Chapter Three
Ich hatte Damons Angebot tatsächlich angenommen und wohnte nun für ein paar Tage im Salvatore Anwesen.
So wirklich damit abgefunden hatte ich mich nicht damit, doch ein ungutes Gefühl in meinem Magen machte mir bewusst, dass es die beste Lösung war.
Damon hatte auch Bonnie Bescheid gegeben und hatte sie darum gebeten, Schutzzauber über mich zu legen, aber diese Idee verwarf ich schnell wieder. Ich war zwar momentan ohne eigene Kräfte, doch so hilflos war ich nun auch wieder nicht. Das einzige, womit ich einverstanden war, dass Bonnie nach einer Lösung suchte, dass ich meine Magie wiederbekam. Und daran saß sie nun. Sie saß vor mir und braute einen Trank nach dem anderen, den sie finden konnte, um mir zu helfen.
Am liebsten hätte ich ihr geholfen, da ich aber so verstreut mit meinen Gedanken war, war ich keine wirklich große Hilfe.
Also sah ich ihr einfach nur zu, wie sie eine Zutat nach der nächsten in den Topf warf.
Zwischenzeitlich rümpfte ich angewidert die Nase, da es immer heftiger stank. Das bemerkte wohl auch mittlerweile Damon, denn er kam ebenfalls angeekelt in die Küche.
„Bonbon, wen hast du denn verbuddelt und wieder ausgegraben? Es riecht hier, als hättest du Leichenstücke gekocht.", Bonnie rollte mit ihren Augen und beugte sich über den Topf mit der Flüssigkeit.
„Das Damon könnte die Lösung sein, um (Y/N) zu helfen. Also beschwere dich nicht, dass ich eventuell deine Küche verpesten könnte. Wenn du aber eine andere Lösung hast, die weniger stinkt, dann wäre ich dir sehr dankbar dafür.", sofort hob Damon beschwichtigend seine Hände und tat so, als hätte er nichts dergleichen gesagt.
„Du musst doch nicht gleich die Krallen ausfahren, Bonbon. Ich habe doch nur nett gefragt.", weiter ging Bonnie nicht auf ihn ein und holte eine Suppenkelle aus einer Schublade hinter ihr. Dann nahm sie eine Tasse in die andere Hand und füllte diese mit dem Trank. Daraufhin reichte Bonnie mir die Tasse.
Als der Geruch meine Atemwege erreichte, versuchte ich nicht zu würgen und sah sie ungläubig an.
„Du verlangst doch jetzt nicht ernsthaft, dass ich das trinke oder? Das riecht ja schlimmer als Damons Schuhe, wenn er sie auszieht.", Damon war schon dabei, mir zu danken, als er realisierte, was ich da gesagt hatte.
„Was redest du da für einen Mist? Trink lieber das Zeug, bevor ich es in deinen Rachen kippe und ich dich so zum Schweigen bringe.", kurz musste ich mir ein Grinsen verkneifen, schaute dann aber wieder angewidert zur Tasse. Da ich aber wusste, dass ich mich geschlagen geben musste, nahm ich sie an und überlegte kurz, ob es mir wirklich so wichtig war, meine Kräfte wieder zu bekommen. Und als mein Hirn mich anschrie, das Zeug zu trinken, sprang ich über meinen Schatten und kippte alles mit einem Zug runter.
Als ich die Tasse wieder absetzte musste ich kurz würgen und versuchte meinen Mageninhalt drinnen zu behalten. Angewidert verzog ich nochmal mein Gesicht und blickte dann wieder zu Bonnie die mich abwartend ansah.
„Und? Spürst du schon was?", kurz ging ich in mich und versuchte etwas Verräterisches in meinem Inneren zu spüren. Doch das einzige, was sich bemerkbar machte, war ein Rülpser, der meine Kehle empor stieg und den anderen mitteilte, dass es nicht funktioniert hatte.
Dieses Mal war es Damon, der angewidert sein Gesicht verzog.
„Verdammt, ich lebe mit Schweinen zusammen. Das ist ja abartig.", bei seinen Worten musste ich grinsen, drehte mich dann aber enttäuscht zu Bonnie.
„Es tut mir leid Bonnie, aber es hat nicht funktioniert. Ich spüre rein gar nichts.", Bonnie verzog enttäuscht den Mund und zuckte dann mit den Schultern.
