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Ich habe ja überlegt, statt Mallory Neville für das Kapitel zu nehmen und dass er später von Severus obliviiert wird. Aber ... armer Neville. Also lest selbst ^^
OoOoOo
Zwei Jahre zuvor....
Der Tagesablauf im Ministerium war oft sehr öde. Schon deshalb konnte Hermine nicht wiederstehen, über den Tellerrand nach Hogwarts zu schauen. Hogwarts war schließlich ein wunderbarer Ort und sie hatte viele schöne Erinnerungen daran. Ein paar Wochen später, mitten im Praktikum, fing sie an, ihre Meinung zu überdenken. Dunkle Wolken zogen über dem Schloss auf, als ihre Kämpfe mit Severus riesenhafte Ausmaße erreichten. Hinter vorgehaltener Hand wurden bereits Wetten abgeschlossen, wer den längeren Atem hatte.
"Wie lange soll der Spuk noch gehen?"
"Bis Halloween."
"Uff."
"Wenn sie so lange durchhält, ist sie gut."
"Ich setze auf Severus. Er ist extrem stur."
"Aber Hermine ist jünger und dass sie Durchhaltevermögen hat, wissen wir ja."
Eines Tages führte einer ihrer Streits dazu, dass sie sich im Lehrerzimmer ohne Zuschauer wiederfanden. Die anderen hatten bei dem täglichen Wortgefecht schon längst das Weite gesucht. Manchmal brüllten sie sich durch den ganzen Raum hinüber etwas zu, dann zankten sie wieder in einer Ecke wegen eines Kommentars, den einer von ihnen gemacht hatte. Diesmal hatte sich der Streit auf den Bereich hinter der Tür verlagert. Severus stand mit gekreuzten Armen da und Hermine fuchtelte mit den Händen.
"Natürlich ist es zu viel verlangt, die Türe aufzuhalten, damit sie der Kollegin, die unmittelbar hinter einem geht, nicht vor der Nase zufällt. Nein, man muss der Tür auch noch einen Schubs geben, um das Zufallen zu beschleunigen."
"Ich habe Sie nicht bemerkt. Das habe ich Ihnen jetzt schon zehnmal gesagt."
"Klar. Sie haben mich nicht bemerkt, Sie Superspion!", äffte Hermine.
Severus stieß ein frustriertes Knurren aus, das seine Augen funkeln ließ. Die Hitze seiner Atmung verdeutlichte Hermine die Nähe zu ihm. Wie war das passiert? Wer hatte sich auf den anderen zubewegt? Nur eine knisternde Spannung hielt sie auf Distanz. Keiner wich vor oder zurück.
"Das ist die sinnloseste Unterhaltung von allen", murmelte er finster und sah mit verschleiertem Blick weg.
Sie errötete. Seine Augen hatten sie den ganzen Tag verfolgt. Aber jetzt schaffte er es nicht mehr, sie anzusehen. Sie wusste nicht, was er von ihr wollte. Doch dann spürte sie die Erregung, die sie flutete, und eins führte zum anderen.
Ihr stockte der Atem. Verfluchte Scheiße. Was war das? Ein heftiges Ziehen zwischen ihren Schenkeln. Vollkommen unnötig, denn es war ja nur Severus.
Zur gleichen Zeit erschauerte er. Hatte er es auch gespürt?
Hermines Hand machte sich selbständig. Sie hatte Sehnsucht nach einer Berührung und bevor sie sich zurückhalten konnte, lehnte sie sich vor und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. "Ich glaube nicht, dass die Unterhaltung das Problem ist", hauchte sie ihm ins Ohr.
Severus horchte auf. Ein Ruck ging durch seinen Körper und in der nächsten Sekunde lagen seine Lippen drängend auf ihren und vollführten eine Reihe stürmischer Bewegungen. Ein verzweifelter Kuss. Weich, warm, feucht.
Hermine seufzte vor Erleichterung in seinen Mund. Die Streiterei war so anstrengend gewesen, dass ihr dieser Kuss absolut göttlich vorkam. Er schien die einzige Lösung, diesen Kampf zwischen ihnen zu beenden. Sie ließ sich von der Leidenschaft treiben und küsste ihn zurück.
Nach ein paar Minuten wurde sie von Severus an den Hüften gepackt und gegen die Tür gedrückt. Heiße Blitze duchzuckten sie, die dafür sorgten, dass sich ihre Nippel komplett zusammenzogen. Gierig glitten ihre Hände über seinen Körper und hielten sich an seinen Schultern, während er ihren Rock nach oben schob. Mit einem Knie spreizte er ihre Beine und presste seine Erektion an sie.
