36| Übernachtung
Jimin
Wir saßen wieder auf der Couch. Jeder hielt eine Tasse mit Tee, Kaffee oder Kakao in der Hand. Nach der tränenreichen Umarmung, hatten wir uns alle soweit beruhigt, sodass ich uns allen etwas warmes zu trinken machten konnte.
Meine Eomma hatte mir immer eine heiße Schokolade gemacht, wenn ich Alpträume hatte oder traurig war. Süßes vertreibt kummer und Sorgen, zumindest für einen Moment.
Hier herrschte immer noch eine Ruhe im Raum, jeder hing seinen Gedanken nach. Immerhin, war das schon etwas, was man nicht so leicht verdaute. Selbst ich hatte immer noch ab und an damit zu kämpfen.
“Jimin, was passierte nachdem du wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurdest?”, fragte mich Yoongi vorsichtig. Ich sah zu ihm und dachte über seine Frage nach. Es passierte so einiges.
“Nachdem mir Dad erzählte, was mit mir passiert war, konnte ich nicht ganz realisieren, dass Eomma nicht mehr da war. Ich war wie betäubt. Dad ging es selbst nicht besser, jedoch sagte er immer wieder “Danke, Danke.”... Ich wusste was er meinte, das er dankbar war, dass ich nicht auch noch gestorben bin. Ich hielt es eine Woche im Krankenhaus aus, egal wie sehr mein Rücken weh tat, ich wollte nur noch nach Hause. Dad wollte nicht, dass ich das Krankenhaus verlasse, aber ich blieb stur und hartnäckig. Doch als ich Zuhause war, brach für mich alles wieder zusammen. Es war so still, ihre präsenz war nicht mehr da, aber ihr Geruch. Tja, am Ende fand ihre Bestattung statt und dieser Abschied, war für uns gänzlich schwer. Nachdem hatten wir beschlossen, eine weile zurück nach Busan zu gehen, aber erst, wenn ich völlig genesen bin. Ich war bereits in der Schule gemeldet, Dad meldete mich wieder ab. Wochen später nachdem mir die Fäden am Rücken gezogen wurden sind, sind wir gleich los gefahren, in meine Heimat. Dad fing dort ein anderes Projekt an und ich blieb zu Hause um Seelisch gesund zu werden, ich ging auch nicht zur Schule, das war mit dem Arzt und Therapeuten abgesprochen. Jedoch stimmte ich zu, im neuen Schuljahr in Seoul einzusteigen, dadurch dass ich so schlau war, war es für mich kein Problem einiges nachzuarbeiten und einzusteigen.
Dad vertiefte sich in seiner Arbeit und ich vereinsamte und verschloss mich. Ich brach alles ab, das tanzen, meine alten Kontakte, alles. Nach 3 Monaten, fing ich für mich wieder an mit tanzen, es tat mir gut und somit fand ich wieder ein Ventil für mich. Tja und den Rest kennt ihr. Nachdem ich wieder hier in Seoul war, blieb Dad noch in Busan, da sein Projekt nicht einfach so beendet werden konnte.”, beendete ich meine rede.
Die anderen nickten nur, zeigten mir somit, dass sie mich verstanden hatten.
“Hast...hast du immer noch Schmerzen?”, fragte mich Hobi leise.
“Hmm, ich würde es nicht Schmerzen nennen. Nur manchmal zieht es oder wenn ich zu schwere Sachen hebe, aber auch nicht immer.”, sagte ich.
Hobi nickte mir zu und schaute wieder in seine Tasse. Mir tat es Leid, die Jungs so bedrückt zu sehen, das war nicht meine Absicht. Doch die Zeit musste ich ihnen geben, um alles zu verdauen. Yoongi hielt immer noch meine Hand, es schien als wolle er sie gar nicht mehr loslassen wollen. Das war mir jedoch völlig Recht. Es war schön jemanden zu haben, der einem die Kraft gibt die man brauchte.
“Jungs, ich bin immer noch ich. Ihr braucht keine Angst zu haben, mir weh zu tun. Mir geht es gut. Nur ich wollte es euch wissen lassen, euch nicht mehr mit unkommentierten fragen zurücklassen.”, sagte ich und meinte jedes Wort ernst.
“Dafür danken wir dir, Jimin.”, sagte Namjoon und lächelte mich an.
Ich lächelte zurück.
“Da können wir Namjoon nur zustimmen, immerhin hat es ganz schön gedauert bis wir dich endlich umstimmen konnten. Ich danke immer noch dem Tag, als wir dich auf den Balkon gesehen haben.”, sagte Yoongi und schmunzelte.
Endlich! Seine Augen strahlten keine Traurigkeit mehr aus.
Die anderen lachten leicht.
Gott, man möge sich nicht mehr daran erinnern, das war für mich ein Schockmoment.
“Wollen wir dann die Muffin essen? Weinen macht Hungrig.”, fragte Jin in die Runde und wir stimmten lachend zu.
Ich fragte die anderen noch ob sie erneut etwas warmes zu trinken haben wollten. Sie bejahten, somit ging ich in die Küche und bereitete alles zu. Yoongi half mir.
Nachdem auch das erledigt war, ließen wir uns Jin seine selbstgebackenen Muffin, schmecken.
Die Jungs wurden nach und nach Entspannter.
“Sagte mal, habt ihr euch schon gedanken gemacht, zwecks der Klassenfahrt, zu welchen Ort ihr gern hin wollt?”, fragte uns Kookie.
“Nicht wirklich.”, sagte Yoongi. Namjoon stimmte mit einem nicken zu und die anderen zuckten mit den Schultern.
