Chapter Four
Der Himmel war bedeckt von dunklen Wolken, als ich auf dem Weg zur Mikaelson Villa war.
Dank unseres Streites war ich Damon nicht mehr über den Weg gelaufen und musste mich so nicht erklären, wo ich hin wollte. Doch unwohl fühlte ich mich trotzdem, da ich genau wusste, dass dies ein großer Fehler war. Da ich aber unbedingt wissen wollte, was Kol herausgefunden hatte, ließ ich mich darauf ein.
Meine Beine fühlten sich immer schwerer an, je näher ich der Villa kam. Doch ich musste es jetzt durchziehen. Deswegen beschleunigte ich meine Schritte und lief auf die Eingangstür zu. In dem Moment, als ich Klopfen wollte, ging die Tür schon von alleine auf und Kol empfing mich mit einem charmanten Grinsen.
„Es freut mich, dass du es dir nicht anders überlegt hast. Ich werde dir versprechen, dass du es nicht bereuen wirst.", trotz seines freundlichen Untertons blieb ich misstrauisch und lief vorsichtig an ihm vorbei, als er mir mit einer Geste mitteilte, dass ich hereinkommen sollte.
Als ich die Schwelle überquerte, spürte ich einen kleinen Sog und ich wusste, ich war über eine magische Barriere gelaufen. Damit hatte Kol tatsächlich sein Wort gehalten.
Er merkte sofort, dass ich mich ein wenig beruhigte, aber trotzdem noch vorsichtig war. Als er dann hinter mir die Tür schloss, blickte ich mich ein wenig um und musste staunen, wie groß es hier drinnen war.
Natürlich hatten die Vampire dieses Heim nicht mit Geld bezahlt, trotzdem war ich beeindruckt. Wünschte mir manchmal sogar, ein wenig mehr an Geld zu besitzen. Das hieß natürlich nicht, dass ich mein Zuhause nicht liebte, aber ein wenig mehr Geld schadete doch nie. Oder nicht?
Kol holte mich aber schnell aus meiner Träumerei, als er seine Hände an den Kragen meiner Jacke legte und sie mir Gentleman Like auszog.
Ich bedankte mich natürlich und ließ meinen Blick kurz über ihn gleiten, als er sie aufhing.
Wenn ich nicht wüsste, dass er ein Vampir wäre, dann wäre er der Typ Mann den ich meiden würde, da ich genau wusste, dass er ein Fuck Boy wäre, der alles sagen würde um eine Frau ins Bett zu bekommen. Gut, bei seinem Aussehen war es natürlich schwer, nicht schwach zu werden, wäre für mich natürlich auch schwierig, das gab ich zu. Aber auf so einen Typ Mann hatte ich mich noch nie abgegeben, denn für so einen war ich mir zu schade. Ich wollte einen Mann, der mir nur allein mit seinem Blick zeigte, dass ich die einzige für ihn war. Ich wollte jemanden, bei dem ich mich geborgen und sicher fühlte. Ich wollte keine Angst haben, dass er eventuell bei einem Date noch andere Frauen anstarrte und schon überlegte, welche Ausrede er mir auftischen musste um Fremd zu gehen. Und so schätzte ich Kol ganz genau ein.
Innerlich spürte ich ein unbekanntes Gefühl hochkriechen. Es fühlte sich alles andere als angenehm an und mein Herz zog sich sogar ein klein wenig dabei zusammen, was ich nicht verstand. Doch dieses Gefühl verschwand schneller als es gekommen war, als Kol sich wieder zu mir drehte und mir vermittelte, dass ich mitkommen sollte.
Ohne etwas darauf zu erwidern, führte er mich in den Salon und bot mir an, mich zu setzen. Dieses Angebot nahm ich direkt an und setzte mich auf eines der gemütlichen Sofas. Kol wendete sich an einen kleinen Tisch mit unzähligen Glas Karaffen und schüttete uns beiden etwas zu trinken ein.
