||32|| Die Sache mit dem Verlängerten Wochenende

Robin|| Aus Niall war bis vor unserer Abreise absolut nichts heraus zu bekommen, was mich fast hat verrückt werden lassen. Die einzigen Informationen die er mir gegeben hat, war schlicht und einfach, dass es am späten Donnerstagnachmittag los ging, er mich zusammen mit Liam, der uns zum Flughafen brachte, im Cafe abholen würde und ich keine warmen Sachen mitnehmen musste. Ich sollte Schwimmsachen einpacken, weswegen meine Vermutung dahin ging, dass unser Ziel ein warmer Ort war, vielleicht sogar am Strand. Wenn Jace, Oli oder Charly eingeweiht waren, schwiegen sie eisern, genauso wie Liam, als die beiden Jungs mich abholten. Erst am Flughafen habe ich herausgefunden das es nach Lissabon geht.

Als wir nach gut dreieinhalb Stunden endlich in Portugal waren, habe ich mich einfach nur noch auf ein gemütliches Bett gefreut, aber Pustekuchen Niall hatte ganz andere Pläne. So saßen wir in eine weiter viel kleinere Maschine die uns auf die Insel Madeira brachte. Wir landeten in der Nähe von Santa Cruz. Das unsere Reisetaschen nicht mitbekommen waren, war zwar blöd, aber zum ärgern war ich einfach viel zu müde und wirklich am Ziel waren wir noch immer nicht, denn wir mussten dann noch gut eine halbe Stunde mit dem Taxi nach Funchal. Irgendwann mitten in der Nacht, sind wir im Hotel angekommen, haben direkt und ohne Umschweife, ein, traum, Hotelzimmer bezogen. Niall hatte uns noch eben zwei Shirts im Hoteleigenen Souvenirladen gekauft, bevor wir beide dann auch ins Bett gefallen.

Als ich am Freitagvormittag in dem großen Bett wach wurde, war ich alleine, allerdings hat es kaum zwei Minuten gedauert, bevor Niall mit bloß einem Handtuch bekleidet aus dem angrenzenden Badezimmer kam. „Du warst ohne mich duschen?", wollte ich etwas enttäuscht von ihm wissen und sah wie er grinsend den Kopf schüttelte. „Du hast geschlafen wie eine Tote. Du hast ja noch nicht mal mitbekommen, als jemand vom Personal klopfte und unsere Taschen vorbei brachte.", hielt er dagegen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Dagegen konnte ich nun nichts sagen und er wusste genau, dass meine laune, wenn ich aus dem Schlaf gerissen werde, nicht gerade die Beste ist. „Aber wenn du so viel Wert darauf legst, gehe ich furchtbar gerne noch mal mit dir duschen.", ließ er mich wissen und ehe ich mich versah, standen wir beide in der Bodenebenen Dusche. Bei der ganzen Sache ging es ganz sicher nicht ums duschen. Überhaupt ging es an diesem Tag immer wieder heiß her. Wir verbrachten, den ganzen Tag im Hotelzimmer oder auf dem großen Balkon mit Aussicht aufs Meer und ließen uns vom Zimmerservice verwöhnen.

Eigentlich war es viel zu schade, da waren wir schon einmal auf der Insel und verbrachten den Tag damit in unserem Hotelzimmer nicht die Finger voneinander lassen zu können. Abends im Bett äußerte ich mein bedauern und Niall versprach mir, dass wir den nächsten Tag definitiv anders verbrachten.

Als wir heute Morgen aufgestanden sind, waren wir zur Abwechslung unten im Hotel Frühstücken und haben uns dann auf den Weg gemacht die Insel zu erkunden. Man hat uns empfohlen, mit der Seilbahn hoch nach Monte zu fahren. Wir waren Hand in Hand im botanischen Garten spazieren, das Wetter war einfach super (nicht zu warm und nicht zu kalt), haben herrlichen frischen Fisch verspeist und sind mit dem Bus die Hälfte der Strecke wieder herunter gefahren, bis wir uns von einem Einheimischen zu einer Art Schlittenfahrt überredet haben lassen. Während ich die Fahrt über den Asphalt eher skeptisch entgegen gesehen habe, war mein Freund von der ersten Sekunde an voll auf begeistert. Wir hatten diese komischen Gefährten schon von der Seilbahn aus gesehen und Niall war direkt neugierig drauf. Wirklich suchen wollten wir danach nicht, aber der Typ hat wohl schnell erkannt, dass wir, oder zumindest Niall, schaft auf etwas neues sind.

