Kapitel 45

Wir spielten noch ziemlich viele Runden Twister. Und tranken den einen oder anderen Mojito. Und vergaßen einfach völlig die Zeit.

Kurz vor halb zwei sah ich auf die Uhr und entschloss mich dazu, dass es wohl an der Zeit war, nach Hause zu gehen. Ich hatte morgen schließlich eine Ganztagesschicht im Bella Casa und mir fielen mittlerweile fast die Augen zu.

"Leute, ich denke, ich werde mal nach Hause verschwinden", gähnte ich und stellte mein leeres Glas auf den Couchtisch. Fabio neben mir nickte als Bestätigung, dass auch er aufbrechen würde.

Damian und Blair saßen Arm in Arm auf der anderen Couch und lächelten uns zu. Niemand von uns hatte damit gerechnet, dass der Abend so lang werden würde.

"Schön war's", sagte Blair und stand auch auf, als ich mich erhoben hatte.

Es war echt ein schöner Abend gewesen. Und mal abgesehen vom Twister-Szenario war die Atmosphäre sehr entspannt und ausgelassen gewesen. Damian und Blair hatte ich total ins Herz geschlossen und ich verstand auch, warum Fabio sich mit ihnen so wohl fühlte.

In gewisser Weise erinnerten mich die beiden an Robyn und Adrian. Sie führten eine stabile Beziehung, liebten sich abgöttisch, hatten aber auch jede Menge Energie für andere Leute. Sie waren nett und lustig und einfach so... unkompliziert. Ich hoffte wirklich, dass ich auch in Zukunft Zeit mit ihnen verbringen würde.

"Ach, übrigens", meldete Damian sich zu Wort, als wir im Flur standen. Seine Haare standen ganz verstrubbelt von seinem Kopf ab. "Wir kommen am Freitag mit zwei Freunden ins Bella Casa. Tisch ist schon bestellt", grinste er.

"Oh, mit wem denn?", fragte Fabio, als er in seine Schuhe schlüpfte.

"Ash und Sadie. Gute Freunde von uns", erklärte Blair.

"Sadie arbeitet bei mir in der Firma", fügte Damian hinzu. "Wir wollten schon ewig was unternehmen und da dachte ich mir, dass wir ihnen mal deinen Laden zeigen."

"Gute Idee." Fabio grinste und schien sich darüber ehrlich zu freuen.

Dann verabschiedeten wir uns alle. Blair zwinkerte mir nach einer Umarmung noch einmal schelmisch zu, sodass ich einfach kurz auflachen musste. Verrücktes Huhn.

In Stille verließen Fabio und ich die Wohnung, um die Nachbarn nicht zu wecken. Die Nachtluft war etwas frischer und ich verschränkte die Arme vor der Brust, als wir uns vor der Tür gegenüber standen.

"Also...", begann ich eine zögerliche Verabschiedung. Ich wollte mich noch nicht von Fabio verabschieden. Er wohnte schließlich gegenüber von Damian und Blair, ich dagegen hatte noch einen etwas längeren Spaziergang vor mir, bis zu mir nach Hause.

"Ich begleite dich nach Hause", sagte Fabio leise und mein Herz setzte einen Schlag aus.

"Das brauchst du doch nicht", log ich. Ich wollte, dass er mich nach Hause begleitete. Aber nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich einfach noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen musste.

"Ceil, ich lasse dich zwei Uhr nachts nicht einfach mutterseelenallein durch die Stadt laufen."

"Das ist doch verrückt. Mir passiert schon nichts. Außerdem ist es ein völliger Schwachsinn, mich nach Hause zu begleiten, wenn du direkt gegenüber wohnst. Du bist erst in einer Stunde wieder zu Hause und du musst morgen früher raus als ich."

Fabio betrachtete mich schweigend. Ich dachte schon, dass ich ihn einfach so überredet hatte und merkte, wie sich eine leichte Enttäuschung in mir breit machte. Mir war klar, dass ich kein Recht dazu hatte. Ich hatte ihm gesagt, er solle mich nicht nach Hause begleiten, obwohl ich es eigentlich gerne hätte - was ich ihm aber nicht gesagt hatte. Dann durfte ich auch nicht sauer werden, wenn er es nicht tat. Er konnte schließlich keine Gedanken lesen.

