3. Türchen 🌨️
Bevor es hier los geht: Schaut gerne auch bei tikapa vorbei, die auch einen Adventskalender hat, mit einem anderen Prinzip, denn es handelt sich um eine zusammenhängende Geschichte, wovon die erzten beiden Parts schon einmal klasse waren🥰
Auch müsst ihr bei LadySoccer455 vorbeischauen, welche auch ein Projekt veröffentlicht hat, wo sie zu jedem Advent ein Kapitel hochlädt!!
Dementsprechend geht es dort heute los, also lest auch bei ihr gern rein🥰
Nun aber ab zum Shot für heute...😄
Wunsch von powerdizzi
Juan & Richard
Winterspaziergang
• Juan •
„Juan, wartest du kurz"
Sofort beginnt mein Herz wie wild zu klopfen und als ich stehen bleibe, um meinen Teamkollegen mich einholen zu lassen, breitet sich ein dümmliches Lächeln auf meinen Lippen aus.
Gerade befinden wir uns noch einmal in den Niederlanden und haben gerade das finale Meeting der Saison hinter uns gebracht.
Alles in allem lief es auf der Strecke bestimmt nicht so, wie wir es uns ausgemalt haben, weshalb wir heute einen langen Tag hatten und wenn ich ehrlich bin, dann wollte ich eigentlich einfach nur so schnell es geht ins Hotel, jedoch bleibe ich für meinen Teamkollegen gerne ein wenig länger hier stehen.
Zwar lief es auf der Strecke nicht ganz so wie gehofft, allerdings ist neben der Strecke Einiges anders geworden, wenn man zurückblickt.
Dabei hätte das gar nicht passieren dürfen.
Ich hatte nie geplant mich zu verlieben, aber es ist einfach passiert.
Es kam schleichend, jedoch überschlugen die Gefühle mich wie eine hohe Welle, als ich sie realisiert habe.
Richard war von Anfang an immer für mich da gewesen, ist offen auf mich zugegangen, wodurch ich mich unglaublich wohl gefühlt habe, wenn er in meiner Nähe war.
Auch wurde ich jedes Mal respektiert und spätestens, als wir in Spa angekommen waren, war ich mir sicher, dass ich mein Herz an den offenen und freundlichen Niederländer verloren habe.
Alle meine anderen Teamkollegen haben mich ausgefragt, mich komplett anders behandelt als an allen anderen Rennwochenenden, was mich einfach genervt hat, denn ich brauche keine extra Erinnerung an das, was passiert ist und auch keine Extrabehandlung, nur weil ich in den Unfall verwickelt worden ist.
Ich versuche so gut, wie ich es eben kann, darüber hinwegzukommen und die ganze Zeit daran erinnert zu werden, hilft nicht wirklich.
Richard hat mich jedoch nie anders behandelt und war ganz normal zu mir, hat mich nach dem Hauptrennen nur einmal ganz fest in den Arm genommen, nichts gesagt, mich einfach nur gehalten, was wirklich schön war, denn so fiel die ganze Anspannung, die dann doch da war, von mir ab und hat sie nicht verstärkt.
Ab diesem Zeitpunkt war ich wohl Hals über Kopf verliebt, jedoch kam mit der Zeit auch die Realisierung, dass die Winterpause kommt und ich nicht hierbleiben werde, wenn ich nach Hause gehe.
Zwar haben wir uns immer mal wieder ein wenig geschrieben, aber am meisten haben wir in Person kommuniziert und das würde dann auch wegfallen, was mich traurig macht.
Aus diesem Grund freue ich mich, dass der Jüngere mit seinem typischen, breiten Lächeln neben mich tritt.
Allerdings merke ich, dass etwas anders ist.
„Richi, was ist denn?",mustere ich meinen Teamkollegen aufmerksam und versuche, eine Antwort auf meine Frage zu finden, schaffe es jedoch nicht.
„Also..ich wollte...Nein...also...bleibst du in Amsterdam?"
Das Stottern kenne ich so gar nicht, finde es aber unglaublich niedlich.
Selbst ein Rotschimmer hat sich auf den Wangen des Niederländers gebildet.
„Ja, ich wollte in drei Tagen fliegen",überlege ich, aber ja, zwei volle Tage habe ich noch.
„Okay. HastduvielleichtLustmitmirspazierenzugehen?"
Was?
„Was? Richard, du musst ein wenig langsamer reden, wenn ich dich verstehen soll",lache ich nervös, denn ich habe gerade wirklich nichts verstanden.
Richards Akzent wurde in dem Genuschel wirklich stark.
„Ich...ich wollte dich fragen, ob du Lust auf einen Winterspaziergang hast?",kann ich den Jüngeren nun schon ein wenig besser verstehen.
Oh.
Das hatte ich nicht erwartet, aber ich freue mich sehr über diese Einladung, weshalb das „Ja" auch in einem unglaublich Tempo über meine Lippen kommt.
„Das...das ist schön. Amsterdam im Winter ist immer ein Spaziergang wert. Gerade, wenn es, wie jetzt, beginnt Dunkel zu werden.", plappert Richard schnell weiter.
„Dann würde ich sagen, können wir ja sofort los",werde ich langsam aufgeregt, kann es gar nicht abwarten, endlich loszulaufen.
Es würde ja auch bedeuten, dass wir zum ersten Mal wirklich Zeit alleine haben.
Das hätte ich nicht denken sollen, denn nun beginnt mein Herzschlag fast ins Unermessliche zu steigen.
„Perfekt, dann können wir ja, also, wenn du fertig bist..."