Ich nahm das Glas entgegen nachdem er sich mir wieder zugewendete hatte, kurz war ich daran es mir an die Lippen zu setzen, doch etwas tief in meinem Inneren hielt mich davon ab weswegen ich es wieder senkte und dann in Kols Gesicht blickte der mich abwartend ansah.
Anscheinend wunderte es ihn nicht, dass ich so skeptisch war, denn er sagte nichts auf meine Reaktion. Kol setzte sich daraufhin ebenfalls hin, wodurch wir uns nun gegenüber saßen.
Nun war ich es, die ihn abwartend ansah und darauf wartete, dass er was sagte. Als dann aber nichts kam, wurde ich etwas sauer.
„Willst du mir jetzt endlich sagen, was so wichtig ist? Oder willst du mich weiterhin so dumm anstarren? Denn dann kann ich nämlich sofort wieder nach Hause gehen, da mir meine Zeit dafür zu schade ist.", meine Stimme klang gereizt und anscheinend gefiel es Kol, dass ich meine Krallen ausfuhr, da er wieder anfing zu grinsen.
„Sei doch nicht so ungeduldig Darling. Ich werde dir sofort alles erzählen, doch du kannst es mir nicht verübeln, dass ich mir so etwas schönes wie du es bist einmal in ruhe ansehen muss.", ich war schon dabei, einen dummen Spruch loszulassen, als ich plötzlich stockte, als mein Hirn endlich vernahm, was er da von sich gab.
Sofort fingen meine Wangen Feuer und ich wusste nicht, was ich daraufhin sagen sollte. Auch wenn ich mir gesagt hatte, dass ich mich nie auf so einen Kerl einlassen wollte, schmeichelte mir sein Kommentar und ich konnte meinen Körper nicht daran hindern, darauf zu reagieren. Dies schien auch Kol zu merken und murmelte nur ein leises "Wie süß" in sein Glas, als er einen Schluck davon nahm.
Ich versuchte natürlich meine Gedanken wieder in eine andere Richtung zu lenken, doch ich musste gestehen, es war schwer. Ob es an diesem Ort lag, konnte ich nicht sagen, aber irgendwas hier machte es mir schwer, klare Gedanken zu fassen.
Als ich mich dann doch nach einer kurzen Zeit gefasst hatte, stellte ich das Glas in meiner Hand auf den Tisch vor mir und sah ihn eindringlich an.
„Es reicht mir Kol, entweder sagst du mir jetzt was ich hören will oder ich gehe. Entscheide dich.", diesmal blickte ich ihn hart an und zeigte ihm somit, dass ich nicht mehr verhandelte. Ich wollte Antworten und wenn er sie mir nicht geben würde, dann würde ich woanders hingehen.
Anscheinend reichte es Kol nun auch mit seinen Scherzen, denn er sah mich nun mit einem ganz anderen Blick an. So einen, den ich noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Also gut, meine Brüder und ich haben zufällig von deiner Lage erfahren. Natürlich passiert es öfter mal, dass Hexen ihre magischen Fähigkeiten verlieren. Als wir dann aber erfahren haben, dass Katherine etwas damit zu tun hatte, sind wir natürlich hellhörig geworden und haben uns ein wenig eingemischt. Wir wollen nämlich unbedingt wissen, was diese miese kleine Schlange jetzt schon wieder vor hat. Das war auch der Grund, weswegen wir uns ein wenig umgehört haben. Und keiner konnte uns wirklich etwas sagen, geschweige denn sagen, was das für ein Zauber war.", aufmerksam hörte ich Kol zu. Auch wenn es in die Richtung ging, die mir Angst machte, dass ich hier umsonst saß.