Aber sorry, diese Mädchen-Logik war auch an mir nicht vorbeigegangen. Einen Versuch war es wert gewesen, dachte ich bitter.

"Schlaf bei mir", sagte er aber dann leise.

Drei Wörter und ich konnte kaum auf den Beinen bleiben.

"Was?"

"Komm mit zu mir. Du kriegst mein Bett, ich schlafe auf der Couch." Fabio hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und sah mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen abwartend an.

"Aber..."

"Du hast es selber gesagt. Es ist Schwachsinn, dich nach Hause zu begleiten, aber es ist auch schon sehr spät. Also kannst du auch gleich bei mir schlafen, damit wir beide so früh es geht, ins Bett gehen können."

Fabio präsentierte mir hier seine Männer-Logik, gegen die ich nicht wirklich argumentieren konnte.

"Ich lasse dich nicht alleine nach Hause gehen. Du hast also die Wahl: entweder ich begleite dich oder du schläfst bei mir."

Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren und mein Herz klopfte hart in meiner Brust. Also eigentlich hatte er ja Recht. Aber war es eine gute Idee, zu ihm zu gehen?

Das letzte Mal waren wir nur in einer ziemlich verzwickten Situation geendet.

Falls das wieder passieren sollte...

Nicht, dass es mich stören würde. Im Moment. Aber danach wäre alles wieder so verdammt komisch.

"Ich werde mich auch benehmen, versprochen", raunte er mir dann zu, als hätte er meine Gedanken gelesen.

Sollte ich das gut oder schlecht finden?

Mein Gewissen, meine Gefühle und meine Vernunft kämpften gegeneinander, fochten einen Kampf aus, den ich nicht zu beeinflussen vermochte. Ich konnte mich nur geschlagen geben.

"Okay", sagte ich deswegen, ohne weiter nachzudenken.

"Okay, was?", hakte er nach.

"Okay, ich schlafe bei dir." Ich hielt seinem Blick stand, obwohl ich das Gefühl hatte, dass er mir bis in mein tiefstes Inneres blicken konnte. Wir wussten beide, dass das hier eine gewagte Entscheidung war. Wir wussten beide, dass unser Verhältnis momentan okay war, aber auch ganz leicht kippen konnte. Ich war mir nämlich ziemlich sicher, dass ich mir diese konstante Anspannung zwischen uns nicht einfach einbildete.

Und wenn ich Blairs Worten von früher am Abend Glauben schenken konnte, dann war ich Fabio weniger egal, als ich erst angenommen hatte.

"Okay." Fabio lächelte jetzt breit und schnappte sich dann meine Hand, bevor er mich mit sich mitzog. Wir überquerten die Straße und bevor wir in den Hinterhof gingen, warf ich noch einen Blick über meine Schulter zu Damian und Blairs Wohnung.

Mir kam kurz die komische Vorstellung, wie Blair im Fenster stehen und uns beobachten würde.

Doch alles in der Wohnung war schwarz.

Ich folgte Fabio wortlos bis ins Dachgeschoss. Eine plötzliche Nervosität überkam mich und schnürte mir den Hals zu, als er die Tür aufsperrte. Er machte das Licht im Flur an und immer noch ohne zu reden folgte ich ihm. Ich hängte meine Jacke an die Garderobe und stellte meine Ballerinas neben seine Schuhe.

"Also, eine extra Zahnbürste habe ich im Bad und ich lege dir noch ein T-Shirt raus", sagte Fabio, als wäre das hier gerade das Normalste der Welt. Als würden wir jede Woche beieinander irgendwelche Sleepovers veranstalten.

Fabio machte sporadisch das Licht an, als er durch die Wohnung wanderte. Zögernd folgte ich ihm bis ins Wohnzimmer, wo mein Blick auf die Couch fiel. Erst schossen mir Bilder von unserem Kuss durch den Kopf.

Doch dann dachte ich mir, dass die Ledercouch nicht sehr bequem sein konnte.

Ich hörte, wie Fabio im Schlafzimmer zugange war, also ging ich ins Bad. Ich konnte es nicht lassen, aber immer, wenn ich im Bad anderer Leute war, beäugte ich ziemlich kritisch die hygienischen Verhältnisse.

