What Are You Doing Here? - Chapter Three
Ich ging aus dem Krankenhaus und bereitete mich darauf vor, meinem Vater gegenüber zu treten. Ich hasste es, dass Randolph mit ihm gesprochen hatte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Als ich gerade zu meinem Auto gehen wollte, sah ich ihn. "Was machst du hier, Dad?" fragte ich ihn und sah ihn emotionslos an. "Ich wollte dich einfach sehen. Aber das solltest du wohl wissen, denn dein Chef hat für dich abgehoben." antwortete er mir. Ich nickte nur und sah ihn genervt an. "Du siehst gut aus, Junge." meinte er zu mir und machte mir ein Kompliment. Ich verdrehte meine Augen und nickte ihm nur zu. "Was willst du von mir, Dad?" fragte ich ihn und sah ihn nur an. "Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast mit mir zu frühstücken. Mehr nicht." erklärte er mir. Ich nickte. "Schreib mir die Adresse und die Uhrzeit. Ich werde dort sein." erklärte ich ihm, ging an ihm vorbei zu meinem Auto, setzte mich rein und fuhr vom Krankenhaus weg.
Am Nächsten Tag saß ich mit ihm in einem Diner, damit wir miteinander sprechen konnten. "Du siehst toll aus. Atlanta tut dir gut." erklärte er mir. "Was willst du hier, Dad?" fragte ich ihn und trank einen Schluck vom Kaffee. "Ich bin auf der Suche nach Investment Gelegenheiten die sich lohnen." erklärte er mir. Ich schüttelte den Kopf. "Wir haben seit 15 Jahren nicht mehr miteinander gesprochen und dann tauchst du auf. Was ist der wahre Grund?" fragte ich ihn. Ich hatte keine Lust mehr mit ihm zu reden. "Du warst schon immer so misstrauisch." meinte er zu mir.
Ich lächelte schwach. Wenigstens etwas, was er sich gemerkt hatte. "Und du warst schon immer ein Narzisst." erwiderte ich. "Ich habe gehofft das die Zeit und die Lebenserfahrung uns die Türen zu einem Neuanfang öffnen würde." erklärte er mir. "Dann scheinst du mich immer noch nicht sehr gut zu kennen. Also ist es eigentlich so wie früher. Ich war nur etwas mit der du Mom verletzen konntest." erwiderte ich. "Also macht es mich zum Böswichten, weil ich um das Sorgerecht für meinen Sohn gekämpft habe?" fragte er mich. "Um mich ging es dir ja gar nicht. Du wolltest nur einfach nicht verlieren." meinte ich zu ihm. "Jetzt geht das wieder los." meinte er genervt zu mir. Wir bekamen unser Essen. Mein Dad hatte sich das Essen bestellt um im Diner zu essen, während ich es mir zum mitnehmen bestellt habe, weil ich es für Randolph mitnehmen wollte.
Wir hatten kurz Blickkontakt, aber er starrte mich so enttäuscht an, dass ich wieder auf den Tisch sah. "War's das jetzt etwa? Ist meine Zeit vorbei?" fragte er mich und sah mich noch immer an. "Als ich damals zum Marine Corps gegangen bin, hab ich das ernst gemeint. Ich will weder dich, noch dein Geld in meinem Leben haben." erklärte ich ihm und sah ihm in die Augen, während ich das Geld herausholte, damit er nicht bezahlen musste. "Ich habe sehr viel über Gesundheitsindustrie recherchiert. Was ich faszinierend finde, ist das du alles erdenkliche dafür getan hast auf Distanz mit mir zu bleiben. Zu mir und meiner...Wie hast du es immer genannt? Gier und...?" fragte er mich. Er forderte mich sozusagen auf, seinen Satz zu beenden, was ich dann auch tat. "Merkwürdige Ethik." beendete ich seinen Satz. "Ist die Branche in der du arbeitest so anders?" fragte er mich. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre mein Dad schon längst Tod. Ich weiß ganz genau in welcher Branche ich arbeite. Auch wenn dieser Teil in dem ich arbeite korrupt ist, ich helfe Menschen und das war schon immer mein Ziel gewesen. Egal was alle anderen davon hielten.
"Ich helfe kranken Menschen. Ich bekämpfe die Korruption und bringe anderen Ärzten bei, genau dasselbe zu machen. Ich schlage kein Kapital aus dem Unglück anderer. Das unterscheidet uns beide." erklärte ich ihm und verschwand aus dem Diner. Ich ging zu meinem Auto und fuhr zum Krankenhaus. Ich ging zu Randolph's Büro und stellte das Essen davor, dann ging ich wieder, um nach einem meiner Patienten zu sehen. Heute behandelte ich einen Patienten namens Nigel, der Ballettänzer ist. Ich hab ihn vor meinen Oberarzt, Dr. Wilmort, versteckt damit Nigel keine weiteren unnötigen Test durchlaufen musste. Wir versteckten uns im Wartezimmer, dort würde nie freiwillig ein Arzt bleiben. Ich unterhielt mich gerade mit Nigel, als mein Dad und meine Mentorin, Dr. Lane Hunter, durch den Wartebereich gingen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, in der Hoffnung, dass sie mich nicht sahen, aber sie schauten nicht einmal in meine Richtung, somit war alles wieder in bester Ordnung.
"Probleme unter Kollegen?" fragte mich Nigel. "Probleme mit dem Dad." erklärte ich ihm. "Sie sprechen mit einem Tänzer über Probleme mit dem Dad? Ich wette meiner war noch sehr viel schlimmer." meinte er zu mir. Ich lächelte. "Ach ja?" meinte ich lächelnd zu ihm. "Meiner hat es nicht akzeptiert, dass ich Ballettänzer werden wollte. Stattdessen hat er mich immer zum Football gezehrt. Als Training musste ich immer die Stadiontreppen hochlaufen, mit einem Eimer Sack in jeder Hand. Meine Beine haben mir so gebrannt. Meine Lunge ist explodiert. Da war ich damals 15 und ich dachte ich würde sterben. Ich hätte nie gedacht, das ein schlichtes Einatmen so schmerzvoll sein könnte. Aber meinem Vater, war das egal. Er hat mich immer weiter angetrieben." erklärte er mir.