Nach fast zehn Stunden, mit nur wenig Verschnaufpause, waren wir endlich wieder im Hotel, sind noch eine Kleinigkeit Essen gewesen, bevor mich Niall noch zu einem Ausflug zum Pool überredet hat. Wie gut das ich auf ihn gehört habe, denn es wäre viel zu schade gewesen diesen Pool, direkt am Abgrund, mit einem traumhaftem Ausblick, nicht zu genießen.

Als ich merke wie Niall seine Arme von hinten um mich schlicht, lehne ich mich mit einem Lächeln leicht gegen ihn. „Dankeschön.", gebe ich leise von mir. „Wofür?" „Das du mich mit hierher genommen hast.", antworte ich ihm, denn selbstverständlich sehe ich diese Geste sicherlich noch immer nicht. Ich spüre seine Lippen auf meine Schulter. „Dafür sicherlich nicht."

Als nun auch noch die Sonne untergeht, kann es romantischer gar nicht mehr werden. „Hast du eigentlich auch ein Kleid oder so eingepackt?", höre ich ihn fragen und nicke. „Charls hat erwähnt, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn ich eins einpacke. Sie meinte, dass du vielleicht etwas vorbereitest, weil du mich ja schließlich schon zu unserem zwei Monatigen entführst.", lasse ich ihn wissen. „Gut, dass du auf sie gehört hast.", entgegnet er bloß. Ich nicke. „Sie kennt dich eben ziemlich gut.", kommentiere ich mit einem bitteren beigeschmack. Noch immer verstehen die beiden sich ziemlich gut. Es ist nicht so, dass ich es nicht akzeptiere oder glaube zwischen den beiden könnte noch mal etwas laufen, es nervt mich eben nur tierisch, dass sie so vertraut miteinander sind und meine Schwester des öfteren mal alles besser weiß, im Bezug auf meinem Freund.

„Charly und ich sind nicht einmal länger als für eine Nacht zusammen weggefahren. Nicht als wir ein Monat zusammen waren, nicht bei zwei oder drei und auch nicht bei sechs.", informiert er mich, allerdings hat meine Schwester mir diese Tatsache auch schon auf den Teller serviert. „Ich weiß. Charly meinte sowas.", gebe ich von mir und verziehe das Gesicht. „Wieso eigentlich nicht?" Niall legt seinen Kopf von hinten auf meine Schulter. „Keine Ahnung, irgendwie hat es sich nie wirklich ergeben. Vielleicht habe ich einfach auch nur immer schon die Krise bekommen, wenn ich dran gedacht habe mit ihr länger weg zu fahren.", höre ich ihn sagen und kann mir ein grinsen nicht verkneifen.

Es ist gut von ihm zu hören, dass bei den beiden vielleicht doch nicht alles rosarot war ich ich immer gedacht habe. „Wieso?" Ich merke wie er mit den Schultern zuckt. „Du kennst doch deine Schwester. Sie kann wirklich anstrengend sein. Schon allein, weil sie ständig zu spät kommt. Nie pünktlich ist und gerne mal ein Staatsakt aus allen möglichen macht. Manchmal war ich einfach nur genervt." „Wow das ist echt Hart. Wieso warst du denn mit ihr zusammen, wenn du sie so schrecklich fandest?", will ich von ihm wissen, denn Nett ist definitiv anders. „Es war ja nicht immer so, aber du musst schon zugeben, dass sie manchmal echt schwierig ist. Auch jetzt noch. Ich war in sie verliebt, keine Frage. Allerdings habe ich in den letzten Wochen gemerkt, wie anders es sein kann und was mich in der Zeit zusammen mit Charly alles so verdammt genervt hat.", antwortet er mir. „Wir sind uns also nicht ganz so a....." - „Oh nein. Absolut nicht. Schon allein die Tatsache, dass du nicht fünfhundert Jahre benötigst um dich fertig zu machen, dich siebenhundert Mal umziehen musst und wir pünktlich irgendwo hinkommen, spricht definitiv für dich.", unterbricht er mich.