Fabio war aber immer ein ordentlicher Kerl gewesen und das gesamte Badezimmer war blitzeblank poliert. Eigentlich konnte man es von einem Koch auch kaum anders erwarten. So sauber wie seine Küche war, so porentief rein war auch seine gesamte Wohnung.

So gerne ich auch in jedes Schränkchen geschaut hätte, unterdrückte ich dann doch den Drang, selbst nach einer Zahnbürste zu suchen.

"Fabio?", rief ich durch die halbe Wohnung. "Wo ist denn diese Zahnbürste?"

"In dem Schrank rechts neben dem Waschbecken", kam die gedämpfte Antwort aus dem Schlafzimmer. Jetzt hatte ich wenigstens die offizielle Erlaubnis, wenigstens einen der Schränke zu durchwühlen. Obwohl es da nicht viel zu durchwühlen gab, wie mir ein erster Blick zeigte. Alles war akkurat einsortiert und ich fand auf den ersten Blick eine neu verpackte Zahnbürste.

Und Fabios Duschgel.

Kurz warf ich einen schnellen Blick zur Tür. Kurz schnuppern würde bestimmt nicht schaden.

Ich schnappte mir das Duschgel, klappte den Deckel auf und schnupperte in Rekordzeit daran. Mit rasendem Herzen vor lauter Angst, doch entdeckt zu werden, klappte ich den Deckel schnell wieder zu und schloss die Schranktür.

Achso. Die Zahnbürste brauchte ich ja irgendwie auch noch. Leise öffnete ich die Schranktür noch einmal, schnappte mir die Zahnbürste und schloss sie leise wieder, damit Fabio nichts mitbekam. Was hätte ich auch zweimal in dem Schrank zu suchen gehabt?

Die Zahnpasta stand ordentlich neben Fabios Zahnbürste in einem offenen Regal. Ich drückte ein wenig Paste auf die Bürste und begann meine Zähne zu schrubben.

Und gerade als mein Mund das Maximum an Schaum enthielt, stand Fabio mit einem T-Shirt in der Tür.

"Hier ist das T-Shirt", sagte er und legte es neben das Waschbecken, damit ich mich dann gleich umziehen konnte.

"Dnke", brach es aus mir heraus, ohne dass ich darüber nachdachte, dass mein ganzer Mund voller Schaum war und schon hatte ich ein paar kleine Schaumspritzer auf Fabios T-Shirt verteilt. Nein, nicht auf das Shirt, das ich anziehen sollte, sondern auf Fabios Shirt, das er gerade noch anhatte.

Sein Blick wanderte automatisch nach unten zu seiner Brust, bevor er den Kopf wieder hob und mich mit einem amüsierten Grinsen bedachte.

"Tschuligung", murmelte ich, sehr darauf bedachte, nicht gleich die nächste Ladung Schaum auf Fabio zu verteilen.

Wir sahen uns beide an. Aber dann brach sich so plötzlich das Lachen Bahn, dass ich gerade noch rechtzeitig den Schaum ins Waschbecken spucken konnte, bevor ich tatsächlich alles auf Fabio gespuckt hätte.

"Oh Gott, tut mir echt leid", entschuldigte ich mich nochmal ordentlich.

"Ceil, wie sie leibt und lebt", grinste Fabio aber nur. "Ich geh mich mal eben umziehen. Und oh, du hast da noch Schaum." Er zwinkerte mir zu und verschwand wieder Richtung Schlafzimmer.

Knallrot und mit dem halben Gesicht voller Schaum stand ich also da.

Nachdem Fabio das Badezimmer verlassen hatte, sperrte ich die Tür hinter ihm ab und zog sein Shirt an. Sein Duft umhüllte mich komplett und ich wollte mich am liebsten in seinem Kleiderschrank verkriechen, wenn alles so lecker roch.

Ich schloss die Tür wieder auf und stand dann ein wenig unschlüssig im Gang.

"Fabio?" Ich wollte nicht einfach ins Schlafzimmer marschieren. Obwohl... 'Wollen' war wahrscheinlich der falsche Begriff. In dem Moment ging die Tür aber auf und Fabio kam heraus. Als er mich sah, lächelte er.

"Mein Bett wartet auf dich", grinste er, stockte aber dann in der Bewegung, als ihm klar wurde, wie falsch das gerade klang.

