||28|| Die Sache mit dem Morgen danach
Niall|| Es war ein wenig Gewagt Robin in die Richtung zu lenken, dass wir beide endlich einen Schritt weiter gehen. Endlich etwas ernstes aus uns werden zu lassen. Einen Augenblick habe ich wirklich gedacht, dass sie mir diesbezüglich eine Abfuhr erteilt, aber ich bin wirklich Froh, dass sie trotzdem zugestimmt hat und das ohne großartige Diskussionen oder ein Haufen Argumente auf den Tisch zu legen, die einfach dafür sprechen.
Nachdem wir noch stundenlang am Ufer der Themse auf unserer Decke lagen und über alles Mögliche redeten, sind wir irgendwann aufgebrochen. Es hat mich ziemlich gewundert, dass sie vorgeschlagen hatte ich könne einfach bei ihr übernachten - habe es dann allerdings auch nicht ausgeschlagen und es sichtlich genossen mit ihr im Arm einzuschlafen.
Aufgewacht bin ich gerade allerdings alleine, weswegen ich mich strecke und dann meine Beine aus dem Bett schwinge. Bevor ich das Zimmer verlasse, lasse ich meinen Blick einmal durch den Raum schweifen. Irgendwie habe ich das Gefühl, Robin hat sich noch nicht wirklich eingerichtet. Bis auf ihr Schreibtisch, auf dem ein Haufen Ordner und Bücher liegen ist es hier eher nicht wirklich eingerichtet. Ich war nicht oft in ihrem Zimmer, als sie noch mit Charly zusammen gewohnt hat, jedoch reicht es um zu sagen, dass sie dort mit viel mehr liebe zum Detail gearbeitet hat. Sie hatte Bilder hängen und Fotos. Ihre Wände waren weiß gestrichen und das blieb hier alles aus.
Als ich ihr Schlafzimmer verlasse, kommt es mir vor als wäre ich nun in eine Parallelwelt gelandet. Die Wände sind kunterbunt gestrichen, überall hängen Fotos von Jace und Oli mit irgendwelchen Freunden und sogar ein vergrößertes von Robin und den Jung verziert die Wand.
Ich folge den Geräuschen und stehe letztendlich in der Küchentür, wo Robin summend mit dem Rücken vor mir steht
und eine große Schüssel aus den oberen Schrank holt. „Morgen.“, gebe ich leise von mir und kann mir ein grinsen nicht verkneifen, als sie erschrocken zusammenzuckt. „Erschreck mich doch nicht so!“, entgegnet sie, dreht sich um und lächelt mich an. „Schlechtes Gewissen, weil du mich alleine hast in dein Bett liegen lassen?“, will ich scherzend von ihr wissen. Ich sehe wie sie die Augen verdreht. „Nein, nicht ein kleines bisschen. Immerhin wollte ich Pancakes machen.“, erwidert sie.
Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu und ziehe sie zu mir. Unterwegs stellt sie schnell die Schüssel auf die rote Arbeitsplatte und legt dann ihre Hände auf meine Schultern, während meine an ihre Hüften liegen. „Das entschuldigt die Sache natürlich ein klein wenig.“ Lächelnd nickt sie und überrascht mich mit einem langen und intensiven Kuss, der definitiv nach viel mehr schmeckt.
„Ich sollte die Pancakes machen.“, gibt sie etwas atemlos von sich. Ich nicke. „Klar, Frühstück klingt gut.“, stimme ich zu, bin aber eher wenig bereit mich vor ihr zu lösen. „Ich habe dir neue Handtücher im Badezimmer hingelegt und Shampoo kannst du von den Jungs benutzen, wenn du duschen gehen magst.“ Wieder nicke ich, drücke ihr noch ein weiteren Kuss auf die Lippen und bedanke mich, bevor ich mich schweren Herzens von ihr löse.
Nicht ganz zwanzig Minuten später, verlasse ich frisch geduscht das Badezimmer und stocke direkt, als ich Oli und Jace mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand stehen sehe. „Guten Morgen?“, gebe ich von mir, allerdings hört sich das ganze eher an wie eine Frage statt etwas anderem. „Du und Robin also?“, gibt Jace von sich und hört sich alles andere als begeistert an, dabei dachte ich immer das er hinter mir steht, was meine Freundin angeht und sein Freund eher der skeptische der beiden ist.