„Dann muss ich weiter suchen. Irgendwann werden wir eine Lösung finden, das verspreche ich dir (Y/N).", aufmunternd legte ich meine Hand auf ihre und lächelte sie an. Sie tat so viel für mich und am liebsten würde ich ihr irgendwie helfen, hatte aber keine Ahnung wie.
Langsam löste ich mich wieder von ihr und stieg vom Stuhl hinunter, streckte mich leicht und schaute dann auf die Uhr.
„Ich muss nochmal kurz nach Hause und ein paar Klamotten holen, die gehen mir so langsam aus.", Damon verspannte sich kurz bei meiner Aussage.
„Dann werde ich dich begleiten.", abschätzend blickte ich ihn an und schüttelte dann mit dem Kopf.
„Das lässt du bitte bleiben. Ich will mir doch nur Anziehsachen holen, da wird mir schon nichts passieren. Also beruhige dich Damon.", immer noch sah er mich nachdenklich an und ich wusste ganz genau, dass er innerlich mit sich diskutierte, mich nicht gehen zu lassen.
„Ich kann dir auch deine Sachen holen, dafür musst du nicht gehen.", nun lachte ich laut auf und zeigte ihm einen Vogel.
„Du spinnst doch. Ich lasse dich doch nicht an meinen Kleiderschrank, wer weiß wo du alles reinschaust.", daraufhin wackelte Damon provozierend mit seinen Augenbrauen.
„Also gibt es eine kleine geheime Schublade, die ich nicht finden darf?", mein rechter Mundwinkel zog sich leicht nach oben und schüttelte fassungslos mit dem Kopf. Dieser Kerl machte mich echt noch fertig.
„Nein Damon, die gibt es nicht. Und wenn doch, dann geht es dich nichts an, da ich jetzt wirklich alleine gehen werde. Ich nehme mein Handy mit und wenn mir etwas verdächtig vorkommt, werde ich euch anrufen, versprochen.", er schien immer noch nicht überzeugt, doch Bonnie hatte wohl von unserer Diskussion genug und schritt dazwischen.
„Mensch Damon, jetzt lass sie doch gehen. Was soll schon passieren? Außerdem wurde bis jetzt noch kein Ur-Vampir in ihr Haus eingeladen, also ist sie dort sicher.", dankend blickte ich zu meiner Freundin und unterstrich ihre Aussage mit einem Nicken in Damons Richtung.
Dieser gab anscheinend auf und warf seine Hände in die Luft.
„Wenn ihr unbedingt darauf besteht, dann geh und renn in dein Verderben. Ich aber werde dir ganz sicher nicht daraus helfen.", achselzuckend nahm ich es hin und lief nun an Damon vorbei.
„In spätestens zwei Stunden bin ich wieder da. Und bitte Damon, fahre deine Besorgnis bitte wieder ein oder lass sie an Stefan aus. Es reicht jetzt wirklich. Ich brauche keine Aufpasser.", das waren die letzten Worte, die ich an die beiden wendete, bevor ich das Anwesen verließ und zu mir nach Hause ging.
...
...
Das letzte Mal griff ich in meinen Kleiderschrank und verstaute daraufhin alles in meiner Tasche. Danach schaute ich etwas wehleidig durch den Raum und musste sagen, dass ich es vermisste, mich abends in mein Bett zu legen, um dort eines meiner Bücher zu lesen.
Wenn ich ehrlich war, dann würde ich einfach hier bleiben wollen und mein Handy ausmachen. Ich hatte mittlerweile keine Lust mehr auf diesen ganzen Mist. Ich wollte einfach nur mein Leben leben und das ging nicht mehr. Frustriert biss ich mir auf meine Lippe und musste mit den ganzen Gefühlen kämpfen, die sich so langsam an die Oberfläche kämpfen wollten. Um aber den Kampf nicht zu verlieren, schüttelte ich einmal mit dem Kopf, um zur Besinnung zu kommen und nahm entschlossen meine Tasche. Lief dann die Treppe herunter und machte die Tür mit einem Rück auf, um daraufhin einen großen, großen Schritt nach hinten zu machen, da mir ein grinsender Kol gegenüberstand.
„Schön dich zu sehen, Darling. Ich hatte gehofft, dich hier alleine anzutreffen.", mir wich sofort die ganze Farbe aus dem Gesicht und verfluchte mich innerlich. Warum musste ich mal wieder nicht auf Damon hören?
Anscheinend bemerkte Kol meine Zweifel und versuchte beschwichtigend rüberzukommen.
