3. Kapitel Sissi

Ich stand neben der Zimmertür und sah mich in dem Schlafzimmer um. Zwei Stockbetten, zwei doppelte Kleiderschränke an der linken Längswand. Das eine Stockbett stand vor dem Fenster und das Fenster war in zwei geteilt, sodass man sowohl oben als auch unten also auf jeder Etage das Fenster öffnen konnte. Das andere Stockbett stand gegenüber der Schränke, zwischen den beiden Betten stand ein Schreibtisch aus dunklem Holz. Halb hinter der Tür verborgen standen zwei weitere Schreibtische und zwischen den beiden Schränken stand der vierte Schreibtisch. Unter den Stockbetten stand jeweils ein Regal und darüber hing ein zweites Regal. Zwei Nachttisch standen immer übereinander gestapelt vor jedem Bett. An der Decke hing eine große bunte Lampe, dessen Licht im Dunklen Holz der Möbel funkelte. Auf dem einem Stockbett lag unten ein Mädchen, mit schulterlangen erdbeerblonden Haaren und heller Haut, und blätterte gelangweilt durch ein Zeitschrift. Im anderen Stockbett saßen jeweils ein Mädchen oben und eins unten. Das eine Mädchen beugte sich hinunter, wobei ihre langen roten Haare ihr über den Kopf fielen, zu der anderen und flüsterte ihr irgendwas zu, die andere sass dar und lackierte sich die Fingernägel und schaute auf.
" Hey wer ist denn die Kleine?" Flüsterte das Mädchen und stand auf. Ihr Haar war blond gefärbt und ihre Augen leuchteten in einem Dunklen Grau, sie war groß und schlank und trug ein langes Wollkleid, mit einer Nylonstrumpfhose und farblich passenden Ballerina's. Um die Hüfte hatte sie sich einen silbernen Glitzer Gürtel gebunden total bescheuert. Aber das Mädchen schien eh ne Tussi zu sein.
" Elizabeth. " murmelt ich und sah die anderen beiden an.
" du bist also die Neue?" Ich nickte.
" Dein Bett ist über Maja und du bekommst für deinen Scheiss den Nachttisch da oben, den ganz linken Schrank, den Schreibtisch zwischen den Schränken und das obere Regal." Ich nickte und ging zu dem Bett hinüber. Ich begann damit meine Bücher, Zeitschriften und CDs in das Regal zu stellen dann legte ich die Fotos und meinen Wecker auf mein Bett und verstaute meine Klamotten im Kleiderschrank. Ich nahm meine Schulsachen und verstaute sie in meinem Schreibtisch. Ich kletterte die Leiter zum Bett hinauf und ließ mich schwer in die Matratze fallen, dann begann ich damit meine Fotos aufzustellen.
" Hey Zwerg. Gib mal eins der Fotos her." Sagte die blonde und sah mich provokativ an und ließ lässig eine Kaugummiblase zerplatzen.
" Wieso?" Fragte ich zittrig.
" Ich will mir diesen Typen da mal angucken." Sagte die blonde.
" Wer bist du?" Fragte ich.
" Emily. Beliebtestes Mädchen des ganzen Jahrgangs und hübschestes Mädchen auch." Sagte die blonde und sah mich an.
" Der Typ ist leider vergeben. Außerdem ist der nicht von hier." Grummelte ich.
" Ach ehrlich. Jetzt sag bloß, dass du einen Freund hast." Sagte Emily gespielt überrascht.
" Geht dich das was an?" Zischte ich.
" Wie küsst der Typ?" Fragte Emily.
" Er küsst so, dass er mein Freund bleibt und jetzt lass mich in Ruhe." Zischte ich.
" Warte. Wer ist da auf dem Foto?"
" Unsere " Two Bad-Boys", wir die "three of  Angels", mein Daddy, meine Mam und unser Kater." Gab ich bereitwillig Auskunft.
" ganz schöne Großfamilie." Ich zuckte nur die Schultern.
" sag mal. Du bist doch Amerikanerin oder?" Fragte Emily. Ich zuckte die Schultern.
" Was willst du?" Knurrte ich. Emily zog eine Schnute, dann erwiderte sie: "wieso denkst du ich  würde was von dir wollen?" Fragte sie gespielt empört.
" OK ich möchte wirklich was von dir und zwar, wenn du Amerikanerin bist, dann weißt du doch auch wie man ein Sweet Sixteen feiert oder?"
" Klar weiß ich das." Brummte ich.
" wow dein Deutsch ist echt hart  mit nem ganz schönen Dialekt." Murmelte Emily. Ich nickte nur.
" Also ich werde bald 16 und da wollte ich eben ein Sweet Sixteen feiern." Ich nickte nur.
" lass mich drüber nachdenke und ich sage dir ob ich es mache oder nicht." Knurrte ich. Sie zog ne Schnute aber dann lächelte sie. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen und schlief ein.