Ich beugte mich nach vorne und war in Gedanken versunken. "Mein Dad war so schlimm, dass ich nach Afghanistan geflohen bin um meine Ruhe vor ihm zu haben." erklärte ich ihm und lächelte schwach. Nigel dachte es wäre ein Witz, aber als er mein ernstes Gesicht sah, hörte er auf zu lächeln und sah mich besorgt an. Ich musste unbedingt das Thema wechseln. "Sie sagten sie waren 15 als es passiert ist?" fragte ich ihn und wechselte somit geschickt das Thema. "Ja, und der Witz ist, dass mein Dad mich noch immer für ein Weichei hält. Aber was weiß der schon? Er ahnt nicht mal ansatzweise wie viel Kraft Ballett verlangt." erklärte er.
Ich sah mir währenddessen Nigels Krankenakten an und fand heraus, was ihm solche Schmerzen bereitet. "Hatten Sie da zum ersten Mal solche Schmerzen?" fragte ich ihn und sah mir die Bilder genauer an. "Ja, genau. Aber nach dem Training ist es immer wieder weggegangen." erklärte er mir. "War der iniziale Schmerz in der linken Nähe des Zwerchfells wo ihre Rippen aufeinander treffen?" fragte ich ihn und sah ihn an. "Ja, ganz genau." meinte er zu mir. "Dann weiß ich was mit ihnen nicht stimmt." erklärte ich ihm. "Sie verarschen mich doch." antwortete Nigel mir. "Hat einer ihrer vielen Ärzte mal das Truncus Coeliacus - Kompressionssyndrom gegenüber ihnen erwähnt?" fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Was ist das?" fragte er mich. "Das Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom, auch als Dunbar-Syndrom oder Kompressionssyndrom bezeichnet, äußert sich durch Bauchschmerzen und wird durch Einklemmung der Bauchhöhle und durch das Zwerchfell verursacht. Die Bauchschmerzen können im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme stehen und von einem Gewichtsverlust begleitet sein. Bei der Auskultation des Bauches hört man öfter typische Stenosegeräusche. So wie bei ihnen." erklärte ich ihm und sah ihn an. Wir standen auf und gingen gemeinsam zu einem Operationsraum, wo Nigel behandelt werden konnte. Ich stand hinter der Glasscheibe und beobachtete den ganzen Vorgang.
"Sofern Dr. Hawkins recht hat, sollten sie keinen Schmerz mehr spüren, wenn die Spritze wirkt." erklärte ein weiterer Arzt Nigel. Ich war glücklich und verließ den Raum. Ich ging gerade den Flur entlang, als mich mein Oberarzt aufhielt. "Hey. Wo sind sie gewesen?" fragte er mich wütend. Ich blieb stehen und starrte ihn an. Ich sah nicht, dass Randolph uns beobachtete. Anscheinend machte er sich Sorgen um mich, denn er hatte schon mitbekommen, dass Dr. Wilmort und ich wegen einem Patienten gestritten hatten. "Egal. Ihrem Patienten geht es gut. Die Operation wird nächste Woche stattfinden und zwar nach seinem letzten Auftritt." erklärte ich ihm und wollte gerade verschwinden, als Dr. Wilmort meinen Arm packte und mich zurückzog. "Halt." meinte Wilmort zu mir. Ich seufzte leise und sah ihm in die Augen. "Sie halten sich für clever stimmt's? Doch es ist nur eine Frage der Zeit bis Sie ihr Drang Gott zu spielen einem Patienten das Leben kostet. Und wenn das passiert, stehen viele von uns Schlange um sicher zu gehen, dass ihre hübsche Karriere in Flammen aufgeht." flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte. "Ein Mann gegen eine ganze Armee. Jetzt sprechen Sie meine Sprache. Das finde ich faszinierend. Und wissen Sie was ich noch faszinierend finde? Dass, wenn Sie mich in 3 Sekunden noch immer festhalten in der Notaufnahme landen, ohne zu wissen wie sie da hingekommen sind." erklärte ich ihm und mein Lächeln verblasste, um ihm zu zeigen, wie ernst ich das meinte, aber er wollte nicht auf mich hören. Sein Pech.
Er hörte nicht auf mich und hielt mich länger fest. Dabei übte er sogar Druck aus, weil er dachte, dass mir das wehtun würde, aber das stimmte nicht. Ich hatte schon viel schlimmeres gespürt und erlebt, dass hier kitzelte eher, aber es war trotzdem unangenehm, so festgehalten zu werden. Aber ich hielt mein Wort. Ich schlug ihm mit meiner linken Faust ins Gesicht. Er blutete aus der Nase. Er hob seine Hand und schlug mich. Ich fiel zu Boden. Er setzte sich auf mich und schlug mich weiter. So lange, bis ich begann zu bluten. Er hatte mir die Nase gebrochen. Er schlug immer weiter auf mich ein, bis ich einen Kratzer, oberhalb meiner Augenbraue hatte. Er wollte gerade wieder beginnen mich zu schlagen, da schubste ich ihn von mir, stand auf und stellte mich hinter ihn hin. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und würgte ihn. Er atmete schwer und klopfte schon extrem oft auf meinen Arm um mir so zu vermitteln, dass ich doch aufhören sollte. Ich wollte ihn gerade weiter würgen, da wurde ich von Randolph weggezogen. Wilmort keuchte und starrte mich erschrocken an, während ich ihn mit einem verrückten Lächeln ansah, was ihn nur noch mehr erschreckte und er ging mit dem restlichen Personal in die Notaufnahme.
