||29|| Die Sache mit den Komischen Dingen

Robin|| Ich habe nicht damit gerechnet, dass Charly sich nicht für Niall und mich freuen wird, allerdings habe ich auch nicht damit gerechnet das sie sich so dermaßen für mich und meinen Freund freut.

Das erste was sie von mir wissen wollte, als sie mir die Tür aufgemacht hat, war nicht etwas wie es mit geht, sondern eher wie Nialls und mein Date war. Ob er es diesmal geschafft hat, alles perfekt zu organisieren oder ob wieder etwas schief lief. Es soll nicht eifersüchtig klingen, aber ich habe irgendwie das Gefühl die beiden stehen sich noch viel zu nah, denn sie kannte bereits jedes kleine Detail der vergangenen Woche obwohl ich absolut nicht gesagt hatte -  anscheinend hatte Niall ihr all die Sachen bereits erzählt, denn ich habe die letzten Tage eher sporadisch Kontakt mit ihr gehalten.

Trotzdem konnte ich es nicht lassen ihr von meinem neuen Freund vor zu schwärmen und meine Schwester saß einfach da, hat mir lächelnd zugehört und anschließend nicht nur einmal gesagt, dass sie sich für Niall und mich freut. Ich nehme ihr die Freunde definitiv ab, dennoch bleibt aus irgendeinem Grund eine gewisse skepsis.

„Und du findest es nicht komisch, dass ich jetzt mit Nialls zusammen bin?“, will ich von ihr wissen, als sie mit zwei tassen Cappuccino aus der Küche kommt. Sie schüttelt den Kopf. „Wieso auch.“ Ich ziehe eine Augenbraue noch. „Vielleicht, weil er dein Exfreund ist.“ Sie verdreht die Augen, reicht mir meine Tasse und stellt ihre auf den runden Glastisch, bevor sich sich wieder zu mir auf die Couch setzt und sich in meine Richtung dreht. „Robin nun mach doch nicht so ein verdammt großes Fass auf.“, fordert sie von mir. „Ich mach kein großes Fass auf, ich will einfach wissen ob es für dich in Ordnung ist.“, stelle ich klar. „Ja ist es.“ „Aber…“ - „Robin, ehrlich warum hast du bedenken?“,  unterbricht sie mich.

Ich fahre mit dem Finger den Rand meiner Tasse entlang. „Keine Ahnung, vielleicht weil Niall und du für mich immer das perfekte Paar wart? Was alles gemeinsam schafft und welches immerzu glücklich war.“, gebe ich zu. „Manchmal trügt der Schein.“ Entschlossen schüttel ich den Kopf. „Okay: War ich verliebt in Niall? Ja anfangs sogar ziemlich doll. Habe ich es genossen, dass er mich von vorne bis hinten verwöhnt hat und versuchte mir jeden Wunsch zu erfüllen? Ja, denn es wäre gelogen, wenn ich da nein sage. War ich glücklich? Anfangs, aber das ist mit der Zeit irgendwann verflogen.“

Noch immer etwas unglaubwürdig schaue ich sie an. „Verzeih mir, wenn ich dir sage, dass ich dir das nicht ganz glaube. Du hast nie etwas gesagt.“, entgegne ich. „Oh bitte, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich mit Niall nicht Glücklich bin, hättest du mit doch mit Sicherheit einen Vogel gezeigt.“ Kurz überlege ich und nicke schließlich. „Siehst du. Außerdem wollte ich mir das auch nie wirklich eingestehen.“ Ich trinke ein schluck des Cappuccinos. „Wann hast du es gemerkt? Woran hat es gelegen?“, will ich neugierig wissen um es irgendwie zu verstehen. „Das Gefühl, war immer mal wieder da und immer mal wieder weg, aber als er das letzte Mal mit den Jungs unterwegs war, da habe ich mir fest vorgenommen, einen Schlussstrich zu ziehen sobald wir uns wieder sehen. Ich habe ihn überhaupt nicht vermiss und fand es eher anstrengend länger auf zu bleiben, damit wie Skype oder telefonieren konnten.“, lässt sie mich wissen. Überrascht schaue ich sie an. „Und Niall war völlig ahnungslos?“

Langsam schüttelt sie den Kopf. „Erzähl mir doch nicht. Als du im Krankenhaus warst und auch die Zeit danach, hat er alles dafür getan damit du dich wieder erinnerst.“, gehe ich sie an. „Ich denke, er wollte einfach an etwas festhalten was es schon lange nicht mehr gab. Robin nicht ohne Grund hat er Gefühle für dich entwickelt, während er versucht hat mich zurück zu gewinnen.“, wirft sie ein. „Und wenn du ihn Fragst, gibt er dir ungefähr die selbe Antwort. Ja es war schön, jemanden an seiner Seite zu haben. Schön den Abend mit jemanden angekuschelt auf der Couch zu sitzen, aber eine Beziehung macht so verdammt viel mehr aus als die Tatsache das man jemanden für selbstverständlich nimmt. Das habe ich mit Dave relativ schnell gemerkt und Niall wird das Gefühl mit dir auch kennen.“