„Das hat uns aber natürlich nicht davon abgehalten weiterzumachen. Und irgendwann sind wir ein klein wenig fündig geworden. Zufällig, als wir wieder nach New Orleans zurück kamen, haben wir einen Hexenstamm gefunden, der etwas wissen könnte. Daraufhin ist Klaus dorthin, um ihnen Informationen zu entlocken. Natürlich hatten wir ihn vorausgeschickt , da wir dachten, dass sie Angst vor ihm haben würden und ihm so alles sagen würden. Doch hatten wir uns da natürlich getäuscht. Selbst als er eine Hexe nach der anderen getötet hat wollten sie nichts sagen.", mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass wegen mir Hexen gestorben sind, aber das wollte ich mir nicht anmerken lassen, weswegen ich auf meine Hände blickte, die langsam anfingen zu zittern. Denn wegen mir sollte keiner sein Leben lassen, ob bewusst oder unbewusst.
„Als Niklaus es endlich verstanden hatte, dass Töten keine Option war sagte ihm eine Hexe, dass sie uns nur etwas verraten würde, wenn besagte Hexe, dessen Zauberkraft verloren gegangen ist vor ihnen steht.", als folgende Worte bei mir angelangt waren blickte ich sofort auf und wollte nicht wahrhaben was er da sagte.
Ich sollte mit nach New Orleans kommen?
Kol sah meine blanke Panik in meinen Augen, weswegen er sich nun vorbeugte und mir so näher kam.
„Dir bleibt also nichts anderes übrig mit zu kommen Darling wenn du wieder Zaubern willst.", mein Puls beschleunigte sich bei seinen Worten. Ich wusste ganz genau, dass dies nicht möglich war. Niemals würden Damon und Stefan es zulassen, dass ich mit Kol nach New Orleans mit ging.
Es sei denn, ich würde die beiden mitnehmen.
Bevor ich diesen Gedanken aber äußern konnte, schüttelte Kol mit seinem Kopf.
„Du wirst ohne deine Bodyguards gehen müssen. Wir werden sie nicht mitnehmen.", genau das waren die Worte, die ich nicht hören wollte. Ich sprang regelrecht vom Sofa auf und wurde wütend.
„Das war euer Plan, oder? Mich von den beiden weg zu locken? Gib es zu, es gibt überhaupt keinen Hexenzirkel in New Orleans. Ihr wollt mich einfach von Damon und Stefan fernhalten und sie dann töten, oder sogar mich. Habe ich recht?", ich redete mich so in Rage, dass ich nicht mitbekam, wie noch jemand den Raum betrat.
„Da muss ich dich leider enttäuschen, Liebes. Genau das war diesmal nicht unser Plan.", sofort fuhr ich erschrocken herum und mir wich sofort jegliche Farbe aus dem Gesicht, als ich Klaus Mikaelson vor mir sah.
Mein Puls beschleunigte sich augenblicklich und meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich wollte ihm schon etwas entgegen schleudern, als mein Handy plötzlich zu klingen anfing. Hastig griff ich in meine Hosentasche und holte es heraus. Als ich dann sah, dass es Damon war, rutschte mir das Herz komplett in die Hose. Trotzdem war ich im Begriff, den Anruf anzunehmen, dies wurde aber verhindert, als Klaus nach besagtem Gerät griff und Damon wegdrückte.
„Das wäre keine gute Idee ihm zu sagen, wo du bist, oder nicht Liebes? Du willst doch nicht noch mehr Ärger mit ihm, oder etwa doch?", der Ausdruck, mit dem mich Klaus nun ansah, gefiel mir nicht. In ihm war purer Wahnsinn zu lesen, doch gleichzeitig sah ich, dass ihm dieses Spielchen hier gerade mehr als Spaß machte. Ich wusste auch ganz genau, dass er es Damon zu gerne unter die Nase reiben würde, aber dann würde sein Plan nicht aufgehen, dass ich mitkommen würde. Also beließ er es bei dieser Provokation. plötzlich fühlte ich mich von beiden eingeengt, als Kol hinter mir stand.
„Lass es gut sein, Klaus. Sie weiß schon, was das Beste für sie ist oder Darling? Du wirst doch diese beiden Schwachköpfe nicht vor deine Hexenkräfte stellen?", seine Stimme fühlte sich an, als würde er mir ins Ohr hauchen, doch dies tat er nicht, dafür stand er immer noch viel zu weit weg.