„Ja, können wir",schnappe ich mir noch schnell meinen Rucksack, wo all meine Unterlagen drin sind und schon stehen wir in der bitteren Kälte.
Es ist ungewöhnlich kalt für die Vorweihnachtszeit und die untergehende Sonne, welche wenigstens noch ein wenig Wärme gespendet hätte, wird so langsam von ein paar Wolken bedeckt.
Davon lassen wir uns nicht beirren und laufen von der Factory weg.
Naja, eher lasse ich Richard vorlaufen, denn er kennt sich hier deutlich besser aus, als ich es tue.
Was mich jedoch stört, ist die Stille, welche nun zwischen uns herrscht.
Ich würde so gerne reden, weiß jedoch nicht, was ich sagen soll.
Habe zu viel Angst, etwas Falsches zu sagen, mich lächerlich zu machen, meine Gefühle zu verraten...
Einfach alles.
Ebenfalls bemerke ich, wie Richard mich immer wieder mustert, scheint Ähnlich angespannt zu sein, wie ich.
„Wie wäre es mit einem Coffee-To-Go?",durchbreche ich irgendwann die Stille, als wir an einem gemütlich aussehenden Café vorbeilaufen.
„Gerne. Sowas wärmt bestimmt noch einmal durch",lächelt Richard erleichtert und als wir das Café betreten, verfallen wir tatsächlich in ein Gespräch über Kaffee.
„Was hättet ihr beiden denn gern?",werden wir nach einer Weile weil angesprochen.
„Einen warmen Kakao zum Mitnehmen",platzt es gleichzeitig aus uns heraus und wir können nicht anders, als laut loszulachen.
„So viel zum Thema Kaffee",lacht Richard, als wir mit einem Pappbecher in der Hand wieder in die Kälte treten.
„Ja, aber Kakao ist so viel gemütlicher finde ich. Kaffee erscheint mir dann doch immer Mittel zum Zweck zu sein.",gebe ich zu.
„Das stimmt",meint auch Richard und deutet nach noch vorne,"Lass uns da lang. Die Straßen mit ihrem Brücken sind unter den Lichtern der Straßenlaternen immer so schön, das musst du sehen."
Oh, und wie er recht hat. Die Brücken, welche es in Amsterdam ja zu Genüge gibt, sehen wirklich traumhaft im Licht der Laternen und der Lichterketten aus.
Überall merkt man die Weihnachtsstimmung, sei es durch die eben genannten Lichterketten, aufgestellte Weihnachtsbäume oder den Geruch von Glühwein und Spekulatius und ich finde es einfach nur toll, weiß gar nicht, wohin mit meinen Augen.
„Es ist wirklich wunderschön hier",hauche ich.
„Ja oder? Ich liebe es hierher zu kommen, nur leider schaffe ich es viel zu selten.",seufzt Richard.
„Aber dafür sind wir ja jetzt zusammen hier",verlassen die Worte meinen Mund schneller, als ich es beabsichtigt habe.
„Da hast du recht",schaut der Größere ein wenig zu mir herunter, die Augen funkeln.
Wie schön wäre es jetzt, wenn er mich einfach in den Arm, oder besser noch, küssen würde?
Unter den Laternen.
Wie in Trance schaue ich nach oben in die hellen Augen, welche ebenfalls auf meine braunen fokussiert sind.
Schnell huscht mein Blick einmal nach unten auf seine Lippen.
Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn?
„Schaue mal, es schneit",lässt Richard die Bubble platzen und ich schaue ein wenig enttäuscht gen Himmel.
Aber er hat recht.
Viele kleine, weiße Flocken tanzen plötzlich von oben auf uns herab, verirren sich in Richards kurzen, blonden Haaren.
„Dir landen die ganze Zeit Schneeflocken im Gesicht.",legt sich eine warme Hand auf meine Wange und streicht die kalten Flocken, die ihren Platz dort gefunden haben, weg, hinterlässt eine warme, fast brennende Spur.
Mein voller Fokus liegt auf Richard und seinen Bewegungen, vergesse alles andere um mich herum.
Immer doller beginnt es zu schneien.
„Die Flocken sind kalt",murmle ich leise, weiß ganz genau, was ich damit erreichen will.
„Dann wäre ein wenig Nähe gegen Kälte doch nicht verkehrt",tritt der Niederländer Näher an mich heran, legt seine Arme um mich, zieht mich an sich.
Wohl und geborgen fühle ich mich in den Armen Richards, als würde ich bloß hier hin gehören.
„Weißt du, was noch mehr Wärme spendet?", ist mein Mund erneut schneller, als mein Hirn, welches bei der Nähe sowieso aufgehört hat zu arbeiten.
„Nein? Was denn?",ist Richards Stimme leise.
„Das hier",lege ich meine Hände auf seine kalten Wangen, stelle mich auf die Zehenspitzen und verbinde unsere Lippen zu einem Kuss.
Warm, geschmeidig und einfach perfekt fühlen sich Richards Lippen auf meinen an, als wären sie perfekt für meine geschaffen worden.
Die langsamen Begegnungen lassen meine Beine weich werden und doch halten sie mich.
Halten mich in diesem Moment gefangen.
Nur wir beide.
Richard und ich.
Im Tanz der Schneeflocken.
Unter den Laternenlichtern.
Und doch ganz für uns.
🌨️
Mal ein wenig Romantik für den ersten Advent😉
Die beiden geben auch ein schönes Paar ab und kann sie sich selbst nur zum Schreiben empfehlen, wenn ihr drüber nachgedacht habt🤭
Es ist auch einer meinen Favs hier im Kalender 🥰
Genießt euren schönen Tag und einen schönen ersten Advent euch allen!
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