Jemand weckte mich, in dem er mich an der Schulter rüttelte. Ich fuhr hoch und riss die Arme hoch um den Schlag abzufangen. Doch es kam kein Schlag. Ich blinzelte und erkannte Luca.
" Gut geschlafen?" Fragte er und lächelte mich an, sodass einem ganz warm ums Herz wurde. Ich gähnte und schüttelte den Kopf. Zu sehr hatte ich von Athur und Mam geträumt. Erst hatte mich Mam mit ihrem Nudelholz gejagt, dann bin ich in Athurs Bett gelanget, dann hat meine Mam Bücher nach mir geworfen und Mich dann mit Athur allein gelassen.
Ich blinzelte noch mal und Strich mir meine Locken aus dem Gesicht.
" Oh Gott du Blutest Elizabeth." Sagte er und wollte sich umdrehen. Doch ich hielt ihn mit einem Kopfschütteln zurück.
" Wie hast du das denn gemacht, das sieht aus als hätte dich jemand vermöbelt." Sagte Luca. Wenn er wüsste wie recht er hat. Er seufzte und Strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, seine warmen grauen Augen funkelten mich sorgenvoll an.
" Am besten gehen wir zur Krankenschwester." Sagte er. Ich schüttelte den Kopf und wich zurück. Was wenn meine Mam es merken würde. Ich traute mich ja nicht einmal Daddy zu schreiben und dass wo ich hier doch sicher bin oder?
" Ist ja gut Elizabeth. Lass mich wenigstens das Blut abwaschen, dann kannst du dir etwas anderes anziehen und dann können wir essen." Ich nickte und ging zu meinem Schrank hinüber. Ich öffnete ihn und ein dicker Regen Spaghetti mit Tomatensoße regnete auf mich hinunter. Ich ließ mich auf die Knie fallen und vergrub meinen Kopf in den Händen. Ich hörte wie Luca zu mir trat, doch ich ignorierte ihn. Ich spürte wie er mir Spaghetti aus den Haaren fischte und mir das Haar abtrocknete, doch noch immer klebten allerhand Essensreste in meinen Haaren, aber es war mir egal.
" Wie wärs du gehst kurz duschen und ich räume hier auf, danach können wir essen gehen?" Ich schwieg. Er lächelte mich an, dann ging er auf den Schrank zu und Fischte ein paar saubere Jeans, einen pinkfarbenen  Pulli ein paar Turnschuhe und eine dünne Strickjacke, einen BH, eine Unterhose, ein Paar Socken  und meine Kulturtasche hervor und gab sie mir. Ich drehte mich um und ging über den Flur und betrat das Gemeinschaftsbad. Ich ging zu einer Kabine, zog den Vorhang zu und stellte meine Kulturtasche auf einen kleinen Sims. Ich zog die Sachen aus und stellte das Wasser an. Ich wusch mir erst mal die Spaghetti und die Tomatensoße aus den Haaren, danach stellte ich das Wasser aus und Schäumte mich mit Duschgel und Shampoo ein. Ich stellte das Wasser wieder an und kreischte auf. Das Wasser kam eiskalt aus dem Duschkopf und floss meinen Rücken hinab. Ich tauchte meinen Kopf unter das eisige Wasser und wusch meine Haare gut aus, dann sprang ich kurz unter das arschkalte Wasser und Duschte das Duschgel ab.
Ich wickelte mich in ein Handtuch, dann trocknete ich mich ab und zig BH, Unterhose, Jeans und Pulli an und stieg samt Kulturbeutel aus der Dusche. Ich kniete mich hin und zog dann meine Socken und Schuhe an, doch als ich meine Füße vom Boden lösen wollte bleiben Sie kleben. Ich zerrte an meinen Schuhen, bis ich aufgab und mich schnell unter einen Föhn Stellte. Doch dann sprang der Föhn nicht an und grade als ich den Föhn zurück hängen wollte, ging der Föhn an und verbrannte mich fast an der Hand. Ich schaltete den Föhn aus, steckte ihn zurück und flüchtete aus dem Gemeinschaftsbad. Luca sah mich an, die Sorge schimmerte noch immer in seinen Grauen Augen.
" Was ist passiert Elizabeth?" Fragte er. Ich schüttelte nur den Kopf und drehte mich um. Ich Fischte aus meinem Schrank ein paar Stiefel, Streifte es über und kreischte auf. Etwas zwickt mir in die Zehen. Ich riss mir die Stiefel von den Füßen und schleuderte sie von mir, dabei flog eine kleine rote Krabbe aus meinem Schuh und flüchtete unter meinen Schrank. Ich humpelte auf mein Bett zu und Hievte mich die Leiter hinauf, dann zog ich mir die Socken vom Fuß und erstarrte. Winzige kleine Ameisen krabbeln aus meiner Socken und ich schleuderte sie von mir und sprang vom Bett. Mein gebrochener Knöchel schmerzte und auch die Wunde von der kleinen Krabbe schmerzte, während ein kleines rotes Rinnsal zu Boden tropfte.