Innerlich kämpfte ich mit mir, wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Wollte natürlich meine Kräfte wieder haben, wollte aber nicht mit den beiden allein nach New Orleans.
Immer wieder blickte ich von Klaus' Gesicht zu meinem Handy.
Mein Kopf schrie mit ihnen zu gehen, aber mein Körper rebellierte dagegen an. Ein Kampf, wo ich in der Mitte stand und nicht wusste, was zu tun war.
„Ich.. Also ich weiß nicht.", als Klaus mir plötzlich noch näher kam und mir tief in die Augen sah, wusste ich, was er wollte. Da ich aber regelmäßig Eisenkraut zu mir nahm, würde es ihm nichts bringen, mich zu manipulieren.
„Wir geben dir 24 Stunden Zeit, es dir zu überlegen. Keine Minute länger. Wenn du uns bis dahin nicht Bescheid gegeben hast, werden wir dich einfach mitnehmen, ob du willst oder nicht kleine hilflose Hexe.", mit diesen Worten drückte er mir mein Handy wieder in die Hand und drehte uns den Rücken zu. Verließ dann ohne ein weiteres Wort den Raum, wodurch ich es wieder schaffte, ein wenig besser zu atmen.
Als mein Handy just in diesem Moment wieder anfing zu klingeln drehte ich mich wieder zu Kol um.
„Ich glaube es ist besser, wenn ich wieder zurück gehen, damit Damon nichts davon erfährt.", dabei zwang ich mir ein aufgesetztes Lächeln auf. Als Kol daraufhin auf mich zukam, senkte ich meinen Blick. Doch er umfasste plötzlich mein Kinn mit seinen Fingern und hob mein Gesicht an.
Kol sah mir ernst in die Augen, so als müsse er überlegen, wie er als nächstes vorgehen sollte. Ich wollte mich ihm natürlich entziehen, aber dies ließ er nicht zu, was auch kein Wunder war, er war 1000x stärker als ich.
„Solltest du dich dafür entscheiden mitzukommen, was natürlich die beste Entscheidung für dich wäre, werde ich dich vor Klaus beschützen. Er wird dir kein Haar krümmen, dafür werde ich Sorgen (Y/N).", diese plötzliche Sanftheit in seiner Stimme ließ mich stocken, brachte mein Herz sogar kurz zum stocken. Doch ich durfte mich nicht einlullen lassen. Ich musste standhaft bleiben. Also sagte ich nur eins, was mir darauf einfiel.
„Danke, ich werde es mir überlegen.", das waren meine letzten Worte, als ich mich von ihm losriss und meine Jacke vom Haken nahm. Sofort zog ich sie mir an und flüchtete regelrecht aus der Villa.
Meine Gedanken fuhren Karussell und ich fühlte mich einfach schwindelig. Als ich dann aber die kalte Nachtluft endlich in meine Lungen ziehen konnte, wurde das erdrückende Gefühl besser.
Ich lief ein paar Schritte weiter, als mein Handy diesmal nur piepte und mir so mitteilte, dass ich eine SMS erhalten hatte.
Sofort zog ich es aus meiner Jackentasche und schaute drauf.
Damon: „Wo bist du verdammt nochmal? Und warum gehst du nicht an dieses beschissene Handy? Schreib mir sofort zurück, ich will wissen wo du bist? Bonnie hat schon versucht dich zu lokalisieren, aber das ist unmöglich. Wo bist du und was treibst du, dass man dich nicht finden kann?"
Panisch fing mein Herz bei diesen Worten an zu rasen. Da ich aber nicht noch mehr Ärger mit Damon bekam, schrieb ich ihm augenblicklich zurück.
Ich: „Ich bin nur spazieren gegangen. Ich bin in 20 Minuten zurück."
Mehr schrieb ich nicht, was sollte ich auch bitte schreiben?
Da ich ihn aber nicht noch mehr reizen wollte, machte ich mich auf den Weg zurück ins Salvatore Anwesen und hoffte, dass ich mich bald entscheiden könnte.
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