"Danke", lachte ich verlegen. "Schlaf gut." Ich legte kurz meine Hand auf seinen Arm, dann ging ich schnell ins Schlafzimmer und schloss hinter mir die Tür. Kurz schloss ich die Augen und atmete tief ein und aus. Fabios Nähe machte mir zu schaffen. Ich wusste kaum, wie ich damit umgehen sollte.

Ich öffnete wieder die Augen und sah mich um. Fabios Schlafzimmer war gemütlich eingerichtet. Er hatte einen weißen Schrank in der einen Ecke stehen, in der anderen stand ein breites Einzelbett, daneben ein kleiner Nachttisch aus Naturholz mit einer Lampe darauf.

Neben der Tür standen zwei Umzugskartons aufeinander gestapelt. Ob sie leer oder noch gefüllt waren, konnte ich nicht ausmachen.

Mein Blick fiel auf die Kommode neben dem Fenster, auf dem ein Gemälde stand, das die Natur in der Toskana abbildete. Ich musste lächeln und spürte einen Kloß im Hals.

Ich kannte das Bild.

Denn ich hatte es ihm geschenkt, bevor er nach Italien gegangen war.

Leise und mit erleichtertem Herzen ging ich zum Bett, legte mein Handy auf dem Nachttischchen ab und knipste das Licht aus, nachdem ich mich in Fabios Decke gekuschelt hatte. Es war ungewohnt, aber ungewohnt schön hier zu liegen.

Ich konnte Geräusche aus dem Bad hören, dann wie der Fußboden knarzte. Ich stellte mir vor, wie Fabio es sich auf der Couch bequem machte.

Oder es versuchte.

Ich seufzte. Sein Bett war so schön weich und gemütlich. Ich wusste, dass die Couch da nicht mithalten konnte.

Unruhig drehte ich mich auf die andere Seite, merkte, wie die Müdigkeit mich überrollte, konnte aber trotzdem nicht einschlafen. Fabio tat mir Leid.

War ich egoistisch, einfach so akzeptiert zu haben, dass er auf der Couch schlief?

Wieder wälzte ich mich auf die andere Seite und starrte vor mich hin. Ich griff nach meinem Handy und sah auf die Uhr.

Viertel vor drei.

Ich stöhnte. Ob Fabio auch wach lag? Oder überdachte ich einfach wieder einmal alles?

Wenige Minuten später traf ich einen Entschluss. Ich konnte nicht Fabios Bett klauen, wenn ich wusste, dass er morgen den ganzen Tag schuften musste. Das ging einfach nicht.

Also schlug ich die Decke zur Seite, schwang meine Beine über die Bettkante und schlich zur Tür, die ich leise öffnete. Falls er schon schlief, wollte ich ihn nicht wecken, also tippelte ich so leise wie möglich ins Wohnzimmer.

Doch die Couch war leer.

In dem Moment hörte ich das Klirren von Glas und das Rauschen von Wasser aus der Küche. Leise schlich ich den Gang runter und lehnte mich an den Türrahmen.

Und ließ mich von dem Anblick, der sich mir bot, überwältigen.

Fabio stand mir den Rücken zugewandt da und trank aus einem Glas. Nur der leichte Mondschein fiel in die Küche und ließ diffuse Schatten und weiches, silbernes Licht auf seinen muskulösen Rücken fallen, der wohlgemerkt nicht mehr in einem Shirt steckte.

Verdammt.

Ich biss mir in die Lippe und konnte nur schwer meinen Blick von seinen Muskeln und seiner makellosen Haut reißen.

Ich wollte mit meinen Fingerspitzen die Konturen seines Körpers nachfahren, wollte seine Haut spüren, seinen Duft einatmen.

Alles in mir sehnte sich nach Fabio.

Ich könnte einfach zwei Schritte machen und meine Arme um seinen Körper schlingen.

Noch immer war ich gefangen von seiner Silhouette, als er sich plötzlich umdrehte und überrascht in der Bewegung Inne hielt, als er mich bemerkte.

"Was machst du denn hier, Ceil?", fragte er leise, als wäre in dieser Wohnung noch jemand, den er nicht wecken dürfte.

"Ich konnte nicht schlafen und wollte dir das Bett überlasse." Automatisch sprach ich ebenso leise wie er.

"Ach was, leg dich wieder ins Bett. Du musst schlafen", winkte er ab.

