Kapitel 6
Ich hätte eigentlich noch etwas für die Uni tun müssen, oder zumindest sollen, aber ich verbrachte den Nachmittag lieber mit Dingen die mir Spaß machten.
Und ich bereitete mich seelisch auf den Abend vor. Darauf, Fabio wiederzusehen.
Und darauf, nicht wieder allen Gästen Essen oder Trinken über die Kleidung zu kippen.
Aber heute würde mich Fabios Anwesenheit auch nicht mehr so überrumpeln. Heute wusste ich, was mich erwartete.
Den ganzen Weg über, den ich zum Bella Casa zurücklegen musste, redete ich mir gut zu, bis mein Selbstvertrauen wieder so gut wie hergestellt war.
Zumindest bis ich den Eingang zum Restaurant sah. Ich fühlte mich dieser ganzen Situation einfach nicht gewachsen. Ich kam mir vor, wie ein kleines Mädchen an seinem ersten Schultag.
Aber so leicht würde ich mich nicht unterkriegen lassen. Ich straffte die Schultern und ging hinein.
Francesca war natürlich schon wieder da.
"Ceil! Da bist du ja!", begrüßte sie mich und verunsicherte mich damit gleich wieder. War ich etwa zu spät dran? Sie sah anscheinend meinen gesprengten Gesichtsausdruck, denn sie begann zu lachen.
"Nein, keine Sorge, es ist alles gut. Wir haben nur recht kurzfristig eine größere Reservierung rein bekommen und da brauchen wir alle Hände", erklärte sie mir und ich entspannte mich wieder ein wenig.
"Du hast mich gerade echt ein bisschen erschreckt", gestand ich.
"Entschuldige, das wollte ich nicht." Ein bisschen zerknirscht sah Francesca mich an, bevor sie wieder ein strahlendes Lächeln aufsetzte. "Dann geh dich jetzt schnell umziehen und dann ab an die Arbeit!", scheuchte sie mich weiter.
"Zu Befehl, Sir!", scherzte ich und machte mich schon auf den Weg.
"Ach, Ceil?" Ich drehte mich zu ihr um und hob fragend eine Augenbraue. "Heute keine kleinen Katastrophen, ja?" Sie zwinkerte mir zu und ich wusste, dass ihre Worte sowohl ein bisschen Spaß enthielten, aber auch eine kleine Warnung. Klar, eine Kellnerin, der nur Missgeschicke passierten, konnte man in keinem Restaurant gebrauchen.
Mir wäre beinahe ein 'Aber wie wär's mit großen Katastrophen?' rausgerutscht, aber ich riss mich zusammen. Das wäre hier gerade wirklich unpassend gewesen.
"Du wirst nichts an mir auszusetzen haben", versprach ich ihr und ging dann in die kleine Umkleide, um mich schnell in mein Kellnerinnen-Outfit zu schmeißen.
Ich schaffte es, dass meine Hände fast nicht zitterten, als ich meine Bluse zu knöpfte und auch mein Atem ging nicht ganz so schnell und flach wie befürchtet.
Ich hatte Fabio noch nicht gesehen. Ich würde ihn vielleicht auch gar nicht zu Gesicht bekommen. Trotzdem war mir seine Präsenz nur zu deutlich bewusst.
Ich setzte ein gigantisches Lächeln auf, als ich wieder in das Lokal trat, bereit, allen zu zeigen, was ich eigentlich drauf hatte. Das Restaurant war schon gut gefüllt und Paolo schien reichlich beschäftigt zu sein. Eine Kellnerin, die ich noch nicht kannte, stand hinter der Bar. Das musste also Grace sein.
Selbstbewusst ging ich zu ihr, um mich vorzustellen. "Hey, ich bin Ceil und neu hier."
Die blonde Frau, wahrscheinlich Anfang dreißig, begann zu lächeln. "Hi, ich bin Grace. Freut mich sehr!" Wir gaben uns die Hand.
"Meine Schicht endet gleich und dann übernimmt Lorenzo. Der noch nicht hier ist. Weil er immer zu spät kommt", erklärte sie grinsend und irgendwie gefiel sie mir.
"Super, den habe ich auch noch nicht getroffen." So viele neue Menschen kennenzulernen, überwältigte mich ein wenig. Aber dass alle so nett zu mir waren, machte die Sache doch um einiges leichter. Es freute mich ehrlich.