Bei Salazar. Severus war hart wie ein Brett.
Hermines Lust kochte über. Sie wollte Sex. Sie war noch nie so scharf auf jemanden gewesen und zerwühlte ungehemmt sein Haar. Es kam ihr nicht in den Sinn, dass irgendjemand zu ihnen ins Zimmer kommen könnte. Ihre Körper verschmolzen und blockierten die Tür. Die Bewegung seiner Hüften war eindeutig. Er wollte zu ihr durchdringen. Mit oder ohne Kleidung.
Ein kleiner Rums in ihrem Rücken ließ sie keuchen.
"Fuck", stieß Severus aus. Er wich zurück und stolperte beinahe.
Hermine sah nach Atem ringend, wie er die Hände gegen die Tür stemmte. Er hatte noch nie so wütend ausgesehen. Oder so zerzaust und mit roten Wangen. Sie hatte immer geglaubt, er wäre gar nicht in der Lage, so eine Farbe zu bekommen.
"Richte deine Kleidung. Ich regle das", sagte er flach atmend zu der jungen Hexe, die ausnahmsweise keinen Wiederspruch einlegte.
Wieder rumste es an der Tür. Hermine setzte sich geistesabwesend auf den nächstbesten Stuhl und nahm irgendein herumliegendes Buch in die Hand.
"Jaja", rief Severus zeitgleich für wen auch immer. Er ging von der Tür weg, die sich daraufhin öffnete.
"Seit wann klemmt die Tür?", fragte Professor Mallory, als er hereinkam.
Severus grinste aufgesetzt. "Fragen Sie das Minerva. Sie ist Schulleiterin und kennt das Gebäude wie ihre Jackentasche."
Als Severus eilig hinausging, setzte sich Mallory neben Hermine und legte einen Stapel Pergament und seinen grauen Mantel auf den Tisch. Grau schien seine Lieblingsfarbe zu sein. Von seinem Haar bis zu den Hosen dominierte eine Abstufung Grautöne. Nur seine Augen waren blitzblau. "Ich hoffe, er ist nicht meinetwegen so schnell geflohen. Habe ich etwas Falsches gesagt? Er ist so lustig und rätselhaft. Bei ihm weiß man nie, was ein Witz ist und was er ernst meint."
Ja, lustig konnte man Severus auch nennen. Besser für Mallory, wenn er nicht mehr in die Tiefe ging.
Hermine stützte ihren glühenden Kopf auf die Hand und spielte mit einer braunen, zerzausten Locke, um ihr Gesicht zu verstecken. "Das ist das ... äh ... Rheuma. Das kommt und geht", antwortete sie so höflich sie konnte, um Severus' übereilten Abgang zu erklären. Sie wollte nicht glauben, dass er sich einfach verzogen hatte.
"Ach, das Rheuma. Der Ärmste."
"Das wird schon wieder. Er hat nur vergessen, seinen Trank zu nehmen."
Mallory nickte gutmütig. "Was lesen Sie da?"
Da sie keinen Plan hatte, klappte sie das Buch zu und zeigte ihm den Titel. "Äh, neue Spieltaktiken im Quidditch. Ich hab's mir von Rolanda geliehen."
Mallorys blaue Augen leuchteten freundlich. Er war drauf und dran, die Unterhaltung zu vertiefen. "Sie interessieren sich für Quidditch?"
"Manchmal", seufzte Hermine wehmütig.
Natürlich blieb es nicht bei dieser einen stürmischen Begegnung. Nachdem sich Hermine den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie das so plötzlich geschehen konnte, klopfte es noch am selben Abend an ihrer Zimmertür.
"Darf ich reinkommen?"
Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Spannungen zwischen ihnen waren auch jetzt greifbar und wo immer das hinführen würde, enden konnte es nur im Chaos. Er war ständig auf Streit aus. Sie darauf, ihm die Stirn zu bieten. Trotzdem nickte sie.
"Hat Mallory irgendwas gesagt?", erkundigte sich Severus, als sie sich an ihren kleinen Tisch gesetzt hatten, den sie für ihren Nachmittagstee nutzte.
Sie schürzte säuerlich die Lippen. "Wie schön, dass du fragst, wie es mir geht. Ich fand es stark verstörend, dass du vorhin einfach gegangen bist. Was Mallory angeht, der Gute war nur verunsichert, weil du so schnell abgezischt bist. Er würde nicht mal schlecht über dich denken, wenn du ihm ein Bein stellst. Ich habe ihm gesagt, du hast vergessen, deinen Rheumatrank zu nehmen. Er hat es geschluckt. Er ist so ein gutmütiger Kerl." Sie schüttelte den Kopf.