"Du brauchst auch deinen Schlaf", beharrte ich und Fabio kam mit einem sanften Lächeln einen Schritt näher. Ich blieb am Türrahmen gelehnt stehen und plötzlich wurde mir siedend heiß bewusst, dass ich hier nur in einem T-Shirt vor Fabio stand.

Wieso hatte ich nicht daran gedacht, mir meine Jeans wieder überzuziehen?

Allein der Gedanke, dass ich hier halb nackt stand und Fabio ebenfalls nicht viel mehr am Leib trug, brachte mein Herz zum Rasen. Meinen Puls konnte man wahrscheinlich einmal quer durch die Wohnung hören.

"Geh wieder ins Bett, bella. Bitte." Ich wusste, dass Fabio mich nie tatsächlich auf der Couch schlafen lassen würde, egal wie unbequem es für ihn selbst war. Also nickte ich und drehte mich um, um den Rückweg anzutreten.

Aber dieser Gedanke hatte sich in mir festgesetzt, brachte meinen Atem zum Stocken. Ich wusste genau, dass es nicht die sinnvollste Idee war, aber mein Herz hatte längst die Oberhand über meinen Verstand gewonnen.

"Wir können auch zusammen in dem Bett schlafen", bot ich ihm an und drehte mich ruckhaft um, so schnell, dass ich voll in Fabio knallte, der wohl direkt hinter mir gelaufen war. Und plötzlich fand ich mich genau dort wieder, wo ich schon die ganze Zeit sein wollte: Direkt in Fabios Armen, umhüllt von seinem Duft.

"Ich dachte schon, du fragst nie", raunte Fabio mir zu, während eine Hand an meine Hüfte wanderte und die andere sanft mein Gesicht umschloss. Mein Herz stolperte und keine Sekunde später trafen sich unsere Lippen auf halbem Weg.

Dieses Mal hatte er mir die Entscheidung nicht abgenommen. Dieses Mal hatten wir sie beide getroffen.

Schön wär's.

Eigentlich passierte nichts davon. Meine Fantasie war nur ein klein wenig mit mir durchgegangen. Also zurück auf Anfang.

Ich drehte mich schwungvoll um und landete direkt auf Fabio, nur dass er nicht sanft seine Arme um mich legte, sondern wir einfach voll gegen den Türrahmen stolperten.

Ich spürte seine Wärme durch das dünne T-Shirt hindurch und hörte Fabios leises Lachen.

"Nicht so stürmisch, Ceil", meinte er grinsend. "Und du weißt, dass wir nicht in einem Bett schlafen sollten", fügte er noch hinzu und ich fühlte mich wie ein dummes, kleines Schulmädchen.

Warum hatte ich nicht einfach meine Klappe gehalten?

"Ja. Ja, natürlich, du hast Recht", stammelte ich, während ich versuchte, mein Gleichgewicht wieder zu finden.

Aber Fabios Hand lag noch locker auf meiner Hüfte. Ich wollte mich gerade aus seinem Griff winden, als er seine zweite Hand an mein Gesicht hob und mir eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr strich.

Das zarte Mondlicht reichte nicht aus, um das Braun von Fabios Augen erkennen zu können. Stattdessen wirkten seine Augen tiefschwarz, aber ich konnte meinen Blick nicht davon abwenden.

Ein kleines Seufzen entwich seinem Mund, bevor er seinen Kopf leicht zu mir beugte, um seine Stirn an meine zu legen.

Ich schloss meine Augen und genoss diese unschuldige Berührung. Gerade eben sagte sie mir viel mehr als es jeder Kuss hätte tun können.

Aber Fabio löste sich viel zu schnell wieder von mir und setzte ein kleines Lächeln auf.

"Wir sollten schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag."

Da ich meiner Stimme noch nicht traute, nickte ich nur und löste mich nun endgültig von ihm, um wieder ins Bett zu gehen.

"Gute Nacht, bella, schlaf gut."

"Du auch, Fabio. Bis morgen."

Und dann ging ich alleine in Fabios Zimmer und hatte trotzdem das Gefühl, dass wir ein so großes Stück weiter gekommen waren, dass ein Lächeln auf meinen Lippen lag.

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Ich trau mich kaum, hier was zu sagen xD

Tyskerfie & HeyGuys77

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