||26||Die Sache mit dem offiziellen Date
Ein paar Tage später...
Niall|| Nie läuft irgendwas genau nach Plan, wobei ich mich diesmal nicht wirklich beschweren kann. Eigentlich hatten Robin und ich, für letzten Dienstag die Wiederholung unseres eigentlichen Dates geplant, allerdings musste sie mir absagen, weil sie länger als gedacht arbeiten musste, da jemand krank geworden ist.
Um ehrlich zu sein, habe ich anfangs wirklich gedacht, es sei einfach nur eine faule Ausrede. Habe nach kurzer Zeit allerdings schon ein ziemlich schlechtes Gewissen ihr gegenüber gehabt und sie dann im Café besucht. Tatsächlich hatte sie eine Menge zu tun, hat sich aber auch sichtlich gefreut mich zu sehen.
Irgendwann gegen halb zehn konnte sie dann auch Feierabend machen und hatte absolut nichts dagegen, als ich vorschlug sie nach Hause zu begleiten. Unterwegs haben wir noch einen Burger und ein paar Pommes gegessen und es wurden doch noch ein paar lustige Stunden die wir gemeinsam verbracht.
Als ich sie Zuhause abgesetzt habe, musste ich ihr versprechen, ihr zu schreiben sobald ich Zuhause bin, dafür wollte sie meine Nummer entsperren. Aus einer kurzen Nachricht, wurden gefühlte tausende über die ganze Nacht verteilt. Am Mittwoch morgen ging es wo weiter und auch während ihre Vorlesungen konnte sie die Finger nicht still halten.
Ich beschwere mich überhaupt nicht, im Gegenteil schließlich sind wir uns allein an diesen einen Tag, viel näher gekommen, als ich es vor einer Woche noch geglaubt habe. Sie scheint mir wieder Stück für Stück zu vertrauen und das habe ich genutzt um sie Donnerstag spontan zum Frühstück einzuladen, welche sie zu meiner großen Überraschung ohne lange Nachzudenken angenommen hat.
Auch als sie am Nachmittag, nach der Uni, arbeiten musste, konnte ich es mir ebenfalls nicht nehmen lassen auf ein Kaffee bei ihr vorbei zu schauen und war auch diesmal überrascht, als sie sich sichtlich gefreut hat mich zu sehen. Mir ging regelrecht das Herz auf, als sie mich strahlend ansah und mir ohne zu zögern ein karamell Kaffee vor die Nase stellte. Obwohl sie arbeiten musste hat sie immer wieder ein paar Minuten Zeit für mich gehabt
Auch am Freitag, wollte ich sie unbedingt sehen und holte sie, Abends nach ihrer Lerngruppe, von der Uni ab. Wieder gingen wir eine Kleinigkeit gegessen, bevor ich sie bei sich abgesetzt habe und ihr das Versprechen abnahm, dass sie heute dafür sorgt das nichts dazwischen kommt.
Als ich vor einer dreiviertel Stunde mit ihr geschrieben habe, hat sie mir versichert, dass Oli und Jace sie gleich pünktlich ablösen werden und nichts zwischen unserem Date kommen wird.
Ich bin ein wenig überpünktlich als ich das Café betrete. Kurz schaue ich mich um, erblicke allerdings nur Oli, der hinter der Theke steht. Kurz runzel ich die Stirn und überlege, ob wir vielleicht doch etwas anderes ausgemacht haben - kann mich jedoch nicht daran erinnern. „Bist du nicht zu früh?", will Robins Chef von mir wissen. Ich nicke und setze mich auf einen der Stühle. „Schon, aber lieber zu früh, als zu spät.", kommentiere ich. „Ist Robin gar nicht da?" „Doch sie ist hinten mit Jace. Sie ist regelrecht nach hinten geflüchtet als wir hier rein kamen." Überrascht schaue ich ihn an und bedanke mich als er mir ohne Aufforderung ein Becher und einen Muffin hin stell. „Wieso?" Oli dreht sich zu mir um und zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht, sie war etwas durch den Wind. Als wir rein kamen, hatte sie gerade einen Kunden Eistee ins Gesicht geschüttet.", lässt er mich wissen. „Robin?" Er nickt. „Jace und ich waren auch ziemlich überrascht. Als sie uns gesehen hat, ist sie geflüchtet und Jace ist hinter her. Der Typ hat herum geflucht und gemeckert, sodass ich ihn erst einmal vor die Tür gesetzt habe.", gibt er von sich. „Ohne wirklich zu wissen, was zwischen den beiden vorgefallen ist?", hake ich nach und erhalte ein nicken als Antwort. „Mal ehrlich, wir reden hier von Robin. Glaubst du, dass sie grundlos irgendeinem Typen Eistee ins Gesicht schüttet? Einfach so?" Ich schüttel den Kopf. Nein, das klingt überhaupt nicht nach Robin. Ich denke das das einiges vorgefallen sein muss, bevor sie so ausflippt.