Severus zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe Rheuma?"
Hermine unterdrückte ein Lächeln. Sie war noch böse auf ihn, weil er gegangen. Aber hin und wieder fand sie Gefallen an seinem trockenen Humor, den er bei seinen Kollegen praktizierte. "Anscheinend. Und du leidest an Vergesslichkeit. Ich war echt sehr beeindruckt, wie du das geregelt hast. Du bist nämlich einfach gegangen und hast mich vergessen."
"Das war unpassend. Aber ich konnte in diesem Zustand nicht da bleiben und jedem, der reingekommen wäre, meine gesunde Gesichtsfarbe präsentieren", sagte er kopfschüttelnd, was aus seinem Mund fast nach einer Entschuldigung klang.
"Das ist mir auch aufgefallen. Du hattest rote Wangen, Severus." Sie seufzte. Und einen Ständer. Den konnte er eventuell sogar unter dem Umhang verstecken, trotzdem wollte er damit nicht unbedingt erwischt werden. "Schön. Wir hatten keine Ahnung, was wir da tun. Aber offensichtlich stehen wir aufeinander."
Severus' Obsidian-Augen funkelten schalkhaft. Kleine Fältchen zogen sich um sie zusammen. "Bist du dir da sicher?"
Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch und tat, als würde sie überlegen. "Na, ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht dein Zauberstab war, der durch mein Höschen wollte", sagte sie gedehnt.
Er hielt ihren Blick ohne mit der Wimper zu zucken. "Das hast du gut beobachtet. Hast du kein Problem damit?"
"Ich habe nur ein Problem mit Kerlen, die sich hinterher einfach verkrümeln."
"Ich habe nichts mehr vor. Wenn du heute keine weiteren nächtlichen Besucher erwartest, sollten wir ungestört sein", versetzte er selbstsicher.
Hermine beugte sich vor zu seinem Gesicht. Sie legte den Zeigefinger auf seinen Mund und schob ihn über seine Lippen. "Du kannst ja richtig charmant sein. Sag, wie lange willst du schon mit mir ins Bett?", zog sie ihn auf.
Severus schnappte ihre Hand. "Ist das die einzige Frage, die du hast?", fragte er grinsend. Er glitt vom Stuhl und zog sie auf die Beine. Ihre Blicke machten sich fest.
"Im Moment ja", raunte Hermine.
Severus hob sie hoch und Hermine schlang die Beine um ihn. Als er sie zum Bett gebracht hatte, legte er sie behutsam unter sich ab und küsste sie. Ein perfekter Kuss. Nicht wie vorher im Lehrerzimmer, als die Leidenschaft dominiert hatte. Diesmal begann er ihn mit deutlich mehr Gefühl. Lippen streiften über Lippen, bevor er den Mund öffnete und sich mit seiner Zunge vor tastete, um Einlass zu bekommen.
Nach ein paar Minuten wurde der Kuss intensiver. Hermine grub die Finger in Severus' Rücken und zog an seiner Kleidung. Sie wollte ihn Haut auf Haut spüren, denn obwohl er den Umhang nicht mehr anhatte, waren ihr das noch zu viele Hindernisse.
Severus setzte sich auf und kam ihrem Wunsch nach. Hastig befreiten sie sich aus der Kleidung.
"Du bist schön", sagte er, während er zuerst auf ihre Brüste und dann in ihre Augen blickte. Als sie errötete, steckte er ihr eine Locke hinters Ohr. "Ich nehme alles andere, was ich zu dir gesagt habe, zurück."
"Darauf habe ich Jahre gewartet", sprach Hermine in Gedanken versunken aus.
Severus schob ihr Kinn auf Augenhöhe und sah sie lüstern an, was ein verräterisches Prickeln in ihrer Mitte zur Folge hatte. "Ich bin der Letzte, der über Schönheit spotten sollte." Hermine jubelte innerlich. Sie nahm es als späte Entschuldigung für das, was er über ihre Zähne gesagt hatte, bevor sie sie nach dem vierten Schuljahr einer Korrektur unterzog. Er war sehr gemein gewesen.
Sie beugte sich vor und küsste sein Schlusselbein. "Erinnerst du dich an jede Gemeinheit, die du gesagt hast?"
"Vielleicht nicht jede", wich er aus.
Sie schmunzelte. Das wäre zu viel verlangt gewesen. "Entschuldigung akzeptiert."