"Komm, lass mich deine Nase ansehen." meinte Randolph zu mir. Ich schüttelte den Kopf. "Nein." meinte ich zu ihm und renkte mir meine Nase ein. Es tat zwar höllisch weh, aber es war mir egal. Kurz darauf verließ ich den Flur. Randolph sah mir nur hinterher. Anscheinend hatte er den Kratzer nicht gesehen, was gut war. Ich drehte mich um und sah, dass auch er verschwunden war. Ich war gerade dabei die Stiegen hinunter zu gehen, als ich sah wie Claire und Randolph auf meinen Dad zugingen, welcher auf die beiden wartete. "Marshall. Sie hätte ich hier nicht erwartet." begrüßte Claire meinen Dad. "Ich hatte nocheinmal mit Dr. Hunter gesprochen." meinte mein Dad zu ihnen. "Dann gibt es wohl gute Neuigkeiten. Hoffe ich." meinte Claire. "Offen gestanden werde ich doch nicht ins Chastain investieren. Es passt einfach nicht so richtig zu mir." erklärte er ihnen. "Sehr schade, dass Sie diesen Entschluss nicht fassen konnten, bevor sie unser aller Zeit verschwendet haben." erwiderte Randolph arrogant zu meinem Vater.
"Aber ich danke Ihnen für ihre Zeit und Gastfreundschaft, Claire. Sie wissen nicht zufällig, wo Dr. Hawkins gerade sein könnte?" bedankte sich mein Dad bei ihr. Natürlich musste er sofort nach mir fragen. Typisch Dad. "Conrad Hawkins?" fragte Bell nach, nachdem er den verwirrten Blick von Claire bekam. "Er wird wohl im fünften Stock sein. Ich glaube ich kann ihn durch eine Schwester anpiepsen lassen." meinte Claire zu ihm. "Mir war nicht bewusst, dass Sie ihn kennen." gab Randolph Bell zu. "Er ist mein Sohn." erklärte Marshall ihnen. Ich lächelte. Randolph war geschockt. Anscheinend fiel ihm erst jetzt wieder ein, dass er mit ihm gestern telefoniert hatte.
Diese Gesichtsausdrücke von Randolph und Claire waren einfach nur göttlich. Randolph hatte zwar mit meinem Dad telefoniert, aber bis jetzt wusste er nicht, dass mein Vater Marshall Winthrop war, der sehr viel Geld hatte. "Aufwiedersehen." verabschiedete sich mein Dad bei ihnen und ging zu den Fahrstühlen. "Er ist Conrad's Dad?" fragte Claire Randolph. "Das wusste ich nicht." gab Bell offen zu. "Egal. Das macht auch keinen Unterschied." meinte Bell und wollte gerade gehen. "Von wegen. Denn dadurch wird sein Nein wohlmöglich wohl ein Ja." erwiderte Claire und beide verließen das Krankenhaus. Ich schüttelte meinen Kopf. Von wegen. Das wird nicht passieren. Sie werden durch mich nicht das Geld meines Vaters bekommen. Auf gar keinen Fall. Ich musste mich beeilen, bevor mein Dad oben ist und mich nicht findet. Als ich oben ankam, trug ich gerade Berichte ein. Ich hörte seine Schritte, während ich am Computer etwas eintippte, aber ich sah ihn nicht an.
"Gehen wir uns doch einfach aus dem Weg, solange du irgendwelche Geschäfte mit dem Krankenhaus machst." meinte ich zu ihm. "Ich hab gar nicht vor hier Geld zu investieren. Das hatte ich von Anfang an nicht. Ich hab mich hier nur umgesehen, das ist alles." erklärte er mir. Ich hörte auf die Berichte einzutragen und ging weiter. "Wofür?" fragte ich ihn, während er hinter mir war. "Ich habe vor, eine kleine Privatklinik zu eröffnen. Und hoffentlich nur die erste von vielen. Und ich möchte, dass du dort nicht nur arbeitest. Ich möchte, dass du sie leitest." erklärte er mir. Ich blieb stehen. Das war absolut verrückt. "Also nachdem du das letzte Assistenzjahr hier beendet hast." meinte er zu mir. "Was?" fragte ich ihn wütend. "Lass mich bitte ausreden." erklärte er mir leise und sanft. Anscheinend wollte er mich nicht wütend sehen. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. "Dann kannst du machen, was du am liebsten machst. Für deine Patienten da sein, während du deine Ärzte auf deine Art ausbildest ohne dich mit dem Bürokratischen Mist zu befassen." meinte er zu mir.
"Willst du dir ein Weg zurück in mein Leben erkaufen?" fragte ich ihn leicht gereizt. "Ja, vielleicht. Der Punkt ist der, dass dir das unglaublich am Herzen liegt und mir liegt es am Herzen, dir dabei zu helfen." erklärte er mir. Ich lächelte ungläubig. Dachte er wirklich, dass er so einfach in mein Leben zurückkehren kann? "Conrad. Ich bemühe mich. Ich erwarte auch nicht sofort eine Antwort. Du sollst nur darüber nachdenken. Du weißt ja, wie du mich erreichst." erklärte er mir und ging weg. Nic kam gerade auf mich zu, während sie meinem Dad hinterher blickte. "Wer war das?" fragte sie mich. "Mein Vater." meinte ich zu ihr. Meine Stimme war vor Wut verzerrt. "Dein Vater?" fragte sie mich. Ich drehte mich um und ging weg, während sie mir folgte. "Werden wir echt nicht darüber reden?" fragte sie mich. Ich drehte mich zu ihr um und blieb währenddessen kurz stehen.
"Werden wir nicht. Wir sehen uns." erklärte ich ihr und ging schnell wieder weiter. Sie packte meinen Arm und drehte mich zu ihr. "Hey. Rede mit mir." meinte sie zu mir. Ich sah kurz an die Decke, in der Hoffnung, dass mir meine Tränen nicht die Wange hinunter liefen. Ich atmete schwer. "Lass das sein. Schließ mich nicht aus." flüsterte sie mir zu. "Wenn es mit Jude zu tun hat..." begann sie zu erklären, aber ich unterbrach sie. "Nic, du schuldest mir keine Erklärung. Es ist dein Leben." meinte ich zu ihr. "Conrad..." flüsterte sie mir zu. "Du hast mir mehr als einmal gesagt, dass das mit uns vorbei ist und ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Das ist mein Ding." erklärte ich ihr und ging schnell weg. Ich atmete tief ein und aus. Ich musste mich beruhigen, sonst würde ich eine Panikattacke vor allen bekommen und das wollte ich eindeutig nicht.