Ich drehe mich in seine Arme. „Wow, das sind ja wirklich sagenhafte Argumente die für mich sprechen.", bemerke ich etwas sarkastisch und drücke ihn einen Kuss auf die Lippen. „Oh du willst das ich anfange Süßholz zu raspeln, na dann lass mich mal überlegen.", entgegnet er, allerdings schüttel ich Lachend den Kopf. „Nein, nein, so war das nicht gemeint." „Schon gut, schon gut mir macht das nichts aus. Lass mich nur kurz nachdenken." „Was du musst darüber nachdenken? Wirklich Niall du enttäuscht mich.", scherze ich und fliege im Nächsten Moment durchs Wasser. Prustend tauche ich wieder auf, streiche mir das Haar zurück und sehe wie mein Freund Lachend auf mich zukommt. „Das war hinterhältig und gemein.", werfe ich ihm vor, zeige gespielt erbost auf ihn und gehe Lachend ein paar Schritte zurück, als er nach mir greifen will. „Ich brauchte Platz zum Nachdenken.", erklärt er sich grinsend, woraufhin ich ihn mit Wasser bespritze.

Ehe wir uns versehen, entsteht eine kleine Wasserschlacht, die solange geht bis Niall mich endlich zu fassen bekommt und mich zu sich zieht. „Lange genug überlegt?" Er nickt und küsst mich erneut. „Ich muss mit dir kein Sushi essen gehen, dir reichen auch Burger mit Pommes oder etwas anderes einfaches. Dir macht es nichts aus, wenn wir in Jogginghose auf der Couch lungern, es schellt und die Jungs herein kommen. Das du süß, super sexy und einfach immer Atemberaubend aussiehst, ist nur die Kirsche auf dem ganzen." Sprachlos beiße ich mir auf die Lippen und umarme ihn letztendlich fest.

„Danke." „Ganz sicherlich nicht dafür. Ich bin verrückt nach dir und mittlerweile absolut und vollkommen bis über beide Ohren in dich verliebt. Ich hoffe das ist dir bewusst.", lässt er mich wissen und lass es zu das ich meine Beine um seine Hüfte schwinge. „Solange dir klar ist, dass es mir mindestens genauso geht." „Ist das so ja?" „Absolut. Ich liebe es, wenn du ins Café kommst, einfach nur um hallo zu sagen. Oder wir einfach nur auf der Couch rumgammeln. Dir nahe zu sein. Deine Klamotten zum Schlafen zu tragen. Das du auch nur mal Zeit mit mir verbringst und nicht ständig wer um uns herum schwirrt. Oder auch jetzt das hier, es ist traumhaft schön.", gebe ich nun ebenfalls von mir und sehe wie er anfängt zu strahlen.

„Allerdings möchte ich nächste Mal die Hälfte dazu geben.", fordere ich und sehe wie er den Kopf schüttelt. „Auf keinen Fall und ehrlich Robin, ich fange auch absolut nicht an mit dir darüber zu diskutieren. Wenn ich mit meiner Freundin, ein verlängertes Wochenende verbringen will und dann auch noch vor habe sie zu überraschen, dann zahle ich definitiv alles alleine. Wenn wir gemeinsam planen, habe ich da absolut kein Problem mit, aber so ganz sicher nicht.", bestimmt er. Als ich etwas erwidern will, drückt er seine Lippen auf meine.

„Okay?", hakt er nach als wir den Kuss beenden. „Okay.", stimme ich zu, denn eine andere Antwort würde er eh nicht gelten lassen. „Ich brauche also ein Kleid?", wechsel ich das Thema. „Jap genau, allerdings würde ich auch mit dir im Schlafanzug aus gehen.", versichert er mir. „Oh, dass ist nett, aber das kurze schwarze was Charls extra für mich genäht hat, ist wahrscheinlich angebrachter oder nicht?" Er macht dicke Wangen. „Absolut."

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