Kapitel 46
300K Reads - WUHUUUU! Als Danke gibts jetzt ein Kapitel :*
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Ich wachte auf, noch bevor mein Wecker klingelte. Der himmlische Duft von gebratenem Bacon stieg mir in die Nase und ich musste kurz überlegen, wo ich mich eigentlich befand.
In Fabios Wohnung.
In seinem Bett.
Ich sah mich im Zimmer um, das in goldenes Licht getaucht war. Fabio hatte noch keine Gardinen aufgehängt, weswegen es im Raum hell war.
Vielleicht mochte er es aber auch, von natürlichem Licht geweckt zu werden, überlegte ich.
Ich streckte mich und schnurrte zufrieden wie eine Katze. Ich hatte hervorragend geschlafen, als ich endlich irgendwann eingeschlafen war.
Beim Gedanken an das nächtliche Zusammentreffen mit oben-ohne-Fabio in der Küche musste ich lächeln. Ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch und merkte, wie mein Herz anfing, zu rasen.
Ich war wieder Hals über Kopf in Fabio verliebt.
Ich wusste nicht genau wie, aber irgendwie hatte er es wieder geschafft. Scheinbar ohne Mühe hatte er mir den Kopf verdreht.
Die Erkenntnis tat aber gut. Es war erleichternd mir vollkommen einzugestehen, dass ich wieder Gefühle für Fabio hatte. Ich zweifelte nicht an ihnen, ich verleugnete sie nicht. Ich brauchte sie nicht auch erst stundenlang mit Robyn zu diskutieren, denn ich war mir sicher.
Sie waren da. So einfach war es.
Dass alles andere wesentlich komplizierter war, ignorierte ich fürs Erste.
Obwohl ich nur wenige Stunden geschlafen hatte, war ich überraschend fit. Wahrscheinlich lag es daran, dass Fabio sich nur wenige Meter von mir entfernt befand.
Ich stand auf, fuhr mir mit den Fingern durch meine Haare, öffnete das Fenster und verließ mit meinen Klamotten im Arm dann das Zimmer. Gerade in dem Moment kam Fabio aus der Küche, in der Hand hielt er eine dampfende Pfanne, auf der ich ein durchgeschnittenes Omelett und jede Menge Bacon sah.
"Ciao, bella. Ich wollte dich grade wecken", lächelte er und ging mit dem Essen ins Wohnzimmer, wo er schon für zwei gedeckt hatte.
"Wieso bist du nicht schon los?", fragte ich, weil das der erste Gedanke war, der mir durch den Kopf schoss.
"Weil ich heute einfach später in die Arbeit komme. Marco springt solange für mich ein. In den zwei Stunden wird schon nichts schief gehen", meinte er unbekümmert und drehte sich wieder zu mir. Sein Blick huschte einmal über meinen Körper, dann sah er mir wieder in die Augen. "Außerdem können wir so gemütlich zusammen frühstücken."
Ich nickte. Fabio sah trotz des Schlafmangels auch überraschend wach aus. Und gut. Verdammt gut.
"Ich hole noch schnell den Kaffee, dann können wir essen." Als er an mir vorbei ging, mied er es, mich anzusehen. Ich schluckte. Ich sollte mir besser was anziehen.
"Ich mache mich kurz frisch!", rief ich ihm hinterher und verschwand im Bad. Ich putzte mir die Zähne, wusch mich und zog mir meine Jeans und mein Top von gestern an. Da war jetzt einfach nichts zu machen.
Fabio saß schon am Esstisch, als ich dazukam.
"Mmh, sieht das lecker aus", meinte ich und ließ meinen Blick über das üppige Frühstück gleiten. Neben dem Omelett und dem Bacon hatte er noch Brötchen, diverse Beilagen und ein wenig Obst hergerichtet.
"Das Alpha und Omega für einen guten Start in den Tag – ein ausgiebiges Frühstück", grinste er und schüttete heißen Kaffee in meine Tasse, bevor er auch sich selber etwas einschenkte.
"Hast du gut geschlafen?", fragte ich ihn, bevor ich mir ein Stück Bacon in den Mund schob.
"Wie ein Baby."
Irgendwie glaubte ich ihm das.
"Danke, dass du mir dein Bett überlassen hast."
"Nichts zu danken, Ceil", lächelte er mir freundschaftlich zu. Von der Spannung von gestern war gerade eben nicht sonderlich viel zu spüren. Vielleicht war es für meine Nerven auch mal gut mit einer kleinen Nervositäts-Auszeit. Es konnte auf Dauer einfach nicht gesund sein, konstant angespannt und hibbelig zu sein, oder?
Doch anscheinend wollte mein Körper etwas anderes.
"Du hast das Bild behalten", sagte ich nämlich dann und lenkte somit das Thema auf gefährliches Terrain. Fabio sah zu mir, verstand, welches Bild ich meinte und schwieg.
Dann wurden seine Gesichtszüge weich. "Natürlich habe ich das", sagte er dann leise. Dann seufzte er und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
"Ceil... Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken. Nie."
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Er hatte schon einmal etwas ähnliches gesagt, doch damals war das Gespräch in eine Sackgasse geraten.
"Ich dachte, es würde einfacher werden, wenn wir... Wenn wir nichts miteinander zu tun hätten. Ich dachte, es würde für uns beide einiges erleichtern. Aber im Grunde wusste ich einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte, verstehst du?"
Ich verstand nicht. Sah ihn nur fragend an. Überrumpelt von seiner Ehrlichkeit und Offenheit.