Ich war in Gedanken versunken, als ich gegen jemanden stieß. Als ich aufsah, sah ich, dass es Randolph war. "Hey." begrüßte er mich lächelnd. Er zauberte mir ein Lächeln auf's Gesicht. "Hey." begrüßte ich ihn ebenfalls. Er drückte mich gegen die Wand. Ich sah an ihm vorbei, um zu schauen, ob Devon, Jude, AJ oder Nic in der Nähe waren, aber das waren sie nicht. Zum Glück. Sonst wäre es der Horror. "Randolph." murmelte ich leise, während ich ihn ansah. "Ich hab eine gebrochene Nase." murmelte ich weiter. Er kicherte. "Ich weiß, Conrad. Wieso hast du dich eigentlich mit Dr. Wilmort geprügelt?" fragte er mich. Ich seufzte. "Gehen wir woanders hin." erklärte ich ihm und zog ihn an der Hand zu einem Gemeinschaftsraum, in dem keiner drinnen war.
"Falls du es nicht gesehen hast, er hielt mich fest und übte Druck aus. Obwohl ich ihm sagte, dass falls er mich weiter festhalten sollte, er in der Notaufnahme landen würde, ohne Erinnerung daran, was passiert ist. Aber bis das passiert wäre, hast du mich aufgehalten." erklärte ich ihm. Randolph beobachtete mich. Er glaubte mir zum Teil. "Lass uns die Videokamera ansehen." erklärte er mir. Ich seufzte. "Wenn du meinst." murmelte ich und folgte ihm aus dem Zimmer, zu seinem Büro. Randolph schaltete seinen Computer ein und ging auf das heutige Datum und auf die heutige Uhrzeit. Als er die Stelle gefunden hatte, drückte er auf Play.
~Videoaufnahme~
Datum: 08, November, 2018
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ich ging gerade den Flur entlang, als mich der Oberarzt aufhielt. "Hey. Wo sind sie gewesen?" fragte er mich wütend. Ich blieb stehen und starrte ihn an. "Egal. Ihrem Patienten geht es gut. Die Operation wird nächste Woche stattfinden und zwar nach seinem letzten Auftritt." erklärte ich ihm und wollte gerade verschwinden, als Dr. Wilmort meinen Arm packte und mich zurückzog. "Halt." meinte Wilmort zu mir. Ich seufzte und sah ihm in die Augen. "Sie halten sich für clever stimmt's? Doch es ist nur eine Frage der Zeit bis ihr Drang Gott zu spielen einem Patienten das Leben kostet. Und wenn das passiert. Stehen viele von uns Schlange um sicher zu gehen, dass ihre hübsche Karriere in Flammen aufgeht." flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte. "Ein Mann gegen eine ganze Armee. Jetzt sprechen Sie meine Sprache. Das finde ich faszinierend. Und wissen Sie was ich noch faszinierend finde? Dass wenn Sie mich in 3 Sekunden noch immer festhalten, in der Notaufnahme landen ohne zu wissen wie sie da hingekommen sind." erklärte ich ihm und das Lächeln auf meinem Video Ich verblasste komplett.
Ich schlug ihm mit meiner linken Faust ins Gesicht, nachdem er mich noch immer festhielt. Er blutete aus der Nase. Er hob seine Hand und schlug mich. Ich fiel zu Boden. Er setzte sich auf mich und schlug mich weiter. So lange, bis ich begann zu bluten. Er hatte mir die Nase gebrochen. Er schlug immer weiter auf mich ein, bis ich einen Kratzer, oberhalb meiner Augenbraue hatte. Er wollte gerade wieder beginnen mich zu schlagen, da schubste ich ihn von mir, stand auf und stellte mich hinter ihn hin. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und würgte ihn. Er atmete schwer und klopfte schon extrem oft auf meinen Arm. Ich würgte ihn weiter und Randolph zog mich weg. Wilmort keuchte und starrte mich erschrocken an, während ich ihn mit einem verrückten Lächeln ansah, was ihn nur noch mehr erschreckte.
Randolph drückte auf Stopp und sah mich an. "Du hast mich angelogen! Du hast mir gesagt, dass du ihn einfach so geschlagen hast, nicht dass er dir gedroht hat!" meinte Randolph wütend zu mir. "Ja, das hab ich dir gesagt." meinte ich zu ihm. "Und wieso hast du mir nicht gesagt, dass er dich bedroht hat?" fragte er mich ein wenig gereizt. "Weil du mich verdammt nochmal nicht beschützen sollst! Das hab ich ganz gut alleine hinbekommen, Randolph!" schrie ich ihn an. "Ich weiß, Conrad." meinte Randolph sanft zu mir. Ich seufzte. "Ich... Es tut mir Leid, Randolph." entschuldigte ich mich bei ihm und sah auf den Boden. "Es ist in Ordnung, Conrad." meinte er noch immer sanft zu mir. "Nein ist es nicht, verdammt nochmal!" schrie ich ihn an. "Es ist nicht in Ordnung." meinte ich leise, seufzte und schlug meinen Kopf nach hinten, so das ich nach oben sah. Randolph ging um seinen Schreibtisch herum und stellte sich vor mich, so dass er auf mich hinunter sah. Er betrachtete mich genauer und entdeckte den Kratzer, oberhalb meiner Augenbraue.
