Kapitel 11
Zwei Tage ist es her, dass Emma hier gewesen ist. Ich habe allerdings viel Geduld und warte, bis sie dann endlich kommt.
„Na du, sobald Leah da ist, fang ich an dich zu putzen".
Nach diesen Worten betritt sie meine Box und krault meinen Hals. Ich interessiere mich nicht wirklich dafür, sondern esse genüsslich mein Heu.
Ich merke gar nicht, dass Emma schon längst wieder draußen bei Rita ist, so vertieft bin ich in meine Gedanken.
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Auf unserem mini-Platz angekommen, schnaubt Biene mich an und murmelt etwas wie:
„Wenn nicht du hier wärst Ginny, hätte ich es nicht so weit kommen lassen, dass ich jetzt tatsächlich auf dem Platz stehe.
Obwohl du mich wirklich nervst, habe ich dich gern".
Ich wiehere kurz und konzentriere mich dann wieder auf Emma, die gerade aufsteigen will, da laufe ich auch schon gemütlich los.
Ups, das war wohl ein Fehler, denn als Emma es dann doch geschafft hat sich im Schritt auf mich zu setzten, regt sie sich ein bisschen auf.
Lockerer reagiert, als ich gedacht hätte.
Da es höllisch warm ist, schafft Emma es, mich sage und schreibe fünf mal anzutraben und beschließt dann, mich für heute zu entlassen. Ihr Vater steht mittlerweile neben dem Platz und kann es nicht lassen dieses komische Gerät rauszuholen und mich damit die ganze Zeit zu verfolgen, so kommt es mir zumindest vor.
Zurück in der Box passiert etwas komisches. Emma möchte sich gerade von mir verabschieden und streckt eine Hand in Richtung meines Gesichtes, als würde sie mich streicheln wollen. Ängstlich ziehe ich meinen Kopf weg, das Mädel mag zwar nett sein aber so sehr vertraue ich ihr nicht, dass sie mich an meiner empfindlichsten Stelle berühren darf.
Emma guckt mich verwirrt an, beschließt dann aber meinen Hals zu klopfen und zu gehen.
Mein erster Tag mit meiner offiziellen Reitbeteiligung ist wohl schon vorbei.
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Aber der letzte ist es nicht gewesen, denn so schnell wie sie gegangen ist, ist sie auch wieder da. Nahezu jeden Tag. Ich fühle mich großartig und endlich habe ich das Gefühl jemand kümmert und sorgt sich um mich.
Heute ist Emma besonders gut gelaunt. Als sie den Stall betritt flitzt sie rüber zu Leah, umarmt sie kurz, verschwindet aber direkt wieder in der Sattelkammer, kommt wieder mit einem Putzkasten und stellt ihn vor meine Box.
Ich starre sie ganz verblüfft an, das ging schnell, sie grinst und betritt mein Reich.
Hastig fängt sie an zu putzen, während sie mit Leah redet.
„Ich freue mich wirklich sehr auf unseren Ausritt, darauf hab ich so lange gewartet und ich bin echt gespannt, wie Ginny sich draußen so macht. Wir können ja fürs erste einmal ums Feld gehen. Ich war in letzter Zeit viel mit Ginny spazieren, damit sie sich schonmal an die Umgebung gewöhnt und sich nicht allzu viel erschreckt. Boah ich freue mich soooo".
„Jap, ich freue mich auch. Wir dürfen es mit Biene nur nicht übertreiben. Außerdem ist es für mich auch das erste mal im Gelände mit ihr. Aber ohne Ginny geht sie nirgendwo hin, also die perfekte Gelegenheit für uns".
Ahhhh, wir gehen also ausreiten. Das kann ja witzig werden und ja, es stimmt, Biene klebt mittlerweile wie ein Kaugummi an mir. Sie kann nirgendwo ohne mich hingehen und trotzdem habe ich das Gefühl, sie hasst mich.
Ich bin auch ein bisschen aufgeregt, wegen des Ausrittes, das gestehe ich mir selber ein.
Emma und Leah unterhalten sich noch eine Weile und dann geht es auch schon ans Satteln, dabei gibt es bei mir wieder mächtig Schwierigkeiten und Leah kommt Emma zur Hilfe.
10 Minuten lang versuchen die beiden, mir zumindest ein bisschen die Angst zu nehmen, doch das funktioniert kein bisschen.
Als der Sattel dann endlich auf meinem Rücken liegt, zieht Emma ihren Helm und co. an, dann kann es losgehen.
Beim Aufsteigen zeige ich mich mal wieder von meiner besten Seite und tänzele ein bisschen hin und her, mal zur Seite, mal nach vorne und manchmal versuche ich auch einfach den Stuhl umzurempeln, auf dem Emma steht. Das funktioniert allerdings nur so lange, bis Emma Leah um Hilfe bittet. Menno.
Im Gelände läuft alles super, zuerst gehen wir gemütlich ein bisschen Schritt und versuchen schließlich anzutraben. Ich lasse mir das definitiv nicht zwei mal sagen und bin schon los gelaufen, bevor Emma auch nur anfängt zu treiben.
Aber Biene, von der ist keine Spur, die trottet im gemütlichen Tempo hinter mir her, während Leah vergebens versucht sie voran zu treiben.
„Hey Emma, halt mal bitte kurz an, ich reiße mir einen kleinen Ast ab, damit sich die alte Dame unter mir mal ein bisschen schneller bewegt, als mit 2 km/h".
Ich spüre das leichte Ziehen an meinen Zügeln und die Gewichtsverlagerung von Emma, nach hinten. Das gibt mir das Signal zum anhalten. Ich werde langsamer und komme schließlich zum stehen.
Genervt drehe ich meinen Kopf und gucke, was Biene so veranstaltet und tatsächlich kommt sie uns entgegen getrabt. Dem großen Ast in Leah's Hand zu urteilen, kann es nur daran liegen. Ich schmunzele und trabe ebenfalls los.
Der Ausritt ist weiterhin mega schön, Leah schafft es sogar ein kleines Stück mit Biene zu galoppieren. Ich glaube Emma möchte sich damit noch ein bisschen Zeit lassen, was ich auch verstehen kann.
Schließlich stehe ich glücklich mit meinem Futter in der Box und denke über den Tag nach. Es hat wirklich gut getan mal wieder richtig bewegt zu werden. Ich brauche so etwas. Sonst drehe ich komplett durch.
Ich habe das Gefühl, mit Emma könnte es tatsächlich was werden aber warten wir ab.
Ich habe gelernt, Menschen nicht allzu schnell zu vertrauen...
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Tach meine Freunde,
ich hoffe du bist putz munter.
Nach gefühlt Hunderten von Jahren, gibt es ein neues Kapiteeeeel. Yeah!
Möglicherweise nicht ganz so spannend aber das wird sich im nächsten Kapitel wieder ändern, hehe.
Ich freue mich immer über eine Rückmeldung in den Kommentaren, solang sie freundlich ist oder konstruktive Kritik beinhaltet.
Ich werde jetzt versuchen, mindestens einmal die Woche dieses Buch zu updaten, will aber nichts versprechen und werde dir deswegen auch keinen festen Tag nennen. Ich möchte niemanden enttäuschen, falls ich es mal doch nicht schaffe. Aber ich gebe mein Bestes!
Bleib gesund,
-charly <3
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