Ich verschränk ebenfalls die Arme vor der Brust und nicke. „Ja so siehts aus.“, ist das einzige was ich dazu sage. „Wir freuen uns für euch, aber solltest du auch nur einmal daran denken….“ - „Robin weh zu tun, dann bekomme ich es mit euch zu tun.“, falle ich Olis Warnung ins Wort und sehe wie die beiden nicken. „Das ist mir bewusst, aber glaubt mir ihr werdet euch sicherlich hinten anstellen müssen, weil Charly mit Sicherheit um einiges schneller sein wird.“, stelle ich klar. Gerade als Jace etwas ansetzen will, spreche ich weiter. „Allerdings habe ich definitiv nicht vor, ihr weh zu tun. Ich habe mir in der letzten Woche nicht so verdammt viel Mühe gegeben ihr näher zu kommen, wenn mir die ganze Sache nichts bedeuten würde.“, lasse ich die beiden wissen und erkenn direkt, dass sie nun zufriedener aussehen.
„Gut, dann ist das ja geklärt. Du tust ihr gut und es ist schön sie endlich mal glücklich zu sehen.“, sagt Jace bevor er mich zur Seite schiebt und ins Bad verschwindet. „Ich gebe es ungern zu, aber Jace hat recht. Du scheinst genau das zu sein, was sie gerade braucht.“, stimmt Oli zu und überrascht mich dabei ziemlich. Niemals hätte ich gedacht, das mal aus seinem Mund zu hören. „Danke. Obwohl ich mir nicht sicher bin, was genau sie braucht un…“ - „Sie braucht jemanden, der hinter ihr steht. Sich für sie interessiert. Auf dem sie sich verlassen kann. Der sie zum Lachen bringt. Jemanden der sie ergänzt und glücklich macht.“, unterbricht er mich. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Und du glaubst, dass sie sich auf mich verlassen kann und all das andere?“, hake ich nach.
Er nickt. „Denn genau das hast du in der letzten Woche getan und auch in den Wochen, bevor ihr euch gestritten habt, war es so und ich fresse ein Besen, wenn es andersrum nicht genauso ist.“, erwidert er. Kurz denke ich drüber nach und nicke. Zumindest teilweise stimmt es. „Es stimmt schon, so irgendwie.“ Er klopft mir auf die Schulter, bevor er in sein Zimmer verschwindet. „Alles andere pendelt sich im Laufe der Zeit ein.“
Kurz bleibe ich noch an der gleichen Stelle stehen, bevor ich mich auf den Weg in die Küche mache. Der Duft von frischen Pancakes und Kaffee kommt mit entgegen. „Mhm, dass riecht so köstlich, daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.“, gebe ich von mir und Umarme Robin von Hinten, die bloß von einem bis zum anderen Ohr strahlt. Ich drücke ihr einen Kuss auf die nackte Schultern und runzel die Stirn. „Willst du das ganze Haus durch füttern?“, will ich von ihr wissen, als ich die vielen schon fertigen Pancakes sehe. „Nein, Jace und Oli sind auch gerade Heimgekommen und wollen mit Frühstücken - außerdem wusste ich nicht wirklich, wie du sie am liebsten isst. Mit Ahornsirup oder Schokoladensauce oder mit Schokostückchen.“, lässt sie mich etwas verlegen wissen. „Ich bin eigentlich nicht sehr wählerisch, wenn es so verdammt gut riecht. Wie isst du sie am liebsten?“, frage ich sie während sie die Eierkuchen dreht. „Mit Schokostückchen, Ahornsirup und Schokoladensauce zusammen. Am liebsten sind mir dann noch Erdbeer oder Kiwis dazu, aber die haben wir heute leider nicht da.“ Ich rümpfe etwas die Nase. So durcheinander brauche ich es dann doch auch nicht. „Klingt….. Sehr….. Appetitlich.“ Sie dreht sich etwas in meiner Umarmung und sieht mich an. „Sehr eklig?“ Ich schüttle den Kopf. „Nö. Ich muss es ja nicht essen und genügend andere Auswahl hast du für mich ja auch gemacht. Komm nur nicht auf die Idee, mit mir teilen zu wollen.“, gebe ich von mir. Lächelnd sieht sie mich an. Legt kurz eine Hand auf meine Wange und haucht mir ein Kuss auf die Lippen. Bevor sie sich wieder zum Herd umdreht, höre ich sie noch ein leises Danke nuscheln.
„Wofür?“, will ich etwas verwirrt von ihr wissen. „Für alles, aber hauptsächlich dafür, dass du mich so nimmst wie ich bin.“, höre ich sie leise sagen und muss nicht nachfragen, dass es vor allem bei ihrem Exfreund nicht so war. Um keine Miese Stimmung zu verbreiten, beschließe ich das Thema zu übergehen und lege ihr meine Hände auf die Schultern. „Immer und bei allem, das weißt du mittlerweile hoffentlich und nun sag mir wie ich dir helfen kann.“ „Gar nicht. Zum einen bin ich gleich fertig und zum anderen bist du mein Gast.“ „In erster Linie bin ich dein Freund. Wie sieht es aus mit Tisch decken?“, will ich von ihr wissen, als sie einen weiteren Pancake aus der Pfanne holt und diese dann von der Platte nimmt.