„Siehst du. Ich auch nicht. Deswegen schätze ich mal das der Typ sich einiges geleistet haben muss, bevor sie so ausrastet. Außerdem ist Robin nicht nur meine Angestellte sondern in erster Linie eine gute Freundin, hinter der Jace und ich stehen. Ganz egal was sie aufgefressen hat.", stellt er nun klar. „Es ist gut das sie euch hat." Er nickt und zeigt dann mit dem Kugelschreiber auf mich. „Du bist es aber, der sie in den letzten Tagen so zum strahlen bringt. Also versau es nicht wieder, sonst bekommst du es diesmal mit Jace und mir zu tun - und wir zögern nicht, dir auch eine rein zu hauen.", macht er mir eine Ansage. Ich nicke. „Das glaub ich dir aufs Wort. Allerdings habe ich nicht die Absicht, ihr weh zu tun." „Gut. Ich nehme dich beim Wort."
Schweigen breitet sich zwischen uns aus. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Tür öffnet, die nach hinten führt und Jace heraus tritt. „Robin, Niall sitzt hier schon und wartet auf dich.", ruft er nach hinten, sie Antwortet allerdings kommt mich alles bis zu mir hindurch. „Sie braucht noch einen Ausblick um sich frisch zu machen.", lässt mich Olis Freund wissen weswegen ich bloß nicke.
„Was war denn los? Hat sie dir das erzählt?", will der blonde wissen und erhält ein nicken als Antwort. „Der Typ war ihr Exfreund und alles andere als Freundlich." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Dann muss er sich aber schon einiges geleistet haben, wenn er unsere liebe Robin dazu gebracht hat, ihm ein Getränk ins Gesicht zu schütten.", bemerkt Oli. Zustimmend nicke ich. „Oh ja das war weit unter der Gürtellinie, aber das soll sie euch selbst erzählen, wenn sie will.", erwidert Jace und schüttet sich ein Glas Wasser ein.
Die Tür nach hinten öffnet sich und eine Sekunde glauben ich, Robin schon zu sehen - allerdings tritt sie nicht heraus, sondern verschwindet direkt wieder, bevor sie mit ihrer Jacke und Handtasche heraus kommt. Als sie mich sieht, lächelt sie kurz, allerdings erreicht es absolut nicht ihre Augen. Flüchtig und absolut nicht so innig wie in den letzten Tagen. „Alles okay?", will ich von ihr wissen. Sie zuckt mit den Schultern und richtet sich dann an die Jungs. „Ist es okay, wenn ich jetzt schon gehe?" Beide Jungs nicken synchron und lassen sie wissen, dass sie nun ja da sind.
Gemeinsam machen wir uns auf dem Weg. Bevor wir nach draußen treten, ruft ihr Jace noch zu, dass sie keinen Grund sonderlich großen Wert auf die Worte ihres Exfreundes legen soll.
Schweigend setzen wir uns ins Auto und genauso still geht es die ersten Meter auch weiter. „Jonas?" Im Augenwinkel sehe ich, wie sie mich ansieht. „Was hat Jace erzählt?", will sie von mir wissen. „Nicht viel. Nur das der Typ, dem du Eistee ins Gesicht geschüttet hast dein Exfreund war und sein Kommentar ziemlich unter der Gürtellinie war." „Oh ja, das ist wahr.", höre ich sie leise sagen. Da ist zögert und nicht von alleine anfängt zu erzählen, bin ich mir nicht ganz sicher ob ich es überhaupt wagen soll, weiter nach zu hacken - entscheide mich allerdings doch spontan dafür, ihr zumindest ein offenes Ohr anzubieten. „Willst du drüber reden?"