Ich band mir gerade meine Schürze um, als Francesca zu mir trat. "In einer Stunde kommen sechzehn Gäste", erklärte sie mir. "Wir setzen sie dort drüben an die Wand und schieben die Tische zusammen." Sie zeigte auf die Tische, die sie meinte. "Sie haben für heute Abend das volle Programm bestellt, sechs Gänge Tasting-Menü mit dazugehörigem Wein-Menü. Das wird eine Vollzeitaufgabe. Schaffst du das?"
Ein wenig überrumpelt sah ich sie an. Erst dachte ich, sie würde mich nur beten, mit ihr die Tische herzurichten und das extra Besteck und extra Weingläser zu holen. Doch jetzt sollte ich den ganzen Abend für den Tisch verantwortlich sein?
Nice!
"Ja, das schaffe ich", sagte ich so selbstischer wie nur möglich und haute ein breites Lächeln hinterher, das Francesca noch mehr überzeugen sollte. Und es schien zu klappen.
"Perfetto, dann lass uns mal in die Puschen kommen."
Für sechzehn Gäste perfekt den Tisch zu decken und dabei noch zu versuchen, etwas Außergewöhnliches daraus zu machen, dauerte länger als ich erst gedacht hatte. Zwei Minuten bevor die Gäste ankamen, war alles fertig und sah wunderschön aus.
Die Tischdekoration im Restaurant war eh schon sehr elegant, aber wenn noch extra eins drauf gelegt wurde, war es wirklich atemberaubend schön.
In dem Moment kamen die Gäste und Francesca geleitete sie zu ihrem Tisch. So wie es schien waren es acht Paare von Mitte zwanzig bis Anfang vierzig, die sich auf ein kulinarisches Erlebnis der anderen Art freuten.
Als alle saßen, lächelte Francesca mir aufmunternd zu und ließ mich mit den Kunden alleine. "Einen schönen guten Abend und willkommen im Bella Casa", sagte ich und hatte sogleich die Aufmerksamkeit aller. "Ich bin Ceil und werde heute Abend dafür sorgen, dass Sie alles haben, was Sie benötigen." Ganz alleine war ich nicht. Paolo würde mir zur Hand gehen, damit es zum Beispiel beim Servieren schneller ging. Aber er würde im Hintergrund bleiben.
Mir war klar, dass das hier meine Bewährungsprobe war. Und ich wollte unbedingt bestehen.
"Entspannen Sie sich und genießen Sie den Abend." Ich schaute einmal durch die Runde. "Und wenn Sie soweit sind, können wir gleich anfangen." Ich lächelte breit, als sämtliche Gäste erwartungsvoll nickten.
Paolo und ich schenkten ihnen als erstes einen gekühlten Champagner für die erste Vorspeise ein. Die Küche hatte natürlich über die Reservierung Bescheid gewusst und alles vorbereitet, sodass die Wartezeit für die Gäste minimal werden würde.
Auf dem Weg zur Küche beschleunigte sich mein Herzschlag. Ich wusste nicht, ob ich Fabio eigentlich gerne sehen wollte oder doch lieber nicht. Ich wollte beides. Und keins von beidem.
Paolo ging voraus und dafür war ich ihm irgendwie dankbar. Obwohl es einfach eine Gewohnheit war, dass er als Oberkellner die Führung übernahm. Er steckte jedoch nur den Kopf in die Küche und rief irgendetwas auf Italienisch, da wurden schon die ersten Teller durch die Durchreiche geschoben.
Ich musste nicht einmal die Küche betreten.
Paolo und ich schnappten uns je drei Teller und marschierten mit ihnen zu den Gästen. Auf dem Weg erzählte Paolo mir noch, was das hier überhaupt war.
Drei große, perfekt gebratene Jakobsmuscheln, die weder mariniert waren, noch mit einer Soße überzogen wurden, sondern mit einem luftigen Schaum mit Lime, Petersilie und Knoblauch. Darauf waren drei kleine Chips aus Topinamburknolle, um einen Kontrast zu den sonst weichen Konsistenzen zu bieten.
Das erklärte ich auch den Gästen, sobald alle den Teller vor sich hatten. "Einen guten Appetit", wünschte ich ihnen noch und dann machten Paolo und ich uns langsam aus dem Staub.