Immer noch nicht wirklich überzeugt, trinken ich erneut ein Schluck des heißen Gebräu und stelle die Tasse anschließend auf den Tisch. „Niall ist total verliebt in dich.“, lässt sie mich wissen. Lächelnd nicke ich. „Ja ich weiß und ich in ihn.“, gebe ich zu und sehe wie sie mich ebenfalls anstrahlt. „Das sieht man und deshalb freue ich mich ja auch so für euch. Vergiss einfach, was zwischen mir und ihm war und genieß was ihr habt. Ich bin mir sicher, dass ihr beide euch ziemlich glücklich macht.“ Ich nicke.  „Vielleicht hast du recht.“ „Auf jeden Fall. Nach den ganzen Pleiten, wie Jonas zum Beispiel, hast du endlich jemanden verdient der dich zu schätzen weiß.“, behaart sie weiter und ich nicke. „Jaja ich habe es so langsam kapiert.“

×

Es war schön den Nachmittag allein mit Charly zu verbringen. Mit ihr zu quatschen und zu lachen bis uns die Tränen kommen. Mir ist erst in den letzten Stunden aufgefallen, wie sehr ich sie doch in den letzten Wochen vermisst habe. Dennoch bin ich immer noch der Ansicht, dass uns dieser Abstand auch mehr als nur gut tut, weshalb ich definitiv auch noch weiterhin bei den beiden Jungs wohnen bleibe - solange sie mich bei sich ertragen.

Wir hatten soviel Spaß und haben dadurch ganz die Zeit vergessen. Erst als um kurz nach acht erst Dave und kurz danach Niall aufgetaucht sind, ist uns bewusst geworden, dass wir ja eigentlich mit den zweien, Jace und Oli verabredet sind.

Der Vorschlag, dass wir das ganze doch einfach nächstes Wochenende oder einen anderen Tag verschieben, kam tatsächlich von meiner Schwester, die genauso wie ich, viel lieber aus dem ganzen ein Mädelsabend gemacht hätte. Die Herren waren allerdings ganz und gar nicht davon begeistert.

Da wir beide den ganzen Tag, eher rumgegammelt haben, wollten wir die Wohnung nicht verlassen bevor wir kurz duschen waren und uns etwas anderes angezogen haben. Da ich nicht noch schnell Heim fahren wollte, hat Charly mir eine schwarze Jeans und eine corall Farbene Bluse geliehen. Unterwäsche fande ich zum Glück noch in meinem alten Zimmer.

„Ich fasse es nicht, dass ich heute auch noch auf die eigentliche pünktliche Schwester warten muss.“, gab Niall völlig entsetzt und definitiv schmerzend von sich als ich mich zu den beide Jungs gesellte, die es sich auf der Couch bequem gemacht hatten, während meine Schwester ins Badezimmer verschwand. Ich streckte ihm bloß die Zunge heraus und wollte mich eigentlich neben ihn setzen, allerdings zog er mich stattdessen ein Stück zu sich, so das ich auf sein Schoß landete. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nicht gefallen hatte. Genauso würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich sein Kompliment ich sehe wirklich gut aus, mich völlig kalt gelassen hätte, denn ruck zuck sind meine Wangen, wahrscheinlich ziemlich dunkelrot, angelaufen.

Genauso wie Oli am Morgen, ließ Charly uns beiden wissen, dass unsere Verliebtheit schon echt extrem sei, deutete aber auch gleichzeitig an, dass sie sich freue mich endlich mal so glücklich zu sehen und das dasselbe auch für Niall gilt.

Wir vier machten uns dann zu allererst auf, um etwas Essen zu gehen. Auf Wunsch von Charly landeten wir bei einem Japaner. Während sie und Dave meine Schwester sich mit Sushi satt gegessen haben, haben mein Freund und ich eher in die Röhre geschaut, denn obwohl sie dort noch andere Sachen angeboten haben, ließ sich einfach nichts vernünftiges finden, weswegen wir einen kurzen Abstecher zum Griechen gemacht.