" Elizabeth was ist passiert?" Fragte Luca und ging neben mir in die Hocke. Ich wich zurück und schüttelte nur den Kopf. Hier würde ich mit Glück vielleicht Mam's Schlägen entkommen, doch nun machten mir diese Mädchen einen Haufen Ärger.
" Es ist ok. Du kannst mir vertrauen." Murmelte Luca. Ich schüttelte den Kopf und schnaubte, doch als mir klar wurde, dass er das vollkommen falsch auffassen könnte und mir genauso schlimmes wie Mam und Athur an tun könnte, riss ich aus Reflex schützend die Arme hoch, doch auch diesmal Traf mich nichts und ich atmete erleichtert auf. Aber was wenn Luca einer von der Sorte Jungs war wie Athur und er daraus aus war mich flach zu legen? Hatte Athur nicht auch gesagt, ich könne ihm vertrauen und dann hat er sich dich vergewaltigt. erinnerte ich mich selbst. Ich versank in meinen Erinnerungen: an das Gefühl hilflos unter ihm zu liegen und zu spüren wie er gegen meinen Willen in mich eindringt. Wie er über meine Haut und meine Brüste streicht. Wie sein gesamtes Körpergewicht auf mir liegt, mich in die Federn drückt und jegliche Flucht verhindert. Wie er mich einklemmt und mich zwingt ihm über seine Oberschenkel zu streicheln und mich flach legt.
Dann ist da wieder Mam, wie sie nach der Verkündung unseres Umzuges, mit einem Buch bewaffnet näher kommt. Ich reiße die Arme hoch, doch das Buch trifft mich und ich höre gerade noch wie sie sagt, dass ich bis zum Abendbrot gepackt haben muss, sonst würde sie mich weiter verletzen. Dann würde ich bewusstlos. Als ich erwacht war, war Athur gekommen und das Grauen hatte sich weiter fortgesetzt. Danach war ich wieder bewusstlos geworden aus Luftmangel unter seinen Küssen. Am Abend war Mam gekommen und hatte sich mit meinen Büchern und ihren Nudelholz vorgewagt, dann hätte das Nudelholz meine Schläfe getroffen. Das erste Buch hatte mir die Luft aus den Lungen gepresst und die beiden anderen hatte sie auf meinen Knöchel Gedonnert bist es gebrochen war und dann nochmal mit ihrem Nudelholz Frau gehauen.
Jemand schüttelte mich an der Schulter und ich erkannte langsam Luca, wie er besorgte einen Arm um meine Schulter gelegt hatte, dennoch Wand ich mich aus seinem Griff und sprang auf. Auch er erhob sich und dann folgte ich ihm zur Mensa, erst die Treppen zum Forum hinunter. Mein Knöchel schmerzte höllisch und ich humpelte langsam hinter ihm her. Einige Male drehte ich mich im laufen um, aus Angst Athur oder Man würden mich verfolgen.
Dann den Flur entlang, durch das Forum, gerade aus an den Kunst- und Kursräumen und hinaus auf dem Hof. Wir überquerten den Hof und betraten ein helles Backstein Haus. Drinnen war es warm und es roch nach Essen. Wir nahmen uns beide ein Tablet und stellten uns in der Schlange an. Als wir an der Reihe waren, bestellte ich mir lediglich ein Sandwich mit Chedda Käse und einen O-Saft, wo gegen Luca sich ein paar Pan cakes mit Sirup, eine Schale Obstsalat und eine Cola bestellte. Während wir warteten, sah ich mich in der Mensa um. Im ganzen Raum standen Holztische mit massiven Bänken. Lampen hingen von der weißen Decke. Windlichter brannten auf den Tischen mit den weißen Deckchen und Blumensträußen. Ich nahm mein Sandwich und den O-Saft entgegen und Luca folgte mir zu einem kleinen Tisch in einer der Nischen. Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und er setzte sich gegenüber von mir. Ich nahm das Sandwich und biss hinein. Ich kaute und sah ihm dabei zu wie er seine Pan Cakes ass und dabei wurde mir ganz schwer ums Herz. Daddys Lieblingsfrühstück waren auch Pan Cakes. Auf einmal verging mir der Appetit und ich schob das Sandwich von mir. Ich hob das Glas O-Saft vom Tisch und wollte es an die Lippen setzen, als ich erstarrte: eine Erinnerung an Athur und mich wie wir in einem Café frühstücken und er ein Glas O-Saft trinkt. Dann sehe ich ihn wieder über mir wie er in mich eindringt und mir meine Jungfräulichkeit stiehlt.
Ich erwachte aus meiner Erinnerung als das Glas O-Saft klirrend zu Boden fiel und zerbrach. Scherben flogen durch die Luft und treffen meine Beine, Füße und Arme. Doch ich merkte die Schnitte nicht einmal. Der O-Saft ergoss sich über meine Jeans und in Sekundenschnelle klebte meine Jeans an meiner Haut. Ich sprang auf und rannte so schnell es mit meinen gebrochenen Knöchel ging hinaus.

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