"Du bist verletzt." stellte er fest. "Ich weiß, dass ich verletzt bin, Randolph." erklärte ich ihm und verdrehte die Augen. Randolph hob seine Hand, er hatte mich noch nicht einmal berührt, da wich ich zurück. "Conrad." flüsterte Randolph sanft meinen Namen und ich schloss meine Augen, während ich die Stirn runzelte. "Ich werde dich nicht verletzen." erklärte er mir sanft. "Ich weiß das, Randolph." meinte ich zu ihm. "Aber?" fragte er nach. Ich seufzte leise. "Aber, ich bin das nicht gewohnt." erklärte ich ihm, öffnete meine Augen und sah ihn an. "Was meinst du?" fragte er mich. Ich seufzte und sah weg. "Ich meine, dass hat früher meine Mom gemacht und als sie starb, hatte es mein Dad nie übernommen, geschweige denn sich um mich gekümmert, denn er war nicht so oft da und als ich dem Marine Corps beigetreten bin, hat das auch keiner gemacht. Wie ich schon sagte, ich bin es einfach nicht gewohnt." erklärte ich ihm und sah ihn noch immer nicht an.
"Ich verstehe." murmelte er leise. "Aber lass mich dir trotzdem helfen, Conrad. Bitte?..." flehte er mich an. Ich seufzte leise und nickte. "Okay." flüsterte ich und hob langsam meinen Kopf, um ihn anzusehen. "Darf ich?" fragte er mich. Ich nickte. "Ja, darfst du." meinte ich zu ihm und beobachtete ihn, als er seine Hand hob und sie sanft auf die Wunde drückte. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Jeder anderer hätte vor Schmerzen gezischt, aber dadurch, dass ich schon schlimmeres erlebt hatte, als einen Kratzer oberhalb meiner Augenbraue, tat das nicht so sehr weh, wie meine anderen Verletzungen, die ich in Afghanistan erlitten habe. Zum Beispiel, als ich gefoltert wurde, und deswegen nur mein Captain und ich überlebt hatten, weil ein Teil unserer Einheit mich befreit hatte, dafür dann aber gestorben ist. Das weiß bis jetzt kein Mensch, außer Captain Nate Hill, Dr. Lane Hunter und ich. Denn was in Afghanistan bleibt, bleibt auch in Afghanistan. Da brauche ich nicht das komplette Krankenhaus, wo mir jedes Personal mitleidige Blicke zuwarf. Es reichte, wenn ich meine Narben tagtäglich im Spiegel sah.
Deswegen ist es besser, wenn es kein Mensch weiß. Vorallem sollte es Randolph nicht erfahren. Er würde sich die ganze Zeit nur Sorgen um mich machen und das wollte ich einfach nicht. Ich hoffte, dass er das nie erfahren wird. Denn falls er es erfahren sollte, würde er mich mit Fragen durchlöchern, die ich nicht beantworten wollte. Randolph holte mich aus meinen Gedanken. "Alles in Ordnung?" fragte er mich. Ich nickte. "Ja, alles in Ordnung. Mir geht es gut. Außer dieser Kratzer." meinte ich zu ihm und zeigte mit dem Finger auf den Kratzer. Randolph nickte nur und lächelte. Ich lächelte ihn an. "Also. Was verschweigst du mir?" fragte er mich. "Was meinst du?" fragte ich nach und stellte mich dumm. "Du weißt was ich meine. Afghanistan. Was erzählst du mir nicht, Conrad?" fragte er mich weiter.
Ich wollte gerade ansetzen, um es ihm zu erklären, da kam Lane Hunter ins Büro und sah mich an. "Sie wissen es." erklärte sie mir. "Was!? Wie!? Und die wichtigste Frage, von wem, verdammt nochmal!?" fragte ich sie überrascht und ungläubig. Wie? Von wem haben Sie das erfahren?" fragte ich mich. "Wer? Was wissen Sie? fragte Randolph, aber seine Frage blieb unbeantwortet. "Schalten Sie den Fernseher ein." befahl Sie mir. Ich nickte, suchte die Fernbedienung und drehte den Fernseher auf. Die Moderaterin wiederholte gerade alles nocheinmal, für die, die gerade erst jetzt zugeschaltet haben und den Anfang verpasst hatten.
[...]"Laut Gerüchten zufolge, diente vor zirka 10 Jahren ein jetziger Oberarzt vom Chastain Memorial Krankenhaus namens Dr. Conrad Hawkins in Afghanistan. Er wurde entführt und für 3 Monate als Gefangener gehalten, in denen er brutal gefoltert wurde und seitdem an schwerer PTBS leidet, ohne dass es am Chastain Memorial Krankenhaus jemand mitbekommen hatte. Kurz nach seiner Rettung, wurde er von einer Panzerfaust getroffen, [...]" erklärte die Moderaterin. Sie wollte noch weiter sprechen, aber da schaltete ich den Fernseher aus. Ich konnte nicht mehr weiter zuhören. Randolph war geschockt und sah mich besorgt an, während ich wie erstarrt da stand. "Woher kam Sie an die Informationen?" fragte ich Lane. "Das weiß ich nicht." antwortete sie mir. "Das ist eine Lüge und das wissen Sie verdammt nochmal." erklärte ich ihr und starrte sie wütend an. "Okay. Was geht hier vor sich?" fragte Randolph uns und warf uns gegenseitig Blicke zu. Als erstes sah er zu Lane und dann zu mir.
Ich sah Lane an, ich würde das sicherlich nicht beantworten. "Es geht darum, dass das was die Moderatorin gesagt hat, die Wahrheit ist. Das mit der Panzerfaust haben sie erfahren, weil es notwendig war. Das mit der dreimonatigen Gefangenschaft war nicht relevant. Aber jetzt weiß es das komplette Krankenhaus." erklärte Lane Randolph. Ich verdrehte die Augen. "Danke, Mrs. Obviously." meinte ich zu ihr und bezog mich auf ihren letzten Satz. "Mein Plan war es, aus der Gefangenschaft keine große Sache daraus zu machen. Sondern es klein zu halten. Dass es nur so wenige wie möglich erfahren, damit es dann keine Rolle mehr spielte." erklärte ich ihm und sah ihn kurz an. "Aber es spielt eine Rolle, Conrad. Das bist du, von dem wir hier sprechen." meinte Randolph zu mir. Ich seufzte. "Ich weiß. Deswegen wollte ich ja auch nicht, dass es jemand erfährt." erklärte ich ihm und sah ihn an. "Darf ich auch etwas dazu sagen?" fragte mich Lane. "Nein! Und jetzt raus, bevor Sie es noch bereuen werden, Dr. Hunter!" schrie ich sie wütend an und kam langsam immer näher auf sie zu, damit sie endlich den Raum verließ.