"Egal, was ich gemacht hätte, Ceil, egal ob ich den Kontakt bewahrt hätte oder nicht – es hätte weh getan." Er fuhr sich durch die Haare. Senkte den Blick und sah auf seine Hände. Spielte mit dem ledernen Armband an seinem Handgelenk.
"Ich... Ich war ein Feigling. Mich nicht bei dir zu melden. Erst recht nicht, nachdem ich wieder hier war. Und es tut mir leid. Es tut mir unendlich leid." Er hob den Blick und ich zuckte innerlich zusammen, als ich die Reue in seinen Augen sah.
Er meinte das ernst.
Das hier hatte ich nicht erwartet, als ich das Bild angesprochen hatte.
"Ich habe die Wahl nicht bewusst getroffen. Aber als die Arbeit mich mehr und mehr beanspruchte, hatte ich irgendwann einfach auch keine Zeit mehr, mir über uns Gedanken zu machen. Und als ich wieder hier war, war ich mir ziemlich sicher, dass du mich nicht sehen wolltest. Ich bin einfach davon ausgegangen. Es war eine gute Entschuldigung für mich", gestand er, ohne wegzusehen.
Ich wusste ehrlich nicht, was ich erwidern sollte. Also stand ich auf, ging um den Tisch herum und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich ihn umarmte.
"Ich verzeihe dir, Fabio", flüsterte ich in seine Haare. Anscheinend hatte sein Gewissen ihn doch mehr geplagt, als ich gedacht hatte. "Und ich bin wirklich froh, dass du wieder hier bist. Als Teil meines Lebens", fügte ich hinzu. Fabio legte auch seine Arme um mich und zog mich kurzerhand auf seinen Schoß.
"Danke", hauchte er und sah mich unverwandt an. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich sah die leichten Sommersprossen, die auf seiner dunklen Haut unter normalen Umständen kaum zu erkennen waren, seine braunen Augen, von dichten, dunklen Wimpern umrandet und seine Bartstoppeln, die seinen markanten Kiefer umrandeten.
"Ich bin auch froh, dass ich wieder hier bin. Dass...wir wieder zusammen sind. Irgendwie." Abwartend und ein wenig unsicher sah Fabio mich an und mir verschlug es die Sprache.
Hatte er gerade...? Wollte er damit das andeuten, was ich dachte, dass er sagen wollte?
Aber bevor ich mich wieder zum Idioten machen würde, hielt ich lieber ganz meinen Mund und nickte nur. Einen sinnvollen Satz hätte ich gerade sowieso nicht zustande gebracht.
"Ceil, ich kann mich nicht länger zurückhalten. Ich habe gesagt, dass ich es kann, aber es geht einfach nicht. Nicht, wenn du mir so nah bist. Ceil, ich will dich nie wieder los lassen", sprach er weiter und für einen kurzen Moment konnte ich kaum glauben, dass er mir gerade meinen sehnlichsten Wunsch erfüllte.
"Fabio..."
"Ceil, la bella mia, bitte. Ich bitte dich um eine weitere Chance, um alles wieder gut zu machen, was ich je falsch gemacht habe. Bitte gib mir diese Möglichkeit und mach mich zum glücklichsten Mann der Welt." Fabio sah mich strahlend an, aber ich konnte seinen aufgeregten Herzschlag spüren, der meinem in nichts nach stand.
"Ceil, ich wünsche mir, dass wir nochmal von vorne anfangen. Lass es uns richtig machen und nichts überstürzen. Lass uns daten, uns neu kennenlernen, Zeit miteinander verbringen. Sehen, wohin es uns führt. Was sagst du dazu?" Dieses Mal schien er seine kleine Rede tatsächlich beendet zu haben, aber ich hatte meine Sprache noch immer nicht wieder gefunden. Stattdessen hatten sich in meinen Augen kleine Freudentränen gesammelt. Ich war glücklich, einfach so unfassbar glücklich.
"Ja, das würde ich zu gerne", brachte ich dann doch noch irgendwie zustande, bevor ich Fabio um den Hals fiel und ihn so fest an mich drückte, wie ich nur irgendwie konnte. Ich spürte seine Arme ebenfalls um meinen Körper und wenn ich von der Stärke seines Griffs ausging, dann wollte er mich tatsächlich nicht mehr los lassen. Nie wieder.
Dann lösten sich Fabios Arme ein wenig und ich lehnte mich ein winziges Stück zurück, um ihm in die Augen zu sehen. Das Strahlen, das auf seinen Lippen lag, war ein Spiegel zu meinem Gesichtsausdruck. Wie konnte man nur so unfassbar glücklich sein? War es vielleicht sogar doch möglich, vor Glück zu platzen?
Eine Träne löste sich aus meinen Augen und ich schniefte und lachte über mich selbst. Was war ich doch wieder mal für ein Mädchen.
Ich legte eine Hand an Fabios Wange, noch immer völlig ungläubig darüber, was hier gerade passierte.
Fabio wischte mit seinem Daumen sanft die kleine Tränenspur von meiner Wange, bevor er sich vorbeugte und mir einen winzig kleinen Kuss gab.
"Der muss vorerst reichen", meinte er dann mit einem Zwinkern. Dass mir das überhaupt nicht gefiel, sah er sofort. Deshalb schob er mich langsam von seinem Schoß.
"Und jetzt iss fertig, wir müssen gleich los."
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So, jetzt dürft ihr euch bitte ordentlich freuen! ;D
Tyskerfie & HeyGuys77
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