Ich hatte mir schon meine Gedanken gemacht. Ich würde gern wieder nach Busan, in die Heimat. Falls wir Freizeit bekommen würden, würde ich gern die Gräber meiner Großeltern besuchen. So könnte man zwei Fliegen mit einer klappe schlagen. Doch ich lies es unkommentiert. Ich würde mich Überraschen lassen.
“Wann wollen wir eigentlich mit der Choreo beginnen?”, fragte Tae.
“Nachdem wir fertig gegessen haben.”, sagte ich und die anderen stimmten zu.
So verbrachten wir den restlichen Sonntag. Wir waren auch sehr erfolgreich. Wir hatten in kürzester Zeit eine Choreo zusammengestellt und aufgezeichnet. Die Jungs hatten sich zum Glück Wechselkleidung mitgebracht und ich ließ sie bei mir duschen. Wir hatten zum Glück zwei Bäder.
Zwischenzeitlich Schnitt ich das Video zusammen und telefonierte mit Dad, da er mich fragte wie das Gespräch mit den Jungs verlaufen ist. Ich erzählte ihm alles und er war erfreut, das alles gut ausging. Er fragte, ob die Jungs zum Abendessen bleiben wollten, was ich sie auch fragte. Sie wollten bleiben. Dad brachte das Essen mit. Sie gaben ihren Eltern bescheid, bis Yoongi sich zu mir setzte und etwas fragte. Was mir regelrecht einen Herzkasper bescherte.
“Hättest du etwas dagegen wenn ich bei dir Übernachte?”
Was? Yoongi will bei mir Übernachten? Bei mir? In meinem Zimmer? In meinem Bett?
Meine Gedanken überschlugen sich förmlich.
“Ist schon ok, wenn du nicht willst…”
“NEIN! Eh...ich meine JA! Du kannst gern hier Übernachten.”, schrie ich ihn fast an. Jedoch lachte er nur. Das war peinlich und wieder einmal wurde ich rot.
Yoongi schlang jedoch seine Arme um mich und gab mir eine Umarmung. Gott, wenn er heute wirklich bei mir Schlief, dann konnte ich die ganze Nacht mit ihm kuscheln.
Das war besser als Geburtstag und Weihnachten zusammen.
Dad kam und brachte Pizza mit, das reichte völlig aus. Nachdem wir gegessen hatten, räumten wir noch auf und die anderen verabschiedeten sich. Dad und die anderen wussten bescheid, das Yoongi bei mir blieb. Natürlich konnten sie es sich nicht nehmen lassen und mich aufziehen. ich wurde knallrot.
“Lasst es ja nicht so laut krachen.”, sagte Kookie.
“Schön verhüten.”, sagte Tae.
“Lasst das Bett ganz.”, sagte Namjoon.
Yoongi und Dad lachte nur, aber ich wollte den Erdboden versinken.
“Jungs, lasst den armen Jimin in Ruhe, habt erbarmen. Seht ihn euch doch mal an, er könne eine ganze Straße beleuchten, so rot wie er ist.”, sagte Hobi.
Vielen Dank Hobi, auch wenn du mich retten wolltest, ist dein Kommentar auch nicht besser.
“Hobi, deine Aussage, rettet die Situation auch nicht mehr.”, sagte Jin und sah mich an.
“Danke Eomma! Wenigstens einer der mich versteht, immerhin werden wir nur SCHLAFEN und nicht MITEINANDER.”, sagte ich und betonte extra die Wörter. jedoch lachten alle, selbst Jin.
“Ist gut, wir haben verstanden. Wir sehen uns Morgen in der Schule. Schlaft alle gut.”, sagte Namjoon. Die anderen verabschiedeten sich ebenfalls.
Ich schloss die Tür und drehte mich zu Yoongi und sah ihn skeptisch an.
“Was?” fragte er mich scheinheilig und mit einem grinsen.
“Du hättest ruhig auch etwas sagen können.”, sagte ich und schmollte.
“Tut mir leid, nur siehst du so niedlich aus, wenn du rot wirst.”, sprach Yoongi und kam auf mich zu. Seine Hände legte sich auf meine Wangen.
Er sah mir in die Augen und gab mir einen Kuss.
“Entschuldigt die Unterbrechung, aber Yoongi, hast du denn deine Schulsachen dabei?”, fragte uns Dad.
“Nein, aber ich gehe Morgen einfach ein paar Minuten eher los und hole sie. Sachen kann mir Jimin geben. Immerhin hat er ja viele Oversize Klamotten.”
“Das Stimmt.”, sagte ich.
“Dann ist gut.”, sagte Dad und verabschiedete sich für heute.
Wir gingen ebenfalls nach oben und machten uns Bettfertig. Ich gab Yoongi noch eine Zahnbürste und Sachen zum anziehen. Wir legten uns hin, ich stellte noch den Wecker.
Yoongi richtete noch sein Kissen. Ich beobachtete ihn dabei, bis er selbst lag, dann schlangen sich Arme um mich. Yoongi zog mich näher an sich ran. Seine Beine verhakten sich mit meinen. Mein Kopf war an seiner Brust gedrückt. Meine Arme legten sich ebenfalls um ihn.
Wir lagen eng zusammengekuschelt in meinem Bett, kein Blatt passte zwischen uns. Meine Nervosität war weg, die Müdigkeit kam. Yoongi war warm und hatte einen angenehmen Geruch an sich.
“Schlaf gut Jimin.”, brummte Yoongi leise.
“Gute Nacht, Yoongi.”, sagte ich ebenfalls leise und es dauerte nicht lang und schlief ein.
Copper-Curly
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