"Komm mit", sagte er zu mir, als wir ein paar Schritte weg gekommen waren. Ich folgte ihm zu einem kleinen Tisch gleich neben der Küche.
"Setz' dich", sagte er und ich tat wie geheißen. Dann verschwand Paolo in die Küche und kam kurz darauf mit einem Teller mit der Vorspeise, die wir soeben serviert hatten, und stellte ihn vor mir ab.
"Fabio will, dass du heute selber alle Gerichte probierst."
Völlig überrascht sah ich ihn an.
"Was? Wieso?" Ich war total irritiert.
Paolo lachte nur. "Jetzt schau' mich nicht so gesprengt an. Da muss jeder durch, der hier neu anfängt", erklärte er mir dann. "Fabio möchte, dass seine Kellner genau wissen, was sie den Gästen servieren. So können sie souveräner auftreten, bessere Empfehlungen aussprechen und stehen bei Fragen nicht dumm da."
Das erschien einleuchtend.
Paolo reichte mir Besteck und lächelte mich dann ermutigend an.
"Probier!", forderte er mich auf. Ich nahm das Besteck entgegen, schnitt ein Stück von der Jakobsmuschel ab und ließ sie dann zusammen mit dem Schaum in meinem Mund zergehen. Das Geschmackserlebnis war einmalig und ich schloss genüsslich die Augen.
Paolo lachte leise. "Genau so geht es jedem von uns."
"Das ist einfach perfekt!" Ich nahm einen von den Chips. Ebenfalls einfach fantastisch.
"Ja, Fabio hat schon ein Händchen für neue Gerichte. Seine Kreationen sind einfach immer die Besten." Paolo war sichtlich stolz darauf, hier arbeiten und Fabio kennen zu dürfen.
Ein kleiner Stich fuhr mir durchs Herz. Ich hatte Fabio auch einmal wirklich gut gekannt.
Statt einer Antwort lächelte ich nur und nahm einen Schluck von dem Champagner, den wir auch den Gästen dazu serviert hatten. Das prickelnde Getränk rundete das Geschmackserlebnis perfekt ab.
Ich aß noch die andere Hälfte der Muschel mit dem restlichen Schaum und genoss den Bissen in vollen Zügen. So etwas Leckeres hatte ich wirklich selten probiert!
"Wo warst du, bevor du hierher gekommen bist?", fragte ich Paolo, weil es mich interessierte.
"In Italien, wo ich Fabio kennen gelernt habe. Davor war ich ein paar Jahre in Deutschland gewesen."
"Du bist also wegen Fabio zurück gekommen?"
"Wegen Fabio und mit Fabio", lächelte er. Und da sah ich es ihm an. Er war nicht nur stolz darauf, für Fabio zu arbeiten, weil er ein so talentierter Koch war. Mehr verband die beiden. Tiefe Freundschaft. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit.
Und wieder spürte ich den leichten Anflug von Eifersucht. Ich wünschte, unsere gemeinsame Vergangenheit hätte länger als nur ein paar Monate angedauert.
Es war merkwürdig. Ich hatte Fabio ja jahrelang vorher gekannt, doch jetzt reduzierte ich unsere gemeinsame Zeit nur zu der Zeit, wo wir zusammen waren. Als ob es die einzige Zeit war, die etwas zählte. Sie war zumindest ausschlaggebend gewesen.
Dabei waren wir vorher normal befreundet gewesen und hatten auch so viele schöne Stunden miteinander verbracht. Doch die Zeit schien noch verschwommener, als die zwei Monate unserer Beziehung.
Ich wusste nicht wirklich, was ich Paolo sagen sollte, deswegen stand ich auf und lächelte ein wenig gequält. "Ich sehe mal nach dem Rechten."
Paolo nickte und stand auch auf. Er nahm meinen leeren Teller und ging damit in die Küche. Ich sah ihm hinterher, weil ich hoffte, einen kleinen Blick auf Fabio erhaschen zu können.
Doch noch bevor er die Küchentür erreichte, wandte ich mich ab. Ich hatte Angst davor, ihn wieder zu sehen. Solche Angst.