„Ich will dir nichts tun, aber ich finde wir sollten uns in Ruhe unterhalten. Deswegen wäre es nett von dir, mich herein zu beten, damit wir das auch unter vier Augen machen können.", ich schnaubte abfällig. Wollte er mich verarschen? Das war doch genau das, was diese Vampire wollten. Sie wollten mich aus meinem Mauseloch holen, um den anderen was anzutun. Aber nicht mit mir.
„Ich sehe das anders DARLING. Ich finde, dass es so gut ist, wie es ist. Aber um jetzt mal Klartext zu sprechen, was willst du hier Kol?", ich versuchte zwar, dass meine Stimme fest klang, doch mein Herz verriet mich, indem es unfassbar schnell schlug.
Diese Reaktion brachte Kol zum Grinsen, wollte aber nicht abfällig rüberkommen, also versuchte er sich an Selbstbeherrschung, die sogar Kleinkinder besser aufbringen konnten.
„Ich bin hier, um dir etwas zu erzählen, was wir herausgefunden haben. Es wäre für dich also von Vorteil mir zuzuhören.", nun verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah ihn immer noch skeptisch an. Mein Kopf schrie zwar immer, dass ich ihn reinlassen sollte, aber mein Körper wollte sich nicht bewegen. Er wollte ihm einfach nicht trauen.
Also stand ich weiterhin an Ort und Stelle und bewegte mich keinen Millimeter. Und langsam sah man Kol an, dass er die Geduld verlor. Eigentlich sollte mir das Beweis genug sein, um ihn nicht zu vertrauen, und doch redete mein Mund schneller als ich eigentlich wollte.
„Wenn es wirklich so wichtig ist, dann kannst du es mir doch auch hier an der Tür sagen.", langsam fasste ich mich wieder und war sogar ein wenig stolz auf mich. Noch nie war ich so oft allein mit ihm gewesen wie jetzt und wenn ich ehrlich war, dann hatte ich großen Respekt vor Ur-Vampire. Sie waren so viel mächtiger als Stefan, Damon oder andere Vampire die ich kannte. Und dass sie schon länger als 1000 Jahre lebten, machten diese Ansicht nicht viel besser.
Doch nun reichte es Kol und er kam so nahe wie möglich, prallte sogar an dem unsichtbaren Zauber der Tür ab. Seine Augen verdunkelten sich kurz, doch damit machte er mir keine Angst. Ich wusste, ich war geschützt und er konnte mir nichts antun.
„Du bist wirklich Naiv kleine Hexe, wenn du denkst, dass ich es hier draußen einfach ausplaudere.", nun zog ich eine Augenbraue in die Höhe und sah ihn herausfordernd an.
„Ach und du denkst, dass es einen Vampir davon abbringen würde, es hier drin nicht zu hören? Ich dachte du bist der 1000 Jahre alte Vampir? Oder muss ich dir doch noch eine Geschichtsstunde geben?", auf meine Worte hin krallte sich Kol in den Rahmen meiner Tür und versuchte seine Beherrschung zu bewahren.
„Bist du gerade wirklich so lebensmüde oder tust du nur so? Ich bestimme hier, was ich preisgebe und was nicht und an welchem Ort. Aber bitte, wenn du für immer ein machtloser kleiner Mensch bleiben willst, dann fein. Aber heul mir danach nicht die Ohren voll, dass du meine Hilfe nicht annehmen wolltest.", kurz geriet ich ins Stocken und ich bekam Panik als er sich umdrehte und im Begriff war zu gehen.
Sofort rannte ich bis zur Tür, übertrat aber nicht die Grenze.
„Ist ja gut, du hast gewonnen. Aber ich werde dich nicht hereinbitten. Ich komme an einen Ort, den du auswählst. Er muss aber geschützt sein. Es darf kein Hinterhalt sein, sonst werde ich dich wirklich umbringen, auch ohne meine Kräfte, hast du das verstanden Kol Mikaelson?", Kols Schritte wurden langsamer und irgendwann blieb er ganz stehen.
Ich wusste, dass ich mich in meinen eigenen Tod stürzte, dass ich ihm anbot, an den Ort seiner Wahl zu kommen. Aber ich wollte meinen geschützten Ort einfach nicht hergeben. Wollte nicht, dass er diese Grenze überschritt. Ich wollte immer noch einen Ort ganz für mich alleine haben. Also riskierte ich es und vertraute ihm mein Leben an.