Als Sie weg war, schloss ich die Tür, lehnte mich dagegen und rutschte hinunter. Meine Hände lagen auf meinen Beinen und ich atmete tief durch. Mich darf es nicht kontrollieren, was vor 10 Jahren in Afghanistan passiert war. Aber jetzt weiß es das komplette Krankenhaus und ich weiß nicht was ich tun soll. "Conrad?" fragte mich Randolph. "Ja?" fragte ich zurück und hob meinen Kopf, um ihn anzusehen. "Willst Du hier bleiben und alles noch verdauen, oder willst Du nach draußen und es ihnen erklären?" fragte er mich. Ich seufzte. "Ich will nach draußen." meinte ich zu ihm, stand auf, atmete tief durch und öffnete die Tür. Es warteten schon alle im Eingang auf mich. Ich sah mich um und entdeckte meinen Vater. Er war genauso geschockt, wie alle anderen. Mein Captain war auch da. Er nickte mir aufmunternd zu. Ich nickte ihm ebenfalls zu. Randolph stellte sich zu den anderen, damit er mich beobachteten konnte. Ich lächelte ihn schwach an. Ich war dankbar für ihn.
Ich stellte mich auf das Podest und musterte sie alle. "Ich weiß, dass sie viele Fragen haben. Nur bevor ihr sie stellt, möchte ich euch erklären, wieso ich nichts gesagt habe." begann ich meine Rede und wartete, bis es alle verstanden hatten. Als dem so war, sprach ich weiter. "Ich habe es deswegen nicht gesagt, weil es nicht relevant war. Ihr hättet es wahrscheinlich nie erfahren, wenn eine gewisse Moderatorin nicht davon erzählt hätte. Vor euch hat nur eine handvoll Menschen gewusst, was mit mir in Afghanistan passiert ist und manche von ihnen waren sogar an meiner Seite, als es passiert ist." erklärte ich ihnen. Den letzten Satz wandte ich meinen Captain zu. Ich nickte ihm aufmunternd zu. Ich wollte gerade weitersprechen, da kam plötzlich das Militär, die Nachfolger von meiner Einheit, ins Krankenhaus.
Ich sah meinen ehemaligen Captain verwirrt an. Er zuckte mit den Schultern und drängte sich beim Krankenhaus Personal vorbei, um zu mir zu gelangen. "Ich weiß gerade nicht, was hier passiert." meinte ich zu den Angestellten vom Krankenhaus. Mein Captain stellte sich schräg vor mich, so als wäre unsere Nachfolger Einheit eine Gefahr. Was Sie durchaus sein könnte. Ich spannte mich an, genauso wie mein Captain und wir salutierten beide. "Dr. Conrad Hawkins?" fragte mich der Captain der Einheit. "Ja, Sir?" meinte ich zu ihm und sah ihn an. "Sie dürfen sich entspannen, Hawkins. Genauso wie Sie, Captain Hill." erklärte er uns. Nate und ich sahen uns kurz an und entspannten uns langsam, während wir unsere Hände langsam von unserer Stirn entfernten.
"Danke, Sir. Wenn ich fragen darf, Sir. Was machen Sie hier?" fragte ich ihn. "Wir sind hier, um sie zu unterstützen, Hawkins. Die Medien hätten das nie erfahren sollen, genauso wenig, wie es Zivilisten erfahren sollten." erklärte man mir. "Sir. Ich bin jetzt auch Zivilst." erklärte ich ihm. "Ja, nur waren sie vorher bei den Marines. Das ist was anderes." erklärte er mir. Ich nickte nur. "Natürlich. Es ist immer etwas anderes, wenn man vorher ein Marine war und jetzt ein Zivilist ist." meinte ich frech zu ihm. Captain Florres kam auf mich zu und sah mich böse an. Alle die uns zusahen, hielten die Luft an. "Conrad... Wieso machst du das?" fragte mich Nate im Flüsterton. "Weil ich seit 10 Jahren ein Zivilist und kein Marine mehr bin!" flüsterte ich zurück. Er nickte nur. "Wollten Sie mir damit irgendetwas sagen, Hawkins?" fragte mich Captain Florres während er langsam immer näher auf mich zu kam. Alle waren angespannt, sogar Nate und Randolph, nur ich nicht.
Ich war entspannt. Denn die Genugtuung, dass ich Angst vor ihm haben würde, würde ich Captain Florres nicht geben. Das würde dann nur bedeuten, dass ich schwach wäre, was ich nicht bin. Ich beugte mich langsam nach vorne. "Was das heißen soll, Captain Florres? Das soll heißen, dass ich ein Zivilist bin und kein Marine. Egal was Sie behaupten. Also entweder, Sie gehen wieder und mein Interview wird weitergeführt. Oder Sie gehen nicht, sondern bleiben hier und ich werde im Interview trotzdem alles detailliert erzählen. Wie Sie wollen, Sir. Es ist ihre Entscheidung, Captain. Nicht meine und sicher nicht die von Captain Hill." erklärte ich ihm und sah ihn böse an. Entweder war er klug genug und ging mit seiner Einheit, damit ich weiter erzählen konnte, oder er bleibt und ich erkläre einfach alles ganz genau detailliert, wie es zu meiner Entführung kam und warum sie dazu kam. Das einzige was ich weglassen werde, ist meine Folter.