„Schon erledigt.“ „Kaffee kochen?“ Sie dreht sich nach links und zeigt auf den Fertigen Kaffee. „Erledigt.“„Du bist viel zu gut.“, lasse ich sie wissen und drücke ihr direkt ein Kuss auf dem Mund als sie sich umdreht. „Du spinnst.“, erwidert sie lächelnd, als wir den Kuss beenden und drückt mir einen der drei roten Teller mit unserem Frühstück in die Hand. „Absolut nicht. Ich mein, du machst Frühstück, kochst Kaffee und deckst den Tisch. Pass auf das ich mich nicht ganz schnell daran gewöhne.“, gebe ich scherzend von mir. Sie zieht die Augenbrauen hoch. „Wäre das denn so schlimm?“ „Für mich nicht. Ich lasse mich gerne verwöhnen, aber ich bin mir nicht sicher, ob du nicht irgendwann genug davon hast.“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich denk nicht. Denn es ist ja nur Frühstück. Ich glaube kaum, dass du ständig Lust auf Pancakes hast und wer weiß, vielleicht fordere ich irgendwann mal von dir ein Frühstück im Bett.“, entgegnet sie neckend, drückt mir einen viel zu kurzen Kuss auf die Wangen, nimmt den zweiten Teller und die Kaffeekanne und verschwindet aus der Küche.
Als ich mir den dritten Teller nehme, beschließe ich, nicht auf ihre Forderung zu warten sondern eine der nächsten Gelegenheit direkt zu nutzen.
Robin und die beiden Jungs haben keinen separiertes Esszimmer, sondern bloß einen hellen Esstisch mit acht Stühlen im großen Wohnzimmer stehen. Meine Freundin hat bereits ihren Teller und den Kaffee auf Tisch gestellt, sich auf einen der Stühle gesetzt und klopf auf den freien neben sich als ich mit dem Rest komme.
Lächelnd setze ich mich neben sie, allerdings nicht bevor ich ihr einen kurzen Kuss auf die Schläfe gedrückt habe. „Es ist echt abartig, wie verliebt ihr beide zu sein scheint.“, bemerkt Oli als er sich ebenfalls am Tisch setzt, während Robin mir Kaffee einschränkt. „Dann siehst du mal, wie schwer ich es mit die und Jace immer hatte.“, kommentiert meine Freundin. „Im Leben nicht meine liebe Robin. Wir grinsen nämlich nicht den ganzen Tag wie ein Honigkuchenpferd, küssen uns ständig und backen ganz Verträumt tausende vom Pancakes. Wer soll das denn alles essen?!“ Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. „Klingt ganz danach, als seist du neidisch.“, stelle ich fest und erhalte ein zustimmendes nicken meiner Freundin. „Seh ich genauso, außerdem weiß ich wie viele Pancakes allein du und Jace schaffen, wenn Niall auch nur halb so viel isst, sind es noch viel zu wenig.“, kontert sie nimmt sich ein Pancake mit Schokoladenstücken und macht sich wie vorhin angekündigt, Schokoladensauce und Ahornsirup drüber. Oli gibt nur ein Jaja von sich und nimmt sich zwei von den Pancakes.
„Was habt ihr beiden denn heute noch so vor?“, will Jace wissen, als er wie aus dem nichts auftaucht, sich zu uns an den Tisch setzt und sich ebenfalls an Kaffee und den Eierkuchen bedient. Ich merke wie Robin ganz kurz zu mir schaut. „Ich hab gedacht, ich schaue nachher mal bei Charly vorbei. Wir haben uns die ganze Woche kaum gesehen und irgendwie gibt es doch einiges was ich ihr zu berichten habe.“, erwidert sie und schaut mich wieder an, als warte sie auf irgendein Zeichen, dass ich etwas dagegen habe. „Wenn du willst, nehme ich dich nachher mit und setzt dich bei ihr ab.“, schlage ich vor und sehe wie sie mich überrascht anschaut und dann nickt. „Und heute Abend gehe wie alle gemeinsam Aus. Sag Charly sie und ihr Freund müssen auch mitkommen.“, beschließt Oli. Robin macht dicke Wangen und bläst Luft hinaus. Große Lust scheint sie nicht zu haben. „Hey keine Widerrede, aus sicherer Quelle weiß ich das du in Florida nicht abgeneigt warst, fast jeden Abend Weg zu gehen.“, verbündet sich Jace nun gegen sie. „Olis Schwester hat mich gezwungen.“ „Gut, wir tun es jetzt auch!“
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