„Ich glaub lieber nicht. Ich will dir die Stimmung nicht damit verderben, dass meine noch weiter in den Keller rutscht." „Ach ich denke, dass wirst du nicht und manchmal hilft reden.", versuche ich es noch einmal.
Ich höre sie seufzen. „Er meinte, dass er bloß mit mir zusammen war, damit er eventuell an Charly heran kommt. Weil sie viel mehr Charisma hat und schon immer die viel interessantere Schwester war. Er meinte er hätte es genauso gemacht wie du jetzt. Er hat uns nämlich gestern gesehen."
Ich greife fester um das Lenkrad. Da haben wir uns die letzten Tage so sehr angenähert, ich habe wirklich geglaubt, dass sie mir in dem Bezug Vertraut und ein blöder Kommentar von so einem Idioten, droht gleich wieder alles kaputt zu machen. Was bildet er sich eigentlich ein?
„Glaubst du ihm?" „Das er Interesse an Charls hat oder hatte? Ähm...." - „Nein, ich meinte eigentlich den letzten Teil. Das er es genauso gemacht hat, wie ich jetzt.", unterbreche ich sie und halte an einer Roten Ampel. Sie schaut mich an und schüttelt tatsächlich den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Außer du willst mir nun etwas anderes erzählen.", antwortet sie mir, woraufhin mir direkt ein definitiv nicht heraus rutscht. Ehe ich eine Erklärung nach setzen kann, spricht Robin schon weiter. „Gut, denn ansonsten hätte ich dich für etwas blöd gehalten. Immerhin wohne ich im Moment nicht mehr mit Charly zusammen und in der letzten Woche habe ich sie nicht einmal gesehen, die Chance so wieder an sie ran zu kommen, steht quasi gleich Null."
Sie bringt ein eher schwaches Lächeln zustande, als sie mich anschaut. Zustimmend nicke ich. „Außerdem hast du mittlerweile nicht nur einmal gemeint, dass du Interesse an uns hast und mein Zwilling absolut nichts damit zu tun hat, außer das sie dir den einen oder anderen gut gemeinten Ratschlag gibt und wenn du dich an das letzte Wochenende erinnerst: ich habe beschlossen dir zu glauben. Dir das Vertrauen zu schenken, dass du mal nicht so wie alle anderen bist.", gibt sie von sich. „Und ich schlag mich doch ganz gut oder?", will ich wissen und bin gleich etwas erleichtert, dass ihr Exfreund es nicht geschafft hat sie in Bezug auf uns zu verunsichern. Lachend schüttelt sie den Kopf und zeigt mir einen Daumen hoch.
Als die Ampel auf grün schaltet und ich nicht direkt los fahre, weil ich noch immer dabei bin Robin anzusehen, geht direkt das Hupen hinter uns los, woraufhin mich meine Begleitung darauf aufmerksam macht, dass ich mich auf die Straße konzentrieren soll.
„Übrigens denke ich das Jonas auch im Bezug auf Charly ziemlichen Mist erzählt hat.", lasse ich sie wissen. „Achja? Wieso?" „Weil er dafür viel zu selten bei euch war. Nie habt ihr beiden euch bei Charly und dir getroffen. Wenn er dich abgeholt hat, hat er meistens nur geschellt und unten auf dich gewartet und du hast selber erzählt, dass er nicht einmal im Krankenhaus war. Interesse sieht meiner Meinung nach definitiv anders aus.", lasse ich sie wissen. „Du hast recht.", stimmt sie nach einem kurzen Augenblick des Schweigens zu.
„Aber, warum erzählt er dann sowas? Hast du darauf vielleicht auch eine Antwort?" Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht Eifersucht? Du meintest doch, dass er uns beiden gestern gesehen hat. Vielleicht kommt er nicht damit klar, dass du dein Leben ohne ihn weiter führst und nicht mehr trauernd in der Ecke hockst und ihm hinterher heulst. Vielleicht wollte er dich einfach nur verunsichern.", gebe ich meine Vermutung kund. „Na da hat er ja gute Arbeit geleistet, wobei er mich eher wütend gemacht hat." Ich muss ein wenig lachen. „Ja ich habe von dem Eistee gehört." „Oh es tat so verdammt gut. Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Und jetzt lass uns nicht mehr drüber reden. Verrate mir lieber, wo es hingeht.", fordert sie, jedoch schüttel ich den Kopf. „Keine Chance, lass dich einfach überraschen."
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