Die wird das Krankenhaus und auch Randolph nicht erfahren. Egal wie viele Menschen mich danach fragen werden. Oder wie viele Menschen Vermutungen anstellen werden. Das ist mein Leben worüber wir hier sprechen. Und das werde ich mir von keinem kaputt machen lassen. Nicht vom Militär und nicht von meinen Mitarbeitern. Das können die alle sofort vergessen. Ich werde alles in meinem Machtstehenden tun, damit sie nie erfahren, was in meiner dreimonatigen Gefangenschaft wirklich passiert ist. Sie wissen nur einen Teil der Geschichte, den harmlosen. Den brutalen Teil wollen und sollen Sie nicht erfahren. Egal wie oft Sie darum betteln. Sie werden es nicht erfahren. Genauso wenig, wie es Randolph je erfahren wird. Das wird geheim bleiben.
Captain Florres nickte nur und lehnte sich zurück. "Wir werden ihnen trotzdem bei der Pressekonferenz helfen, wenn das für Sie kein Problem darstellt, Doktor Conrad Hawkins." erklärte sich mir Florres. "Nein, damit hab ich kein Problem, nur hoffe ich, dass Sie mich ausreden lassen werden, Captain." meinte ich zu ihm. Er nickte mir zu und gab mir die Hand, die ich schüttelte. Dann wäre das mal geklärt. dachte ich mir und machte mit dem Interview weiter. "Zurück zum Interview. Ich wollte nicht das es das Krankenhaus wusste, weil dann sowas zu stande gekommen wäre und wir gerade ein viel zu großes Drama machen, meiner Meinung nach. Diese Zeit die wir hier verschwenden, könnten wir besser verwenden, wenn wir Patienten behandeln würden. Aber egal. Ihr seit hier um zu erfahren, was genau wahr ist und was nicht. Um das zu verkürzen. Alles was die Moderatorin erzählt hatte, war wahr. Also wenn ihr keine Fragen habt, dann würde ich dieses Interview für beendet erklären." meinte ich zu ihnen. Ich wollte nicht mehr in den Medien sein.
Es ist viel zu anstrengend. Ich wollte mich gerade umdrehen und vom Podest hinunter steigen, als mir jemand zurief. "Doktor Conrad Hawkins! Wieso wurden Sie in Afghanistan gefoltert?" fragte mich ein Interviewer. Ich erstarrte. Das hatte er mich doch nicht ernsthaft gerade gefragt, oder? Nein! Conrad! Du bekommst jetzt nicht hier eine verdammte Panikattacke! Nicht vor all den Menschen! Verdammt nochmal!!
Ich drehte mich um und räusperte mich. "Entschuldigen Sie, aber was interessiert Sie das? Wollen Sie darüber einen neuen Artikel schreiben, oder was? Reicht es Ihnen nicht schon, dass ich hier ein verdammtes Interview gebe? Brauchen Sie dazu jetzt noch Details, wieso ich dort gefoltert wurde? Reicht Ihnen die Information nicht, dass ich überhaupt gefoltert wurde? Jetzt wollen Sie noch den Grund dafür erfahren, WIESO ich dort gefoltert wurde? Also ganz ehrlich. Das geht viel zu weit. Diese Frage werde ich nicht beantworten und somit werde ich dieses Interview verdammt nochmal für Beendet erklären. Einen Schönen Tag noch!" meinte ich und beendete somit das Interview. "Captain Florres? Sie und ihre Männer können gehen, wenn Sie wollen." erklärte ich ihnen und stieg von dem Podest hinunter.
Ich brauchte Ruhe. Randolph verließ unauffällig den Eingang, wo alle anderen standen und folgte mir. Ich ging den ganzen Reportern aus dem Weg. Ich musste hier raus, bevor ich noch eine Panikattacke bekam. Ich erreichte den Stiegenaufgang, ging auf das Dach hinauf, drückte die Tür auf und ging bis zur Mitte, als mich meine Panikattacke so stark überfiel, dass ich auf die Knie fiel. Dadurch das der Wind so stark war, spürte ich erst Minuten später eine Hand auf meiner Schulter. Ich sah auf und entdeckte Randolph, der vor mir kniete und mich besorgt ansah. Meine Augen waren glasig. Ich konnte nicht atmen. "Alles ist okay, Conrad. Du bist in Sicherheit. Du bist draußen. Du bist nicht mehr in Afghanistan. Du bist in Atlanta. Hier mit mir, mit Randolph. Alles ist in Ordnung, Conrad. Atme einfach. Tief ein und tief aus. Alles wird gut. Das verspreche ich dir." erklärte Randolph mir. Ich nickte, schloss meine Augen und machte die Übungen.
Ein paar Minuten später, bekam ich wieder Luft, atmete diese tief ein und öffnete meine Augen wieder. "Es tut mir leid." murmelte ich leise und sah auf den Boden. "Du musst dich für nichts entschuldigen, okay? Für gar nichts." meinte Randolph zu mir und hob mein Kinn, dass ich ihn ansehen musste. Ich nickte. Ich traute meiner Stimme nicht ganz. Nicht nach dieser Panikattacke. "Kannst du aufstehen?" fragte mich Randolph. Ich nickte. "Ja kann ich." meinte ich zu ihm und stand auf. Dadurch das ich aber kurz schwankte, kam Randolph auf mich zu und stützte mich. "Alles mit der Ruhe. Wir haben Zeit, Conrad." murmelte er gegen mein Ohr. "Ich weiß." murmelte ich leise zurück und sah ihn an. Er lächelte mich an und gemeinsam gingen wir näher an den Rand vom Dach, um den Ausblick von Atlanta zu genießen. Es ging nämlich gerade die Sonne unter und das war wunderschön. Vorallem weil man einen schönen Blick auf die ganze Stadt hatte. Ich schloss meine Augen und lehnte mich gegen Randolph.
