der Leitung hörten sie ein Seufzen und Deutschland konnte UN förmlich vor sich sehen, wie jener den Kopf in seine Handflächen sinken ließ und sich fragte, warum er solch einen Beruf gewählt hatte.
Für einige Sekunden war es still...
,,Schön, aber seid vorsichtig und haltet die Verbindung."
Langsam, ganz langsam stieß Deutschland die schwere Platte nach oben, die alten Angeln und Scharniere quitschten gequält auf.
Vor den Kollegen, unter der Klappe, lag Finsternis.
,,Was ist? Was seht ihr?"
,,Sir, es ist stockdunkel und-"
Russland stieß mit dem Fuß einen kleinen Kieselstein hinab in das Loch;
Der Klang des Aufpralls ertönte erst nach einigen Herzschlägen.
,,Und tief."
Vollendete der Deutsche seinen Satz, als er nun eine Taschenlampe von seinem Gürtel löste und sie in die unheimliche Dunkelheit hielt.
Das Loch war wirklich sehr tief und so schluckte es das Licht bereits nach einigen Metern.
Das was man vom oberen Rand erkennen konnte, war der unterirdische Fels, die Wände schienen feucht zu sein und Moos bedeckte die aus Beton gefertigten Stufen einer Treppe, der Weg nach unten...
,,Es gibt eine Treppe...sollen wir runter gehen?"
...
,,Ja...Ja, aber bleibt zusammen und haltet eure Waffen bereit.
Schaut, dass ihr die Klappe fixiert, denn falls man sie von innen nicht öffnen kann, wisst ihr, was ihr dort unten finden könntet..."
Da war er wieder, er eiskalte Schauer, diesmal musste selbst Russland schlucken;
Was würden sie dort vorfinden? Vielleicht die Überreste ihrer längst verlorenen Kameraden?
Vorsichtig richtete sich Deutschland auf und tat den ersten Schritt auf die Stufen der alten Treppe...
Ein klapperiges, rostiges Metallgeländer war das einzige, woran man Halt finden konnte, doch der junge Mann wagte nicht, sich darauf zu verlassen.
Sein Kollege bog unterdessen die Klappe ein wenig zurecht, sodass, fiele sie zu, ein Spalt bliebe, um sie zu öffnen.
Um ehrlich zu sein konnte der Slawe nicht ganz glauben, dass ein Stück Metall NATO damals aufgehalten hätte, hatte er den Anführer des besten aller Trupps doch als 2,10 Meter großen, muskulösen Soldaten in Erinnerung, aber gut, dem Boss musste man ja Folge leisten, nicht wahr?
Auch Russland stieg nun langsam die ersten Stufen hinab, schaltete die schwächere Taschenlampe an der Brusttasche seiner Weste ein und folgte Deutschland langsam.
Es roch modrig, nach Feuchtigkeit.
Spinnweben zierten Teile der Wände und die beiden Männer wagten kaum zu atmen, dieser Ort gefiel keinem von ihnen.
Russland stieß ein weiteres Steinchen hinab, diesmal schien sich der Aufprall noch weiter zu verzögern, doch das war unmöglich...
Eine Weile stiegen sie einfach nur stumm weiter die Treppe hinab, die beiden langsam endlos erschien.
Das Tageslicht erreichte sie nicht einmal mehr und auch die Kälte nahm stetig zu.
Deutschland leuchtete weiterhin vom Geländer aus nach unten in den Mittelpunkt des tiefen Schachtes, während er zielsicher Stufe um Stufe schritt.
Russland unterdessen war in Gedanken versunken, jedenfalls bis der Aufachrei seines Vordermannes schrill zu ihm durchdrang...
,,Deutschland?"
...
...
...
Nichts...
,,Deutschland?!"
Er war weg...Russland sah in nicht mehr vor sich, Panik breitete sich in ihm aus, umklammerte sein nun heftig schlagendes Herz und er stolperte vorwärts, doch nun trat auch er...
Ins Leere...
In der Zentrale hatte man den Zweimanntrupp die gesamte Zeit über Funk und Peilsender mitverfolgt, doch plötzlich hatten die beiden blauen Punkte, die Russland und Deutschland darstellten, begonnen unkontrolliert zu blinken, bis das Signal abbrach.
Auf allen Bildschirmen, die sie geortet hatten, stand jetzt nur noch ein einziges Wort...
,,Error...ERROR?! FUCK!"
Fortsetzung folgt...
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