Als sie zu seinem Schlüsselbein zurückkehrte und etwas weiter seitlich seine Narbe berührte, hielt er den Atem an. Sie hatte damit gerechnet, dass die Bisse an seinem Hals ihn ziemlich zugerichtet hatten, und war froh, dass sie darüber informiert war. Sanft legte sie die Lippen auf die Stellen und drückte ihm kleine Küsse auf.
"Tut das weh?", erkundigte sie sich umsichtig.
"Nicht so." Ihm schien die Zuwendung zu gefallen, denn er legte den Kopf in den Nacken und atmete wohlwollend ein und aus.
Als Hermine jeden Zentimeter inspiriert hatte, berührte sie zum ersten Mal seinen Körper direkt. Severus war kein Muskelprotz, aber er war viel besser in Form, als sie erwartet hätte. Sie legte die Fingerspitzen auf seine Brust und ließ sie über die Bauchmuskeln nach unten gleiten, der schwarzen Haarlinie folgend, die zu seiner durch ihre Berührung stark anschwellenden Erektion führte. Ihr Unterleib ließ sie ein heftiges Ziehen spüren. Zwischen ihren Schenkeln fing es im Sinne des Wortes zu tropfen an.
"Was ist mit Verhütung?", fragte sie und biss auf ihre Lippe, bevor sie nicht mehr klar denken konnte. Sie hatte nicht vorgesorgt, als sie nach Hogwarts gekommen war, schließlich war sie voll und ganz auf das Praktikum konzentriert gewesen. Aber da Severus die Schule mit Zaubertränken versorgte, würde ihm bestimmt was einfallen.
"Ich setze auf die Muggelmethode und habe immer Kondome in meiner Hose", sagte er ohne es eigenartig klingen zu lassen. Hermine war inzwischen so an die Methoden der Zauberer gewöhnt, dass sie für den Moment ganz vergessen hatte, dass Snape zur Hälfte eine Muggelherkunft hatte.
"Hervorragend." Aus ihr sprach die Sehnsucht nach Sex. Stressabbau der besonderen Art. Bei Severus schien sie da genau an der richtigen Adresse.
Während er ein Kondom aus seiner Hose zog und es sich überrollte, bemerkte Hermine, dass es zwischen ihren Beinen vor Lust pochte. Das Streiten, Küssen und Bekennen war genug Vorspiel gewesen. Jetzt war es Zeit, richtig zur Sache zu kommen. Ohne darüber nachzudenken kletterte sie auf ihn und ließ sich auf seine Spitze gleiten. Sein heißer, pulsierender Schwanz fühlte sich göttlich an und das Stöhnen aus seinem Mund war wie Musik in ihren Ohren.
Grinsend übernahm Severus die Initiative und veränderte die Stellung, indem er sich drehte und plötzlich auf ihr lag. Der erste tiefe Stoß füllte sie komplett aus. Es nahm ihr den Atem, wie gut sein Schwanz zu ihrer Mitte passte. Er war groß, aber da Hermine sich den ganzen Tag unterschwellig auf den Sex eingestellt hatte, erledigte ihr Körper den Rest und sorgte dafür, dass sie so feucht war wie noch nie davor. Vermutlich waren die Spannungen zwischen ihnen Schuld daran. Die wochenlange Streiterei hatte sich in Lust verwandelt und sich so lange angestaut, bis das Ventil dafür geöffnet wurde und der Druck endlich entweichen konnte.
Severus zog sich zurück und stieß ein paarmal hart in sie. Knurrend wartete er, fing ihre Lippen für einen Kuss ein, den er nicht unterbrach, als er sich wieder bewegte. Spielerisch triezte er sie damit, sie zum Höhepunkt zu treiben und ihn dann wieder hinauszuzögern.
Als er mehrmals einen bestimmten Punkt in ihrer Mitte erreichte, bog Hermine den Rücken. Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Schultern und kratzten über die Haut. Geräuschvoll nahm sie eine Welle der Erregung und kam. Es dauerte nur Sekunden, bis er ihr folgte. Im Glück taumelnd schlussfolgerte Hermine, dass es überwältigend gewesen war. Richtig guter, zwangloser Sex. Genau das, was sie gebraucht hatte. Aber war es wirklich so zwanglos gewesen? Hatte es nicht hin und wieder schon beim Küssen intensiver geschmeckt? Quatsch. Das war nicht der Moment, ihren Kopf neuen Strapazen auszusetzen. Es war nur Sex gewesen. Ganz sicher.
2408 Wörter
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