Ich atmete einmal tief durch und begab mich wieder zu meinem Tisch. Die Gäste unterhielten sich angeregt. Ich fragte, ob alles in Ordnung war, und freute mich, als sie strahlend bejahten. Ein unbeschreibliches Gefühl überkam mich in dem Moment.
Es lief gut. Gerade eben lief es wirklich gut.
Lächelnd zog mich wieder zurück und stellte mich hinter die Bar, um meine Gäste noch im Auge behalten zu können. Grace ging in dem Moment an mir vorbei und winkte mir zu. Ihre Schicht war vorbei, dieser Lorenzo war also anscheinend schon gekommen.
Als ich sah, wie mein Tisch fertig mit dem Essen war, ging ich zu Paolo, um zu fragen, wie lange es bis zum nächsten Gang normalerweise dauerte. Ich hatte nur eine Übersicht über die sechs verschiedenen Gänge und den dazugehörigen Wein bekommen, mehr wusste ich auch nicht.
"Wir geben in der Küche einfach Bescheid, wenn sie loslegen sollen. Fünf Minuten später muss alles servierbereit sein."
Ich staunte nicht schlecht. Das Bella Casa hatte wirklich ein hohes Service Niveau.
Wir warteten noch kurz ab, dann trugen wir die leeren Teller weg und ließen die Gäste ihren Champagner trinken.
"Ich gebe der Küche Bescheid", sagte Paolo und ich merkte deutlich, dass er gerne die Kontrolle hatte. Deswegen war er wahrscheinlich Oberkellner. Und ein guter noch dazu.
Ich nickte dankbar und erleichtert darüber, dass ich noch immer nicht die Küche betreten musste. Stattdessen schenkte ich den Gästen den Weißwein für den nächsten Gang ein.
Hummersuppe als Wackelpudding, darauf drei frisch gebratene Riesengarnelen und einen kleinen Schuss heiße Brühe. Anders und interessant, aber es duftete herrlich. Und es schmeckte wahrscheinlich auch atemberaubend.
Paolo half mir wieder beim Servieren und danach gab er mir einen Teller mit einer kleinen Portion des gleichen Gerichts, das ich selber essen sollte. Den gleichen Weißwein schenkte er mir auch ein. Und dann wartete er auf meine Reaktion.
Wackelpudding – also eigentlich alles, was irgendwie schwabbelte – war ja nicht so meine Welt. Aber das hier... Das war tatsächlich genießbar. Eigentlich schmeckte es sogar echt nicht schlecht. Was dachte ich da? Das hier war ein Meisterwerk!
Völlig überrascht über die plötzliche Geschmacksexplosion in meinem Mund sah ich zu Paolo, der mich nur grinsend musterte.
"Er hat es drauf", sagte er wissend und es war klar, dass er von Fabio sprach.
"Wow..." Zu mehr war ich gerade nicht im Stande. Ich wollte Fabio loben, doch irgendwie konnte ich das gerade nicht. Ich konnte keinen einzigen lieben Satz über ihn über meine Lippen bekommen, weil das einfach zu schmerzhaft wäre.
Im gleichen Moment hörte ich ihn durch die Küchentür lachen. So richtig herzhaft lachen. Mein Herz zog sich dabei schmerzhaft zusammen, begann aber gleichzeitig auch zu flattern. Verdammt, wie ich dieses Lachen liebte. Es erinnerte mich so sehr an all die unbeschwerten Stunden, die wir zusammen verbracht hatten. Daran, wie aufgedreht und charmant er in der Schule immer war.
Diesen Jungen gab es nicht mehr in der Ausführung, das war mir klar. Es war ein anderer Fabio, der der Besitzer des Bella Casa war. Doch irgendetwas sagte mir, dass er genauso liebenswürdig war wie eh und je.
Ich merkte erst, dass mein abwesender Blick auf der angelehnten Küchentür hing, als Paolo vor mir mit dem Finger schnippte.
"Ceil? Iss auf, der nächste Gang ist gleich an der Reihe."
"Oh, ja, klar." Ich riss mich mühsam von meinen Gedanken fort, die schon wieder um Fabio kreisten und aß artig den Rest auf, der sich noch auf meinem Teller befand.
Auf zu Runde drei.