Langsam drehte sich Kol zu mir herum und schaute mich zuerst ein wenig sprachlos an, doch schneller als mir lieb war, kam sein überhebliches Grinsen zurück. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und sah mich herausfordernd an, als er aber merkte, dass ich nicht nachgab, ließ er es bleiben und fuhr sich durch seine braunen Haare.
„Komm heute Abend in die Mikaelson Villa. Dort wird eine Hexe vor Ort sein, die einen Schutzzauber sprechen wird. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten und ich gebe dir die Antworten, die du so sehr suchst.", als ich kurz blinzelte und wieder aufsah, war er weg.
Und plötzlich spürte ich die ganze Last von meinen Schultern fallen. Atmete erleichtert auf. Doch dann musste ich realisieren, dass es verdammt schwer werden würde dort hin zu gehen. Was sollte ich den anderen sagen, wenn es nicht so enden sollte wie erhofft und ich nicht mehr wiederkommen würde?
...
...
Langsam ließ ich die Tasche zu Boden gleiten und genoss kurz die Stille, die mir vergönnt blieb, als plötzlich meine Tür von meinem Zimmer aufgerissen wurde und ein wütender Damon in der Tür stand.
„Du bist zu spät. Fast wäre ich gekommen und hätte dich geholt. Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen? Du weißt, dass du in Gefahr bist und machst so etwas dummes?", ich war nur in der Lage mit den Augen zu rollen, da mir sein Verhalten wirklich auf die Nerven ging. Wütend drehte ich mich um und sah ihn sauer an.
„Bist du meine Mutter? Was soll der Mist? Ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen. Ich habe einfach die Zeit vergessen. Tut mir leid, dass ich die Zeit genossen habe, ohne mich als Gefangene zu fühlen.", Damon war schon dabei zu antworten, als er ins Stocken geriet und realisierte, was ich da sagte.
„So fühlst du etwa? Du glaubst, ich halte dich aus Spaß hier drin gefangen? Raffst du nicht, dass ich nur das Beste für dich will?", nun lachte ich spöttisch auf und bereute sofort meine folgenden Worte?
„Ach, so wie du es als das Beste empfunden hast, Elena zu beschützen und zu erdrücken? Kein Wunder, dass sie sich von dir getrennt hat.", sofort sah ich einen verletzten Ausdruck in seinem Gesicht. Natürlich wollte ich mich direkt bei ihm entschuldigen, doch Stefan unterbrach unseren Streit indem er fragend den Kopf um die Ecke beugte.
„Was ist denn hier los? Euch hört man bis nach draußen.", kurz ließen mich seine Worte zusammenzucken, da mir nicht bewusst war, dass wir so laut waren. Doch Damon übernahm die Antwort und drängelte sich an Stefan vorbei.
„Sie glaubt, dass dies hier ein Gefängnis ist und wir Spaß daran haben, sie zu quälen, indem wir sie nicht rauslassen. Doch ab sofort ist meine Fürsorge vorbei, dass kannst du gerne der Prinzessin auf der Erbse mitteilen. Soll sie doch in ihr Verderben rennen.", und mit diesen Worten verließ er uns und ließ mich mit meinem schlechten Gewissen zurück.
Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen und legte verzweifelt meine Hände in die Hände. Stefan währenddessen setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter. Zog mich an sich heran und versuchte mir so etwas Trost zu spenden.
„Damon meint es nicht so. Er ist Damon, du kennst ihn. Er wird sich schon wieder beruhigen. Du musst ihm nur etwas Zeit geben.", nachdenklich sah ich ihn an. Ich wusste, dass Stefan gutgläubig war, doch wenn Damon erfuhr, was ich vorhatte, würde er nie wieder mit mir reden. Und deswegen überlegte ich, mich wenigstens Stefan anzuvertrauen. Aber ich wusste ganz genau, wie er gegenüber den Ur-Vampiren stand. Und genau das war der Grund, weswegen ich doch schwieg.
Stefan sah deutlich, dass ich ihm was sagen wollte, aber noch nicht bereit dazu war es ihm zu sagen.
„Du weißt, dass wir immer für dich da sind. Und wenn du bereit bist dich zu öffnen, wird irgendjemand da sein und dir zuhören.", ich sah pure Ehrlichkeit in seinen Augen aufblitzen und ich wusste, dass er nur die Wahrheit sprach. Doch hoffte ich, dass dies immer noch der Fall war, wenn ich den größten Fehler meines Lebens begann.
„Ich hoffe, du hast recht."
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