Ich wollte gerade die Stille mit Randolph genießen, als die Dachtür aufging und ich Jude erblickte, der uns ungläubig ansah. Dadurch das die Tür aufging, sahen Randolph und ich gemeinsam zur Tür und waren verblüfft ihn hier auf dem Dach zu sehen. Randolph legte eine Hand auf meine Schulter um mich zu beruhigen. "Jude!?" fragte ich ihn und sah ihn an, während er uns nur beobachtete. "Du!" meinte Jude nur. Ich wusste um ehrlich zu sein nicht, wen er von uns beiden jetzt meinte, aber ich denke, er meinte mich, denn er ging auf mich zu. "Was machst du hier, Conrad!? Bessere Frage. Was macht du hier mit ihm!?" schrie er mich an und deutete auf Randolph, der neben mir stand. "Es reicht!" schrie ich zurück und ging auf ihn zu. "Was genau ist dein Problem!? Denn nur weil ich hier mit Randolph bin, heißt das nicht, dass du mich jetzt anschreien darfst, nur weil du unsere Beziehung nicht magst!" meinte ich zu ihm. Jude war für einen Augenblick still.
Er seufzte. "Ich...Es tut mir leid. Ich hab heute eine Patientin verloren und dachte, dass wäre der perfekte Ort um abzuschalten." erklärte er mir. Ich nickte. Ich wusste genau, was er meinte. "Ja, ich hatte das selbe Gefühl hier. Nur musste ich davor ein Interview über meine Entführung halten und hatte dann hier oben eine Panikattacke." erklärte ich ihm. "Conrad..." meinte Jude leise zu mir und sah mich besorgt an, genauso wie Randolph. Ich seufzte wütend. "Okay. Es reicht. Hört auf mich besorgt anzusehen, ich will diese Blicke nicht sehen, verstanden?" meinte ich zu ihnen. Sie nickten. Ich schloss meine Augen um mich zu beruhigen. Ich brauchte keine weitere Panikattacke. "Wieso hast du mit Randolph über Afghanistan gesprochen?" fragte ich ihn wütend. "Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe." meinte Jude zu mir und ging langsam auf mich zu. "Wieso? Mir geht es gut." meinte ich zu ihm.
Selbst ich glaubte diesen Satz nicht mehr, genauso wenig wie Jude und Randolph. "Das glaubst du selbst nicht, Conrad. Dir geht es alles andere als gut. Ich mache mir deswegen Sorgen um dich, weil ich morgen nach Afghanistan gehe." erklärte er mir. Ich verdrehte die Augen. "Und wieso machst du dir Sorgen um mich?" fragte ich ihn weiter. "Weil ich genau da stationiert bin, wo du -." Ich unterbrach ihn. "Sag es nicht! Wehe du sagst es verdammt nochmal. Ich bring dich um, wenn du das sagst. Außer, du willst das ich eine weitere Panikattacke habe, nur wenn du es sagst." erklärte ich ihm, sah ihn wütend an und hätte ihn fast angeschrien. "Nein, das würde ich nicht wollen, Conrad." murmelte er leise. Ich nickte und dankte ihm insgeheim. Ich weiß, dass er nicht wollte, dass ich wegen ihm eine Panikattacke bekam, deswegen war unsere Freundschaft auch so wertvoll. Auch wenn wir uns manchmal stritten, wir stehen immer hinter einander, auch wenn der eine gerade im Ausland ist. "Danke." murmelte ich leise. Er nickte nur. "Ich denke, ich gehe dann besser und lasse euch zwei alleine. Und keine Angst. Das ihr zwei ein Paar seit, erzähle ich keinem weiter. Versprochen." erklärte er uns.
Ich nickte. "Danke, Jude." bedankte ich mich bei ihm, bevor er wieder ging. Als er weg war, seufzte ich. Randolph runzelte die Stirn und sah mich an. "Bereit wieder runter zu gehen?" fragte mich Randolph. Diesmal runzelte ich die Stirn und sah ihn fragend an. "Du... Du willst nicht hier oben bleiben?" fragte ich ihn und sah ihn verwirrt an. "Nur wenn du nicht bleiben willst, aber wenn du das willst, dann bleib ich natürlich bei dir. Außer du willst nicht, dass ich hier bin. Dann kann ich auch gehen, wenn dir das lieber ist." erklärte er mir. Ich blieb kurz still. "Randolph, ich will nicht, dass du gehst, okay? Das will ich nicht. Ich will das du hier bei mir bist und mit mir die Aussicht genießt." erklärte ich ihm und ging auf ihn zu. Ich blieb vor ihm stehen und sah ihm in die Augen. "Ich liebe dich, Randolph Bell." flüsterte ich ihm zu, bevor ich ihn küsste. "Ich liebe dich auch, Conrad Hawkins." flüsterte er mir ebenfalls zu, als er den Kuss erwiderte und seine Augen schloss, genau wie ich. Als wir uns lösten, sahen wir in die Augen des jeweils anderen und lächelten uns liebevoll an. Meine Stirn ruhte auf seiner und so sahen wir uns an. Wir vergaßen die Aussicht, die Pressekonferenz und das Gespräch mit Jude von vor ein paar Minuten. Wir konzentrierten uns nur auf den anderen. Es war wunderschön.
"Danke, Randolph." murmelte ich leise. "Wofür? Du brauchst dich nicht zu bedanken, Conrad." erklärte er mir leise. Ich nickte. "Ich weiß. Aber ich wollte nur nochmal Danke sagen, dass du während meiner Panikattacke bei mir warst und mich wieder beruhigt hast." erklärte ich ihm, löste meine Stirn von seiner und sah ihm in die Augen. Bevor er noch irgendetwas sagen konnte, piepsten unsere Alarme und wir rannten so schnell es ging hinunter. Als wir unten ankamen, wurde schon die Patientin eingeliefert.
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Hey, Leute. Es Tut mir leid, dass erst jetzt wieder ein Kapitel kam, einen Tag vor Weihnachten. Ich wünsche euch Frohe Weihnachten, schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die nächsten Kapitel sind schon teilweise vorgeschrieben, zumindest der Anfang, aber den Rest muss ich zu Ende schreiben. Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Und wir werden uns im Jahr 2022 wieder sehen, weil da erst wieder ein Kapitel veröffentlicht wird.💕
Mit freundlichen Grüßen,
Eure Amy❤️
~Veröffentlicht am 23, Dezember, 2021~
~6688 Wörter~
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