____
Paolo und ich taten in der folgenden Zeit nichts anderes als zu servieren, Wein nachzuschenken und die Teller wieder abzuräumen. Wir erklärten die Gerichte und erhielten nach jedem Gang begeisterte Bemerkungen darüber, wie fabelhaft alles schmeckte. Und ich konnte das nur bestätigen. Nicht ein Gericht war dabei gewesen, das mir nicht geschmeckt hätte und ich war immer noch überwältigt von dieser ganz anderen Art des Geschmackserlebnisses.
Ja, das Bella Casa hatte hier in der Umgebung tatsächlich eine Marktlücke gefunden und die Leute waren einfach begeistert. Die Mischung aus traditionell und unkonventionell war so neuartig, dass man einfach begeistert sein musste.
Und nein, ich hatte keine weiteren Katastrophen produziert. Alles lief wie am Schnürchen und am Ende des Abends, als mir schon die Füße weh taten und ich langsam müde wurde, kam Francesca zu mir, die inzwischen auch schon ein wenig erschöpft wirkte.
"Gut gemacht, Ceil!", lobte sie mich mit einem Lächeln. Ich freute mich wie ein Schneekönig über das Lob.
Wir räumten die letzten Tische noch ab und deckten sie für den nächsten Tag ein. Die Handgriffe liefen noch nicht ganz routiniert ab, aber ich war mir sicher, dass ich mich schnell an den Ablauf hier gewöhnen würde.
Fabio hatte ich den ganzen Abend noch nicht zu Gesicht bekommen und ich wusste nicht, ob ich darauf hoffen sollte, dass es so blieb oder doch lieber darauf, dass er mir noch über den Weg lief, bevor ich ging.
Ich wollte mit ihm reden. Aber gleichzeitig hatte ich Angst davor.
Was wollte ich sagen? Tausend Dinge aber gleichzeitig nichts.
Ich seufzte leise, rückte das letzte Gedeck zurecht und lief dann ausgelaugt in die kleine Umkleide, um mich umzuziehen. Ich umrundete die Schrankseite, nur um erschrocken zurückzuweichen.
"Ähm, 'tschuldigung", stammelte ich und drehte mich weg. Fabio stand oben ohne beim Schrank neben meinem, sein T-Shirt in der Hand, bereit es sich überzuziehen.
"Kein Ding. Ist ja nicht so, dass du das noch nie gesehen hast", hörte ich ihn murmeln und mein Blick schnellte zu ihm, obwohl ich eigentlich wegsehen sollte. Er sah mich mit amüsierten, aber müden, Augen an, dann zog er sich sein Shirt über, während meine Wangen mehr und mehr zu glühen anfingen.
Fabio hatte schon immer einen schönen Oberkörper mit definierten Muskeln gehabt, doch jetzt war er regelrecht trainiert. Trotzdem irritierte seine Aussage mich grenzenlos.
Ohne zu antworten, stellte ich mich neben ihn und öffnete meinen Schrank. Versuchte, nicht seinen Duft einzuatmen. Mich nicht von seiner Aura einnehmen zu lassen. Ruhig zu atmen, obwohl ich dabei war, zu hyperventilieren.
Sollte ich irgendetwas sagen? Ihn für sein Essen loben? Von Robyn erzählen? Einen auf Smalltalk machen? Sollte ich...
"Gute Nacht, bella", störte Fabio meinen Gedankenfluss, haute seinen Schrank zu und ließ mich stehen.
Als die Tür ins Schloss fiel, sackte ich innerlich zusammen. Wie sollte ich hier über längere Zeit arbeiten können, wenn seine Nähe mich so aus der Bahn warf? Ich konnte ihm nicht aus dem Weg gehen, aber wenn ich jedes Mal gefühlsmäßig austickte, wenn ich ihn sah, dann...
Mit zittrigen Fingern fing ich an meine Bluse aufzuknöpfen. Ich sollte lieber ganz schnell meine Gefühle in den Griff bekommen.
Ganz schnell.
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Mädels (und eventuell anwesende Jungs ;)) - wir starten die erste Lesenacht bei CLL!
Am Freitag, den 16. September 2016 posten wir wieder drei Kapitel - um 19/20/21 Uhr - wie ihr es von uns ja schon kennt ;)
Wir freuen uns schon drauf, den Abend mit euch zusammen zu verbringen :D
Bis Freitag!
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Tyskerfie & HeyGuys77
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