Letztendlich haben wir uns zusammen mit Oli und Jace getroffen und sind alle gemeinsam in den von meinen Mitbewohnern ausgesuchten Club gegangen. Anfangs saßen wir sechs zusammen in dieser Ecke, in der sich je zwei Sofa und zwei Sessel stehen, tranken Cocktails oder eben Bier und Unterhielten uns. Obwohl wir erst vor kurzem mit Charly und Dave unterwegs waren, lernte ich den Freund meiner Schwerster erst heute wirklich kennen und merkte schnell, dass es sich auch diesmal um einen ganz netten Typen handelte. Nicht nur das er meine Schwester, wie auch schon sein Vorgänger, fast jeden Wunsch von den Augen ablesen würde, er ist auch ziemlich höflich, zuvorkommend und interessiert daran, ebenfalls ein gutes Verhältnis zu mir auf zu bauen. Was mir allerdings heute auch bewusst wurde, er ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Niall, nicht mir äußerliche. 

Während meine Schwester mit Dave und den beiden Jungs tanzen ist, sitze ich neben Niall auf der Couch, verteidige mit ihm zusammen die übrigen Plätze und halten das mittlerweile viel zu warme Bier in Auge.

„Findest du es komisch?“, will ich plötzlich von Niall wissen. Ich Beobachte schon eine ganze Weile, wie er in Richtung Tanzfläche blickt und meines erachten seine Exfreundin und dessen Freund kaum aus den Augen lässt. Ich erhalte seine Aufmerksamkeit. „Was meinst du?“ Ich zeige in die Richtung von Charly und Dave. „Meine Schwester und ihren Neuen so zu sehen.“, antworte ich ihm. Er gibt ein stöhnen von sich. „Fang jetzt bitte nicht schon wieder damit an.“

Ich runzel die Stirn. „Ich wollte doch nur wissen, ob es für dich Komisch ist, Charly und Dave so nah beieinander zu sehen.“, stelle ich klar. Niall nickt. „Genau, um mir im darauffolgenden Moment vorzuwerfen, dass ich Eifersüchtig bin und unser ganzes Gespräch dann damit endet, dass du behauptest ich sei noch immer an Charly interessiert.“, wirft er mir vor, dabei habe ich nicht einen Moment so weit gedacht. Ich schaue ihn an und bin etwas verletzt, über sein Vorwurf - anscheinend glaubt er, ich vertraue ihm noch immer nicht. Ich erhebe mich, setze mich auf der gegenüber liegende Seite auf den Sessel und verschränke die Arme vor der Brust. „Und was soll das jetzt?“ „Dasselbe könnte ich dich Fragen.“

„Du bist diejenige, die hier Eifersüchtig….“ - „Oh nein! Ich habe dich lediglich gefragt ob es komisch ist Charls mit einen anderen zu sehen. Ihr wart einige Zeit zusammen, da ist es nur naheliegend das zu vermuten, vor allem wenn du neben mir sitzt und dennoch deine ganze Aufmerksamkeit auf die zwei beschränkt ist. Das hatte absolut nichts mit Eifersucht zu tun.“, unterbreche ich ihn. Überrascht schaut er mich an, öffnet den Mund, schließt ihn jedoch direkt wieder ohne etwas zu erwidern.

„Hör zu…“,  setzt Niall an, schweigt allerdings als sich Jace und Oli zu uns gesellen. Die beiden schauen uns überrascht an, stellen jedoch keine Fragen. „Charly und Dave wollen noch weiter ziehen. Irgendwohin wo die Musik besser ist.“, lässt uns Oli wissen. „Ohne mich. Ich würde viel lieber nach Hause.“, gebe ich von mir und blicke kurz zu Niall, der sich nun gerade in die Kissen setzt. „Ja, uns beiden geht's genauso. Vielleicht hätten wir das doch verschieben sollen, immerhin waren zumindest wie vier ziemlich spät im Bett.“ Ich nicke und als Chary und Dave ebenfalls Kurze Zeit später zu uns stoßen ist meine Schwester alles andere als begeistert, dass wir schon schlapp machen.

„Was ist mit dir Niall?“, will Dave wissen, da er sich noch überhaupt nicht geäußert hat. „Ich denke ich begleite Robin.“ „Musst du nicht. Ich gehe mit Oli und Jace. Ich werde also nicht alleine gehen müssen.“ Skeptisch sieht meine Schwester uns an, seufzt, steht auf umarmt mich und die drei Jungs zum Abschied und sieht dann ihren Freund auffordert an. „Lass uns los, sonst warten die anderen zu lange. Und ihr beide…“, sie zeigt erst auf Niall und dann auf mich. „Klärt das. Was auch immer gerade zwischen euch steht.“, fordert sie und winkt noch einmal zum Abschied.

Jace und Oli schauen uns an. „Wir gehen schon mal vor. Bring sie ja heil nach Hause.“, entgegnet Jace und verschwindet mit seinem Freund.

Toll, dass sich nun alle gegen mich Verschwören - denn nach Reden ist mir gerade überhaupt nicht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top